Ausarbeitung für das Proseminar: Social Cognition

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1 Ausarbeitung für das Proseminar: Social Cognition Die Interaktion von Emotion und Kognition: Die Beziehung zwischen der menschlichen Amygdala und dem kognitiven Bewusstsein Sommersemester 2008 Mag. Dr. Olbrich-Baumann Stefanie Nowak Michael Klar Elizabeth A. Phelps Psychologische Theorien zwischen Kognition und Emotion sind geprägt durch die Erkenntnisse der Neurowissenschaften. Insbesondere die Debatte ob oder nicht Emotion auch in der Abwesenheit von kognitivem Bewusstsein auftritt wurde durch die Erforschung einer subkortikalen Hirnstruktur, der A- mygdala, beeinflusst. Die Amygdala ist spezialisiert für die emotionale Verarbeitung. Bei Tieren zeigte die Amygdala, dass gelernte emotionale Reaktionen in der Abwesenheit von kortikalem Input ausgelöst werden. Dies deutet darauf hin, dass kognitives Bewusstsein vielleicht kein Einflussfaktor ist. Psychologische Studien haben gezeigt, dass Emotionen unabhängig von kognitivem Bewusstsein ausgelöst werden. Diese Studien befassen sich jedoch nicht direkt mit dem Zusammenhang zwischen Emotion, der Amygdala und dem kognitiven Bewusstsein. Die Amygdala: Erkenntnis von Untersuchung von Tieren Die Amygdala bekam erst eine wichtige Rolle zugesprochen, als man Studien mit Affen durchführte, dessen medialer Temporallappen beeinträchtigt war. Diese litten an Seelenblindheit, auch Kluver-Bucy-Syndrom genannt. Dieses Syndrom führt zu optischer Agnosie (Störung des Erkennens), trotz ungestörter Funktion der entsprechenden Sinnesorgane. Die Gesichtswahrnehmungen können mit dem Erinnerungsmaterial nicht mehr assoziiert werden. Es konnte erst 20 Jahre später gezeigt werden dass für dieses Syndrom eine beschädigte A- mygdala verantwortlich ist und dies zu verändertem Verhalten führt. Die Amygdala ist eine kleine, mandelförmige Struktur im medialen Temporallappen, welches neben dem Hippokampus sitzt. Davis, Kapp, Pascoe und Bixler und Le Doux zeigten, dass die Amygdala nicht die emotionale Reaktion auf einen Reiz ausdrückt. Dies ist von Natur aus so. Sie ist entscheidend für die gelernte Angstreaktion. Bei so genannten fear conditioning wird ein neutraler Reiz mit einem aversiven Erlebnis gekoppelt. Ein Versuchsbeispiel ist, dass eine Ratte einen Ton hört. Jedes Mal wenn sie ihn hört, bekommt sie einen Elektroschock. Später, wenn der Ton wieder kommt, wird die Ratte erstarren oder ihre Herzfrequenz wird sich verändern. Dies sind normale Angstreaktionen. Diese Studien zeigten die zentrale Rolle der Amygdala beim Erwerb und Ausdruck von Angstreaktion.

2 Die Modulation der Konsolidierung von hippokampus-abhängigen Erinnerungen, ist eine weitere Möglichkeit wie die Amygdala das emotionale Gedächtnis beeinflussen kann. Die Amygdala und die konditionierte Angst beim Menschen Die Vorgehensweise bzw. Prozess der Konditionierung von Angst ist beim Menschen ähnlich angelegt wie beim Tier. Neutraler Stimulus, z. B. blaues Quadrat, wird mit aversiven Stimulus, z. B. leichter Elektroschock auf Handgelenk, gepaart. Der Schock löst eine physiologische Reaktion aus. Romansik und DeLeux haben herausgefunden, dass die Informationsverarbeitung auf subkortikaler oder kortikaler Ebene erfolgen kann. Fällt eine Ebene aus, reicht die andere Ebene aus um eine Reaktion auszulösen. Die Amygdala antwortet auf Reize in der Umwelt und zwar auf diese, die eine potentielle Bedrohung darstellen. Sie sendet daraufhin Signale zu ihrer Gehirnregion und zum Nervensystem. Die subkortikale Bahn zur Amygdala kann nur eine grobe Abschätzung der wahrnehmenden Details auf einen Reiz bereitstellen, dies aber sehr schnell. Die kortikale Bahn liefert die Information präziser und genauer, aber langsamer. Der grobe und unpräzise Weg, bereitet das Tier darauf vor schneller zu reagieren, als wenn der Reiz von der kortikalen Bahn erkannt wurde, da die Bedrohung sich dann als real herausstellen könnte. Weiters besitzt die Amygdala die Funktion, Gedächtnissysteme (lernen, merken) modulieren zu können. Der Hippokampus ist zuständig für das deklarative und episodische Gedächtnis. Mc Gaugh, Intrioni-collision, Cahill, Munsoo und Liang zeigten, dass die Speicherung bei einem höher erregten Tier, erhöht ist. Dies geht von der Amygdala aus. Diese moduliert die Speicherung durch eine ändernde Konsolidierung. Ereignisse, die emotionale Reaktionen ausgelöst haben und eine wichtige Rolle fürs überleben spielen, werden besser im Gedächtnis behalten als unemotionale Ereignisse. Ein Teil der Angstreaktion ist die erhöhte Leitfähigkeit der Haut, SCR, skin conductance response, genannt. Nach einigen Durchgängen, gepaart mit Quadrat und Schock, konnte festgestellt werden, dass es einen erhöhten SCR-Wert gab, auch wenn nur das Quadrat gezeigt wurde. Bei Experimenten wo zusätzlich ein fmri (functional magnetic resonance imaging) angewendet wird, konnte festgestellt werden, dass die Amygdala eine erhöhte Aktivierung beim konditioniertem Stimulus aufweist. Patienten mit einer Schädigung der Amygdala zeigten keine konditionierte Reaktion. Sie konnten zwar einen Zusammenhang zwischen den beiden Stimulus herstellen und wussten auch was passiert, konnten dies aber durch keine emotionale Reaktion ausdrücken. Die Amygdala ist somit zentral für den Erwerb und Ausdruck von Angstreaktion. Bechara et al. führten ein ähnliches Experiment mit Versuchspersonen durch, die eine geschädigte Amygdala haben und Versuchspersonen mit einer Schädigung am Hippokampus und an Amnesie litten. Versuchspersonen mit geschädigter Amygdala konnten einen Zusammenhang zw. neutralem und aversiven Ereignis feststellen, jedoch konnte keine emotionale Reaktion gezeigt werden. Patienten mit einer Schädigung am Hippokampus und mit einer Amnesie zeigten eine umgekehrte Reaktion. Bei ihnen wurde eine normale konditionierte Reaktion mittels SCR gemessen, jedoch hatten sie keine bewusste Erinnerung an das Versuchsdesign und konnten keinen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen feststellen. Das Hippokampus-Gedächtnis ist notwendig für die dauerhafte Darstellung des Zusammenhangs zwischen mehreren Signalen, die den Lernzusammenhang oder Lernepisode ausmachen/bilden. Es lässt sich darauf schließen, dass die Amygdala und das hippokamp sche Gedächtnis zwar gleichzeitig, aber unabhängig voneinander tätig sind. Die Amgydala verbindet, die bei den Emotionen auftretenden automatischen physiologischen Reaktionen mit dem konditionierten Reiz. Der Hippokampus kodiert die verschiedenen Beziehungen zwischen den vielen Ereignissen, die den Angstkonditionierungsprozess ausmachen. Dies ist notwendig für die bewusste Erinnerung und das kognitive Verständnis des Angstkonditionierten Paradigmas. Schäden an der Amygdala beeinträchtigen nur die physiologische emotionale Reaktion, kognitives Bewusstsein bleibt aber intakt. Weiters wurde erkannt, dass Menschen mit einer Schädigung der Amygdala keine Beeinträchtigungen emotionaler Reaktionen aufweisen, so wie die Affen beim Kluver-Bucy-Syndrom. Dies beruht darauf, dass das kognitive Verstehen der Beziehungen zwischen Stimuli und ihre potentielle aversiven Konsequenz so ausreichend ist, dass sie in den meisten Situationen richtig handeln. Die Amygdala beim Menschen ist von entscheidender Bedeutung für den Erwerb und physiologischer Ausdruck einer konditionierten Reaktion. Die Amygdala ist nicht notwendig für das kognitive Bewusstsein und das Verständnis für die Angstkondition. Diese Dissoziation zwischen automatischer emotionaler Reaktion und bewusster Erinnerung deutet darauf hin, dass die Amygdala und einige emotionale Reaktionen unabhängig vom kognitiven Bewusstsein agieren. Einfluss des kognitiven Bewusstseins auf die Amygdala Instructed fear Um Angst konditionieren zu können, muss es eine direkte Erfahrung mit einem aversiven Ereignis und einem neutralen Reiz geben. Menschen lernen nicht nur durch direkte Erfahrung sondern auch durch verbale Instruktion. Beispiele dazu wären: Ich habe Angst vor dem Nachbarshund, weil der Hund schon einmal wen gebissen hat. Ich habe Angst vor dem Nachbarshund, weil der Nachbar erwähnt hat, dass er beißen könnte Wenn nur gesagt wurde, dass der Hund gefährlich sein könnte, ist es unwahrscheinlich, dass man eine emotionale Reaktion erfährt. Wenn man den Hund jedoch sieht, löst dies eine emotionale Reaktion aus. Bei Menschen ist diese Art von Lernen üblich. Wir wissen durch die verbale Instruktion welche Reize oder Situationen wir meiden sollten. Patienten mit einer geschädigten Amygdala, deren Hippokampus aber weitgehend intakt ist, sind in der Lage ein kognitives Verständnis für die emotionale Eigenschaft von Stimuli durch Instruktion zu lernen. Tiere jedoch können sich auf ihre physiologischen Indikatoren nicht so verlassen wie Menschen. Sie wissen nicht welche Stimuli oder Situationen sie vermeiden sollen und welche nicht. Jedoch stellt sich die Frage, inwiefern die Amygdala beeinflusst oder verwickelt ist in das kognitive Bewusstsein für die Eigenschaft eines Stimulus ohne die direkte Erfahrung. Das Forschungsparadigma wird als instructed fear bezeichnet.

3 Nehmen wir wieder den Versuch mit dem blauen Quadrat und dem Elektroschock. Diesmal wird den Versuchspersonen nur gesagt dass sie einen Elektroschock erhalten wenn das blaue Quadrat gezeigt wird. Keiner der Versuchspersonen bekommt jedoch einen. Das SCR zeigte, dass alle Versuchspersonen eine erhöhte Erregung hatten, als das blaue Quadrat gezeigt wurde. Die Tätigkeit der A- mygdala wurde mittels fmri gemessen. Diese Ergebnisse deuten drauf hin, dass die Amygdala bei Bewusstsein und Verständnis möglicher emotionaler Konsequenzen eines aversiven Reizes auch in Abwesenheit einer direkten Erfahrung reagiert. Zusammenfassend kann folgendes gesagt werden: Kognitives Bewusstsein kann die Amygdala beeinflussen. Die Studien verdeutlichen die Rolle der Amygdala beim emotionalen Lernen ohne Konditionierung. Beim Erwerb des Wissens über emotionale Stimuli durch verbale Instruktion spielt sie keine Rolle. Ihre Aufgabe liegt in der Modulation der physiologischen Anzeichen. Auch wenn die Amygdala unabhängig von Bewusstsein arbeiten kann, zeigt sich hier, dass kognitives Bewusstsein mit der Amygdala interagiert, um normale emotionale Reaktionen in bestimmten Umständen zu ermöglichen. Der Einfluss der Amygdala auf das kognitive Bewusstsein Die Modulation des deklarativen Gedächtnisses Der Hippokampus des Menschen ist für die Inhalte des deklarativen Gedächtnisses, die bewusste oder explizite Erinnerung, zuständig. s/nn1968-f1.jpg Wir wissen nun dass Patienten mit einer geschädigten Amygdala, aber einem intakten Hippokampus die emotionale Eigenschaft von Stimuli merken, auch bei verbaler Instruktion. Sie können auch ihr Wissen weitergeben wenn sie danach gefragt werden, aber zeigen sie auch eine normale physiologische Erregung auf diese Art von Reiz? Diese Patienten mussten am instructed fear Versuchsdesign teilnehmen. Trotz des Wissens, dass das blaue Quadrat einen Elektroschock auslösen könnte, zeigten sie keine physiologische Erregung. Dieses Ergebnis lässt erkennen, dass die Amygdala die Rolle hat, physiologische Anzeichen gelernter emotionaler Reaktionen zu modulieren. Wenn ein Ereignis stattfindet, wissen wir was passiert, mit der Zeit vergessen wir dieses jedoch. Wir können uns zum Beispiel nicht mehr daran erinnern was wir letzte Woche zu Mittag gegessen haben, obwohl wir uns sicher bewusst waren was wir essen. Wir können uns auch nur an einige Momente und Situationen in unserem Leben erinnern, obwohl wir dese mit vollem Bewusstsein erlebt oder wahrgenommen haben. Die Amygdala reguliert die Konsolidierung der hippokamp`schen Erinnerung und beeinflusst welche potentiellen Inhalte des deklarativen Gedächtnisses uns in Erinnerung bleiben. Das ist eine Möglichkeit wie die Amygdala kognitives Bewusstsein beeinflussen kann. Verschiedene Studien haben sich mit der Rolle der Amygdala bezüglich ihres Einflusses auf das Behalten vom hippokampalen Erinnerungen befasst. Versuchspersonen müssen sich bei diesen Studien an emotionale Stimuli, welche eine Erregung auslösen, erinnern oder diese wieder erkennen. Eine der ersten Studien untersuchte den Zusammenhang zwischen Erinnerung an neutralen bzw. erregenden Filmen und dem Glukosemetabolismus der Amygdala mit Hilfe der Positronenemissionstomographie. Versuchspersonen die gleich am Anfang des Films einen höheren Glukosemetabolismus hatten, konnten sich 2 Wochen später besser an den Film erinnern. Jedoch konnte keine Beziehung zwischen dem Glukosemetabolismus der Amygdala und der späteren Erinnerung an neutrale Filme gefunden werden. Weiter Studien haben diese Ergebnisse bestätigt. In einer späteren fmri-studie fand man heraus, dass, wenn ein emotionales Bild bei der ersten Darbietung eine Aktivierung der Amygdala verursacht, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Versuchspersonen sich später daran erinnern konnten. Diese bildgebenden Verfahren lassen erkennen, dass die Reaktion der Amygdala auf emotionale Reize, die Merkfähigkeit dieser voraussagen kann. Untersuchungen mit Patienten, die eine Beeinträchtigung der Amygdala aufweisen, bestätigen die Bedeutung dieser für die Fähigkeit, sich vorrangig bewusst an erregende Situationen zu erinnern. In einer der ersten Studien von Cahill et al. wurden gesunde Vpn und Vpn mit einer beschädigten Amygdala untersucht. Ihnen wurden eine Serie von Dias mit einer dazugehörigen Erzählung dargeboten. In der Mitte der Serie gab es besonders negativ erregende Darstellungen. Beide Versuchsgruppen haben diese Darstellungen erregender als die anderen Darstellungen bewertet. Einige Tage später konnten sich die gesunden Vpn besser an die emotionalen Dias erinnern. Patienten mit einer beschädigten Amygdala brachten die emotionalen Dias keinen Vorteil beim Erinnern. In den Studien mit Tieren, zeigt sich, dass die Amygdala die Konsolidierung von Erinnerung an erregende Situationen moduliert. Konsolidierung ist ein Prozess, der sich über eine gewisse Zeitspannen hinzieht und bewirkt, dass Erinnerungen mehr oder weniger dauerhaft werden. Wenn Erregung die Konsolidierung beeinflusst, sollten die Auswirkungen der Erregung erst nach einziger Zeit beobachtbar werden. Wenn die Erinnerungsleistung unmittelbar nach dem Lernen beurteilt wird, als zu einem Zeitpunkt zu dem der Konsolidierungsprozess noch nicht stattgefunden hat, dann kann die Wirkung der Emotionen auf das Erinnern nicht mit der Modulation der Konsolidierung erklärt werden. Dies kann nur gezeigt werden, wenn dem Konsolidierungsprozess genügend Zeit gelassen wird. LaBar und Phelps (1998) untersuchten Vergessenskurven von erregenden und nicht erregenden Wörtern bei gesunden Vpn und Vpn mit einer geschädigten Amygdala. Gesunde Vpn konnten sich an erregende Wörter besser erinnern als an neutrale. Vpn mit einer geschädigten Amygdala zeigten jedoch keinen Unterschied in der Merkfähigkeit der Stimuli. Dies bestätigt die Ergebnisse der Studien mit Tieren, welche sagten, dass die Amygdala die Konsolidierung von hippokampaler Erinnerung an erregende Situationen moduliert. Emotionale Ereignisse werden besser erinnert als neutrale Ereignisse. Die Modulation perzeptuellen Enkodierens Eine weiter Möglichkeit der Amygdala wie sie Kognitionen beeinflussen kann, ist die Modulation der Informationen, die das Bewusstsein erreichen. Wir werden ununterbrochen mit sensorischem Input überhäuft, aber nur ein kleiner Teil davon erreicht unser kognitives Bewusstsein. Mit unserer Aufmerksamkeit können wir beeinflussen welche Informationen wir bewusst wahrnehmen. Unser Aufmerksamkeit und die Anzahl von Informationen, die wir irgendwann einmal behalten bzw. speichern ist nur begrenzt. Psychologische Studien bestätigen, dass der emotionale Inhalt eines Stimulus unsere Aufmerksamkeit und die Information die in unser Bewusstsein gelangt, beeinflusst. Wenn emotionale Reize leichter in unser Bewusstsein eindringen, dann muss die emotionale Bedeutung eines Reizes schon vor dem Eintreten in das Bewusstsein verarbeitet werden. Einige Forscher haben vorgeschlagen, dass die Verarbeitung emotionaler Stimuli viel automatischer ablaufen könnte. Murphy und Zajonc (1993) demonstrierten, dass ein emotionaler Gesichtsausdruck, welcher zu kurz präsentiert wurde um bewusst wahrgenommen bzw. identifiziert zu werden, die Beurteilung nachfolgender neutraler Reize beeinflusst. Dies zeigt, dass emotionale Informationen bereits am Anfang der Informationsverarbeitung zur Verfügung steht. Noch bevor es zu einem kognitiven Bewusstsein des Reizes kommt, reagiert die Amygdala automatisch auf die emotionale Bedeutung von Reizen. Viele fmri Studien zeigten eine Aktivierung der Amygdala als angsterfüllte Gesichtsausdrücke gezeigt wurden. Whalen et al.

4 (1998) präsentierte solche Gesichtsausdrücke so schnell und kurz, dass die Vpn sich dieser Präsentation gar nicht bewusst waren. Sie fanden heraus, dass die Reaktion der Amygdala auf subliminal (unterschwellige Darbietung) gezeigte Gesichter genau der Reaktion der Amygdala auf Gesichter entspricht, die lange genug gezeigt wurden um bewusst wahrgenommen zu werden. Die Amygdala reagiert auf emotionale Stimuli automatisch und benötigt keine vorausgehende bewusste Verarbeitung der Reize. Psychologische Studien sagen aus, dass die emotionale Qualität eines Stimulus automatisch und ohne kognitives Bewusstsein weiterverarbeitet wird, wodurch Aufmerksamkeit und Bewusstsein beeinflusst werden können. Forschungen aus der kognitiven Neurowissenschaft sagen, dass die Amygdala die emotionalen Eigenschaft eines Reizes bereits vor der expliziten Identifikation aufspürt. Spielt dieses automatische Auffinden emotionaler Eigenschaften durch die Amygdala nun eine Rolle bei der Modulation des Bewusstseins für emotionale Stimuli? Um dies zu untersuchen wurde folgendes Untersuchungsdesign angewandt: 15 Items wurden Vpn in sehr rascher Abfolge (100ms) präsentiert. Lange genug, dass diese wahrgenommen werden können, aber nicht genau identifiziert werden können. Die Aufgabe bestand darin, 2 der Items, Target 1 (T1) und Target 2 (T2), die besonders auffällig waren, zu erkennen. Die meisten Vpn meisterten diese Aufgabe, die Erfolgsrate sank jedoch erheblich, als die Stimuli schnell nacheinander präsentiert wurden. Wenn T1 beispielsweise an zweiter Stelle und T2 an neunter Stelle gezeigt wurde, wurden beide sehr viel eher erkannt als wenn T1 an zweiter Stelle und T2 an vierter Stelle gezeigt wurde. Hier konnte nur T1 erkannt werden. Je geringer also der zeitliche Abstand ist, desto größer ist die Schwierigkeit T2 zu erkennen. Wenn beider erkannt werden sollten, mussten zumindestens 4 Items zwischen ihnen liegen. Das Bemerken und Identifizieren des ersten dargebotenen Reizes scheint eine kurzzeitige Beeinträchtigung der Aufnahmefähigkeit zu bewirken, weshalb der zweite Stimulus schlechter wahrgenommen wird. Es ist wie als wenn unsere Aufmerksamkeit blinken würde, weshalb dieses Untersuchungsdesign auch attentional blink genannt wird. Anderson und Phelps (2001) wandten das gleiche Versuchungsdesign an. Sie veränderten die emotionale Auffälligkeit von T2. Verwendet wurden erregende und nicht-erregende, also neutrale Wörter. Der oben beschriebene Effekt konnte ebenfalls gefunden werden, jedoch nur als neutrale Wörter gezeigt wurden. Wenn T2 jedoch ein erregendes Wort war, verkleinerte sich der Blinkeffekt. Somit fiel es der Vpn leichter T2 zu identifizieren, wenn dies ein erregendes Wort war. Es konnte aber kein Unterschied bei der Identifizierung von T1 zwischen emotionalen und neutralen Wörtern gefunden werden. Wenn unsere Aufmerksamkeit überfordert ist, werden eher emotionale Reize als neutrale Reize von unserem Bewusstsein wahrgenommen. Diese Untersuchungsdesign wurde ein weiteres mal durchgeführt und zwar mit gesunden Vpn und Vpn mit einer geschädigten Amygdala. Die gesunden Vpn bestätigten die vorangegangenen Ergebnisse. Der Effekt der blinkenden Aufmerksamkeit verringerte sich für erregende Wörter. Bei Vpn mit einer geschädigten Amygdala konnte kein Unterschied bei der Erkennung von erregenden oder neutralen T2 Wörtern festgestellt werden. T2 Wörter konnten gleich schlecht wiedergegeben werden, wenn der Abstand zwischen den Präsentationen von klein war. Die Amygdala erkennt somit nicht nur die emotionale Bedeutung eines Reizes sehr früh im Verarbeitungsprozess, sie beeinflusst auch das Enkodieren. Die Amygdala hat Verbindungen zu einigen sensorischen kortikalen Gebieten. Diese übertragen Informationen zur Amygdala und sie leitet diese wieder zurück. Wenn die Amygdala auf eine emotionale Situation antwortet, zeigt auch der visuelle Kortex eine erhöhte Aktivierung. Eine Untersuchung mit Tieren, in der die neuronale Reaktion der Amygdala auf einen emotionalen Reiz mit einer erhöhten neuronalen Aktivität des visuellen Kortex einhergeht, bestätigt diese These. Eine Reihe von Untersuchungen mittels bildgebender Verfahren haben ebenfalls beobachtet, dass das Ausmaß erhöhter Aktivität des visuellen Kortex mit der Reaktion der Amygdala auf einen emotionalen Stimulus korreliert. Die Amygdala erhält bereits Informationen in über den Stimulus in der visuellen Informationsverarbeitung und wenn sie auf diesen Reiz antwortet, beeinflusst sie den folgenden Prozess der visuellen Verarbeitung. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Amygdala für das bessere Enkodieren emotionaler Stimuli verantwortlich gemacht werden kann. Die Amygdala kann die Informationen, die in unser Bewusstsein gelangen können beeinflussen und somit auch unsere Kognition. In Situationen in welchen unsere Aufmerksamkeit überfordert ist, sichert die automatische Verarbeitung emotionaler Reize, dass diese wieder unsere volle Aufmerksamkeit bekommen. Zusammenfassung beeinflussen. Weiters kann sie unsere Perzeption und Aufmerksamkeit modulieren, indem sie die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass emotionale Information der Umwelt in unser kognitives Bewusstsein vordringt. Diese Interaktion zwischen der Amygdala und kognitivem Bewusstsein zeigt die Komplexität der Beziehung zwischen Kognitionen und Emotionen. Kognitionen und Emotionen müssen sowohl unabhängig als auch abhängig voneinander gesehen werden. In dieser Arbeit wurde versucht den Zusammenhang zwischen Emotion und Kognition zu verdeutlichen und in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen. Eine entscheidende Rolle spielt die Wechselwirkung aus kognitivem Bewusstsein und der Reaktion der Amygdala auf emotionale Stimuli. Amygdala und kognitives Bewusstsein können sowohl unabhängig als auch abhängig voneinander arbeiten. Unabhängig Interaktion der Amygdala und des kognitiven Bewusstseins: Die Amygdala ist für den Erwerb und physiologischen Ausdruck konditionierter Angst notwendig. Kognitives Bewusstsein und Verständnis der Angstkonditionierung wird unabhängig von der Amygdala und der konditionierten Reaktion erworben. Amygdala und kognitives Bewusstsein können sich auch gegenseitig beeinflussen. Abhängige Interaktion der Amygdala und des kognitiven Bewusstseins: Die Amygdala wird zwar nicht dafür benötigt, emotionale Reize zu erkennen und zu verstehen, jedoch kann dieses Wissen die physiologische Reaktion der Amygdala auf emotionale Stimuli beeinflussen. Dies ist der Einfluss des kognitiven Bewusstseins auf die Amygdala. Die Amygdala beeinflusst jedoch ebenfalls das kognitive Bewusstsein. Die Amygdala kann die Fähigkeit, sich an emotionale bedeutsame Informationen die länger her sind zu erinnern,

5 Quellennachweis Phelps, E.A. (2005). The interaction of emotion and cognition: The relation between the human Amygdala cognitive awareness. In R. R. Hassin, J. S. Uleman, & J. A. Bargh (eds), The new unconscious (pp ). Oxford: Oxford University Press J. S. Morris C. D., Frith D. I. Perrett D., Rowland A. W., Young A. J. Calder & R. J. Dolan (1996): A differential neural response in the human amygdale to fearful and happy facial expressions; Nature 383, R Adolphs, D Tranel, H Damasio & AR Damasio (1995): Fear and the human amygdala; Journal of Neuroscience, Vol 15,

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