Eiweißmarkt in der Welt, Europa, Deutschland. Milchviehtagung 2006 Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen
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- Axel Voss
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1 Eiweißmarkt in der Welt, Europa, Deutschland Milchviehtaun 2006 Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtinen-Geislinen Dr. Karl Josef Groß, Verband Deutscher Oelmühlen e.v., Berlin Weltproduktion Ölsaaten/Ölfrüchte in Mio. t davon Soja davon Raps davon Europa 1956 ca ,
2 Ölsaatenverarbeitun in Deutschland in Mio. t 1956 Gesamt 1, ,2 Kokos Soja Palm Raps Erdnuss Baumwolle Lein Raps Soja Sonnenblumen Lein Kokos Rapsernte in Deutschland ha t Ø Ertra 2,2 t/ha ha t 4,1 t/ha
3 Entwicklun der Ölmühlen- Industrie Verarbeitun ist um 900 % estieen. 2. Spektrum der verarbeiteten Ölsaaten hat sich ewandelt von Vielzahl Ölsaaten und tropischen Ölfrüchten hin zu Soja-/Raps-Dominanz. 3. Pflanzenölverbrauch ist anestieen zu Lasten der tierischen Fette (z.b. Anteil Walöl von 10 auf 0 % esunken). Verwendunsbereich hat sich von Schwerpunkt Ernährun und Oleochemie (Waschmittel) erweitert um Bereiche Futtermittel und eneretische Nutzun. 4. Ölschrotespektrum hat sich von tropischen Komponenten (Palm, Kokos, Erdnuss, Baumwolle) zu starker Dominanz von Soja und steiender Bedeutun von Raps entwickelt. Einführun des Toastprozesses Mitte der 60er Jahre machte die Eiweißeränzun mit Sojaschrot auch bei Monoastriern (Schweine, Geflüel) mölich. Lane diskutierte Frae in der Praxis: Kann man Geflüel und Schweine auch ohne Fischmehl (nur Sojaschrot als Eiweisskomponente) füttern. Entwicklun der Rapsverarbeitun in Deutschen Ölmühlen (ohne dezentrale Pressenbetreiber)
4 Entwicklun der Produktion von Rapsschrot in deutschen Ölmühlen (ohne Rapskuchen aus dezentralen Ölpressen) Entwicklun des Marktes für Rapsschrot in Deutschland (ohne Rapskuchen aus dezentralen Ölpressen)
5 Welt-Ölsaatenproduktion in Mio. t 2003/ / /06 Rel. Soja Raps Sonnenblumen Gesamt
6 Sojaschrot-Bilanz Deutschland EU 25 Mio. t rel. Mio. t rel. Produktion 2,7 11,5 -Export 1,4 0,6 Netto -Produktion aus Inlandverarbeitun 1, ,9 32 Importe 2, ,2 68 Gesamtverbrauch 4,1 34,1 Sojabohnen-Import nach Ländern Basis 2004 Deutschland EU 25 Mio. t rel. Mio. t rel. USA 1,0 27 4,9 32 Brasilien 1,4 38 8,4 54 Arentinien 0, , Andere Staaten Südamerika 0,5 13 1,6 10 Niederlande und Sonstie 0,7 19 0,4 3 Gesamt 3,7 15,5
7 Sojaschrot-Import nach Ländern Basis 2004 Deutschland EU 25 Mio. t rel. Mio. t rel. USA Brasilien 1, ,0 49 Arentinien 0, , Andere Staaten Südamerika Niederlande und Sonstie 0,6 21 0,2 1 Gesamt 2,8 22,3 Sojabohnenimporte nach Ländern in Mio. t Oktober/September 95/96 98/99 01/02 02/03 03/04 04/05 EU 25 14,3 15,8 18,1 16,3 15,3 15,6 Japan 4,7 4,8 5,0 5,0 4,6 4,4 China 0,8 3,8 10,3 20,4 17,9 23,3 Gesamt 31,5 39,4 53,7 61,9 55,6 63,3 Marktanteil China in %
8 GMO oder Non GMO-Sojaschrot 1. Soja-Importe (Eiweißfuttermittel) für Deutschland und EU unverzichtbar 2. Weltweit ist bei Soja GMO derzeit Standard 3. Non-GMO-Soja derzeit praktisch nur in Nordbrasilien verfübar 4. Zukünfti Anbau von Non-GMO-Soja in Brasilien? (Finanzieller Anreiz für Farmer!) 5. Derzeit Nachfrae nach Non-GMO-Sojalecithin nach Non-GMO-Sojaöl nach Non-GMO-Sojaschrot
9 Weltproduktion Ölsaaten (in Mio. t) / / / / /01 Gesamt Sonstie Erdnüsse Baum- Wolle Sonnenblumen Rapssaat Sojabohnen Jahr Weltproduktion Sojabohnen (Mio. t) / / / / /01 Gesamt Sonstie Indien China Süd- Amerika USA Jahr
10 Weltproduktion Raps (Mio. t) 44 1,8 1,3 5,7 12 7, / ,8 1,6 6,3 11 6, / ,8 0,9 3,7 11 4, / ,0 1,8 4,9 11 5, / ,2 1,8 3,8 11 7, /01 Welt Sonstie Australien Indien China Kanada EU-25 Jahr Ölschroteverbrauch Basis ,6 15 7,0 Sonstie 29 1,9 14 6,5 Rapsschrot 62 4, ,9 Sojaschrot % Mio. t % Mio. t Deutschland EU 25
11 Glukosinolate mmol/k 0-Sorten Rapssaat Sorten 00-Sorten Reduktion durch Züchtun 90% Rapssaat 20 Rapskuchen (15% Fett) 28 Rapsschrot (2% Fett) theoretisch 33 Rapsschrot (2% Fett) tatsächlich 10 Durch Toasten werden Glukosinolate zu 2/3 abebaut Erste Erebnisse des Rapsextraktionsschrot-Monitorins (n = 46) Kriterium TM-Gehalt Rohasche Rohprotein % Mittelwerte und Standardabweichun Extremwerte 89,1 ±0,6 87,6 90,4 Gehalte in Futtermittel (89% TM) 71 ±3, ±6, Rohfaser 122 ±4, Rohfett 29 ±8, Glucosinolate mmol 8,2 ±1,7 4,4 11,2 Lysin 18,9 ±0,4 17,9 20,0 Methionin 6,5 ±0,1 6,2 6,8 Lystin 7,7 ±0,2 7,3 8,2 Meth. + Cyst. 14,4 ±0,4 13,5 15,0 Threonin 15,0 ±0,2 14,6 15,5 Tryptophan 4,7 ±0,1 4,5 5,0
12 Glukosinolatehalte in Rapssaat, Rapsschrot und Rapskuchen Qualitative Verbesserunen von Rapsschrot im Hinblick auf die Milchviehfütterun Umstellun auf 00-Sorten (Reduzierun des Glukosinolatehaltes von 120 auf 25 mmol) ca ca Fazit: Grundlaenversuche zu Proteinabbau zeien, dass UDP (im Pansen nicht abebautes Protein) bei Rapsschrot nicht bei 25%, sondern bei 30% liet. Fazit: UDP von Sojaschrot und Rapsschrot liet jeweils bei 30 Durch Toasten des Rapsschrotes werden Glukosinolate um rd. 2/3 abebaut Rapssaat ~ 25 mmol/k Rapskuchen ~ 35 mmol/k Rapsschrot theoretisch ~ 40 mmol/k Rapsschrot tatsächlich ~ 10 mmol/k Früher wurde Rapsschrot nur in berenztem Umfan als Eiweissfutter für Milchkühe einesetzt, vornehmlich bei mittlerer bis niedrier Milchleistun. Heute kann Rapsschrot auch bei Hochleistunskühen bei entsprechendem Enerieausleich in Mischun mit Sojaschrot oder auch als alleinies Eiweissfuttermittel einesetzt werden.
13 Qualitative Verbesserunen von Rapsschrot im Hinblick auf die Schweinefütterun Umstellun auf 00-Sorten (Reduzierun des Glukosinolatehaltes von 120 auf 25 mmol) ca Durch Toasten des Rapsschrotes werden Glukosinolate um rd. 2/3 abebaut Rapssaat ~ 25 mmol/k Rapskuchen ~ 35 mmol/k Rapsschrot theoretisch ~ 40 mmol/k Rapsschrot tatsächlich ~ 10 mmol/k Fazit: Früher wurde Rapsschrot nur in erinen Anteilen als Eiweißfutter in Mastschweinefutter einesetzt. Heute kann Rapsschrot auch bei Sauen einesetzt werden und bei Mastschweinen in erheblich rößerem Umfan, daher ist Rapsschrot jetzt nicht nur für Mischfutterhersteller sondern auch für Hersteller von Eienmischunen von Interesse. Entwicklun des Pro-Kopf-Verbrauchs an Fleisch/Eier/Milch (esamt) in k/kopf und Jahr
14 Zukunftsperspektiven der Ölmühlen 1. Verarbeitunskapazität wird aktuell nochmals erheblich auseweitet. 2. Die Verarbeitun von Raps wird in Deutschland noch weiter steien und damit Sojaschrot menenmässi deutlich übertreffen. 3. Der Einsatz von Pflanzenölen im Eneriesektor wird sofern die Rahmenbedinunen (u.a. Besteuerun) stimmen noch weiter steien. 4. Der Anteil von Rapsschrot an der Gesamteiweissversorun in Deutschland wird nochmals deutlich steien. Sojaschrot wird jedoch sowohl was die Versorunsmene, als auch die Proteinqualität insbesondere für Monoastrier aneht, für die Proteinversorun unserer Nutztiere unverzichtbar bleiben. Die Relation von Sojaschrot aus Deutschen Ölmühlen zu Importsojaschrot wird sich zuunsten des Importsojaschrotes verschieben. Gelbschalie, rohfaserarme Rapssaaten könnten hier neue Marktchancen eröffnen. Fazit Ölmühlen haben in den Nachkriesjahren eine vielseitie Funktion in der Nahrunssicherun und Versorun mit eneriereichen Lebens- /Futtermitteln, Rohstoffen für die Oleochemie und wichtiste Eiweissquelle für alle landwirtschaftlichen Nutztiere übernommen. Diese Funktionen üben die Ölmühlen im Prinzip heute noch aus, wobei allerdins die seinerzeitie weltweite Manelsituation überwunden ist. Neu hinzuekommen ist die Funktion der Ölmühlen als Enerielieferant (Biotreibstoff). Aus Sicht der Landwirtschaft und Ölmühlen ist dies ein riesier Markt, der nur zu einem Bruchteil von Landwirtschaft und Ölmühlen bedient werden kann. Darüber hinaus sind die Ölmühlen sich ihrer Verpflichtun bewusst, zunächst für eine ausreichende und qualitativ hochwertie Versorun des Nahruns- und Futtermittelsektors mit Pflanzenölen und Eiweißfuttermitteln zu soren.
15 Pflanzenproduktion Tierproduktion
16 Entwicklun der Preiswürdikeit von Rapsschrot im Verleich zu Sojaschrot = % Rel. Rapsschrotpreis zu Sojaschrot Verleichspreis bei identischen Nährstoffkosten Ø Preis Jan. Dez 2003 Rapsschrot Sojaschrot ca. 66% ca. 63% Preisvorteil (+) bzw. Preisnachteil (-) von Rapsschrot + 3% Ø Preis Jan. Dez ca. 64% + 4% Ø Preis Jan. Juni 2004 ca. 67% -1% Ø Preis Juli Dez ca. 56% + 10% Ø Preis Jan. Au ca. 54% + 12% Grafik der Woche
17 Zusammenfassun 1. Die stark steiende Nachfrae nach Rapsöl bietet der deutschen Landwirtschaft die Mölichkeit, den Rapsanbau auszudehnen (derzeit ~ 1,4 Mio. ha Ausdehnun bis ~ 1,8 Mio. ha denkbar). 2. Die Ölmühlen (Extraktionsbetriebe und dezentrale Pressen) traen dieser Entwicklun durch Ausweitun der Verarbeitunskapazitäten Rechnun. 3. Damit ist in den nächsten beiden Jahren ein deutlich steiendes Anebot an Rapsschrot und Rapskuchen zu erwarten (derzeitier Verbrauch in Deutschland ca. 2 Mio. t Rapsschrot ca. 0,3 Mio. t Rapskuchen erwartete Mene bis 2007/2008 ca. 3 Mio. t Rapsschrot ca. 0,4 Mio. t Rapskuchen 4. Die Wirtschaftlichkeit des Rapsanbaus ist nur ewährleistet, wenn adäquate Preise auch für das Koppelprodukt Rapsschrot/Rapskuchen erzielt werden. 5. Ohne eine deutliche Steierun des Rapsschrot-Absatzes ist mit einem unverhältnismäßien Preisdruck zu rechnen. Zusammenfassun 6. Durch ünstie Eiweißpreise im Rapsschrot im Verleich mit Sojaschrot können Landwirte/Mischfutterhersteller f. zusätzlich motiviert werden, mehr Rapsschrot/Rapskuchen zu verfüttern. 7. Sojaschrot wird sowohl quantitativ als auch qualitativ für die deutschen und europäischen Tierhalter ein unverzichtbarer Eiweißträer bleiben. 8. Die aktuelle Marktentwicklun ibt uns jedoch die Mölichkeit, den Anteil an heimischem Rapsschrot zu erhöhen. 9. Unsere Bitte an die Beratun: helfen Sie mit, diese Chance zu nutzen!
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