Theorie und Empirie internationaler Kapitalallokation
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- Manuela Vogel
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1 Theorie und Empirie internationaler Kapitalallokation Zu 4. Empirische Evidenz zum intertemporalen Ansatz Erste Frage: Welche Ansätze zur empirischen Überprüfung gibt es? Untersuchung der Korrelation von Ersparnissen und Investitionen - als Ereignisstudie ( event study ) in bestimmten Phasen für einzelne Länder (Deutschland Wiedervereinigung, Norwegen Ölförderung, Kriegsepisoden Japan) - für einen Querschnitt von Ländern (Feldstein und Horioka, EJ, 1980) - für ein Panel von Ländern Schätzung intertemporaler Substitutionseffekte im Konsum - Ermittlung der intertemporalen Substitutionselastizitäten - Schätzung des Zusammenhangs zwischen privater und öffentlicher Ersparnis ( Ricardianische Äquivalenz )
2 Empirische Befunde für Deutschland: Leistungsbilanzsaldo als Differenz zwischen volkswirtschaftlicher Ersparnis und Investitionen Verbesserung des Leistungsbilanzsaldos in den letzten Jahren überwiegend durch Investitionsschwäche Starker Anstieg der volkswirtschaftlichen Ersparnisse führt nicht zu einer Erhöhung der nationalen Investitionen, sondern zum Nettokapitalexport (=LB-überschuss) Notwendigkeit der Untersuchung über größere Ländergruppe -> Feldstein-Horioka Ansatz (1980) Quelle: Bundesbank, MB, März 2006, S. 24f
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4 Korrelation zwischen Investitionen und Ersparnissen Grundidee: Internationale Kapitalmobilität erlaubt Auseinanderfallen von heimischen Investitionen und Ersparnissen (vgl. intertemporaler Ansatz) Internationale Kapitalmobilität umso höher, je geringer die Korrelation zwischen Investitionen und Ersparnissen Lineare Regression der nationalen Investitionsquote (I/Y) auf die Sparquote (S/Y) für Querschnitt von 21 (bzw. 16) OECD Ländern I Y i = α + β S Y i + ε mit α, β > 0, Messung der Variablen I: inländische Bruttoinvestitionen S: inländische Bruttoersparnisse (privat und öffentlich) Y: Bruttoinlandsprodukt bzw. -sozialprodukt i: Länderindex Internationale Kapitalimmobilität: β 1 Vollkommene Kapitalmobilität: β 0 i
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6 Schätzergebnisse Prof. Dr. Volker Clausen
7 Schätzergebnisse Prof. Dr. Volker Clausen
8 Korrelation zwischen Investitionen und Ersparnissen: Empirische Ergebnisse enge Korrelation von Ersparnis und Investitionen, geringe internationale Kapitalmobilität; Ergebnis in Tendenz später bestätigt allerdings geringere Korrelation Probleme des Ansatzes von Feldstein und Horioka: a) Ergebnis abh. vom Zeithorizont der Betrachtung; geringere Korrelation über kürzere Zeiträume (Sinn, EJ 1982), b) Nichtberücksichtigung wirtschaftspolitischer Reaktionen Variablen (endogene wirtschaftspolitische Maßnahmen) c) Hohe Korrelation zwangsläufig Ausdruck der intertemporalen Budgetrestriktion eines Landes, kein Hinweis auf int. Kapitalmobilität Vorteile: a) Eindeutiger Referenzwert für vollkommene Kapitalmobilität b) Gute Datenverfügbarkeit Nachteile:a) beschränkte Aussagekraft (Interpretation nicht eindeutig) b) mangelnde Robustheit: Sensitivität der Schätzergebnisse gegenüber c) Beschränkung auf Nettokapitalströme
9 Korrelation zwischen Investitionen und Ersparnissen: Empirische Ergebnisse enge Korrelation von Ersparnis und Investitionen, d.h geringe internationale Kapitalmobilität Probleme des Ansatzes von Feldstein und Horioka (1980): - Sensitivität der Modellergebnisse gegenüber Modellspezifikation a) Ergebnisse stark abh. vom Zeithorizont der Betrachtung; geringere Korrelation über kürzere Zeiträume (Sinn, EJ 1982) b) Ergebnisse abh. von Ländergruppe und Zeitpunkt der Betrachtung; geringere Korrelation über spätere Zeiträume (Feldstein/Bacchetta, 1991) - Konzeptionelle Probleme: a) Nichtberücksichtigung wirtschaftspolitischer Reaktionen; endogene wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Vermeidung übermäßiger LB-Salden, Unterscheidung zwischen privater und öffentlicher Ersparnis b) Korrelation statt Kausalität: Ersparnis und Investitionen reagieren beide als endogene Variable auf exogene Impulse wie c) Hohe Korrelation zwangsläufig Ausdruck der intertemporalen Budgetrestriktion eines Landes, kein Hinweis auf int. Kapitalmobilität d) Beschränkung auf Nettokapitalströme
10 Korrelation zwischen Investitionen und Ersparnissen: Empirische Ergebnisse enge Korrelation von Ersparnis und Investitionen, geringe internationale Kapitalmobilität; Ergebnis in der Tendenz später mehrfach bestätigt. Probleme des Ansatzes von Feldstein und Horioka: a) Sensitivität der Schätzergebnisse gegenüber - Länge des Untersuchungszeitraums, geringere Korrelation in Teilperioden (Sinn, 1982) - Auswahl der Länder (Industrie- versus Entwicklungsländer) b) Nichtberücksichtigung dritter erklärender Variablen (wirtschaftspolitische Maßnahmen) c) Hohe Korrelation Ausdruck der intertemporalen Budgetrestriktion eines Landes Vorteile: a) Eindeutiger Referenzwert für vollkommene Kapitalmobilität b) Gute Datenverfügbarkeit Nachteile:a) beschränkte Aussagekraft (Interpretation nicht eindeutig) b) mangelnde Robustheit: Sensitivität der Schätzergebnisse gegenüber c) Beschränkung auf Nettokapitalströme
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