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1 Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter Foliensatz 3 Dr. phil. Martina Zemp Universität Zürich martina.zemp@psychologie.uzh.ch

2 Die 4 wichtigsten familiären Risikofaktoren I. Psychische Störungen der Eltern II. Unsichere Bindungserfahrungen III. Partnerschaftsstörungen IV. Dysfunktionale Erziehung Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 2

3 Die gute Nachricht zuerst

4 Eine erfüllende Partnerschaft gehört noch immer zu den wichtigsten Ressourcen der Menschen, weil 1. wesentliche Bedingung für die Lebenszufriedenheit und das psychische Wohlbefinden 2. Schutzfaktor gegen psychische und körperliche Erkrankungen (Bodenmann, 2012). Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 4

5 Andererseits 5

6 Partnerschaftsstörungen sind prädiktiv für Niedrigere Lebensqualität Höhere Anfälligkeit für psychische und körperliche Erkrankungen Schlechteres Immunsystem Langsamere Wundheilung Frühzeitigen Tod Mehr psychische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten der Kinder (Holt-Lunstad, Smith, & Layton, 2010; Whisman & Uebelacker, 2009 etc.) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 6

7 [ ] whenever you have a disturbed child, you have a disturbed marriage (Framo, 1975)

8 Auswirkungen von Partnerschaftsstörungen auf Kinder Zentral für das kindliche Befinden ist kein globales Mass der elterlichen Partnerschaft (wie Partnerschaftsqualität oder -zufriedenheit), sondern spezifisch destruktive Paarkonflikte (z.b. Emery & O'Leary, 1984). Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 9

9 Was bedeutet «destruktiv» für Kinder? 10

10 Besonders problematisch für Kinder sind: Häufigkeit: sehr häufiges oder chronisches Auftreten Dauer: über mehrere Stunden/Tage brodelnde Spannungen Unversöhnlichkeit: keine Problemlösung oder Kompromissfindung Inhalt: kindbezogene Themen Involvierung: Kinder als Koalitionspartner, Tröster, Spion, Nachrichtenübermittler Intensität: laute und besonders dysfunktionale Konflikte (Zemp & Bodenmann, 2015; Cummings & Davis, 1994; 2002; Grych & Fincham, 1990; Zimet & Jacob, 2001; Goeke-Morey et al., 2003) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 11

11 Unmittelbare Reaktionen auf Paarkonflikte 1. Emotional: Wut, Traurigkeit, Ärger,... (Rhoades, 2008) 2. Physiologisch: erhöhte Herzrate, Blutdruck, Hautleitfähigkeit,... (El-Sheikh, 1994) 3. Verhaltensbezogen: flüchten, verstecken, vermitteln, trösten, eingreifen, mitkämpfen, (Jenkins et al., 1989; Mueller et al. 2014) 4. Kognitiv: Gedächtnisverzerrungen (O Brien & Chin, 1998), hostile Attributionsbias (Bascoe et al., 2009), Aufmerksamkeitsprobleme (Zemp, Bodenmann & Beach, 2014) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp

12 Risikofaktor Paarkonflikt Destruktive Paarkonflikte gehören zu den stärksten Prädiktoren für eine ungünstige kindliche Entwicklung (z.b. Cummings & Davies, 2010; Buehler et al., 1997). Externalisierende und internalisierende Symptome Körperliche (gesundheitliche) Beschwerden Soziale Probleme Schulschwierigkeiten Schlafstörungen Selbstwertprobleme Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 13

13 Paarkonflikte und kindliche Schulleistungen Paarkonflikte sind längsschnittlich mit kindlichen Schulschwierigkeiten verbunden (Sturge-Apple et al., 2008). Mögliche Mechanismen: Kindliche Schuldgefühle (e.g., Harold, Aitken, & Shelton, 2007) Schlafprobleme (El-Sheikh et al., 2007) Soziale Informationsverarbeitung (Bascoe et al., 2009) Aufmerksamkeitsprobleme (Davies et al., 2008; Zemp, Bodenmann & Beach, 2014; Zemp, Bodenmann & Cummings, 2014) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 14

14 Paarkonflikte und kindliche Aufmerksamkeitsleistung Kindliche Aufmerksamkeitsprobleme können die Beeinträchtigungen im schulischen Kontext im Zusammenhang mit Elternkonflikten zu einem substantiellen Anteil erklären (Davies et al., 2008) Erhalt / Wiedererlangung von emotionaler Sicherheit besetzt kognitive Ressourcen, die der kindlichen Aufmerksamkeitsleistung abträglich sind Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 15

15 Experimentalstudie Total N = 94 Kinder (11-13 Jahre, 45 / 49 ) mit ihren Müttern Randomisierte Zuteilung der Kinder auf drei Videobedingungen Einleitung Prä-Stimulus Masse Stimulusexposition: Paarkonflikt (Gruppe 1) Actionfilm (Gruppe 2) Naturfilm (Gruppe 3) Post-Stimulus Masse Fragebogen Debriefing Demografika SDQ KINDL-R Emotionales Befinden d2-r (Baseline) EDA (Baseline) EDA d2-r Emotionales Befinden SSKJ CPIC SIS DCI-Eltern Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 16

16 Fazit 1. Der Paarkonflikt interferierte stärker mit der kindlichen Aufmerksamkeitsleistung im Vergleich zur Action- Kontrollbedingung, obwohl er weniger physiologische Erregung auslöste (Zemp, Bodenmann & Beach, 2014) 2. Kinder aus konfliktreichen Familien mit hoher physiologischer Stressreaktivität (hohe elektrodermale Aktivität) scheinen besonders vulnerabel zu sein für Aufmerksamkeitsprobleme im Kontext von Paarkonflikten (Zemp, Bodenmann & Cummings, 2014). Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 18

17 Die Tragweite von Paarkonflikten für Kinder I. Kinder sind emotionale Geigerzähler (Cummings & Davies, 2010, S. 180). II. Bereits simulierte Konflikte sind hoch destabilisierend (Rhoades, 2008). III. IV. Kinder gewöhnen sich nicht an Paarkonflikte (z.b. Davies et al., 1999; El-Sheikh, 1994). Kein Geschlecht oder Alter ist per se immun gegen die Auswirkungen von destruktiven Paarkonflikten (Davies & Lindsay, 2001). V. Ubiquität: Paarkonflikte steigen beim Übergang zur Elternschaft um ca. das 9-fache (Gottman & Notarius, 2002). VI. Paarkonflikte in Anwesenheit der Kinder sind besonders destruktiv und oft kindbezogen (Papp et al., 2002). Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 19

18 Diskutierte Themen in % Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Häufigste Konfliktthemen von Eltern Ehemann Ehefrau (Papp, Cummings, & Goeke-Morey, 2009) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 20

19 Mittlere Partnerschaftszufriedenheit Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Mittlere Partnerschaftszufriedenheit nach der Geburt des Kindes Monate nach der Geburt Männer Frauen (Meta-Analyse mit N = 37 Studien; Mitnick, Heyman, & Slep, 2009) HS15 Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 21

20 Kinder sind Seismographen Sie reagieren auf: Nonverbale Äußerungen Streitigkeiten, die nicht im selben Raum stattfinden Rückzug und Vermeidung von Konflikten Konfliktvermeidung ist sogar prädiktiver für kindliche Störungen als offene Konflikte (Sturge-Apple, Davies & Cummings, 2006) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 22

21 Negative Effekte sind auch dann nachweisbar, wenn Kinder die Konflikte nicht realiter miterleben.

22 Indirekte Auswirkungen von Paarkonflikten Ungünstige Erziehung Weniger Zeit PAARKONFLIKT KIND Reduzierte Sensitivität / Feinfühligkeit geg. Kind Belastetes Familienklima (Buehler, Benson, & Gerard, 2006; Erel & Burman, 1995; Krishnakumar & Buehler, 2000; Kitzmann, 2000) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 24

23 Folgen von Paarkonflikten in Abhängigkeit der Entwicklungsstufe Kinder im Vorschulalter: Neigung, äussere Umstände überwiegend auf sich zu beziehen (Egozentrismus nach Piaget) Gefahr für Schuldgefühle Weniger autonom und in ihrem Wohlbefinden stärker vom familiären Klima und der elterlichen Verfügbarkeit abhängig Besonders vulnerabel für indirekte Auswirkungen (dysfunktionale Erziehung, reduzierte elterliche Sensitivität etc.) Aufgrund ihres kognitiven Reifestands weniger in der Lage, familiäre Situationen realistisch einzuschätzen und hilfreiche Stressbewältigungsstrategien zu mobilisieren Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 25

24 Folgen von Paarkonflikten in Abhängigkeit der Entwicklungsstufe Kinder im Schulalter: Ab 9 Jahren: differenziertes und reifes Verständnis für elterliche Partnerschaft, Integration der beiden Rollen ihrer Eltern (Erziehende resp. Liebespaar) (Jenkins & Buccioni, 2000) Zunehmende Orientierung gegen aussen (z.b. Schule, Peers) Entwicklung von effizienten (individuellen) Bewältigungsstrategien im Umgang mit Elternkonflikten Allerdings wachsendes Risiko in die Paarkonflikte einzugreifen 70% der 9-12-jährigen Kinder involvieren sich regelmässig in die Elternkonflikte (Mueller et al,. 2014; Zemp et al., 2014) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 26

25 Folgen von Paarkonflikten in Abhängigkeit der Entwicklungsstufe Kinder in der Adoleszenz: Exploration der eigenen Identität als sozialer Interaktionspartner Ausbildung von (beziehungsleitenden) kognitiven Schemata o beeinflussen die Einschätzung von sozialen Interaktionen mit Gleichaltrigen ( hostile Attributionsbias ) (Bascoe, Davies, Sturge-Apple, & Cummings, 2009) o beeinflussen die Einschätzung und Erwartung von künftigen Paarkonflikten (O Brien, Balto, Erber, & Gee, 1995; O Brien, Margolin, John, & Krueger, 1991) Zunehmende Beschäftigung mit dem Thema Partnerschaft Eltern in Vorbildfunktion (z. B. Whitton et al., 2008) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 27

26 Es ist nicht entscheidend, ob Eltern streiten, sondern wie sie es tun.

27 Effektstärke Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Unterschiedliche Effektstärken nach Konflikttyp Offener Konflikt Verdeckter Konflikt Konflikttyp Meinungsverschieden heit/uneinigkeit Konfliktvermeidung Konstruktiver Konflikt (Buehler et al., 1997) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 29

28 Mittelwerte (Angaben der Kinder) Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Bedeutung der Konfliktlösung für Kinder Einmischung Ärger Angst Konflikt ungelöst Konflikt teilweise gelöst Konflikt gelöst Freundliche Interaktion (Kindliche Reaktionen auf Konflikte in Abhängigkeit der Konfliktlösung, gemittelt über die Altersstufen 5, 9, 11, 14 und 19 Jahre.; Cummings et al., 1991) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 30

29 Angegebene Traurigkeit der Kinder Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Bedeutung der Konfliktlösung für Kinder keine Lösung Lösung beobachtet Lösung nicht beobachtet (explizite Erklärung) Lösung nicht beobachtet (implizit) (Cummings, Simpson,& Wilson, 1993) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 31

30 Kinder mit negativer emotionaler Reaktion (%) Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Bedeutung der Konfliktlösung für Kinder Konflikt ungelöst "Silent Treatment" Entschuldigung eines Partners Kompromissfindung (El-Sheikh & Cummings, 1995) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 32

31 Mittelwerte Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Wie viel Positivität brauchen Kinder? *** *** *** Internalisierende Symptome Externalisierende Symptome Prosoziales Verhalten : 1 3 : 1 2 : : 1 Positivität-Negativität Ratio der Eltern (Zemp, Merrilees & Bodenmann, 2014) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 36

32 Mittelwerte Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Wie viel Positivität brauchen Kinder? * ** *** Internalisierende Symptome Externalisierende Symptome Prosoziales Verhalten : 1 3 : 1 2 : : 1 Positivität-Negativität Ratio der Eltern (Zemp, Merrilees & Bodenmann, 2014) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 37

33 Paarkonflikte vor den Kindern Empfehlungen für Eltern Bewusstsein für die Perspektive und Feinfühligkeit der Kinder Eltern sind Lernmodelle Kindbezogene Konflikte vermeiden Positivität puffert Negativität Über Konflikte sprechen Kinder raushalten Bemühtsein um Problemlösung Bei Bedarf Hilfe aufsuchen (Cummings & Davis, 1994; 2002; Grych & Fincham, 1990; Zimet & Jacob, 2001; Goeke- Morey et al., 2003; Zemp, Merrilees & Bodenmann, 2014) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 38

34 Scheidung der Eltern als Risikofaktor für die Kindesentwicklung

35 40-55% der Schweizer Ehen werden geschieden.

36 Scheidung als Lebenseinschnitt für Kinder minderjährige Kinder aus geschiedenen Ehen im Jahr 2014 Abbildung: Kling et al., 2003 Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 41

37 Was Kinder belastet - Praxiseindrücke Abbildung: Büchler & Simoni, 2009 Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 43

38 Was Kinder belastet - Praxiseindrücke Junge, 11 Jahre Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 44

39 Was Kinder belastet - Praxiseindrücke Mädchen, 11 Jahre Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 45

40 Was Kinder belastet - Praxiseindrücke Junge, 10 Jahre Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 46

41 Meta-Analysen zu Scheidungsfolgen bei Kindern Bereich Geringere schulische Leistungen (schlechtere Schulnoten, negativere Bewertung durch Lehrpersonen etc.) Effektstärken *** (gering) Negatives Sozialverhalten (aggressives Verhalten etc.).16*** (gering) Emotionales Befinden (Stimmungsschwankungen, Ängste etc.) Selbstbild (niedriges Selbstbewusstsein, negativere Selbstwahrnehmung etc.) Soziale Anpassung (niedrigere soziale Beliebtheit, schlechtere Integration etc.).23*** (gering).08*** (gering).09*** (gering) Mutter-Kind-Beziehung (schlechtere Qualität etc.).12*** (gering) Vater-Kind-Beziehung (schlechtere Qualität etc.).19*** (gering) Effektstärken *** (gering).16*** (gering).22*** (gering).21*** (gering).12*** (gering).15*** (gering) --- (Amato & Keith, 1991; Amato, 2001) 47

42 Psychiatrischer Kontakt (%) Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Inzidenz psychiatrischer Behandlungen in Abhängigkeit einer Scheidungserfahrung in der Kindheit Frauen Männer Scheidung erlebt 0.8 Scheidung nicht erlebt Kinder- und Jugendpsychiatrie Scheidung erlebt Scheidung nicht erlebt Erwachsenenpsychiatrie Scheidung erlebt (N = 239) Keine Scheidung erlebt (N = 239) 48

43 Kurzfristige Krise oder chronisches Leiden? Unmittelbar nach der Trennung zeigen Kinder/Jugendliche deutliche Anpassungsprobleme (Bodenmann, 2006). 2/3 der Scheidungen sind mit einem hohen Konfliktniveau in den Monaten («Krisenzeit») nach dem Scheidungsprozess verbunden (Hetherington, Cox & Cox, 1976). Diese Konflikte sind besonders feindselig, destruktiv und oft kindbezogen (Buchanan & Heiges, 2001). Nach ca. 2 Jahren sinkt das Konfliktpotential, nur ca % verzeichnen ein beständig hohes Konfliktniveau auch nach dieser Krisenzeit (Buchanan & Heiges, 2001). Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 49

44 Prozent % Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Scheidungsfolgen im Verlauf der Zeit *** 53.5 *** 40.4 * *** 58.1 *** 46.8 *** *** 55.8 *** 40.4 ** 39.5 * Kont.Gru. (N=1,172) *** Mittelwert Emot. Labil Kontaktangst neg. Selbstbild soz. inadäq. Verh. ** unbest. Leist. nach 10 Mon. (N=43) nach 25 Mon. (N=47) nach 40 Mon. (N=50) X 2 -Test : *p<.05 ; **p<.01 ; *** p<.001 Schmidt-Denter & Beelmann, 1997 Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 50

45 Langzeitfolgen der Scheidung der Eltern auf die Partnerschaft der Kinder Scheidungsquote (%) intakte Herkunftsfamilie Scheidungsherkunftsfamilie Frauen Männer Dieman & Engelhardt (1995). Scheidungsquoten nach Herkunftsfamilie nach 20 Ehejahren Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 51

46 Kurzfristige Krise oder chronisches Leiden? Die ungünstigen Auswirkungen der Trennung der Eltern auf die Entwicklung des Kindes können kurz- oder langfristig sein, indem sie sich in vorübergehenden Störungen unmittelbar nach der Scheidung äußern zu anhaltenden Störungen der Identität und des Selbstwertgefühls des Kindes prädisponieren oder mit einer höheren Scheidungswahrscheinlichkeit in der eigenen Ehe im Erwachsenenalter einhergehen (Bodenmann, 2006). In der Regel schwächen sich die negativen Auswirkungen der Scheidung nach 2 Jahren ab oder verlieren sich ganz. Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 52

47 Warum haben Scheidungen negative Folgen für Kinder?

48 Veränderungsbewältigung auf mehreren Ebenen (1) Individuell: Identität, Lebensplan Selbstwertgefühl Weltbild, Sinnkrise (2) Interaktional: Rollen / Familienbeziehungen Elterliche Zusammenarbeit Eltern-Kind-Beziehung Außerfamiliale Kontakte (3) Kontextuell: Wohnort Berufstätigkeit Finanzen Kinderbetreuung (Cowan, 1991; Walper, 2008) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 54

49 Mögliche Gründe für die negativen Folgen 1. Verlust eines Elternteils Scheidungskinder weisen durchschnittlich grössere Probleme auf als Kinder mit einem verstorbenen Elternteil (Amato & Keith, 1991). 2. Finanzielle Nachteile Geringeres Einkommen kann einen gewissen Teil an den kindlichen Problemen erklären (Potter, 2010). 3. Konflikthypothese: Scheidung schadet den Kindern hauptsächlich aufgrund der Konflikte, welche sie rund um die Scheidung miterleben (Kelly, 2000). Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 55

50 Ist wirklich die Scheidung störungsrelevant? Das kindliche Wohlbefinden hängt stärker mit familiären Variablen (insbesondere Paarkonflikten) zusammen als mit der Scheidung per se (Cummings & Cummings, 1988). Kindliche Fehlanpassungen sind oft schon Jahre vor der Scheidung präsent (Amato & Booth, 1996). Kinder aus intakten Familien mit einem hohen Konfliktniveau weisen durchschnittlich stärkere Probleme auf als Kinder von geschiedenen Eltern (Amato & Keith, 1991). Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 56

51 Psychisches Befinden Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Kindliches Befinden in intakten vs. Scheidungsfamilien Stabilität kann ungünstig sein verheiratet wenige Partnerschaftsprobleme geschieden Trennung kann günstig sein wenige Partnerschaftsprobleme einige Partnerschaftsprobleme viele Partnerschaftsprobleme einige Partnerschaftsprobleme Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 57

52 Destruktive Paarkonflikte sind für Kinder doppelt so schädlich wie Scheidungen (Grych & Fincham, 2001)

53 Zum Wohle des Kindes

54 Kriterien einer «good divorce» (Ahrons, 1994) 1. Wegfall von Negativität 2. Kooperation nach der Scheidung Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 65

55 Was hilft Kindern im Scheidungskontext? Für die Kinder kommt die Trennung meist sehr plötzlich, weil sie zu wenig Kommunikation erfahren (Dunn et al., 2001): 23% niemand hat mit mir gesprochen 45% nur kurze Mitteilungen 5% ausführlich informiert Kinder (11-14 Jahre) wünschen sich, in die Überlegungen zu Nachscheidungsregelungen einbezogen zu werden und den Sinn der elterlichen Entscheidung zu verstehen (Maes et al., 2012). Wichtigste Regel: Darüber sprechen! Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 66

56 Was hilft Kindern im Scheidungskontext? Eine tragfähige emotionale Beziehung gehört zu den Eltern zu den wichtigsten Schutzfaktoren für Kinder (Sigal, Sandler, Wolchik, & Braver, 2011). Das gemeinsame Sorgerecht erhöht die Qualität der Eltern-Kind- Beziehung und die familiäre Zufriedenheit (Bauserman, 2012). Kinder ziehen nicht generell Vorteile aus häufigen Besuchen ihres Vaters. Vielmehr ist entscheidend, dass der Vater dem Kind emotionale Zuneigung zeigt, sich in die Erziehung involviert und seine Unterhaltszahlungen zuverlässig vornimmt. Entscheidend ist nicht die Häufigkeit der Kontakte, sondern die Qualität (Amato & Gilbreth, 1999). Denn: wenn Kinder beide Eltern sehen, birgt dies Konfliktpotential. Und dies kann den Kontakt zu einem zusätzlichen Stressor machen, statt zum Schutzfaktor (Johnston, Kline & Tschann, 1989). Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 67

57 Konstruktiver Scheidungsprozess Die Mehrheit der Kinder werden nicht dauerhaft klinisch auffällig! Welche Schutzfaktoren sind im Scheidungsprozess wirksam? (1) Stabilität der emotionalen Beziehungen mit wenigstens einem Elternteil (2) eine konsistente und konstruktive Erziehung (3) elterliche Kompetenzen bezüglich Kommunikation, Stressbewältigung und Problemlösung (4) Familienrituale (5) konstante weitere Bezugspersonen, welche Stress der Eltern abzufedern helfen (Bodenmann, 2006). Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 71

58 Kinder wünschen sich «dass Mama und Papa wieder zusammen kommen und es keinen Streit gibt.» Vorhersehbare Abläufe, zuverlässige Regelungen und verbindliche Absprachen Erreichbarkeit / Kontaktmöglichkeiten beider Eltern möglichst wenig Veränderungen Umgang zwischen den Eltern «wie erwachsene Menschen» Arrangements, die von beiden Elternteilen getragen werden Kinder zu bleiben Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 72

59 Praktische Implikationen in der Arbeit mit Kindern Stabilen Rückhalt bieten Stützende Scheidungsverarbeitung: «Einordnen» des Lebensereignisses, Bewältigungsstrategien (ev. mit anderen betroffenen Kindern) Vielversprechend sind gemäss Wirksamkeitsstudien Interventionen im Gruppensetting (Stathakos & Roehrle, 2003): a) nicht mehr als 10 Sitzungen b) Durchführung innerhalb der ersten zwei Jahren nach der Scheidung durchgeführt c) Altersbereich von 9 bis 12 Jahren Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 73

60 Praktische Implikationen in der Arbeit mit Eltern Vielversprechend sind gemäss Wirksamkeitsstudien (Sigal et al., 2011): (a) edukative Elemente beinhalten (betreffend die Bedeutung einer positiven Erziehung und den Auswirkungen von Paarkonflikten auf das kindliche Befinden) (b) die Motivation der Eltern zu einer kooperierenden Haltung stärken (c) konstruktive Erziehungs- und Kommunikationsstrategien aktiv fördern (z.b. im Rahmen von Rollenspielen, Übungen, Videofeedback etc.). Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 74

61 Professionelle Hilfsangebote Vor der Trennung: Prävention von Partnerschaftsstörungen z.b. Paarlife (Bodenmann, 2000) Während der Trennung: Scheidungsmediation z.b. Nach der Trennung: Scheidungsverarbeitung z.b. Kinder und Eltern in Trennung (KET-Beratung des MMI: psychologie/ket-beratung.html) Scheidungsgruppen für Kinder (z.b. Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 75

62 Kindliche Verhaltensprobleme (klinisch relevante Werte) Psychologisches Institut Klinische Psychologie Kinder/Jugendliche & Paare/Familien Prävention von Partnerschaftsstörungen zum Wohle der Kinder 60% 50% 40% p <.05 p <.05 30% Triple P Paarlife 20% Kontrollgruppe 10% 0% Prä-Messung Post-Messung (2 Wochen) Follow up (12 Monate) (Bodenmann et al., 2008; Zemp, Milek, Cummings, Cina, & Bodenmann, 2015) Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 76

63 Take Home Message (1) Weniger die Scheidung als kritisches Ereignis, sondern eher destruktive Partnerschaftskonflikte scheinen für die negativen Folgen für Kinder verantwortlich zu sein. (2) Es gibt auch konstruktive Scheidungen. Dennoch bleiben sie ein einschneidendes Ereignis für Kinder. Eltern stehen in der Pflicht, das Geschehen zu Gunsten der Kinder zu gestalten. (3) Wichtiger ist aber die Prävention von Partnerschaftsstörungen um der Partnerschaft und des Kindeswohls willen. Familiäre Risikofaktoren für Störungen im Kindes- und Jugendalter. Martina Zemp 77

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