Eignerstrategien für Energieversorgungsunternehmen EVU (Grundlagenpapier Energiestadt)
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- Eike Junge
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1 Energieapéro, Herzogenbuchsee, 9. November 2017 Eignerstrategien für Energieversorgungsunternehmen EVU (Grundlagenpapier Energiestadt) Beat Meier, econcept AG
2 Übersicht Quelle: Energiestadt und Eigentümerstrategien Was ist der Nutzen von Eigentümerstrategien? Welche Zielkonflikte sind zu klären? Wie sind Zuständigkeiten festzulegen? Welches sind Kern-Inhalte einer Eigentümerstrategie? Wie den Prozess zur Eigentümerstrategie gestalten? Was ist eine gute Eigentümerstrategie? Beispiele (Eigentümerstrategie = Eignerstrategie) 2 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
3 Quelle: Grundlagenpapier und Faktenblatt zu Eigentümerstrategien im Energiestadt-Kontext 3 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
4 Grundlagenpapier und Faktenblatt giestadt/de/dateien/evu/evu_eignerstrategien_grund lagen.pdf 9 Seiten 2 Seiten giestadt/de/dateien/evu/evu_eignerstrategien_fakte nblatt.pdf 4 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
5 Es geht auch ohne, aber Nutzen einer Eigentümerstrategie EVU sind in einem Spannungsfeld unterschiedlicher und teilweise widersprüchlicher Anforderungen tätig. Die Eigentümerstrategie bringt Klärung für diese Zielkonflikte. Mit der Eigentümerstrategie sind strategische Grundsätze über einen längeren Zeitraum (länger als eine Legislatur) geklärt. Die Eigentümerstrategie gibt Leitlinien für die Beurteilung neu auftauchender Herausforderungen (neue Marktchancen, unternehmerische Risiken) und erhöht so die Handlungsfähigkeit. Durch die Klärung der strategischen Vorgaben kann sich das EVU besser auf das operative Geschäft fokussieren. 5 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
6 Das heisst: Die Eigentümerstrategie schafft Klarheit! Welche Ziele im öffentlichen Interesse wollen wir mit dem Besitz des EVU erreichen? Welche Tätigkeiten sind dazu auszuüben? Welche nicht? Wer ist wofür zuständig? Wie gehen wir mit Zielkonflikten um? 6 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
7 Ziele und Zielkonflikte Beispiele Thema Preispolitik Ziele EVU am Markt (Beispiele) Tiefe Energiepreise zum Optimieren der Marktanteile Öffentliche Interessen (Beispiele) Wirtschaftspolitik (Standortpolitik): Tiefe Energiepreise für (Haushalte und) Unternehmen Energie- und Klimapolitik: Preise inkl. externe Effekte, hohe Preise als Anreiz für Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Abgaben auf Energie zur Finanzierung energiepolitischer Massnahmen Mengenpolitik Hoher Energieabsatz Energie- und Klimapolitik: Sinkender Energieverbrauch und CO 2 -Ausstoss Transparenz Finanzpolitik Marktpolitik Wirtschaftliches Unternehmen mit Erfolg am sich öffnenden Markt (vertrauliche Geschäftsstrategien) Hohe Eigenfinanzierung und Reinvestition erwirtschafteter Mittel Überkommunale Chancen wahrnehmen, Wachstumschancen nutzen Weitere 7 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee, Transparenz: öffentliche Einsicht in unternehmerische Strategien Finanzpolitik: Vergütung von Kapital und Risiko an Eigentümerin, Rendite auf Investition als Einnahme zugunsten der steuerfinanzierten Aufgaben Beschränkung auf Gemeindegebiet
8 Zuständigkeiten bei kommunalen EVU Wer legt Eigentümerstrategie fest? Wer setzt sie um? Welches ist die Abgrenzung zur Unternehmensstrategie? Bevölkerung Eigentümerstrategie Unternehmensstrategie (Eigentümerin) Parlament Delegation Interessenvertretung Exekutive (Behörde: Stadtrat, Gemeinderat) Strategische Leitung (z.b. Verwaltungsrat VR) Nimmt Interessen des Unternehmens und der Eigentümerschaft wahr Geschäftsleitung (GL) EVU Energieversorgungsunternehmen EVU Die Eignerstrategie bildet das Bindeglied für das Handeln der Exekutive und der strategischen Leitung des EVU. 8 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
9 Inhalte einer Eigentümerstrategie (Kern=«Muss») Übergeordnete Aufgaben und Zielsetzung für das Unternehmen, aus denen Unternehmensstrategie und operationalisierte Teilstrategien abgeleitet werden können. Klärung von Zielkonflikten (auch innerhalb der Eigentümerschaft), gibt einen Rahmen, wie bei Bedarf Güterabwägungen erfolgen können, d.h. Aufgaben des EVU im öffentlichen Interesse benennen unternehmerische und allenfalls weitere (soziale, ökologische, finanzielle) Ziele festlegen Einbindung des EVU in weitere Politikbereiche sicherstellen, wie z.b. Energie- und Klimaschutz, Raumplanung und räumliche Energieplanung, wirtschaftspolitische Zielsetzungen, Standortpolitik, geordnete/koordinierte Nutzung des öffentlichen Raumes, usw. Handlungsspielraum für eine erfolgreiche Unternehmensführung festlegen (Kompetenzen, Prozesse usw.) Anforderungen an die Aufsicht und Transparenz festlegen 9 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
10 Inhalte einer Eigentümerstrategie («Kann») kann Vorgaben zur Organisation (z.b. Rechtsform) enthalten kann Angaben zur Finanzierung und zur Abgeltung von Kapital und Risiko enthalten 10 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
11 Schritte zu einer Eigentümerstrategie Beschluss zur Erarbeitung einer Eigentümerstrategie Aufgleisen des (Stakeholder-)Prozesses: Beteiligte festlegen, Erwartungen klären, Rollen zuweisen, Verantwortlichkeiten und Termine festlegen, Koordination mit anderen Prozessen sicherstellen Klärung von Grundsatzfragen: Zeithorizont, sinnvoller Umfang und Abgrenzung zu anderen Führungsvorgaben (z.b. Unterschied Eigentümer- und Unternehmensstrategie) Klärung der gewünschten Inhalte und Gliederung der Strategie Erarbeiten der Inhalte Bereinigen der Strategie mit Stakeholdern Festsetzung durch Exekutive oder Parlament/Gemeindeversammlung 11 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
12 Was ist eine «gute» Eigentümerstrategie? Hängt von der konkreten Ausgangslage ab Zeithorizont Jahre (länger als eine Legislatur) Eher kurz gehalten, Abgrenzung zu anderen Führungsinstrumenten ist wichtig Eine Eigentümerstrategie ist auf einer hohen strategischen Ebene anzuordnen und muss Grundsätze festlegen. Damit sie jedoch eine konkrete Wirkung entfaltet, müssen sich diese Grundsätze als Leitlinien für konkrete Entscheidungen eignen. Mögliche Beispiele für solche Entscheidungen: Soll die Erdgasversorgung im Gebiet XY zurückgebaut werden? Soll in einen Nahwärmeverbund investiert werden? Soll eine Beteiligung an Energieproduktionsanlagen erhöht oder abgestossen werden? Welche Schlüsselqualifikationen soll ein neuer Geschäftsleiter des EVU aufweisen? Welche Risiken ausserhalb des Gemeindegebiets sind tragbar? Eine gute Eigentümerstrategie gibt nicht die konkreten Antworten auf diese Fragen, schafft aber die Voraussetzung, dass die Antworten im Interesse der Eigentümerschaft ausfallen. 12 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
13 Leitplanken 13 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
14 Beispiel 1: Stadt St. Gallen / Sankt Galler Stadtwerke sgsw ( ) Auszüge (Hervorhebung Energiestadtziele) 14 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
15 Beispiel 2: Stadt Bern / ewb / Auszug 15 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
16 Mögliche Formen der strategischen Leitung eines EVU und Good Governance Fall Strategische Leitung EVU Operative Geschäftsleitung (GL) EVU Vertretung der Eigentümerinteressen Governance A («AG») Exekutive Verwaltungsrat VR GL B Exekutive =«VR» fehlt GL C Exekutive fehlt GL = «VR» D Exekutive Ausschuss Exekutive = «VR» GL E Exekutive Ausschuss Exekutive und GL = «VR» GL F Exekutive Ausschuss GL = «VR» GL «VR» entspricht der Rolle des Verwaltungsrates bzw. der strategischen Leitung des EVU 16 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
17 Vergleich verschiedener Führungsinstrumente und Einordnung der Eigentümerstrategie 17 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
18 Fragen? Weitere Auskünfte Beat Meier Dr. sc. ETH / Dipl. Ing.-Agr. ETH Senior Projektleiter econcept AG Forschung, Beratung, Evaluation Gerechtigkeitsgasse 20, CH-8002 Zürich, Switzerland Tel , Direkt Tel beat.meier@econcept.ch 18 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
19 Quellen Energiestadt EVU-Programm: [Zugriff ] Stadt St. Gallen / Sankt Galler Stadtwerke sgsw ( ) [Zugriff ] Stadt Bern: Eignerstrategie Energie Wasser Bern (ewb) ( ) [Zugriff ] Vergleich Eignerstrategie 2009 und 2016: [Zugriff ] 19 / Energiestadt / Eigentümerstrategien für EVU / Energieapéro Herzogenbuchsee,
20 Vernetztes Wissen für nachhaltige Entwicklungen UNABHÄNGIG INTERDISZIPLINÄR LÖSUNGSORIENTIERT Unternehmung im Eigentum der Mitarbeiter/innen Tätig für öffentliche Institutionen und private Unternehmungen Gründung 1994 Rund 25 Mitarbeiter/innen Ökonomie Naturwissenschaften/ Ingenieurwesen Sozialwissenschaften Unsere Lösungen zeichnen sich aus durch strukturiertes Vorgehen, fundierte wissenschaftsbasierte Methodik, interdisziplinäre Projektteams und Kundenorientierung. THEMEN Bildung / Forschung / Innovation Energie / Klima / Umwelt Strategie / Prozess / Dialog Evaluation Nachhaltiges Bauen Ökonomie Soziale Sicherheit
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