Classroom Management 2 - Klassenführung -
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- Moritz Förstner
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Classroom Management 2 - Klassenführung - Ringvorlesung der Regionalen Schulberatungsstelle der Stadt Gelsenkirchen Dipl.-Psych. Elena Hinsching und Dipl.-Psych. Dr. Stephan Roski
2 Rückblick Was ist vom letzten Mal hängengeblieben? Was davon haben Sie ausprobiert?
3 Videoclips zum Thema Klassenführung Beobachten Sie folgende Videos und notieren Sie sich bitte, was bereits gut umgesetzt wird und in welchen Bereichen Sie Optimierungsbedarf sehen.
4 Klassenraumgestaltung Vorbereitete Umgebung
5 Überblick: Vorbereitete Umgebung Gute Ordnung Funktionale Einrichtung Brauchbares Lernwerkzeug sind zu erkennen an: - Regelakzeptanz - Störungsreduzierung - gutes Klima - Freiräume - haben positiven Einfluss auf: - Identifikation mit dem Lernort ( ownership ) - selbstorganisiertes Lernen - Effektivierung des Lehr- Lern-Prozesses -
6 Gute Ordnung Schützender Rahmen: Aufwachsen in Menschlichkeit Vielfalt erhalten, Gleichheit entwickeln Klare Regeln, vereinbarte Rituale, entlastende Routinen Handlungs- und Spielräume lassen
7 Indikatoren: Gute Ordnung Klasse macht gepflegten und aufgeräumten Eindruck kein überflüssiges Rumgerenne Schüler identifizieren sich mit Klassenraum (jeder Schüler hat seine eigene Ecke z.b. Sitzplatz, Fach) Lärmpegel entspricht Arbeitsprozess Schüler gehen behutsam und pfleglich mit Materialien um Aufräumen ohne Aufforderung
8 Funktionale Einrichtung Funktionale, ökologische, ergonomische Einrichtung Belüftung, Beleuchtung, Akustik genügend Platz Funktionsecken Keine Reizüberflutung
9 Indikatoren: genügend Platz Tafel ist geputzt Funktionale Einrichtung Lehrer steht vorn, wenn er/sie Input gibt Lehrer zieht sich zurück, wenn er/sie moderiert funktionierende Belüftung, ergonomische Gestaltung von Beleuchtung und Akustik
10 Brauchbares Lernwerkzeug Medien von Tafel bis PC
11 Brauchbares Lernwerkzeug Indikatoren: täglich benötigte Materialien sind übersichtlich und schnell greifbar verteilt Materialien haben festen Standort Arbeitsergebnisse werden festgehalten Funktionierende Technik entscheidend für Lernerfolg
12 Exkurs: Lernpsychologie Positive Verstärkung: Bekräftigung/Belohnung (z.b. Lob, Smiley, Klassenspiel aussuchen, PC-Zeit) Bestrafung (Typ II): Indirekte Bestrafung (z.b. Entzug von Spielzeit, Taschengeldentzug) Bestrafung (Typ I): Direkte Bestrafung (z.b. Tadel, Abschreiben, Trainingsraum) Negative Verstärkung: Aufhebung einer Bestrafung/Sanktion (z.b. zurück aus dem Trainingsraum)
13 Beispiele Verstärkerpläne Ampelsystem Signalkarte
14 Verstärkerpläne
15 Als positive Verstärker eignen sich (in Zusammenarbeit mit den Eltern) im schulischen Rahmen: soziale Verstärker (z.b. ein verbales Lob, Nicken, Lächeln) materielle Verstärker (z.b. Aufkleber oder Sparen auf größere Verstärker, z.b. ein Legoauto) Aktivitätsverstärker (z.b. Spielen, Basteln, ein Kinobesuch)
16 Die erwünschten Verhaltensmodifikationen sind nur durch häufiges Üben und Wiederholen zu erreichen. Das erfordert, dass Verstärker geregelt und zuverlässig gegeben werden müssen und bedeutet: ein Verstärkerprogramm funktioniert nur mit hoch motivierten und konsequenten Unterstützern (Schule, Elternhaus) und ist kein Selbstläufer.
17 Der Verstärkerplan In einem Verstärkerplan wird festgelegt, in welchen Quoten- oder Intervallmustern ein spezielles Verhalten verstärkt wird.
18 Noch einmal auf den Punkt gebracht
19 Denken Sie an: Start- und Enddatum Erreichbare Zielsetzung Verstärkung für die gewählten Teilziele, auch wenn andere Verhaltensauffälligkeiten noch vorkommen Exaktes Verrechnungsmuster für die Verstärker
20 Denken Sie an: Attraktivität der Verstärker Einbezug von Kollegen, Absprachen mit den Kollegen Kontinuierliche Führung des Verstärkerplanes und wöchentliche Gespräche mit dem Schüler im Vertragszeitraum
21 Vermeiden Sie sich zu viel auf einmal vorzunehmen (kleine Etappenziele führen eher zum Hauptziel) den Prozess ganz allein zu begleiten (Sie arbeiten in einem System) Ausnahmen zu machen Kollegen über kleinste Details des Vertrages zu informieren. Sie brauchen ihnen nur die Information über das zu bewertende Verhalten zukommen zu lassen
22 Mögliche Verstärker Die erlangten Token können Schüler zuhause gegen vereinbarte Verstärker eintauschen. Dafür müssen zuvor die Preisschilder für die einzelnen Verstärker vergeben werden. Diese müssen in Abhängigkeit zum beobachtbaren Verhalten berechnet werden. Sollte ein Schüler sich 30 Smileys in der Woche maximal verdienen können, so sollten 25 erreichte Smileys für einen Schwimmbadbesuch ausreichen.
23 Belohnungsangebot Extrazeit alleine mit einem Elternteil täglich Eis essen gehen Ein Schwimmbadbesuch spätere Schlafenszeit Preis (bei 30 möglichen Token in der Woche) 5 pro Tag 15 in der Woche 25 in der Woche 5 pro Tag Handynutzung (oder Handygebühren) 5 pro Tag
24 Beispiele für Vertragsvereinbarungen Ich, Maik Müller, bin mit folgenden Vereinbarungen einverstanden. Sie gelten vom bis zum Ich habe jeden Tag meine kompletten Unterrichtsmaterialien dabei und lege diese zu Beginn einer Stunde auf meinen Tisch Ich erledige meine Hausaufgaben vollständig. Ich zeige in jedem Fach dreimal auf. Wir sind mit folgenden Vereinbarungen einverstanden. Eltern: Wir gehen jeden Abend nach dem Essen den Tornister noch einmal zusammen durch. Lehrer: Ich bespreche wöchentlich die Inhalte der Verstärkung mit dir. Eltern: Wir nehmen uns jeden Abend nach dem Essen Zeit und gehen mit dir die Hausaufgaben noch einmal durch. Wir kontrollieren Dein Hausaufgabenheft. Lehrer: Ich kontrolliere die Hausaufgaben und bestätige die Eintragungen im Hausaufgabenheft. Eltern: Wir erinnern Dich jeden Morgen bevor Du das Haus verlässt an die Vereinbarung. Lehrer: Ich lege Dir für jedes Aufzeigen ein Plättchen auf den Tisch. Ich verhalte mich während einer Lehrer: Ich gebe Dir ein Zeichen und lege es Dir zu Stillarbeit mindestens die ersten fünf Beginn Minuten ruhig. der Stillarbeit auf den Tisch.
25 Ampelsystem
26 Ampelsystem zu Beginn jeder Unterrichtsstunde neu genau definierte Verstöße keine Erklärungen wortlos Namensschild umsetzen auf rotem Feld folgt automatisch eine aversive Konsequenz auf gelbem Feld haben SuS Chance auf grünes Feld zurückzukehren Motivationsschub
27 Nachteil: öffentlicher Charakter Vorteile: Vor- und Nachteile Störungen unaufgeregt klären können Motivation durch eigene Kraft kann Sanktion abgewehrt werden kognitive, emotionale und zeitliche Entlastung der Lehrkraft durch klare Regeln und Konsequenzen fair und sicher
28 Signalkarte
29 Signalkarte 3-stufiges Warnsystem: non-verbale Signale mündliche Ermahnung die Signalkarte Bei der nächsten Störung: Anruf bei deinen Eltern auf dem Tisch des störenden Schülers/ der störenden Schülerin
30 Signalkarte Bei der nächsten Störung: Anruf bei deinen Eltern Datum: Uhrzeit: Was du tun kannst, um die Konsequenz abzuwehren: Du störst nicht mehr. Wenn du 15 Minuten engagiert mitarbeitest, nehme ich die Signalkarte zurück! Ich bin überzeugt, dass du das schaffen kannst wenn du dich anstrengst.
31 Signalkarte Funktion: Aufmerksamkeit der SuS wird auf eine positive Tätigkeit konzentriert ermöglicht Lehrkraft SuS zu unterstützen und zu loben bei positivem Verhalten Bindungsarbeit Steigerung der Selbstwirksamkeitsüberzeugung Einfluss auf Zufriedenheit, Erfolg, Gesundheit
32 Quellen Was ist guter Unterricht? S , Cornelsen, Autor: Hilbert Meyer Classroom-Management - Wie Lehrer, Eltern und Schüler guten Unterricht gestalten, Klett-Cotta, Autor: Christoph Eichhorn Störungen in der Schulklasse - Ein Leitfaden zur Vorbeugung und Konfliktlösung, BELTZ, Autor: Hans- Peter Nolting
33 Danke für Ihre Aufmerksamkeit
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