Arbeitsblatt 1 II. MATERIALIEN FÜR DEN UNTERRICHT M 1: SENSORIKTESTS
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- Charlotte Meyer
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1 Arbeitsblatt 1 II. MATERIALIEN FÜR DEN UNTERRICHT M 1: SENSORIKTESTS In Ergänzung zu den nachfolgend aufgeführten Übungen finden Sie weitere Anregungen für Sinnestests in den Projektvorschlägen der Grundschule und der Sekundarstufe I. 1. Wie fühlt sich das an? In einem Korb liegen, verdeckt mit einem Tuch, sechs verschiedene heimische Früchte. Suche dir einen Partner oder eine Partnerin und beginne nun durch Fühlen und Tasten herauszufinden, um welche Früchte es sich handelt. Danach wechselt ihr euch ab. Erkennt ihr alle Früchte? 2. Dem Duft auf der Spur... Besorgt euch Fotodosen und füllt sie mit etwas Watte, auf die ihr einige Tropfen verschiedener Duftöle von heimischen und anderen Früchten gebt. Schneidet ein kleines Loch in den Deckel und verschließt die Dosen. Sucht euch einen Partner oder eine Partnerin und probiert, ob ihr alle Düfte erkennen könnt. Öffnet vielleicht auch den Deckel der Dosen, wenn der Duft nicht intensiv genug ist. 3. Sehen, sehen, sehen... Ihr braucht für die folgende Übung ein Plakat mit Bildern von möglichst vielen einheimischen Früchten (als Geschenkpapier erhältlich, Collage aus Werbematerial erstellen). Betrachtet das Plakat etwa 1 Minute lang und verdeckt es dann. Schreibt alle Früchte auf, die ihr erkannt und in Erinnerung behalten habt. 4. Saft ist nicht gleich Saft! Stellt frisch gepressten Apfel- oder Kirschsaft selbst her und besorgt euch jeweils eine Flasche Fruchtsaft aus Konzentrat, Fruchtnektar, Fruchtsaftgetränk und Limonade. Probiert die Proben, beschreibt ihr Aussehen, ihren Geruch und versucht eine Bewertung. Lest in der Zutatenliste nach, was in den einzelnen Getränken enthalten ist. Seht ihr einen Zusammenhang zwischen der Menge an Fruchtsaft und dem Anteil an Wasser und Zucker? Unterrichtseinheit Sek1/4 Seite 1/8
2 Arbeitsblatt 2 M2: ERKUNDUNGSAUFTRAG Weintrauben im Frühjahr, Apfelsinen im Sommer, Tomaten im Winter sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir brauchen nur in den Supermarkt zu gehen und uns damit zu versorgen. Versucht herauszufinden, aus welchen Teilen der Erde der Supermarkt bei euch Obst und Gemüse anbietet. Denkt auch darüber nach, welche Vor- und Nachteile ein solches Angebot hat. Aufgaben: Verschafft euch einen Überblick über das Angebot in der Obst- und Gemüseabtei lung eines Supermarktes. Achtet dabei auch auf die folgenden Punkte: Angaben über die Herkunftsländer, Angaben zur Haltbarkeit, Verpackung. Erstellt eine Übersicht über die Herkunft der Waren auf einer Weltkarte. Welche Waren haben den weitesten Weg? Rechnet die Entfernungen vom Herkunftsland bis zum Verkaufsort aus (Lexika helfen oder auch der Computer). Was kann man erfahren über die für so lange Transportwege und ggf. Lagerungen nötigen Verpackungen, Konservierungsverfahren? Wägt die Vor- und Nachteile des erweiterten Angebots im Supermarkt gegeneinander ab: Berücksichtigt dabei die Folgen für die Umwelt, aber auch für die Erzeuger und die Nahrungsmittel selbst. Einige dieser Gemüse- und Obstsorten wachsen bei uns zu einer bestimmten Jahreszeit. Verschafft euch einen Überblick darüber, was in eurer Umgebung angebaut wird, wann es reift und wo man es kaufen kann. Vergleicht mit dem Angebot des Supermarkts! Wenn es sich anbietet, könnt ihr auch Interviews zu eurem Erkundungsauftrag durchführen. Befragt z. B. die Verkäufer und Verkäuferinnen oder auch Kunden. Überlegt euch vorher genau, was ihr fragen möchtet. Erzählt eurem Interviewpartner kurz, woher ihr kommt und warum ihr diese Befragung macht. Notiert euch die Antworten stichwortartig oder nehmt das Interview mit dem Kassettenrekorder auf. Fasst eure gesammelten Ergebnisse in so genannten Steckbriefen für einzelne Obst- und Gemüsearten zusammen. Sucht zu eurem Produkt Informationen über das Herkunftsland, die Angebotszeit in Deutschland, Verwendungsarten, besondere Inhaltsstoffe u. a. m. Schaut auch nach Geschichten oder Abbildungen in Prospekten, Zeitschriften oder Werbeanzeigen. Gestaltet ein ansprechendes Plakat und stellt es für eure Mitschüler aus. Unterrichtseinheit Sek1/4 Seite 2/8
3 Arbeitsblatt 3a M3: SAISONKALENDER Gemüse JAN FEB MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUG SEP OKT NOV DEZ Auberginen Blumenkohl Bohnen Broccoli Champignons Chicorée Chinakohl Einlegegurken Erbsen, grün Fenchel Grünkohl Kartoffeln Knoblauch Kohlrabi Kürbis Mangold Meerrettich Möhren Paprika Pastinaken Porree/Lauch Radieschen Rettich Rosenkohl Rote Bete Rotkohl Salatgurken Schwarzwurzeln Sellerie Sellerieknollen Spargel Spinat Steckrüben Tomaten Topinambur Weißkohl Wirsing Zucchini Zuckermais Zwiebeln Unterrichtseinheit Sek1/4 Seite 3/8
4 Arbeitsblatt 3b Blattsalate JAN FEB MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUG SEP OKT NOV DEZ Eichblattsalat Eisbergsalat Endiviensalat Feldsalat Kopfsalat Lollo rosso Radicchio Rucola Obst JAN FEB MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUG SEP OKT NOV DEZ Ananas Äpfel Apfelsinen Aprikosen Avocados Bananen Birnen Brombeeren Clementinen Erdbeeren Grapefruits Heidelbeeren Himbeeren Holunderbeeren Johannisbeeren Kirschen, sauer Kirschen, süß Kiwis Melonen Mirabellen Pfirsiche/Nektarinen Pflaumen/Zwetschen Preiselbeeren Quitten Rhabarber Stachelbeeren Weintrauben Zitronen kein Angebot 1 Monate geringer Angebote 2 Monate starker Angebote 3 Hauptsaison einheimischer Angebote 2-3 erste Monatshälfte 2, zweite Monatshälfte 3 etc. Unterrichtseinheit Sek1/4 Seite 4/8
5 Arbeitsblatt 4a M 4: VITAMIN-C-TESTS Das bekannteste Vitamin ist Vitamin C (Ascorbinsäure). Es ist ein echtes Multitalent, das unter anderem der Immunabwehr auf die Sprünge hilft. Besonders reich an Vitamin C sind Johannisbeeren. Aber auch Paprika und verschiedene Kohlsorten eignen sich, um den Vitamin-C-Bedarf zu decken. Das Gemüse sollte allerdings nicht zu lange kochen, da dies den Vitamin-C-Gehalt reduziert. Vitamin C aktiviert und reguliert den Stoffwechsel. Es ist das Aufbauvitamin für die Stützgewebe des Körpers: Bindegewebe, Knorpel, Knochen und Zähne brauchen es für Wachstum und Regeneration. Vitamin C aktiviert Killer- und Fresszellen, die Krankheitserreger unschädlich machen. Zudem wirkt es bei der Entgiftung von Arznei- und anderen Stoffen in der Leber mit. Mit einem einfachen Test kann der Vitamin-C-Gehalt von Gemüse (und auch von anderen Lebensmitteln) untersucht werden. Benötigt wird: 1 Waage 1 Küchenmixer 1 Messbecher für 1 l Inhalt mehrere 1l-Gefäße (Becher, Gläser) Vitamin-C-Teststäbchen (z. B. in der Apotheke erhältlich) Je 100 g verschiedener Gemüsearten, z. B. Petersilie, Paprika, Rotkohl, Kopfsalat Wasser Unterrichtseinheit Sek1/4 Seite 5/8
6 Arbeitsblatt 4b Versuchsdurchführung: 1. Zerschneide 100 g eines Gemüses in kleine Stücke und püriere sie kräftig im Mixer. Verdünne den entstandenen grünlichen Saft mit Wasser auf einen Liter und rühre um. 2. Halte das Teststäbchen mit der leicht gelb gefärbten Stelle 10 Sekunden lang in den Saft. Spüle es kurz unter Wasser ab und vergleiche die Grünfärbung auf dem Teststäbchen mit der Eichskala auf dem Röhrchen. Lies den Vitamin-C-Gehalt von der Skala ab. Verfahre mit den anderen Gemüsearten ebenso. Weitere Tests: 1. Untersuche den Vitamin-C-Gehalt nach dem Erhitzen der Säfte. 2. Lasse die Säfte einen Tag lang offen stehen. Teste dann! 3. Teste den Vitamin-C-Gehalt von frischem Gemüse im Vergleich zu Dosengemüse. 4. Teste den Vitamin-C-Gehalt zu verschiedenen Jahreszeiten bei Gemüse aus Freiland- und Unterglasanbau. 5. Wässere das geschnittene Gemüse eine Stunde lang, schütte das Wasser weg und bestimme den Vitamin-C-Gehalt der Pflanzenteile. Teste parallel dazu nicht gewässertes Gemüse. Vergleiche deine Ergebnisse! Quelle: Verbraucher-Zentrale Nordrhein-Westfalen: Hauptsache es schmeckt? Mülheim 1986, S. 107 Unterrichtseinheit Sek1/4 Seite 6/8
7 Arbeitsblatt 5a M 5: PHANTASIEREISE DER WUNSCHZETTELBAUM Sucht euch einen gemütlichen Platz und begebt euch gemeinsam auf die folgende Phantasiereise: Am großen Wald steht ein uralter, knorriger Baum, dessen Wurzeln tief in der Erde stecken. Sie geben ihm solch guten Halt, dass auch der größte Sturm ihm nichts anhaben kann. Und so steht der Baum schon seit vielen Jahrhunderten. Dieser Baum ist ein Wunschzettelbaum. Menschen können ihre Wünsche auf Zettel schreiben oder malen. Dann können sie die Zettel an einen der vielen ausladenden Äste binden. Die Menschen schreiben gar vieles auf, Sorgen und Nöte, Kummer und Leid. Sie heften ihr Anliegen an den Baum. Sie vertrauen auf die Macht, die den Baum wachsen lässt, die Sonne und Regen zur Erde schickt und allen Lebewesen Luft zum Leben gibt. Ein kleines Mädchen, das in einem Dorf in der Nähe des Waldes wohnt, hängt eines Tages seinen Zettel an den untersten Ast, an den es gerade heranreicht. Es klagt dem Baum sein Leid. Seine Familie ist sehr arm, und an manchen Tagen Unterrichtseinheit Sek1/4 Seite 7/8
8 Arbeitsblatt 5b müssen alle mit hungrigem Magen schlafen gehen. Nachdem das kleine Mädchen seinen Zettel angebracht hat, setzt es sich unter das ausladende Blätterdach, schließt seine Augen und hört auf die Zauberstimme des Baumes. Diese sagt zu ihm: Sammle im Frühling mit deiner Familie in Feld, Wald und Wiese die frischen Kräuter und Blüten, verkaufe sie in der Stadt. Die Menschen dort benutzen sie als heilende Tees und Aufgüsse. Löwenzahn, Brennnessel und Sauerampfer geben gute Salate und Gemüse. Im Sommer sammelt das Obst, das von den Bäumen gefallen ist. Macht daraus wohlschmeckende Säfte und Marmeladen. Auch die mögen die Menschen in den großen Städten. Im Herbst sammelt Beeren und Pilze. Nüsse und Bucheckern werden eure Körbe füllen. Tragt sie zu den Märkten. Die Stadtleute freuen sich über die frischen Dinge aus Wald und Flur. Im Winter sammelt das dürre, abgebrochene Holz und die Tannenzapfen. Sie werden in den Öfen und Kaminen verbrannt. Sie geben nicht nur Wärme, sondern der Duft ist so gut, dass die Menschen meinen, sie säßen selber im Wald und würden die köstlichen Gerüche dort genießen. Wenn du und deine Familie meinen Rat befolgt, werdet ihr genügend zum Leben haben und macht noch anderen Menschen, die nicht inmitten von Wald und Wiesen leben können, eine Freude. Nach diesem Rat des Wunschzettelbaumes springt das Mädchen vergnügt nach Hause und überbringt die Botschaft. Sie verbreitet so viel Zuversicht, dass sich die ganze Familie hiervon anstecken lässt. Die Familie hört den Rat und finden es gar nicht schwer, ihn zu befolgen. Und so geschieht es. Gemeinsam sind sie in allen Jahreszeiten unterwegs, die guten Dinge aus Wald, Feld und Wiesen zu sammeln. Denn sie verkaufen ihre Sachen erfolgreich auf den Märkten. Zu jeder Jahreszeit gibt es etwas Neues zu entdecken. Sie kennen alle Tiere und Pflanzen, sie lieben die Sonne, den Regen, den Wind und auch den Schnee. Zu jeder Jahreszeit sieht alles wieder anders und neu aus. Alle beobachten das Blühen, Wachsen und Gedeihen in der Natur. An manchem kalten Winterabend sitzen sie entspannt am Feuer, wärmen sich und fühlen sich dann wohl. Sie ruhen sich aus nach der Tagesmüh, genießen die Ruhe, die durch den Körper, durch Geist und Seele strömt. Sie sind gelöst, entspannt und ruhig, fühlen sich wohl und ganz zufrieden. Quelle: Projektgruppe PING (Hg.): Wir ernähren uns, Kiel, 1994, S A, B Unterrichtseinheit Sek1/4 Seite 8/8
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