3. Gesundheitsbericht zur Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen im Kreis Minden-Lübbecke 2010
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- Marta Wolf
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1 3. Gesundheitsbericht zur Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen im Kreis Minden-Lübbecke 21 Kreis Minden-Lübbecke Gesundheitsamt Kinder- und jugendzahnärztlicher Dienst
2 - 1 - Inhalt 1. Vorbemerkung Verteilung der Zahngesundheit nach Schularten Naturgesunde Gebisse Behandlungsbedürftige Gebisse Sanierte Gebisse Entwicklung der naturgesunden Gebisse 4 4. Kindergärten Ergebnisse nach Alterskategorien Sechs- bis Siebenjährige Zwölfjährige Fünfzehnjährige Fazit Impressum... 8
3 Vorbemerkung Maßnahmen der Gruppenprophylaxe zielen darauf ab, Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten bereits im Kindesalter zu verhüten. In Deutschland wird die Durchführung der Gruppenprophylaxe bundesweit durch 21 SGB V geregelt, der im Sinne einer Qualitätssicherung auch Maßnahmen der Dokumentation und Erfolgskontrolle vorschreibt. Der vorliegende 3. Gesundheitsbericht dokumentiert den derzeitigen Stand der Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen im Kreis Minden-Lübbecke. Durch den Vergleich mit den Ergebnissen aus den Jahren 22 und 26 wird zugleich die erfreuliche Entwicklung der Zahngesundheit in unserem Kreis dargestellt. Die Grundlage der vorliegenden Studie sind die Untersuchungsergebnisse von insgesamt 6473 Kindern und Jugendlichen im Schuljahr 29/21. In den Grundschulen wurden 1. und 4. Klassen, in den Hauptschulen, Gesamtschulen, Realschulen und Gymnasien 6. und 9. Klassen und in den Förderschulen alle Klassen untersucht. Der Gebisszustand der Kinder und Jugendlichen ist in den verschiedenen Schultypen sehr unterschiedlich. Um diese ungleiche Verteilung zu verdeutlichen, erfolgt ein direkter Vergleich der Schultypen nach den Gebisskategorien naturgesund, behandlungsbedürftig und saniert. Unabhängig der Schulzugehörigkeit der Kinder und Jugendlichen wird die Gesamtentwicklung der Zahngesundheit im Kreis Minden-Lübbecke mit Hilfe des DMF-T-Indexes veranschaulicht. Dieser Index ermittelt die durchschnittliche Anzahl der kariösen, gefüllten und infolge Karies fehlenden Zähne in den Altersgruppen 6 bis 7-Jährige, 12-Jährige und 15-Jährige. Auch die erfreulichen Ergebnisse der Kindergärten werden im Rahmen dieser Studie dargestellt. Der Grad der Zahngesundheit in den Kindergärten ist von richtungsweisender Bedeutung. Die dort vermittelte Einstellung zur Mundhygiene und gesunder Ernährung wird oft ein Leben lang beibehalten. Deswegen ist die Zahnprophylaxe in den Kindergärten ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. In diesem Zusammenhang muss das effektive und kontinuierliche Engagement des Arbeitskreises Zahngesundheit und der niedergelassenen Zahnärzte in den Kindergärten sowie in den Grundschulen hervorgehoben werden. Ferner gebührt den Erzieherinnen und Erziehern, den Lehrerinnen und Lehrern sowie den Eltern für ihre tatkräftige Unterstützung ein besonderer Dank.
4 Verteilung der Zahngesundheit nach Schularten Die besten Gebisse weisen die Gesamtschulen, Realschulen und Gymnasien auf. Bei diesen Schularten ist der Anteil der naturgesunden Gebisse hoch und es besteht eine geringe Behandlungsbedürftigkeit. Im Gegensatz dazu sind bei den Grundschulen, Hauptschulen und insbesondere bei den Förderschulen signifikant schlechtere Werte zu verzeichnen. Der relativ schlechte Wert der Grundschulen ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass bei den Kindern in diesem Alter nicht selten noch unbehandelte, kariöse Milchzähne vorhanden sind Naturgesunde Gebisse 8 % ,4 4,6 63, ,5 37, Grundschulen Hauptschulen Gesamtschulen Realschulen Gymnasien Förderschulen 2.2. Behandlungsbedürftige Gebisse 3 % 25 23,3 26,4 2 18, ,6 6,3 6,1 Grundschulen Hauptschulen Gesamtschulen Realschulen Gymnasien Förderschulen
5 Sanierte Gebisse % 4,6 32,7 36, ,3 29,3 26, Grundschulen Hauptschulen Gesamtschulen Realschulen Gymnasien Förderschulen 3. Entwicklung der naturgesunden Gebisse Im Zeitraum 21/2 bis 29/1 ist der Anteil der naturgesunden Gebisse bei den Grundschulen, Gesamtschulen und Förderschulen kontinuierlich gestiegen. Die Hauptschulen und Gymnasien verzeichnen einen nicht unerheblichen Rückgang an naturgesunden Gebissen. Bei den Realschulen ist der Wert nahezu gleich geblieben. 8 % 74, ,1 57,1 61,561, 6,8 67,5 5 49,55,4 45, ,6 32,2 4,6 38,8 39,3 25,4 37,3 33,5 2 1 Grundschulen Hauptschulen Gesamtschulen Realschulen Gymnasien Förderschulen 21/2 25/6 29/1
6 Kindergärten Der Anteil der naturgesunden Gebisse in Kindergärten stieg von 67,7% auf 75,2%. Darüber hinaus waren um 1,7% weniger behandlungsbedürftige Gebisse zu konstatieren. behandlungsbedürftig 17,9% saniert 6,9% naturgesund 75,2% Ergebnisse 25/26: Naturgesund: 67,7% Saniert: 12,7% Beh.-bedürftig: 19,6% 5. Ergebnisse nach Alterskategorien Zur Beurteilung der Gebisse nach Alterskategorien wird der DMF-T-Index angewandt. Dieser Index gibt an, wie viele Zähne bei einer untersuchten Person kariös, gefüllt oder fehlend (infolge von Karies) sind. Je geringer der Wert ist, desto besser ist der Zustand des Gebisses. Es wird zwischen Milchgebissen (dmf-t-wert) und Gebissen mit bleibenden Zähnen (DMF-T-Wert) unterschieden. Die Ergebnisse des Kreises Minden-Lübbecke aus den Jahren 21/22, 25/26 und 29/21 werden mit den Werten von Westfalen-Lippe und Gesamt- Deutschland aus den Jahren 2, 24 und 29 verglichen. Diese Vergleichszahlen ermittelte die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) im Rahmen von bundesweiten epidemiologischen Begleituntersuchungen. Die 15-Jährigen sind erst seit 25/26 bzw. 24 erfasst worden. Zwischen 21/22 und 29/21 kam es im Kreis Minden-Lübbecke zu einer kontinuierlichen Verringerung der dmf-t- und DMF-T-Werte. Dieser positive Trend ist auch in Westfalen-Lippe und in Gesamt-Deutschland zu verzeichnen. Allerdings weist der Kreis Minden-Lübbecke in allen Alterskategorien einen minimal besseren Wert als Westfalen-Lippe und Gesamt-Deutschland auf.
7 Sechs- bis Siebenjährige 2,5 dmf-t 2,32 2,27 2,27 2,21 2,16 2 1,92 1,76 1,9 1,87 1,5 1,5 Minden-Lübbecke Westfalen-Lippe Deutschland 2 bzw.21/2 24 bzw. 25/6 29 bzw. 29/ Zwölfjährige 1,6 1,4 1,2 1,8,6,4,2 DMF-T 1,44,87,65 1,19 1,21 1,7,98,7,72 Minden-Lübbecke Westfalen-Lippe Deutschland 2 bzw. 21/2 24 bzw. 25/6 29 bzw. 29/1
8 Fünfzehnjährige 2,5 DMF-T 1,98 2 2,23 2,5 1,5 1,32 1,37 1,41 1,5 Minden-Lübbecke Westfalen-Lippe Deutschland 24 bzw. 25/6 29 bzw. 29/1 6. Fazit Die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen im Kreis Minden-Lübbecke konnte zwischen 25/26 und 29/21 nochmals verbessert werden. Die Anzahl der erkrankten Zähne sank in allen Alterskategorien deutlich. Im Vergleich zu Westfalen- Lippe und Gesamt-Deutschland weisen die Kinder und Jugendlichen des Kreises Minden-Lübbecke eine bessere Zahngesundheit auf. Allerdings ist nach wie vor eine deutliche Ungleichverteilung des Kariesaufkommens zu beobachten. Die Ergebnisse der Gesamtschulen, Realschulen und Gymnasien sind weitaus besser als die Ergebnisse der Haupt- und Förderschulen. So weisen beispielsweise Gymnasiasten zu 67,5 % ein naturgesundes Gebiss auf, Förderschüler hingegen nur zu 37,3 %. Die Behandlungsbedürftigkeit der Gymnasiasten liegt bei 6,1 %, die der Förderschüler bei 26,4 %. Gleichwohl ist die Entwicklung der Zahngesundheit bei den Förderschulen ausgesprochen positiv. Von 21/22 bis 29/21 stieg der Prozentsatz der naturgesunden Gebisse von 25,4 % auf 37,3 %. Dieses Ergebnis ist nicht zuletzt auf unsere regelmäßigen Untersuchungen und Fluoridierungen zurückzuführen. In den Kindergärten weisen 75,2 % ein absolut kariesfreies Gebiss auf. Allerdings besteht auch hier eine deutliche Polarisierung des Kariesbefalls. Deswegen führen wir bei derzeit 11 ausgesuchten Einrichtungen mit hohem Kariesrisiko besonders intensive prophylaktische Maßnahmen in Form von jährlichen Untersuchungen, Fluoridierungen und Zahnputzübungen durch.
9 Impressum Herausgeber: Kreis Minden-Lübbecke Der Landrat Gesundheitsamt Kinder- und jugendzahnärztlicher Dienst Frau Dr. Cornelia Lengwin Portastraße 13, Minden Tel.: Fax: Internet: Mitarbeiterinnen: Dr. Cornelia Lengwin Petra Schwenker-Niemann
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