Antibiotikaresistenzen: Ursachen und Auswirkungen

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1 Ä R Z T E K A M M E R B E R L I N Antibiotikaresistenzen: Ursachen und Auswirkungen Symposium des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit 5. November 2013, Berlin

2 Auswirkungen 2

3 CDC, September 2013 Für alle Folien: Herzlichen DANK an Frau Prof. Dr. Gastmeier! 3

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5 Trend in Deutschland: SARI Intensive care units BVL-Symposium, , Berlin 5

6 Kolonisation von Müttern M und Neugeborenen Screening von 630 Müttern und 751 Neugeborenen an der Charité 201/13: ESBL-Nachweis bei 8% der Mütter ESBL-Nachweis bei 4% der Neugeborenen 6

7 Ursachen 7

8 Ursachen? Wir alle haben Anteil daran! BVL-Symposium, , Berlin Pharmaindustrie Vorteil durch Antibiotikaverkauf für Mensch und Tier Vorteil durch den dringenden Bedarf an neuen Antibiotika Bauern Produktion von preiswertem Fleisch durch Antibiotikaanwendung Verbraucher Wollen preiswertes Fleisch Wollen Antibiotika für schnelle Heilung bei Infektionen Mediziner (Human- und Veterinärmedizin) Restriktiver Antibiotika-Gebrauch ist selten 8

9 Risikofaktor FOOD BVL-Symposium, , Berlin In 2011, drugmakers sold nearly 30 million pounds of antibiotics for livestock the largest amount yet recorded and about 80 percent of all reported antibiotic sales that year. The Dr. med. Günther rest Jonitz, was Präsident der for Ärztekammer human Berlin health care. 9

10 Antibiotika-Verbrauch in der Veterinärmedizin Grave et al. JAC 2010; 65:

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12 A total of 399 chicken meat samples from 9 supermarket chains, four organic food stores and one butcher's shop in two geographically distinct regions (Berlin and Greifswald) were screened for ESBL production 43.9% ESBL positivity The majority of isolates were ESBL types SHV-12 (n = 82), CTX-M-1 (n = 77) and TEM-52 (n = 16). No differences could be observed in the prevalence of ESBL producers between organic and conventional samples. Kola et al. JAC :

13 1518 attributable deaths cases due to ESBL colonization in poultry in Europe Collignon et al. EID 2013, 19:

14 Risikofaktor Reisen BVL-Symposium, , Berlin 14

15 /healthcare-associated-infectionsantimicrobial-use-pps.pdf. 15

16 Observed HAI prevalence with CI95 and predicted HAI prevalence based on case mix and hospital characteristics, by country BVL-Symposium, , Berlin 16

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18 Welche Faktoren begünstigen die Verbreitung von MRE in der Humanmedizin? BVL-Symposium, , Berlin Selektion - Zu viele Antibiotika, zu lange Antibiotika, Breitspektrum-Antibiotika Transmission - Zu geringe Compliance zur Händedesinfektion - Nichtbeachtung von anderen Empfehlungen zur Vermeidung der Infektionsausbreitung 18

19 Prävention und Lösungen? L 19

20 Prävention in der Humanmedizin BVL-Symposium, , Berlin Vermeidung von invasiven Maßnahmen soweit wie möglich Wenige bzw kurzfristige Überwindung von Barrieren durch i. v., i. a. Zugänge, Blasenkatheter und Magensonden Vermeidung von immunsuppressiven Maßnahmen soweit wie möglich Wärmedecken im OP!! Weaning Protokolle zur Beatmungsentwöhnung Screening bei stat. Aufnahme (Urin, Atemwege ) Frühzeitige Mobilisation Schmerztherapie Dr. med. Gewebeschonende Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer BerlinOperationen 20

21 Risikofaktor Personalmangel!! Wenn wir auf Intensivstationen die Zahl der Intensivschwestern von 5 auf 4 reduzieren, erhöht ht sich die Zahl der Infektionen um 23%. Prof. Dr. N. N., ÄD einer Uniklinik, März

22 dennoch passieren zunehmend Fehler. Zurückzuf ckzuführen sind sie u.a. auf die Arbeitsbelastungen in den Krankenhäusern. Es wird am falschen Ende gespart. Das kommt einer Massenabfertigung gleich, bei der zwangsläufig Fehler entstehen. NEUE REVUE 28. November 1996!! 22

23 Information! BVL-Symposium, , Berlin 23

24 Positiv besetzte Kampagnen! BVL-Symposium, , Berlin 24

25 Sensibilisierung! Schulung! Bsp: Antibiotic stewardship 25

26 BVL-Symposium, , Berlin Führung und Vorbild! Zu besonders vielen vermeidbaren Infektionen komme es, wenn in Operationssälen eine autoritär geprägte Kultur herrsche, erklärt Professor Peter Pronovost von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore, eine internationale Infektionskoryphäe. Sei der Chirurg ein Hierarch, würden es die Anwesenden im Operationssaal nicht wagen, zu intervenieren, falls etwas schiefzugehen drohe oder wenn der Chef nach einem Telefon oder dem Drücken einer Türfalle die Hände nicht erneut desinfiziere. 26

27 Warten! Duration of colonization by ESBL-producing Enterobacteriaceae after hospital discharge. The median time to ESBL- Enterobacteriacae clearance was 6.6 months Birgand G et al. Am J Infect Control May;41(5):

28 Fazit BVL-Symposium, , Berlin Antibiotikaresistenzen sind ein multifaktorielles Problem. Es geht uns alle an. Schuldzuweisungen sind nicht hilfreich. Partikularinteressen schaden dem Gemein- und Patientenwohl! Eine konzertierte Aktion steht aus. Eine Dr. med. Günther konzertierte Jonitz, Präsident der Ärztekammer BerlinAktion steht aus. 28

29 Sehstern Ganz herzlicher Dank an Frau Prof. Dr. med. Gastmeier!! Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité- Universitätsmedizin Berlin 29