Inhalt Kennzahlen und Benchmarking. 1. Welcher Wunsch steht am Anfang? Unterschiedlichste Institutionen
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- Elly Kraus
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1 Inhalt Kennzahlen und Benchmarking Andi Meyer Verband Baselbieter Alters, Betreuungsund Pflegeeinrichtungen (BAP) Fichtenhagstr. 4, 4132 Muttenz , bl.ch, bl.ch 1. Welcher Wunsch steht am Anfang? 2. Wer verlangt Daten? 3. Wie gross ist der Aufwand und der Nutzen? 4. Welche wirtschaftliche Bedeutung haben Alters und Pflegeheime in der Schweiz? 5. Welche Kennzahlen sind für einen Betrieb interessant? 1. Welcher Wunsch steht am Anfang? Was wünschen Sie sich, wenn wir über Kennzahlen und Benchmarking sprechen? «Es müssen klar definierte, vergleichbare Kennzahlen zur Verfügung stehen, welche den Gemeinden ermöglichen, Budget und Rechnung eines Heims zu beurteilen.» Arbeitsgruppe Finanzund Leistungscontrolling des BAP und des VBLG Unterschiedlichste Institutionen Alters und Pflegeheim Landruhe, Arlesheim 29 Plätze, altes Haus im Dorfkern, Anbau mit Zimmern für schwer pflegebedürftige Personen Alterszentrum Am Bachgraben, Allschwil, 200 Plätze, spezielle Angebote: Demenz, Psychogeriatrie,, zahlreiche Nebenbetriebe Pflegewohnung Birshöhe der Spitex Muttenz, oberste Etage in einem Wohnblock, 10 Plätze, eher eine Pflege Wohngemeinschaft 2. Wer verlangt Daten? Bund gesetzliche Grundlagen Kanton Gesetze, Vorordnungen, Verträge Gemeinde Leistungsvereinbarungen Krankenversicherer Krankenversicherungsgesetz (KVG), Verträge Verbände Umfragen, spezielle Erhebungen Betrieb Trägerschaften, Führungsinstrumente 1
2 Bund: Somed Statistik der sozialmedizinischen Institutionen Bundesamt für Statistik (BFS) Jährlich, seit 1997; neuer Fragebogen seit 2006 Umfasst Allgemeine Daten Verfügbare Plätze Personal Klienten (Bewohner/Bewohnerinnen) Kostenträgerrechnung: Hilfskostenstellen, Kosten, Ertrag, Ergebnis und Defizitdeckung Somed Eine von 207 veröffentlichten statistischen Erhebungen des BFS Im Gesundheitswesen z.b. auch: Statistik der Hilfe und Pflege zu Hause (SPITEX) Krankenhausstatistik Übersicht Quellen und Erhebungen BFS: Steckbrief der Somed Statistik BFS: Dossier Somed CURAVIVA: Somed Können die Zahlen genutzt werden? Ca. 60 seitiger Bericht des BFS (Kantonsebene) Excel Tabellen via Internet HEBES Heimbenchmarking Schweiz Auswertung auf Heimebene «In HEBES werden auf Basis von Klienten, Personal, Leistungs und Finanzinformationen aus den SOMED Daten wesentliche Kennzahlen zum Vergleich von Institutionen der Langzeitpflege errechnet.» Homepage von HEBES: Bund: KVG Verordnung über die Kostenermittlung und die Leistungserfassung durch Spitäler, Geburtshäuser und Pflegeheime in der Krankenversicherung (VKL) Artikel 11: Finanzbuchhaltung Anlagebuchhaltung Kosten und Leistungsrechnung Artikel 14: Leistungsstatistik (Somed) KVG Anforderungen Umsetzung und Vergleichbarkeit mit den Betriebswirtschaftlichen Instrumenten von CURAVIVA Kontenrahmen Handbuch Kostenrechnung und Leistungsstatistik Auswertungstool auf Excel Basis Handbuch Anlagebuchhaltung Tabellenvorlagen (Excel) Anlagebuchhaltung Kanton Kantonale Gesetzgebung Kantonale Leistungsvereinbarungen Kantonale Verträge Bedarfsplanung Demographische Entwicklung Einsichtnahme Leistungsstatistik (VKL Art. 15) als Genehmigungsbehörde BW Instrumente CURAVIVA: 2
3 Gemeinden Öffentlich rechtliche Institutionen Gemeindeeigene Betriebe Privatrechtliche Institutionen Stiftungen, Vereine, AG, Leistungsvereinbarungen Verträge Heimtaxen Krankenversicherer Verträge Reporting Rechnungsstellung Kontrollen der Pflegestufen Medizinische Qualitätsindikatoren Einsichtnahme Leistungsstatistik (VKL Art. 15) als Tarifpartner Verbände CURAVIVA stellt diverse Instrumente zur Verfügung in Partnerschaft mit Dritten Lohnvergleichstool DAFLE.pfeil Arbeitszeitanalyse CURAtime Erhebungen von Kantonalverbänden Spezielle Fragen im Zusammenhang mit Vernehmlassungen Betriebe, Trägerschaften Führungs und Managementinstrumente Qualitätsmanagement Finanzplanung Bedarfsplanung Taxgestaltung 3. Aufwand und Nutzen Wie gross ist der administrative Aufwand? Unbestritten ist eine deutliche Zunahme in den letzten 10 Jahren Geschätzter Zusatzaufwand für Heim mit 100 Plätzen CHF oder 6.4% des Ertrags Ursachen der Zusatzbelastung Heiminterne Ursachen Führungs und Managementsysteme Externe Ursachen Versicherer und Behörden Audits Neue Themen (Pandemie, Hitze, ) Generelle Ursachen Sicherheitsdenken Föderalismus 3
4 Was bringt das alles? Für die Bewohnerinnen und Bewohner: Geht es Frau Huber in Zimmer 106 besser? Individuelle Pflege und Betreuungsangebote Gerechtere Zuteilung der Ressourcen Verbesserung der Qualität Transparente Rechnungsstellung Nutzen im Zusammenspiel mit Dritten Viele Zahlen werden für Behörden, Versicherer und Verbände zusammengestellt Es braucht Grundlagen für die Finanzierung Es braucht Grundlagen für Lobby Arbeit Was machen wir konkret? Vorhandene Daten nutzen, i.e. Somed, KORE Nutzen für das Kerngeschäft prüfen Aktiv mit Ergebnissen auseinandersetzen Kleinräumige Lösungen vermeiden, regionale oder nationale Ebene anstreben Ziele verfolgen anstatt Durchschnittlichkeit belegen 4. Volkswirtschaftliche Bedeutung der Alters und Pflegeheime Wie viele Pflegetage leisteten die Alters und Pflegeinstitutionen in der Schweiz im Jahr 2010? A 13.4 Mio. B 24.8 Mio. C 31.9 Mio. Wie war das Verhältnis zwischen den Pflegetagen in den Schweizer APH und Spitälern (2010)? A B C Mehr Pflegetage in den APH Mehr Pflegetage in den Spitälern In etwa gleich viele In welchem Verhältnis stehen die Anzahl der Pflegetage in Schweizer APH (2010) zu der Anzahl der Logiernächte der gesamten Schweizer Hotelbranche? A 1 ½ mal mehr Hotelübernachtungen B 1 ½ mal mehr Pflegetage C Unterschied ca. bei 10% 4
5 Wie viel Prozent aller Erwerbstätigen in der Schweiz haben ihren Arbeitsplatz in einem Alters und Pflegeheim? A 0.9 % B 2.5 % C 3.8 % «Die direkte und induzierte indirekte Wertschöpfung der Alters und Pflegeinstitutionen beläuft sich auf jährlich rund CHF 7,5 Mia. An der Erarbeitung dieser Wertschöpfung sind insgesamt rund Mitarbeitende beteiligt. Das sind 3 % der gesamtschweizerischen Beschäftigung.» Quelle: CURAVIVA Beispiele Taxen und Rechnungen Hotellerie Pflege Betreuung Abgrenzung Pflege Betreuung Kennzahlen BewohnerInnen Kennzahlen Personal Kennzahlen Erträge und Kosten Taxen und Rechnungen Unterschiedliche Wahrnehmung: Betrieb Kunde Finanzierer Öffentlichkeit Hotelleriekosten im Vergleich Im Pflegeheim (ohne Pflege und Betreuung) Total pro Monat 3240 bis 4650 Total pro Tag 108 bis 155 Betreute Alterssiedlung (Berechnung gemäss Pro Senectute) Wohnung inkl. Nebenkosten 1600 Mittagessen 600 Frühstück und Abendessen 600 Aufräumen, Reinigung 450 Waschen, Bügeln 200 Total pro Monat 3450 Total pro Tag 115 Jugendherberge Basel, Einzelzimmer mit Douche und Vollpension Total pro Tag 157 Hotellerie Kosten Abschreibungen pro fakturiertem Tag Kosten Lebensmittel pro fakturiertem Tag Kosten Hotellerie gemäss Kostenrechnung Hotellerietaxen 5
6 Hotellerie Beispiele Heim A Heim B Heim C Mittel BL Abschreibung pro f.t Lebensmittel pro f.t Hotellerie KORE Hotellerie Taxe Diskussion: Gründe für die Unterschiede? Pflege (KVG Leistungen) Klarer, formell (!) definierter Leistungskatalog Krankenpflege Leistungsverordnung (KLV) Art. 7 Vgl. Tätigkeitsliste CURAtime Arbeitszeitanalyse In erster Linie Personalkosten Finanzierung dreigeteilt: Bewohnerbeitrag (max. CHF 21.80) Beitrag der Krankenversicherer Restfinanzierung Pflege (KVG Leistungen) Kantonal unterschiedliche Regelungen zur Festlegung der Pflegetaxe und zur Restfinanzierung BL: Pflegenormkosten CHF pro Stunde «Betreuung» (Nicht KVG Leistungen) Personalkosten (plus ) Sammelbecken «Betreuung» Nicht KVG medizinisch /pflegerische Angebote «Zeit haben», Aufmerksamkeit schenken, Begleiten, Beratungsleistungen Aktivierung, Alltagsgestaltung Leistungen Hauswirtschaft/Service durch Pflegepersonal Strukturkosten (Rapporte, Wartezeiten, ) Personelle Überkapazitäten «Betreuung» Betreuungsbedarf ist nicht erfasst/erfassbar Betreuung ist als Leistung kaum messbar In der Betreuung liegt für den Bewohner die Lebensqualität Für die Institution garantiert Betreuung zufriedene Bewohner und Angehörige Fehlende Betreuung ist sofort bemerkbar Mitarbeiter empfinden Betreuung als ihre moralische Pflicht «Betreuung» Stefan Knoth, curanovis: Für die Finanzierer ist die Betreuung unklar Für die Vollkostenrechnung ist die Betreuung die letzte Chance Für den Preisüberwacher ist die Betreuung eine Irritation 6
7 Abgrenzung Pflege Betreuung Arbeitszeitanalyse 2011 CURAtime % KLV Leistungen = % N KLV Leistungen = [%] [%] Gründe für die Unterschiede? Kennzahlen BewohnerInnen Anzahl und Angebote Heimplätze Vielfältige Angebote Einzel /Doppelzimmer allgemeine Pflege Einzel /Doppelzimmer Demenzabteilung Plätze in Pflegeoasen für schwere Demenz Einzel /Doppelzimmer Pflegewohnungen Tages /Nachtstrukturen Entlastungs /Ferienbetten, Kurzzeitaufenthalte Akut und Übergangspflege Kennzahlen BewohnerInnen Pflegeintensität Multimorbidität; komplexe Pflege Im Kanton BL: zwischen 86 Min. und 109 Min. Pflege pro fakturiertem Tag Verteilung der Pflegetage je Pflegestufe Aufenthaltsdauer, Fluktuation Altersstruktur, Personen unterhalb AHV Alter Kennzahlen Personal Anzahl Mitarbeitende Anzahl Vollzeitstellen Äquivalente (VZÄ) Attraktivität Teilzeitarbeit Anzahl Ausbildungsplätze Heime als Ausbildungsplatz Struktur/Anteile Pflegepersonal Tertiär FAGE Assistenz/übrige HEBES 2012: 21% 29% 50% Qualität; gibt es Minimal Vorgaben? Personal Fluktuation Kennzahlen Produktivität Pflegetage/fakturierte Tage pro VZÄ Pflegetage/fakturierte Tage pro VZÄ Pflege Kosten Pflege pro Pflegetag Tertiär/FAGE/Assistenz Kosten Pflege pro Pflegeminute Tertiär/FAGE/Assistenz Kosten andere Bereiche pro fakturiertem Tag 7
8 Kennzahlen Erträge und Kosten Anzahl der Pflegetage je Vollzeitstelle unter dem Durchschnitt. Anzahl der Pflegetage je Vollzeitstelle Pflegepersonal höher. Diskussion über mögliche Ursachen Erträge je fakturiertem Tag Hotellerietaxen Betreuungstaxen Pflegetaxen Versicherer Bewohner Restfinanzierer (Kanton/Gemeinden) Kostenarten Zum Nachdenken «Die Heimlandschaft ist geprägt von einer Neidkultur.» Externer Teilnehmer in einer Sitzung zu Zukunftsperspektiven der Alters und Pflegeheim Baselland Weitere Infos Homepage des BAP bl.ch BAP auf Facebook facebook.bap bl.ch Alle Links und weitere Infos zu diesem Referat goo.gl/8au6uw 8
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