Marktinteraktion: Nelson/Winter Modell

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1 Marktinteraktion: Nelson/Winter Modell Beckenbach (2001): Technologischer Wandel aus Sicht der evolutorischen Ökonomik Quaas (2012): A Nelson-Winter Model of the German Economy Valentina Binder & Jessica Oleschynski

2 Gliederung Beckenbach (2001) Evolutorische Ökonomik Marktmodul, Suchmodul, Investitionsmodul Simulationsergebnisse Quaas N/W der deutschen Volkswirtschaft Struktur Anpassung des Modells an die Daten 2

3 Prof. Dr. Frank Beckenbach Professor am Fachgebiet Umwelt- und Verhaltensökonomik, Uni Kassel Forschungsinteressen: Verbindung von umwelt- und verhaltensbezogenen Fragen aus wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive Quelle: 3

4 Technologischer Wandel aus Sicht der evolutorischen Ökonomik (2001) Unsicherheit Grundlage für Innovation und Imitation Evolutionärer Pfad (Lernprozess) Bewältigung der Unsicherheit durch Technologie Technologie = Wissen, Information Technologischer Wandel ist nicht vorhersehbar. 4

5 Modell der Ökonomie Nelson/Winter (1982) und Andersen (1994) Technologische Veränderungen ökonomische Evolution Zustandsgrößen der Unternehmen: Kapitalstock und Kapitalproduktivität Festlegung für die nächste Periode durch drei Module 5

6 Marktmodul Ermittlung der Produktionsmengen für Unternehmen Gleichgewichtspreis D t = Gesamtnachfrage, Q t = Gesamtoutput D t = D 0 (1+ (Q t Q t-1 ) / (Q t + Q t-1 )) KA it = Kapazitätsauslastung (ρ it )= Verhältnis von Preis zu Stückkosten K it *= Kapitalstock, A it = Kapitalproduktivität Q it =KA it (ρ it )*K it *A it 6

7 Suchmodul Suche nach neuen Technologien 1. Zugangslotterie Erfolg/Misserfolg 2. Produktivitätslotterie Höhere Produktivität der neuen Technologie? Innovation oder Imitation 7

8 Suchmodul 8

9 Investitionsmodul Abgleich Ergebnis Marktprozess/Suchprozess Investitionsentscheidung Abschwächung der Privilegierung des Innovateurs: 1) Erfolg der Innovations-/Imitationsausgaben ungewiss 2) Im Erfolgsfall keine zwingenden Mehraufwendungen 3) Marktanteil gewünschte Investition 9

10 Simulationsergebnisse 10

11 Simulationsergebnisse Beschränkter Zugang zum Innovationswissen Inhomogenität zwischen den Akteuren Marktanteil geprägt durch Innovationsfähigkeit und Sättigungseffekt Hohe Varianz der Produktivitäten mehr erfolgreiche Innovationen, Angleichung der Marktanteile 11

12 Exkurs: ökologische Innovationen Unternehmen: Kombination von Fertigkeiten und Routinen Zwei Quellen für ökologische Innovationen: - strategische Überlebensbedingung - Veränderung der Unternehmensziele durch externen Druck 12

13 Kritik und Fazit Starke Vereinfachung Marktmodul: Zu neoklassisch Suchmodul: Unzureichende Berücksichtigung der Unsicherheiten, Learning by Doing Effekten und evolutorischer Wechsel von Routinen 13

14 Dr. Georg Quaas Dozent am Institut für empirische Wirtschaftsforschung, Uni Leipzig Forschungsinteressen: Ökonomische Modelle Kausalmodelle und Entwicklung des Internationalen Systems Mathematische Modellierung der Arbeitswerttheorie Quelle: 14

15 A Nelson-Winter Model of the German Economy (2012) Nelson/Winter Modell bzgl. deutscher Volkswirtschaft ( ) Koexistenz mikro- und makroökonomische Ebene Computersimulation Ziel: Angleichung an Realdaten 15

16 Gesamtstruktur Firma: Produktion und Managementstruktur Haushalte: nicht implementiert Arbeitsmarkt: einfache Lohnsetzungsgleichung Gütermarkt: Investitionsgüter = Konsumgüter Output Firma = direkter Bestandteil des BIP Kapitalmarkt: hohe Profiterwartung Zuordnung Kapital Staat: nicht berücksichtigt 16

17 Modell einer Firma Produktionsprozess Technologische Struktur: Kapital und Arbeit a ci = Menge von Investitionsgütern, die verbraucht wird, um eine Einheit Output herzustellen a li = Arbeitsquantum in Stunden um eine Einheit Output herzustellen 17

18 Buchhaltung p c = 1 p l = W Q i / p c =physischer Output Verbrauch: Produktionskosten: C i = a ci * Q i + p l * a li * Q i / p c 18

19 Buchhaltung Kapital (nächste Periode): Bruttoinvestitionen: IB i (t) Depreciation rule: Production decison rule: Nutzung gesamter Kapazität mit aktuellertechnologie 19

20 Gesamter Profit (πk) wird in neue Kapitalgüter investiert R= Zinssatz, WL= Löhne πk i =Q i -W i L i -R i K=IB i Profitrate= Thus, the next-period techniques of all firms are determined, and so are the next-period capital stocks. Nelson/Winter (1982:214) 20

21 Forschung & Entwicklung Zufallsgeneratoren = frnd s= Standardabweichung Innovationen/Imitationen Entscheidungsregeln : Hinreichend geringe Profitrate C i (t+1) < C i (t) 21

22 Arbeitsmarkt Stundenlohn (nächste Periode) W = Stundenlöhne L= Produktionsfaktor Arbeit b= Parameter (wählbar) 22

23 Anpassung des Modells an die Daten Testdurchlauf: 20 Versuche b=0,1 schrittweise Erhöhung um 0,05 Jeweils 60 Durchläufe über gesamte Zeitperiode Schlüsselvariablen: K, BIP, AZEW, W Standardabweichung der Löhne beim kleinsten b- Wert am geringsten 23

24 Ergebnisse und Fazit Zufallsprozess verschiedene Durchläufe führen zu verschiedenen Resultaten Allgemeine Merkmale: Auf- und Abschwünge der Unternehmen Momentane Tendenz zum Gleichgewicht Lohnsetzung als einziger Mechanismus um die Modellwirtschaft im Gleichgewicht zu halten Kein Gütermarkt Fehlermaße viel zu hoch Prognosen kaum möglich 24

25 Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! 25