Stabilitätsregionen in Räuber-Beute-Modellen mit konstanter Beute-Kontrolle

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Stabilitätsregionen in Räuber-Beute-Modellen mit konstanter Beute-Kontrolle"

Transkript

1 rwth aachen Seminarausarbeitung Stabilitätsregionen in --Modellen mit konstanter -Kontrolle Franziska Freya Ossenbrink betreut von Birte Schmidtmann Wintersemester 216/217

2 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Theoretische Überlegungen Das Modell Annahmen Bestimmen der Equilibria Eigenschaften der Equilibria Analyse der Separatrizen Mögliche Übergänge Beispiele Übergang Übergang Übergang Übergang Fazit 16 Quellen 16 1

3 1 Einleitung Das Paper Stability Regions in Predator-Prey Systems with Constant-Rate Prey Harvesting von F. Brauer und A.C. Soudack aus dem Jahr 1979 beschäftigt sich mit der Analyse eines --Modells, bei welchem eine konstante Menge an tieren pro Zeiteinheit aus der Population entfernt wird. Im Folgenden wird dazu zunächst das Modell allgemein vorgestellt und schließlich genauer untersucht. Durch eine Berechnung der Equilibria kombiniert mit einer Stabilitätsanalyse dieser, werden die theoretisch möglichen Strukturen und Übergänge hergeleitet und charakterisiert. Zuletzt werden Beispiele konstruiert, um herauszufinden, welche Übergänge tatsächlich biologisch auftreten können. 2 Theoretische Überlegungen 2.1 Das Modell Wir modellieren das --Modell durch ein System von zwei nicht linearen Differentialgleichungen wie folgt: x = x b(x, y) F y = y r(x, y). Hierbei repräsentiert x := x(t) die Größe der population und y := y(t) die Größe der population zum Zeitpunkt t. Die Funktion b(x, y) bzw. r(x, y) stellt die pro-kopf-wachstumsrate der bzw. der dar. Diese nehmen wir als sehr vereinfacht an, da wir davon ausgehen, dass die Wachstumsraten zum Zeitpunkt t nur von den Populationsgrößen zum Zeitpunkt t und nicht z.b. von der Altersverteilung innerhalb der Populationen abhängen. Die konstante -Kontrolle wird durch F in der ersten Differentialgleichung modelliert. Pro Zeiteinheit wird also eine feste Menge an tieren aus der Population entfernt. 2.2 Annahmen Zunächst treffen wir einige Annahmen, welche das --Modell gut beschreiben, da sie die Interaktion zwischen den - und tieren realitätsnah wiedergeben. Für x, y > soll gelten: b(x, y) < y r(x, y) y r(x, y) >. x 2

4 Die ersten zwei Annahmen besagen, dass ein Anstieg der population sowohl zu einem Rückgang der - als auch der wachstumsrate führt. Des Weiteren beschreibt die dritte Annahme, dass aus einer größeren population eine erhöhte wachstumsrate folgt. Im weiteren Verlauf verwenden wir folgende Notationen: b y (x, y) := y b(x, y), r y(x, y) := y r(x, y), r x(x, y) := r(x, y). x 2.3 Bestimmen der Equilibria Definition 1. Es sei x = f(x, y) eine explizite Differentialgleichung erster Ordnung. Die Isoklinen sind definiert durch x = const f(x, y) = const, d.h. die Menge aller Punkte im Phasenportrait mit gleicher Steigung. Wir wollen zunächst die Equilibria des Differentialgleichungssystems bestimmen. Dazu setzen wir die linken Seiten der beiden Differentialgleichungen gleich Null (d.h. wir wählen nach Definition 1 const = ) und bezeichnen die so erhaltenen Gleichungen entsprechend als - bzw. isokline. Zunächst betrachten wir den Fall F =. Setzen wir x gleich Null, so erhalten wir die folgende isokline: x = x b(x, y) = b(x, y) = für x >. Aufgrund der in Abschnitt 2.2 getroffenen Annahme b y (x, y) < für alle x, y >, gilt also insbesondere b y (x, y) für alle x, y >, woraus folgt, dass die wachstumsrate abhängig ist von y. Somit können wir die isokline nach y umstellen und y := y(x) als eine Funktion abhängig von x darstellen. Wir nehmen an, dass y im ersten Quadranten auf einem Intervall α x K nicht negativ ist. Neben b(k, ) = y(k) = unterscheiden wir zwei Fälle. 1. Für α = ist b(, ) y() (vgl. Abbildung 1a). 2. Für α > mit b(α, ) = = y(α) ist b(, ) < y() < (vgl. Abbildung 1b). Befinden wir uns im erstgenannten Fall, so nehmen wir an, dass ein L existiert, so dass b(, L) = gilt. Dieses L repräsentiert biologisch die maximale dichte, mit der sich die population aus einer kleinen Anfangspopulation überhaupt erst vergrößern kann. Existieren mehr als L, so stirbt die aus. Der Wert K entspricht der maximalen Kapazität der in Abwesenheit der. 3

5 L α K α (a) α = K (b) α > Abbildung 1: isokline. Im Folgenden wollen wir die isokline genauer betrachten. Wir setzen y gleich Null und erhalten: y = y r(x, y) = r(x, y) = für y >. Die isokline lässt sich nun nach x umstellen, da r x (x, y) > für alle x, y >, d.h. also insbesondere r x (x, y) für alle x, y >, wodurch die wachstumsrate also immer von x abhängig ist. Betrachten wir weiterhin die zweite Annahme aus Abschnitt 2.2, so folgt, dass es sich bei x := x(y) um eine monotone nicht-fallende Funktion abhängig von y handelt. In den meisten --Modellen ist die wachstumsrate r(x, y) unabhängig von y, was biologisch bedeutet, dass sich die auf der Suche nach der gegenseitig nicht stören. Jeder hat also beispielsweise ein eigenes Territorium, auf welchem er allein nach sucht. Ist dies der Fall, so handelt es sich bei der isokline um eine Gerade, welche parallel zur y-achse verläuft (vgl. Abbildung 2). Wir nehmen weiter an, dass ein J > existiert, so dass r(j, ) = x = J. Biologisch stellt der Wert J die Größe der minimalen population dar, die existieren muss, so dass die überleben können. Für die weiteren Berechnungen gehen wir davon aus, dass die wachstumsrate unabhängig von y ist. J Abbildung 2: isokline. 4

6 F =, α > ( 1) α J K Abbildung 3: - und isokline im Fall F =. Wie sich bislang herausgestellt hat, schneidet die isokline die x-achse im ersten Quadranten in den Punkten α (falls α > ) und K und die isokline die x-achse im Punkt J. Da wir nur der Fall J < K betrachten, können wir folgern, dass ein Schnittpunkt (x, y ) der isokline b(x, y) = und der isokline r(x, y) = existiert, wobei x, y > (vgl. Abbildung 3). Bevor wir den Schnittpunkt für F > untersuchen, betrachten wir zunächst die isokline für F >. Wir setzen die linke Seite der ersten Differentialgleichung gleich Null und erhalten: x = x b(x, y) F = x b(x, y) = F. Vergrößern wir F, so muss also auch x b(x, y) größer werden. Da b y (x, y) <, nimmt die linke Seite also zu, wenn wir einen kleineren y-wert einsetzen für festes x. Somit bewegt sich die isokline nach unten für größer werdendes F. Aus dieser Erkenntnis können wir schließen, dass die isokline x b(x, y) = F auf einem Intervall abhängig von F nicht negativ ist. Wie schon für den Fall F = gezeigt, können wir analog auch für eine positive kontrolle die Isokline als eine Funktion y := y(x) darstellen, welche nun auf dem Intervall α(f ) x β(f ) nicht negativ ist. Dabei müssen die Intervallgrenzen folgende Bedingungen erfüllen: 1. α() = α, β() = K, 2. α(f ) b(α(f ), ) = β(f ) b(β(f ), ) = F. Wie leicht zu sehen ist, wurden die Punkte (α(f ), ) und (β(f ), ) in der zweiten Bedingung in die isokline eingesetzt. Setzt man diese auch in die rechte Seite der zweiten Differentialgleichung ein, so gilt: y r(x, y) = r(α(f ), ) = r(β(f ), ) =, d.h. auch die rechte Seite der zweiten Differentialgleichung ist gleich Null, womit wir

7 F >, α > α(f) J β(f) Abbildung 4: - und isokline im Fall F >. unsere ersten zwei Equilibria gefunden haben. Da wir weiterhin den Fall J < β(f ) K betrachten, existiert ein Schnittpunkt (x (F ), y (F )) der isokline x b(x, y) = F und der isokline r(x, y) = innerhalb des ersten Quadranten (vgl. Abbildung 4). Dieser Schnittpunkt stellt unseren dritten Equilibriumspunkt dar. Wir bezeichnen diesen im Folgenden mit P. P hängt auf dem Intervall F F c stetig von F ab, wobei F c wie folgt definiert ist: 1. (x (F c ), y (F c )) = (J, ) 2. α(f c ) = J, β(f c ) > J oder α(f c ) < J, β(f c ) = J. F c ist gerade so definiert, dass der Schnittpunkt der - und isokline noch im ersten Quadranten liegt. Wie in Abbildung zu sehen, liegt P also auf der x-achse F = Fc, α > α(fc) β(fc)=j Abbildung : F = F c. Hier fällt P mit (β(f c ), ) zusammen. 6

8 und fällt mit einem der anderen beiden Equilibria zusammen, d.h. in diesem Fall würde das System immer zu einem Aussterben der tiere führen. Zuletzt nehmen wir an, dass P eindeutig ist für F < F c. Somit haben wir für F < F c drei Equilibria des Differentialgleichungssystems im ersten Quadranten gefunden: 1. P = (x (F ), y (F )) =: (x, y ) 2. S α := (α(f ), ) 3. S β := (β(f ), ). 2.4 Eigenschaften der Equilibria Wir untersuchen zunächst P, indem wir die Eigenwerte der Jacobi-Matrix des Systems bestimmen. ( ) ( ) x b(x, y) + x bx (x, y) x b A := y (x, y). y y r x (x, y) r(x, y) + y r y (x, y) Setzen wir nun den Punkt P in die Jacobi-Matrix ein, so erhalten wir: ( ) ( ) x b(x, y A = ) + x b x (x, y ) x b y (x, y ) y y r x (x, y ) r(x, y ) + y r y (x, y ) ( ) b(x, y = ) + x b x (x, y ) x b y (x, y ), y r x (x, y ) y r y (x, y ) da r(x, y ) =. Um die folgenden Rechnungen lesbarer zu gestalten, wird ab jetzt auf das Unendlichzeichen im Index von x und y verzichtet. Wir berechnen weiter die Spur und die Determinante der so erhaltenen Jacobi-Matrix A(P ) und bestimmen anschließend die Eigenwerte: Spur(A(P )) = b(x, y) + x b x (x, y) + y r y (x, y) =: p Det(A(P )) = y b(x, y) r y (x, y) + x y (b x (x, y) r y (x, y) b y (x, y) r x (x, y)) =: q! Det[λ I 2 A(P )] = ( ) λ b(x, y) x bx (x, y) x b Det[ y (x, y) ] = y r x (x, y) λ y r y (x, y ) (λ b(x, y) x b x (x, y)) (λ y r y (x, y)) y r x (x, y) x b y (x, y) = λ 2 p λ + q = λ 1,2 = p 2 ± ( p 2 )2 q. 7

9 Satz 1. Gilt λ 1,2 = p 2 ± ( p 2 )2 q, so handelt es sich bei dem Equilibrium um einen Sattelpunkt, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: 1. λ 1,2 R (d.h. q < p2 4 ) und 2. λ 1,2 haben ein ungleiches Vorzeichen (d.h. q < ). Wir werden im Folgenden das Produkt der beiden Eigenwerte berechnen, um zu zeigen, dass es sich bei P um keinen Sattelpunkt handeln kann. λ 1 λ 2 = ( p 2 + ( p 2 )2 q) ( p 2 ( p 2 )2 q) = q. Das Produkt entspricht also der Determinante von A(P ). Da wir, wie unter Abschnitt 2.3 festgelegt, davon ausgehen, dass die wachstumsrate unabhängig von y ist, d.h. r y (x, y) =, erhalten wir das folgende Ergebnis: q = y b(x, y) r y (x, y) + x y (b x (x, y) r y (x, y) b y (x, y) r x (x, y)) = y b(x, y) r y (x, y) + x y ( b x (x, y) r y (x, y) b y (x, y) r x (x, y) }{{} < }{{} > ) >, denn x, y >, da P innerhalb des ersten Quadranten liegt. Das Produkt der beiden Eigenwerte ist also positiv, d.h. die Eigenwerte müssen das gleiche Vorzeichen haben. Somit handelt es sich bei P um einen Knoten oder einen Zykel, welcher asymptotisch stabil ist, wenn die Spur von A(P ) negativ ist, und instabil, wenn diese positiv ist. Mit dem selben Verfahren werden wir nun zeigen, dass es sich bei S α und S β um Sattelpunkte handelt. Wir setzen zunächst den Punkt S α in die zuvor berechnete Jacobi-Matrix ein. A ( ) α(f ) = ( ) b(α(f ), ) + α(f ) bx (α(f ), ) α(f ) b y (α(f ), ). r(α(f ), ) Da es sich um eine obere Dreiecksmatrix handelt, stehen die Eigenwerte der Jacobi- Matrix auf der Diagonalen, d.h. λ 1 := b(α(f ), )+α(f ) b x (α(f ), ) und λ 2 := r(α(f ), ). λ 1 stellt eine Taylorentwicklung erster Ordnung von b(2α(f ), ) dar, denn es gilt: b(x i, ) b(α(f ), ) + (x i α(f )) b x (α(f ), ), wobei x i = 2α(F ) gewählt wird. Terme höherer Ordnung werden vernachlässigt. Weiterhin gilt b(2α(f ), ) > 2α(F ) < β(f ), denn die isokline nimmt für alle x > β(f ) negative Werte an. Dass b(2α(f ), ) > erfüllt ist, können wir annehmen, da dies in den gebräuchlichen --Modellen der Fall ist. Somit ist λ 1 positiv. Wir hatten bereits gezeigt, dass die isokline die x-achse im Punkt J schneidet, d.h. es gilt r(j, ) =. Da weiterhin α(f ) < J gilt für F < F c und die isokline monoton nicht-fallend ist folgt sofort, dass r(α(f ), ) positiv ist. Somit haben λ 1 und λ 2 unterschiedliche Vorzeichen und nach Satz 1 handelt es sich bei S α um einen Sattelpunkt. Die Argumentation für S β ist ähnlich. 8

10 A ( ) β(f ) = ( ) b(β(f ), ) + β(f ) bx (β(f ), ) β(f ) b y (β(f ), ). r(β(f ), ) Auch hier stellt λ 1 := b(β(f ), ) + β(f ) b x (β(f ), ) eine Taylorentwicklung erster Ordnung dar: b(x i, ) b(β(f ), ) + (x i β(f )) b x (β(f ), ), wobei x i = 2β(F ) ist. Der Wert b(2β(f ), ) ist negativ, denn die isokline ist nur auf dem Intervall [α(f ), β(f )] positiv. Somit ist λ 1 negativ. λ 2 := r(β(f ), ) ist positiv, denn die isokline ist monoton nicht-fallend und r(j, ) =. Somit folgt aus J < β(f ) K für F < F c, wie in Abschnitt 2.3 erläutert, sofort die Behauptung und S β ist auch ein Sattelpunkt. 2. Analyse der Separatrizen Um nun das globale Verhalten der Lösung des Systems zu studieren, müssen wir Informationen über die lokale Stabilität von P mit einer Analyse der Sattelpunkte kombinieren. Definition 2. Eine Kurve bzw. (Hyper-)Fläche, die zwei Phasenraumgebiete mit unterschiedlichem Verhalten voneinander trennt, heißt Separatrix. Ein Sattelpunkt ist stets dadurch charakterisiert, dass endlich viele Bahnen für t von diesem Punkt aus starten bzw. in diesen Punkt eingehen. Alle übrigen laufen an ihm vorbei. Die Trajektorien, die für t zum Sattelpunkt streben, werden als asymptotisch stabile Separatrizen bezeichnet und die, die sich für t aus dem Sattelpunkt entfernen, als instabile Separatrizen. Im Folgenden wollen wir die Separatrizen an den Sattelpunkten S α und S β analysieren. Es lassen sich insgesamt drei Fälle unterscheiden, wobei sich jeder Fall noch mal in Alternative a, falls P asymptotisch stabil, und Alternative b, falls P instabil ist, unterteilt. 1. Fall Asymptotisch stabile Separatrix bei S α : Unbeschränkt für t. Instabile Separatrix bei S β : Strebt gegen den Punkt P (1a) oder einen Grenzzyklus um P (1b) für t. 2. Fall Es exisitert ein Orbit, der gegen S α strebt für t und gegen S β f ür t. Diesen bezeichnen wir als Homoclinic Type Orbit. 3. Fall Asymptotisch stabile Separatrix bei S α : Strebt gegen einen Grenzzyklus um P (3a) oder gegen den Punkt P (3b) für t. Instabile Separatrix bei S β : Erreicht y-achse in endlicher Zeit für wachsendes t. Die fünf möglichen Phasenportraits werden in Abbildung 6 dargestellt. In rot ist die asymptotisch stabile Separatrix bei S α gekennzeichnet, in orange die instabile Separatrix bei S β. Der Fall 2 ist ein besonderer Fall, da er den Übergang von Fall 1 zu Fall 3 darstellt. In Abbildung 6 ist nur das Phasenportrait für den Fall 2b dargestellt. Der Homoclinic Type Orbit sieht vom Verlauf her in Fall 2a jedoch gleich aus. 9

11 3 Fall 1a 3 Fall 1b (a) Fall 1a (b) Fall 1b 3 3 Fall 2b (c) Fall 2b 6 Fall 3a 6 Fall 3b (d) Fall 3a (e) Fall 3b Abbildung 6: Phasenportrait - Analyse der Separatrizen. Wir bezeichnen die Menge der Anfangswerte, für die die Lösung für t gegen P oder einen Grenzzyklus um P herum strebt, als Bereich der asymptotischen Stabilität. In diesem Bereich koexistieren die - und die tiere. Liegt die Lösung außerhalb dieser Region, so erreicht sie entweder die y-achse in endlicher Zeit, was biologisch das Aussterben der tiere darstellt, wodurch letztendlich aufgrund von fehlender Nahrung auch die aussterben würden. Oder sie strebt gegen einen der Sattelpunkte, 1

12 was zu einem Aussterben der führen würde. Wie in Abbildung 6e zu erkennen ist, ist der Bereich der asymptotischen Stabilität in Fall 3b leer. D.h. also, dass mindestens eine Population immer aussterben wird, unabhängig davon, welche Populationsgrößen zu Beginn gewählt werden. 2.6 Mögliche Übergänge Wir können nun zeigen, dass, falls die Spur von A(P (F c )) nicht null ist, das System für F < F c ausreichend nah an F c entweder in Fall 1a oder 3b ist. Wie zu Beginn erklärt, fällt P im Fall F = F c mit einem der Sattelpunkte auf der x-achse zusammen (vgl. Abbildung ). Da sich die isokline für wachsendes F nach unten bewegt, nähert sich P somit für ansteigendes F einem der Sattelpunkte an. Es muss deshalb für F nah genug an F c ein vollständiger Orbit, d.h. für t von nach +, existieren, der P mit einem der Sattelpunkte verbindet. Betrachtet man die bereits vorgestellten Fälle in Abbildung 6, so erkennt man schnell, dass dies nur in den Fällen 1a (Abbildung 6a) und 3b (Abbildung 6e) gilt. Im letzteren Fall strebt die asymptotisch stabile Separatrix bei S α gegen P für t, während in Fall 1a die instabile Separatrix bei S β gegen P strebt für t. Mit einer Stabilitätsanalyse von P kann schließlich zwischen den beiden Möglichkeiten unterschieden werden. Weiterhin gilt für eine große Klasse von oft verwendeten --Modellen, die folgende Bedingung: yx (x b(x, y)) = x b yx (x, y) + b y (x, y) <. Kombiniert man diese Bedingung mit der Annahme, dass r(x, y) unabhängig von y ist, d.h. es gilt r y (x, y) =, so können wir zeigen, dass die Spur von A(P ) größer wird, sobald sich P der x-achse nähert. Denn es gilt: Spur(A(P )) = b(x, y) + x b x (x, y) +r(x, y) + y r }{{} y (x, y) }{{} = x(x b(x,y)) = = x (x b(x, y)) + r(x, y). Nähert sich P der x-achse, so verändert sich nur dessen y-koordinate, da die isokline parallel zur y-achse verläuft. Da aber r(x, y) unabhängig von y ist, können wir r(x, y) = r(x) schreiben. Dieser Wert ist somit konstant, wenn sich P der x-achse nähert, d.h. wir müssen nur den ersten Summand x (x b(x, y)) der Spur betrachten. Durch die oben aufgeführte Bedingung folgt aber sofort, dass die Spur von A(P ) größer wird, wenn wir einen kleineren y-wert einsetzen, d.h., wenn sich P der x-achse nähert. Da dies durch ein ansteigendes F geschieht, wie in Abschnitt 2.3 erklärt, können die Realteile der Eigenwerte von A(P ) von negativ zu positiv wechseln. Somit kann eine Erhöhung von F den Punkt P destabilisieren, aber nicht stabilisieren, d.h. es existieren nur Übergänge von a nach b für ansteigendes F. Für wachsendes F (von nach F c ) gibt es nun die folgenden vier mögliche Übergänge: 1. 1a 2. 1b 2b 3b 11

13 3. 1a 1b 2b 3b 4. 1a 2a 3a 3b. Für F nah an Null befindet sich das System immer in Fall 1. Es ist weiterhin zu beobachten, dass in den Übergängen 2, 3 und 4 ein Wert für F existiert, an dem ein Homoclinic Type Orbit vorliegt. Weiterhin muss in den Fällen 3 und 4 ein Wert für F existieren, an dem die Spur der Jacobi-Matrix, ausgewertet an der Stelle P, von negativ zu positiv wechselt. 3 Beispiele Wir wollen zuletzt die möglichen Übergänge anhand einiger Beispiele vorstellen. Dazu verwenden wir die folgenden gebräuchlichen Wachstumsraten: b(x, y) = 1 x K y } x+1 mit K, J, x, y >. r(x, y) = x x+1 J J+1 Zur Erinnerung: K repräsentiert die maximale Kapazität der in Abwesenheit der und J die minimale population, so dass die überleben können. 3.1 Übergang 1 Um den Übergang 1 (Fall 1a für alle F < F c ) zu modellieren, wählen wir K = 4 und J = 3, so dass wir folgendes System erhalten: x = x(1 x 4 x+1 ) F y x = y( x ). y Wir berechnen zunächst den Punkt P, indem wir die linken Seiten der Differentialgleichungen gleich Null setzen und erhalten: (x, y ) = P = (3, F ). Anschließend berechnen wir F c, denjenigen Wert für F, so dass P auf der x-achse liegt, d.h. wir formen wie folgt um: F = F = 7. =: F c. Zuletzt betrachten wir die Spur von A(P ) und untersuchen, für welchen Wert von F diese von negativ zu positiv wechselt: Spur(A(P )) = F 12 < F < 67. =: F s. Da wir nur das Intervall von bis F c = 7. betrachten, ist P also immer asymptotisch stabil für F < F c. Wie in Abbildung 7 deutlich wird, sinkt der Bereich der asymptotischen Stabilität für ansteigendes F. Dies ist damit zu begründen, dass durch ein größeres F mehr tiere 12

14 3 Fall 1a, F=2 3 Fall 1a, F= (a) F = (b) F = 4 3 Fall 1a, F=Fc= (c) F = F c = 7.. P liegt auf der x-achse und fällt mit S β zusammen. Abbildung 7: Übergang 1. Das System befindet sich für alle F [, F c ) in Fall 1a. aus der Population entfernt werden und dadurch auch schon eine geringe anzahl zum Aussterben der führt. 3.2 Übergang 2 Um den Übergang 2 zu modellieren, wählen wir nun erneut K = 4 und setzten J = 1. Das so erhaltene System lautet: x = x(1 x 4 x+1 ) F y x = y( x ). y Wir führen die gleichen Rechnungen wie unter Abschnitt 3.1 durch. (x, y ) = P = (1, 1 2F ) 1 2F = F = 7. =: F c Spur(A(P )) = 1 4 ( + 2F ) < F < 2 =: F s. 13

15 3 3 Fall 1b, F= Fall 2b, F= (a) F =.3 Das System befindet sich in Fall 1b (b) F =.37. Hier liegt ein Homoclinic Type Orbit vor. 3 3 Fall 3b, F= (c) F =.4 Das System befindet sich in Fall 3b. Abbildung 8: Übergang 2 (1b 2b 3b). Da F nicht-negativ ist, ist P instabil für F < F c, sodass sich das System immer in Fall b befindet. Da wir in Abschnitt 2.6 gezeigt haben, dass sich das System für F nah an Null in Fall 1 befindet und für F nah an F c in Fall 1a oder 3b, können wir nun folgern, dass es sich zu Beginn in Fall 1b und am Ende in Fall 3b befindet. D.h. wir wissen, dass ein Wert F H (, F c ) existiert, für den ein Homoclinic Type Orbit vorliegt (vgl. Abbildung 8). Da, wie auch in der folgenden Abbildung zu sehen ist, die Übergänge von Fall 1b zu 2b und von 2b zu 3b für F < 1 auftreten, befindet sich das System also für eine positive kontrolle (F 1) sofort in Fall 3b. 3.3 Übergang 3 Zuletzt modellieren wir den Übergang 3, indem wir K = 4 und J = 19 wählen. Wir erhalten: x = x(1 x 4 x+1 ) F y x = y( y x ). 14

16 6 Fall 1a, F=7 6 Fall 1b, F= (a) F = 7 modelliert den Fall 1a (b) F = 7.8 modelliert den Fall 1b. 6 Fall 2b, F= Fall 3b, F= (c) F = Das System befindet sich in Fall 2b (Homoclinic Type Orbit) (d) F = 8 modelliert den Fall 3b. Abbildung 9: Übergang 3 (1a 1b 2b 3b). Auch hier führen wir die gleichen Rechnungen wie in den vorherigen beiden Abschnitten durch: (x, y ) = P = (19, F ) F = F = 9.97 =: F c F 361 Spur(A(P )) = < F < 7.22 =: F s. 27 Es folgt, dass P asymptotisch stabil ist für F < F s (Fall a) und instabil für F s < F < F c (Fall b). Somit befindet sich das System für kleines F in Fall 1a und für größer werdendes F in Fall 3b. Auch hier existiert also ein Wert für F, so dass sich das System im Übergangsfall 2 befindet. Die einzelnen Fälle sind graphisch in Abbildung 9 dargestellt. 1

17 3.4 Übergang 4 Für Übergang 4 (1a 2a 3a 3b) konnte kein Beispiel konstruiert werden. Es wird vermutet, dass Beispiele dieses Typs sehr zerbrechlich sind. Zum einen im biologischen Sinne, dass das System generell nur für eine sehr kleine Menge von Anfangswerten überlebt, und zum anderen im mathematischen Sinne, da der Wert für F, für den der Homoclinic Type Orbit existiert, sehr nah an dem Wert für F liegt, an dem P von asymptotisch stabil zu instabil wechselt. Dies hat zur Folge, dass sich das System nur für eine sehr kleine Anzahl von Werten für F überhaupt in Fall 3a befindet. 4 Fazit Den Autoren des Papers gelingt es, durch Kombination einer Stabilitätsanalyse von P und einer Analyse der Sattelpunkte, die Struktur und das Verhalten der Lösung komplett beschreiben zu können. Kritisch anzumerken ist jedoch, dass das Modell sehr einfach ist, da z.b. auf andere Umwelteinwirkungen keine Rücksicht genommen wird. Auch dass die -Kontrolle konstant ist, ist nicht unbedingt realitätsnah, da in der Natur nicht immer konstant viele tiere pro Zeiteinheit gefressen werden. Dennoch verschafft die Analyse dieses Papers einen guten Überblick über die Auswirkungen der Höhe der kontrolle auf das Verhalten der Lösung des Systems. Quellen 1. F. Brauer, A.C. Soudack: Stability Regions in Predator-Prey Systems with Constant- Rate Prey Harvesting, Journal of Mathematical Biology, 1979, S F. Brauer, A.C. Soudack: Stability Regions and Transition Phenomena for Harvested Predator-Prey Systems, Journal of Mathematical Biology, 1979, S F. Brauer, A.C. Soudack, H.S. Jarosch: Stabilization and de-stabilization of predatorprey-systems under harvesting and nutrient enrichment, International Journal of Control, 1976, S Vorlesungsunterlagen zu Gewöhnliche Differentialgleichungen, gehalten von Prof. Dr. Manuel Torrilhon, RWTH Aachen, Sommersemester

Abbildung 5.1: stabile und instabile Ruhelagen

Abbildung 5.1: stabile und instabile Ruhelagen Kapitel 5 Stabilität Eine intuitive Vorstellung vom Konzept der Stabilität vermitteln die in Abb. 5.1 dargestellten Situationen. Eine Kugel rollt unter dem Einfluss von Gravitation und Reibung auf einer

Mehr

Wettbewerbs- und Symbiose-Modelle Von Jakob Foss

Wettbewerbs- und Symbiose-Modelle Von Jakob Foss Wettbewerbs- und Symbiose-Modelle Von Jakob Foss Wettbewerbsmodell Das einfachste Wettbewerbsmodell für zwei Spezies lässt sich aus dem Lotka- Volterra Modell ableiten und sieht folgendermaßen aus: dn1

Mehr

Dynamische Systeme eine Einführung

Dynamische Systeme eine Einführung Dynamische Systeme eine Einführung Seminar für Lehramtstudierende: Mathematische Modelle Wintersemester 2010/11 Dynamische Systeme eine Einführung 1. Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen 2. Flüsse,

Mehr

Einfache Modelle der Populationsdynamik

Einfache Modelle der Populationsdynamik Vorlesung 4. Einfache Modelle der Populationsdynamik Wintersemester 215/16 1.11.215 M. Zaks allgemeine vorbemerkungen In kleinen Populationen schwanken die Bevolkerungszahlen stochastisch: Geburt/Tod von

Mehr

Übungen zur Ingenieur-Mathematik III WS 2011/12 Blatt Aufgabe 25: Berechnen Sie den kritischen Punkt der Funktion

Übungen zur Ingenieur-Mathematik III WS 2011/12 Blatt Aufgabe 25: Berechnen Sie den kritischen Punkt der Funktion Übungen zur Ingenieur-Mathematik III WS 11/1 Blatt 8 3.11.11 Aufgabe 5: Berechnen Sie den kritischen Punkt der Funktion fx, y 3x 5xy y + 3 und entscheiden Sie, ob ein Maximum, Minimum oder Sattelpunkt

Mehr

Übungen zur Vorlesung Einführung in Dynamische Systeme Musterlösungen zu Aufgabenblatt 4

Übungen zur Vorlesung Einführung in Dynamische Systeme Musterlösungen zu Aufgabenblatt 4 Prof. Roland Gunesch Sommersemester Übungen zur Vorlesung Einführung in Dynamische Systeme Musterlösungen zu Aufgabenblatt 4 Analysieren Sie folgende mathematischen Modelle der Liebesbeziehung zwischen

Mehr

18.2 Implizit definierte Funktionen

18.2 Implizit definierte Funktionen 18.2 Implizit definierte Funktionen Ziel: Untersuche Lösungsmengen von nichtlinearen Gleichungssystemen g(x) = 0 mit g : D R m, D R n, d.h. betrachte m Gleichungen für n Unbekannte mit m < n, d.h. wir

Mehr

4.7 Lineare Systeme 1. Ordnung

4.7 Lineare Systeme 1. Ordnung 3. Die allgemeine Lösung der inhomogenen Differentialgleichung lautet damit yx = y hom x + y inh x = c x + c 2 x + 8 x + 4 xlnx2 4 xlnx = C x + C 2 x + 4 xlnx2 4 xlnx. Wir haben c 2 + 8 zu C 2 zusammengefasst.

Mehr

Klassifikation planarer Systeme

Klassifikation planarer Systeme Klassifikation planarer Systeme Dieser Vortrag thematisiert die Klassifikation planarer Systeme. Man klassifiziert planare Systeme um einen besseren Überblick über die verschiedenen Verhaltensweisen von

Mehr

f f(x ɛξ) f(x) 0, d.h. f (x)ξ = 0 für alle ξ B 1 (0). Also f (x) = 0. In Koordinaten bedeutet dies gerade, dass in Extremstellen gilt: f(x) = 0.

f f(x ɛξ) f(x) 0, d.h. f (x)ξ = 0 für alle ξ B 1 (0). Also f (x) = 0. In Koordinaten bedeutet dies gerade, dass in Extremstellen gilt: f(x) = 0. Mehrdimensionale Dierenzialrechnung 9 Optimierung 9 Optimierung Definition Seien U R n oen, f : U R, x U x heiÿt lokales Maximum, falls eine Umgebung V U von x existiert mit y V : fx fy x heiÿt lokales

Mehr

Analysis II 14. Übungsblatt

Analysis II 14. Übungsblatt Jun.-Prof. PD Dr. D. Mugnolo Wintersemester 01/13 F. Stoffers 04. Februar 013 Analysis II 14. Übungsblatt 1. Aufgabe (8 Punkte Man beweise: Die Gleichung z 3 + z + xy = 1 besitzt für jedes (x, y R genau

Mehr

Skalare Differenzialgleichungen

Skalare Differenzialgleichungen 3 Skalare Differenzialgleichungen Differenzialgleichungen stellen eine Beziehung her zwischen einer oder mehreren Funktionen und ihren Ableitungen. Da Ableitungen Veränderungen beschreiben, modellieren

Mehr

Musterlösungen Blatt Mathematischer Vorkurs. Sommersemester Dr. O. Zobay. Matrizen

Musterlösungen Blatt Mathematischer Vorkurs. Sommersemester Dr. O. Zobay. Matrizen Musterlösungen Blatt 8 34007 Mathematischer Vorkurs Sommersemester 007 Dr O Zobay Matrizen Welche Matrixprodukte können mit den folgenden Matrizen gebildet werden? ( 4 5 A, B ( 0 9 7, C 8 0 5 4 Wir können

Mehr

Stabilität linearer Differentialgleichungssysteme 1-1

Stabilität linearer Differentialgleichungssysteme 1-1 Stabilität linearer Differentialgleichungssysteme Ein lineares homogenes Differentialgleichungssystem mit konstanten Koeffizienten u = Au, u = (u 1,..., u n ) t, ist Stabilität linearer Differentialgleichungssysteme

Mehr

Kurvendiskussion. Gesetzmäßigkeiten. Lineare Funktionen. Funktionsgleichung

Kurvendiskussion. Gesetzmäßigkeiten. Lineare Funktionen. Funktionsgleichung Kurvendiskussion Gesetzmäßigkeiten Lineare Funktionen Funktionsgleichung y = mx + c m: Steigung c: y-achsenabschnitt (Funktionswert für y, bei dem der Graph die y-achse schneidet Beispiel : y = x 3 mit

Mehr

9 Eigenwerte und Eigenvektoren

9 Eigenwerte und Eigenvektoren 92 9 Eigenwerte und Eigenvektoren Wir haben im vorhergehenden Kapitel gesehen, dass eine lineare Abbildung von R n nach R n durch verschiedene Darstellungsmatrizen beschrieben werden kann (je nach Wahl

Mehr

9 Eigenwerte und Eigenvektoren

9 Eigenwerte und Eigenvektoren 92 9 Eigenwerte und Eigenvektoren Wir haben im vorhergehenden Kapitel gesehen, dass eine lineare Abbildung von R n nach R n durch verschiedene Darstellungsmatrizen beschrieben werden kann (je nach Wahl

Mehr

Rückblick auf die letzte Vorlesung. Bemerkung

Rückblick auf die letzte Vorlesung. Bemerkung Bemerkung 1) Die Bedingung grad f (x 0 ) = 0 T definiert gewöhnlich ein nichtlineares Gleichungssystem zur Berechnung von x = x 0, wobei n Gleichungen für n Unbekannte gegeben sind. 2) Die Punkte x 0 D

Mehr

8. Übungsblatt Aufgaben mit Lösungen

8. Übungsblatt Aufgaben mit Lösungen 8 Übungsblatt Aufgaben mit Lösungen Aufgabe 6: Matrix Bestimmen Sie die allgemeine reelle Lösung des Differentialgleichungssystems u x = Aux für die A =, 9 indem Sie das System auf eine einzelne gewöhnliche

Mehr

Ablauf. 1 Imitationsdynamik. 2 Monotone Auszahlung. 3 Entscheidung gegen iterativ dominierte Strategien. 4 Beste-Antwort-Dynamik 2 / 26

Ablauf. 1 Imitationsdynamik. 2 Monotone Auszahlung. 3 Entscheidung gegen iterativ dominierte Strategien. 4 Beste-Antwort-Dynamik 2 / 26 Spieldynamik Josef Hofbauer and Karl Sigmund: Evolutionary Games and Population Dynamics, Cambridge, Kap. 8 Simon Maurer Saarbrücken, den 13.12.2011 1 / 26 Ablauf 1 Imitationsdynamik 2 Monotone Auszahlung

Mehr

Wiederholungsblatt Elementargeometrie LÖSUNGSSKIZZE

Wiederholungsblatt Elementargeometrie LÖSUNGSSKIZZE Wiederholungsblatt Elementargeometrie im SS 01 bei Prof. Dr. S. Goette LÖSUNGSSKIZZE Die Lösungen unten enthalten teilweise keine vollständigen Rechnungen. Es sind aber alle wichtigen Zwischenergebnisse

Mehr

Mathematische Methoden in der Systembiologie Universität Heidelberg, Sommer 2017

Mathematische Methoden in der Systembiologie Universität Heidelberg, Sommer 2017 Mathematische Methoden in der Systembiologie Universität Heidelberg, Sommer 2017 Dozent: Dr. M. V. Barbarossa (barbarossa@uni-heidelberg.de) Vorlesung+ Übung: Mo/Mi/Fr. 8:15-9:45Uhr, SR 1, INF 205 Termin

Mehr

Einführung. Ablesen von einander zugeordneten Werten

Einführung. Ablesen von einander zugeordneten Werten Einführung Zusammenhänge zwischen Größen wie Temperatur, Geschwindigkeit, Lautstärke, Fahrstrecke, Preis, Einkommen, Steuer etc. werden mit beschrieben. Eine Zuordnung f, die jedem x A genau ein y B zuweist,

Mehr

P AP 1 = D. A k = P 1 D k P. = D k. mit P 0 3

P AP 1 = D. A k = P 1 D k P. = D k. mit P 0 3 Matrixpotenzen In Anwendungen müssen oft hohe Potenzen einer quadratischen Matrix berechnet werden Ist die Matrix diagonalisierbar, dann kann diese Berechnung wie folgt vereinfacht werden Sei A eine diagonalisierbare

Mehr

tun, sondern nur mit der Reaktion auf verschiedene Anfangswerte.

tun, sondern nur mit der Reaktion auf verschiedene Anfangswerte. 2.3 Stabilität Eine wichtige Rolle spielt das Stabilitätsverhalten dynamischer Systeme. Wie üblich sei Φ die Fundamentalmatrix des linearen Systems ẋ = A(t)x + u. Im weiteren sei t fixiert, später wird

Mehr

Einführung in die linearen Funktionen. Autor: Benedikt Menne

Einführung in die linearen Funktionen. Autor: Benedikt Menne Einführung in die linearen Funktionen Autor: Benedikt Menne Inhaltsverzeichnis Vorwort... 3 Allgemeine Definition... 3 3 Bestimmung der Steigung einer linearen Funktion... 4 3. Bestimmung der Steigung

Mehr

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II Dr. A. Caspar ETH Zürich, August 2011 D BIOL, D CHAB Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II Bitte ausfüllen! Name: Vorname: Legi-Nr.: Nicht ausfüllen! Aufgabe Punkte Kontrolle 1 2 3 4 5 6 Total Vollständigkeit

Mehr

Flüsse, Fixpunkte, Stabilität

Flüsse, Fixpunkte, Stabilität 1 Flüsse, Fixpunkte, Stabilität Proseminar: Theoretische Physik Yannic Borchard 7. Mai 2014 2 Motivation Die hier entwickelten Formalismen erlauben es, Aussagen über das Verhalten von Lösungen gewöhnlicher

Mehr

Lineare Funktionen. Klasse 8 Aufgabenblatt für Lineare Funktionen Datum: Donnerstag,

Lineare Funktionen. Klasse 8 Aufgabenblatt für Lineare Funktionen Datum: Donnerstag, Lineare Funktionen Aufgabe 1: Welche der folgenden Abbildungen stellen eine Funktion dar? Welche Abbildungen stellen eine lineare Funktion dar? Ermittle für die linearen Funktionen eine Funktionsgleichung.

Mehr

Abitur 2017 Mathematik Infinitesimalrechnung I

Abitur 2017 Mathematik Infinitesimalrechnung I Seite 1 http://www.abiturloesung.de/ Seite 2 Abitur 217 Mathematik Infinitesimalrechnung I Gegeben ist die Funktion g : x 2 4 + x 1 mit maximaler Definitionsmenge D g. Der Graph von g wird mit G g bezeichnet.

Mehr

Das Newton-Verfahren

Das Newton-Verfahren 1/14 Das Newton-Verfahren 11./12. Jgst. Bayern Doris Behrendt Gymnasium Marktbreit Stand: 12. März 2016 2/14 Formelsammlung Seite 72 oben, vierter Punkt: Newton-Iterationsformel: x n+1 = x n f(x n) f (x

Mehr

Abiturprüfung Mathematik 2005 (Baden-Württemberg) Berufliche Gymnasien ohne TG Analysis Gruppe I, Aufgabe A

Abiturprüfung Mathematik 2005 (Baden-Württemberg) Berufliche Gymnasien ohne TG Analysis Gruppe I, Aufgabe A Abiturprüfung Mathematik (Baden-Württemberg) Berufliche Gymnasien ohne TG Analysis Gruppe I, Aufgabe A Für jedes a > ist eine Funktion f a definiert durch fa (x) = x (x a) mit x R a Das Schaubild von f

Mehr

Kapitel 11: Anwendung in der Biologie

Kapitel 11: Anwendung in der Biologie Kapitel 11: Anwendung in der Biologie 1. Einführung: In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Anwendung von Differentialgleichungen in der Biologie beschäftigen und dort unser bisher erlangtes Wissen anwenden.

Mehr

Lösungsskizzen zur Nachklausur

Lösungsskizzen zur Nachklausur sskizzen zur Nachklausur Mathematik II für die Fachrichtungen Biologie und Chemie Sommersemester 22 Aufgabe Es seien die folgenden Vektoren 2 v = 2, v 2 = und v 3 = 2 im R 3 gegeben. (a) Zeigen Sie, dass

Mehr

Musterlösung zu den Übungen zur Vorlesung Mathematik für Physiker II. x 2

Musterlösung zu den Übungen zur Vorlesung Mathematik für Physiker II. x 2 Musterlösung zu den Übungen zur Vorlesung Mathematik für Physiker II Wiederholungsblatt: Analysis Sommersemester 2011 W. Werner, F. Springer erstellt von: Max Brinkmann Aufgabe 1: Untersuchen Sie, ob die

Mehr

Differentialgleichungen I

Differentialgleichungen I Differentialgleichungen I Michael Hinze (zusammen mit Peywand Kiani) Department Mathematik Schwerpunkt Optimierung und Approximation, Universität Hamburg 5. Januar 2009 Beachtenswertes Die Veranstaltung

Mehr

Monotonie, Konkavität und Extrema

Monotonie, Konkavität und Extrema Kapitel 8 Monotonie, Konkavität und Extrema Josef Leydold Auffrischungskurs Mathematik WS 2017/18 8 Monotonie, Konkavität und Extrema 1 / 55 Monotonie Eine Funktion f heißt monoton steigend, falls x 1

Mehr

Stroppel Musterlösung , 180min. Aufgabe 1 (3 Punkte) Bestimmen Sie die Determinante der Matrix

Stroppel Musterlösung , 180min. Aufgabe 1 (3 Punkte) Bestimmen Sie die Determinante der Matrix Stroppel Musterlösung 7.., 8min Aufgabe Punkte Bestimmen Sie die Determinante der Matrix A =. Geben Sie alle Lösungen x des homogenen Gleichungssystems Ax = an. Entwicklung nach der ersten Spalte: deta

Mehr

Mathematik für Naturwissenschaftler, Pruscha & Rost Kap 7 Lösungen

Mathematik für Naturwissenschaftler, Pruscha & Rost Kap 7 Lösungen Mathematik für Naturwissenschaftler, Pruscha & Rost Kap 7 Lösungen a) Es ist < x, y > α + + β β ( + α) und y α + + β α + + ( + α) (α + α + ) 6 α + α, also α, ± 5 + ± 9 4 ± 3 Es gibt also Lösungen: α, β

Mehr

Spline-Interpolation

Spline-Interpolation Spline-Interpolation Tim Schmölzer 20 November 2009 Tim Schmölzer Spline-Interpolation 20 November 2009 1 / 38 Übersicht 1 Vorbemerkungen 2 Lösbarkeit des Interpolationsproblems 3 Stabilität der Interpolation

Mehr

Lineare Funktionen y = m x + n Sekundarstufe I u. II Funktion ist monoton fallend, verläuft vom II. in den IV.

Lineare Funktionen y = m x + n Sekundarstufe I u. II Funktion ist monoton fallend, verläuft vom II. in den IV. LINEARE FUNKTIONEN heißt Anstieg oder Steigung heißt y-achsenabschnitt Graphen linearer Funktionen sind stets Geraden Konstante Funktionen Spezialfall Graphen sind waagerechte Geraden (parallel zur x-achse)

Mehr

Kurvendiskussion. Mag. Mone Denninger 10. Oktober Extremwerte (=Lokale Extrema) 2. 5 Monotonieverhalten 3. 6 Krümmungsverhalten 4

Kurvendiskussion. Mag. Mone Denninger 10. Oktober Extremwerte (=Lokale Extrema) 2. 5 Monotonieverhalten 3. 6 Krümmungsverhalten 4 Mag. Mone Denninger 10. Oktober 2004 Inhaltsverzeichnis 1 Definitionsmenge 2 1.1 Verhalten am Rand und an den Lücken des Definitionsbereichs............................ 2 2 Nullstellen 2 3 Extremwerte

Mehr

Nichtlineare Prozesse in der Elektrochemie II

Nichtlineare Prozesse in der Elektrochemie II Nichtlineare Prozesse in der Elektrochemie II 5. Stabilität und Instabilität Neue (dissipative) Strukturen entstehen, wenn der bisherige stationäre Zustand, der den thermodynamischen Zweig repräsentiert,

Mehr

HTBLA VÖCKLABRUCK STET

HTBLA VÖCKLABRUCK STET HTBLA VÖCKLABRUCK STET Relationen und Funktionen 2 INHALTSVERZEICHNIS 1. RELATIONEN... 3 2. FUNKTIONEN... 4 2.1. LINEARE FUNKTION... 6 Relationen und Funktionen 3 1. RELATIONEN Def.: Eine Relation zwischen

Mehr

Vorlesung: Analysis II für Ingenieure. Wintersemester 09/10. Michael Karow. Themen: Taylor-Entwicklung und lokale Extrema

Vorlesung: Analysis II für Ingenieure. Wintersemester 09/10. Michael Karow. Themen: Taylor-Entwicklung und lokale Extrema Vorlesung: Analysis II für Ingenieure Wintersemester 09/10 Michael Karow Themen: Taylor-Entwicklung und lokale Extrema Motivierendes Beispiel: die Funktion f(x, y) = x(x 1) 2 2 y 2. Dieselbe Funktion von

Mehr

Bifurkationstheorie. 1. Verzweigungen stationärer Zustände

Bifurkationstheorie. 1. Verzweigungen stationärer Zustände Bifurkationstheorie 1. Verzweigungen stationärer Zustände Die Lage, Anzahl und Stabilität der stationären Zustände von nichtlinearen Systemen hängt in der Regel noch von bestimmten Systemparametern ab.

Mehr

Vorbereitung für die Prüfung Mathematik II für Informatiker

Vorbereitung für die Prüfung Mathematik II für Informatiker Technische Universität Ilmenau SS 2010 Institut für Mathematik Inf Prof. Dr. Michael Stiebitz Vorbereitung für die Prüfung Mathematik II für Informatiker 1 Lineare Algebra Aufgabe 1 Schauen Sie sich die

Mehr

3.6 Eigenwerte und Eigenvektoren

3.6 Eigenwerte und Eigenvektoren 3.6 Eigenwerte und Eigenvektoren 3.6. Einleitung Eine quadratische n n Matrix A definiert eine Abbildung eines n dimensionalen Vektors auf einen n dimensionalen Vektor. c A x c A x Von besonderem Interesse

Mehr

Eigenschaften von Funktionen

Eigenschaften von Funktionen Eigenschaften von Funktionen Mag. Christina Sickinger HTL v 1 Mag. Christina Sickinger Eigenschaften von Funktionen 1 / 48 Gegeben sei die Funktion f (x) = 1 4 x 2 1. Berechnen Sie die Steigung der Funktion

Mehr

PROBEPRÜFUNG MATHEMATIK I UND II

PROBEPRÜFUNG MATHEMATIK I UND II PROBEPRÜFUNG MATHEMATIK I UND II für die Studiengänge Agrar-, Erd-, Lebensmittelund Umweltnaturwissenschaften Für diese Probeprüfung sind ca 4 Stunden vorgesehen. Die eigentliche Prüfung wird signifikant

Mehr

Lineare Funktion. Wolfgang Kippels 21. März 2011

Lineare Funktion. Wolfgang Kippels 21. März 2011 Lineare Funktion Wolfgang Kippels. März 0 Inhaltsverzeichnis Grundlegende Zusammenhänge. Aufbau der Linearen Funktion......................... Nullstellenbestimmung............................. Schnittpunktbestimmung............................

Mehr

Mathematischer Vorkurs Lösungen zum Übungsblatt 5

Mathematischer Vorkurs Lösungen zum Übungsblatt 5 Mathematischer Vorkurs Lösungen zum Übungsblatt 5 Prof. Dr. Norbert Pietralla/Sommersemester 2012 c.v.meister@skmail.ikp.physik.tu-darmstadt.de Aufgabe 1: Berechnen Sie den Abstand d der Punkte P 1 und

Mehr

e. Für zwei reelle Zahlen x,y R gelten die Additionstheoreme sin(x+y) = cos(x) sin(y)+sin(x) cos(y). und f. Für eine reelle Zahl x R gilt e ix = 1.

e. Für zwei reelle Zahlen x,y R gelten die Additionstheoreme sin(x+y) = cos(x) sin(y)+sin(x) cos(y). und f. Für eine reelle Zahl x R gilt e ix = 1. 8. GRENZWERTE UND STETIGKEIT VON FUNKTIONEN 51 e. Für zwei reelle Zahlen x,y R gelten die Additionstheoreme cos(x+y) = cos(x) cos(y) sin(x) sin(y) und sin(x+y) = cos(x) sin(y)+sin(x) cos(y). f. Für eine

Mehr

exponentielle Wachstumsphase Abbildung 1: Wachstumskurve einer Bakterienkultur

exponentielle Wachstumsphase Abbildung 1: Wachstumskurve einer Bakterienkultur Bakterienwachstum Mathematische Schwerpunkte: Teil 1: Folgen; vollständige Induktion; rekursiv definierte Folgen Teil 2: Exponentialfunktionen Teil 3: Extremwertbestimmung; Integration einer rationalen

Mehr

Grundlagen Kondition Demo. Numerisches Rechnen. (für Informatiker) M. Grepl P. Esser & G. Welper & L. Zhang

Grundlagen Kondition Demo. Numerisches Rechnen. (für Informatiker) M. Grepl P. Esser & G. Welper & L. Zhang Numerisches Rechnen (für Informatiker) M. Grepl P. Esser & G. Welper & L. Zhang Institut für Geometrie und Praktische Mathematik RWTH Aachen Wintersemester 2011/12 IGPM, RWTH Aachen Numerisches Rechnen

Mehr

Beschränktheit, Monotonie & Symmetrie

Beschränktheit, Monotonie & Symmetrie Beschränktheit, Monotonie & Symmetrie ein Referat Dies ist eine Beilage zum Gruppen-SOL - Projekt Potenz- & Exponentialfunktionen Ronald Balestra CH - 8046 Zürich www.ronaldbalestra.ch November 2015 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Aufgabenkomplex 5: Hauptachsentransformation, Lineare Optimierung, Differentialrechnung in mehreren Veränderlichen

Aufgabenkomplex 5: Hauptachsentransformation, Lineare Optimierung, Differentialrechnung in mehreren Veränderlichen Aufgabenkomplex 5: Hauptachsentransformation, Lineare Optimierung, Differentialrechnung in mehreren Veränderlichen 1. Bestimmen Sie für die folgenden Funktionen zunächst die kritischen Stellen und entscheiden

Mehr

Kapitel 8: Gewöhnliche Differentialgleichungen 8.1 Definition, Existenz, Eindeutigkeit von Lösungen Motivation: z.b. Newton 2.

Kapitel 8: Gewöhnliche Differentialgleichungen 8.1 Definition, Existenz, Eindeutigkeit von Lösungen Motivation: z.b. Newton 2. Kapitel 8: Gewöhnliche Differentialgleichungen 8.1 Definition, Existenz, Eindeutigkeit von Lösungen Motivation: z.b. Newton 2. Gesetz: (enthalten Ableitungen der gesuchten Funktionen) Geschwindigkeit:

Mehr

Musterlösung. Aufgabe 1 a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [0, 1] R, die folgendermaßen definiert ist:

Musterlösung. Aufgabe 1 a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [0, 1] R, die folgendermaßen definiert ist: Musterlösung Aufgabe a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [, ] R, die folgendermaßen definiert ist: f(x) := { für x R \ Q für x Q f ist offensichtlich beschränkt. Wir zeigen,

Mehr

Vorkurs: Mathematik für Informatiker

Vorkurs: Mathematik für Informatiker Vorkurs: Mathematik für Informatiker Teil 4 Wintersemester 2017/18 Steven Köhler mathe@stevenkoehler.de mathe.stevenkoehler.de 2 c 2017 Steven Köhler Wintersemester 2017/18 Inhaltsverzeichnis Teil 1 Teil

Mehr

Vorlesung: Analysis II für Ingenieure. Wintersemester 07/08. Michael Karow. Themen: Niveaumengen und Gradient

Vorlesung: Analysis II für Ingenieure. Wintersemester 07/08. Michael Karow. Themen: Niveaumengen und Gradient Vorlesung: Analysis II für Ingenieure Wintersemester 07/08 Michael Karow Themen: Niveaumengen und Gradient Wir betrachten differenzierbare reellwertige Funktionen f : R n G R, G offen Zur Vereinfachung

Mehr

a 11 a 12 a 1(m 1) a 1m a n1 a n2 a n(m 1) a nm Matrizen Betrachten wir das nachfolgende Rechteckschema:

a 11 a 12 a 1(m 1) a 1m a n1 a n2 a n(m 1) a nm Matrizen Betrachten wir das nachfolgende Rechteckschema: Matrizen Betrachten wir das nachfolgende Rechteckschema: a 12 a 1(m 1 a 1m a n1 a n2 a n(m 1 a nm Ein solches Schema nennt man (n m-matrix, da es aus n Zeilen und m Spalten besteht Jeder einzelne Eintrag

Mehr

d) Produkte orthogonaler Matrizen sind wieder orthogonal.

d) Produkte orthogonaler Matrizen sind wieder orthogonal. Die orthogonale Matrizen Definition: Eine Matrix Q R n n heißt orthogonal, falls QQ T = Q T Q = I gilt. Die Eigenschaften orthogonaler Matrizen: a) det(q) = ±1; b) Qx 2 = x 2 für alle x R n, also Q 2 =

Mehr

Lösungsskizzen zur Klausur

Lösungsskizzen zur Klausur sskizzen zur Klausur Mathematik II Sommersemester 4 Aufgabe Es seien die folgenden Vektoren des R 4 gegeben: b = b = b 3 = b 4 = (a) Prüfen Sie ob die Vektoren b b 4 linear unabhängig sind bestimmen Sie

Mehr

SYSTEMANALYSE 2 Kapitel 7: Zeitdiskrete Modelle

SYSTEMANALYSE 2 Kapitel 7: Zeitdiskrete Modelle Universität Koblenz-Landau Fachbereich 7: Natur-und Umweltwissenschaften Institut für Umweltwissenschaften Dr. Horst Niemes(Lehrbeauftragter) SYSTEMANALYSE 2 Kapitel 7: Zeitdiskrete Modelle 1. Zeitdiskrete

Mehr

Systemanalyse und Modellbildung

Systemanalyse und Modellbildung Systemanalyse und Modellbildung Universität Koblenz-Landau Fachbereich 7: Natur- und Umweltwissenschaften Institut für Umweltwissenschaften Dr. Horst Niemes(Lehrbeauftragter) 7. Zeitdiskrete Modelle 7.1

Mehr

Wirtschaftsmathematik für International Management (BA) und Betriebswirtschaft (BA)

Wirtschaftsmathematik für International Management (BA) und Betriebswirtschaft (BA) Wirtschaftsmathematik für International Management (BA) und Betriebswirtschaft (BA) Wintersemester 2014/15 Hochschule Augsburg Sätze PLUS Es gilt für A, B R n n : det(ab) = det A det B (Determinantenmultiplikationssatz)

Mehr

Lösbarkeit linearer Gleichungssysteme

Lösbarkeit linearer Gleichungssysteme Lösbarkeit linearer Gleichungssysteme Lineares Gleichungssystem: Ax b, A R m n, x R n, b R m L R m R n Lx Ax Bemerkung b 0 R m Das Gleichungssystem heißt homogen a A0 0 Das LGS ist stets lösbar b Wenn

Mehr

Schriftliche Prüfung aus Nichtlineare elektrische Systeme Teil: Dourdoumas am

Schriftliche Prüfung aus Nichtlineare elektrische Systeme Teil: Dourdoumas am TU Graz, Institut für Regelungs- und Automatisierungstechnik 1/3 Schriftliche Prüfung aus Nichtlineare elektrische Systeme Teil: Dourdoumas am 06. 10. 2014 Name / Vorname(n): Kennzahl / Matrikel-Nummer:

Mehr

Mathematische Grundlagen für die Vorlesung. Differentialgeometrie

Mathematische Grundlagen für die Vorlesung. Differentialgeometrie Mathematische Grundlagen für die Vorlesung Differentialgeometrie Dr. Gabriele Link 13.10.2010 In diesem Text sammeln wir die nötigen mathematischen Grundlagen, die wir in der Vorlesung Differentialgeometrie

Mehr

Diskrete Populationsmodelle für Einzelspezies

Diskrete Populationsmodelle für Einzelspezies Diskrete Populationsmodelle für Einzelspezies Lisa Zang 30.10.2012 Quelle: J. D. Murray: Mathematical Biology: I. An Introduction, Third Edition, Springer Inhaltsverzeichnis 1. Einführung Einfache Modelle

Mehr

Abiturprüfung Mathematik 2007 (Baden-Württemberg) Berufliche Gymnasien ohne TG Analysis, Aufgabe 1

Abiturprüfung Mathematik 2007 (Baden-Württemberg) Berufliche Gymnasien ohne TG Analysis, Aufgabe 1 Abiturprüfung Mathematik 007 (Baden-Württemberg) Berufliche Gymnasien ohne TG Analysis, Aufgabe. (8 Punkte) Das Schaubild einer Polynomfunktion. Grades geht durch den Punkt S(0/) und hat den 3 Wendepunkt

Mehr

Mathematik. für das Ingenieurstudium. 10 Funktionen mit mehreren Variablen. Jürgen Koch Martin Stämpfle.

Mathematik. für das Ingenieurstudium. 10 Funktionen mit mehreren Variablen. Jürgen Koch Martin Stämpfle. 10 Funktionen mit mehreren Variablen www.mathematik-fuer-ingenieure.de 2010 und, Esslingen Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdruckes und der Vervielfältigung

Mehr

Karlsruher Institut für Technologie Institut für Analysis Dr. Andreas Müller-Rettkowski Dr. Vu Hoang. Sommersemester

Karlsruher Institut für Technologie Institut für Analysis Dr. Andreas Müller-Rettkowski Dr. Vu Hoang. Sommersemester Karlsruher Institut für Technologie Institut für Analysis Dr. Andreas Müller-Rettkowski Dr. Vu Hoang Sommersemester 03 6.06.03 Höhere Mathematik II für die Fachrichtungen Elektrotechnik und Informationstechnik

Mehr

y hom (x) = C e p(x) dx

y hom (x) = C e p(x) dx Gewöhnliche Differentialgleichungen F (x, y, y,..., y n ) = 0 Gleichung, die die Veränderliche x sowie die Funktion y = y(x) und ihre Ableitungen y,..., y n beinhaltet. Klassifiaktion: implizit F (...)

Mehr

12 Extremwerte und Monotonie

12 Extremwerte und Monotonie 5 II. Differentialrechnung 1 Extremwerte und Monotonie Lernziele: Resultate: Existenz von Maxima und Minima stetiger Funktionen auf kompakten Intervallen, Monotoniesatz Kompetenzen: Bestimmung lokaler

Mehr

6 Gewöhnliche Differentialgleichungen

6 Gewöhnliche Differentialgleichungen 6 Gewöhnliche Differentialgleichungen Differentialgleichungen sind Gleichungen in denen nicht nur eine Funktion selbst sondern auch ihre Ableitungen vorkommen. Im einfachsten Fall gibt es eine unabhängige

Mehr

Höhere Mathematik I für die Fachrichtungen Elektroingenieurwesen, Physik und Geodäsie Lösungsvorschläge zum 13. Übungsblatt

Höhere Mathematik I für die Fachrichtungen Elektroingenieurwesen, Physik und Geodäsie Lösungsvorschläge zum 13. Übungsblatt UNIVERSITÄT KARLSRUHE Institut für Analysis HDoz. Dr. P. C. Kunstmann Dipl.-Math. M. Uhl WS 8/9 Höhere Mathematik I für die Fachrichtungen Elektroingenieurwesen, Physik und Geodäsie Lösungsvorschläge zum

Mehr

16. FUNKTIONEN VON MEHREREN VARIABLEN

16. FUNKTIONEN VON MEHREREN VARIABLEN 16. FUNKTIONEN VON MEHREREN VARIABLEN 1 Reelle Funktionen auf dem R 2 Wir betrachten Funktionen f(x 1, x 2 ) von zwei reellen Variablen x 1, x 2, z.b. f(x 1, x 2 ) = x 2 1 + x2 2, g(x 1, x 2 ) = x 2 1

Mehr

Serie 12: Eigenwerte und Eigenvektoren

Serie 12: Eigenwerte und Eigenvektoren D-ERDW, D-HEST, D-USYS Mathematik I HS 5 Dr Ana Cannas Serie : Eigenwerte und Eigenvektoren Bemerkung: Die Aufgaben dieser Serie bilden den Fokus der Übungsgruppen vom 7 und 9 Dezember Finden Sie für folgende

Mehr

Dieses Kapitel vermittelt:

Dieses Kapitel vermittelt: 2 Funktionen Lernziele Dieses Kapitel vermittelt: wie die Abhängigkeit quantitativer Größen mit Funktionen beschrieben wird die erforderlichen Grundkenntnisse elementarer Funktionen grundlegende Eigenschaften

Mehr

Abb lokales Maximum und Minimum

Abb lokales Maximum und Minimum .13 Lokale Extrema, Monotonie und Konvexität Wir kommen nun zu den ersten Anwendungen der Dierentialrechnung. Zwischen den Eigenschaten einer Funktion, dem Verlau des zugehörigen Graphen und den Ableitungen

Mehr

Mathematik für Biologen mathematische Ergänzungen und Beispiele Teil I

Mathematik für Biologen mathematische Ergänzungen und Beispiele Teil I Mathematik für Biologen mathematische Ergänzungen und Beispiele Teil I 1. Mengen und Abbildungen In der Mathematik beschäftigt man sich immer -direkt oder indirekt- mit Mengen. Wir benötigen den Mengenbegriff

Mehr

Ableitungsfunktion einer linearen Funktion

Ableitungsfunktion einer linearen Funktion Ableitungsfunktion einer linearen Funktion Aufgabennummer: 1_009 Prüfungsteil: Typ 1! Typ 2 " Aufgabenformat: Konstruktionsformat Grundkompetenz: AN 3.1! keine Hilfsmittel! gewohnte Hilfsmittel möglich

Mehr

Vorkurs Mathematik Übungen zu linearen Gleichungssystemen

Vorkurs Mathematik Übungen zu linearen Gleichungssystemen Vorkurs Mathematik Übungen zu linearen Gleichungssystemen Lineare Gleichungssysteme lösen Aufgabe. Lösen sie jeweils das LGS A x = b mit ( ( a A =, b = b A =, b = 6 Aufgabe. Berechnen Sie für die folgenden

Mehr

1. Anfangswertprobleme 1. Ordnung

1. Anfangswertprobleme 1. Ordnung 1. Anfangswertprobleme 1. Ordnung 1.1 Grundlagen 1.2 Euler-Vorwärts-Verfahren 1.3 Runge-Kutta-Verfahren 1.4 Stabilität 1.5 Euler-Rückwärts-Verfahren 1.6 Differentialgleichungssysteme Prof. Dr. Wandinger

Mehr

Vektorgeometrie. Inhaltsverzeichnis. Fragen und Antworten. (bitte nur für den Eigengebrauch verwenden)

Vektorgeometrie. Inhaltsverzeichnis. Fragen und Antworten. (bitte nur für den Eigengebrauch verwenden) fua3673 Fragen und Antworten Vektorgeometrie (bitte nur für den Eigengebrauch verwenden) Inhaltsverzeichnis Vektorgeometrie im Raum. Fragen................................................. Allgemeines..........................................

Mehr

Seite 1. sin 2 x dx. b) Berechnen Sie das Integral. e (t s)2 ds. (Nur Leibniz-Formel) c) Differenzieren Sie die Funktion f(t) = t. d dx ln(x + x3 ) dx

Seite 1. sin 2 x dx. b) Berechnen Sie das Integral. e (t s)2 ds. (Nur Leibniz-Formel) c) Differenzieren Sie die Funktion f(t) = t. d dx ln(x + x3 ) dx Seite Aufgabe : a Berechnen Sie das Integral b Berechnen Sie das Integral +x x+x dx. π sin x dx. c Differenzieren Sie die Funktion ft = t e t s ds. Nur Leibniz-Formel a + x x + x dx = d dx lnx + x dx =

Mehr

Kommentierte Musterlösung zur Klausur HM II für Naturwissenschaftler

Kommentierte Musterlösung zur Klausur HM II für Naturwissenschaftler Kommentierte Musterlösung zur Klausur HM II für Naturwissenschaftler Sommersemester 23 (5.8.23). Gegeben seien die Matrizen A = 2 3 3 und B = 5 2 5 (a) Bestimmen Sie die Eigenwerte von A und B sowie die

Mehr

LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT MÜNCHEN. 13. Übung/Lösung Mathematik für Studierende der Biologie

LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT MÜNCHEN. 13. Übung/Lösung Mathematik für Studierende der Biologie LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT MÜNCHEN FAKULTÄT FÜR BIOLOGIE Prof. Andreas Herz, Dr. Stefan Häusler email: haeusler@biologie.uni-muenchen.de Department Biologie II Telefon: 89-8-748 Großhadernerstr. Fax:

Mehr

Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik. Aufgabensammlung zur. Systemtheorie

Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik. Aufgabensammlung zur. Systemtheorie Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik Aufgabensammlung zur Systemtheorie Prof. Dr. techn. F. Gausch Dipl.-Ing. C. Balewski Dipl.-Ing. R. Besrat 05.04.2013 Übungsaufgaben zur Systemtheorie

Mehr

Abitur 2014 Mathematik Infinitesimalrechnung I

Abitur 2014 Mathematik Infinitesimalrechnung I Seite http://www.abiturloesung.de/ Seite 2 Abitur 204 Mathematik Infinitesimalrechnung I Die Abbildung zeigt den Graphen einer Funktion f. Teilaufgabe Teil A (5 BE) Gegeben ist die Funktion f : x x ln

Mehr

Eigenwerte und Diagonalisierung

Eigenwerte und Diagonalisierung Eigenwerte und Diagonalisierung Wir wissen von früher: Seien V und W K-Vektorräume mit dim V = n, dim W = m und sei F : V W linear. Werden Basen A bzw. B in V bzw. W gewählt, dann hat F eine darstellende

Mehr

Analysis III. Teil I. Rückblick auf das letzte Semester. Themen aus dem SS Inhalt der letzten Vorlesung aus dem SS.

Analysis III. Teil I. Rückblick auf das letzte Semester. Themen aus dem SS Inhalt der letzten Vorlesung aus dem SS. Analysis III für Studierende der Ingenieurwissenschaften Technische Universität Hamburg-Harburg Reiner Lauterbach Teil I Rückblick auf das letzte Semester Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften

Mehr

8 Extremwerte reellwertiger Funktionen

8 Extremwerte reellwertiger Funktionen 8 Extremwerte reellwertiger Funktionen 34 8 Extremwerte reellwertiger Funktionen Wir wollen nun auch Extremwerte reellwertiger Funktionen untersuchen. Definition Es sei U R n eine offene Menge, f : U R

Mehr

FACHHOCHSCHULE ESSLINGEN - HOCHSCHULE FÜR TECHNIK

FACHHOCHSCHULE ESSLINGEN - HOCHSCHULE FÜR TECHNIK FACHHOCHSCHULE ESSLINGEN - HOCHSCHULE FÜR TECHNIK Sommersemester 006 Zahl der Blätter: 5 Blatt 1 s. unten Hilfsmittel: Literatur, Manuskript, keine Taschenrechner und sonstige elektronische Rechner Zeit:

Mehr

Die Lösungen der Gleichung b x = log b (x)

Die Lösungen der Gleichung b x = log b (x) Die Lösungen der Gleichung b = log b () wgnedin@math.uni-koeln.de 17. Januar 2014 In der ersten Vorlesung des Wintersemesters wurde folgende Frage gestellt: Wieviele Lösungen hat die Gleichung ( ) 1 =

Mehr

Mathematik I Herbstsemester 2014 Kapitel 4: Anwendungen der Differentialrechnung

Mathematik I Herbstsemester 2014 Kapitel 4: Anwendungen der Differentialrechnung Mathematik I Herbstsemester 2014 Kapitel 4: Anwendungen der Differentialrechnung www.math.ethz.ch/education/bachelor/lectures/hs2014/other/mathematik1 BIOL Prof. Dr. Erich Walter Farkas http://www.math.ethz.ch/

Mehr

Differentialrechnung. Mathematik W14. Christina Sickinger. Berufsreifeprüfung. v 1 Christina Sickinger Mathematik W14 1 / 79

Differentialrechnung. Mathematik W14. Christina Sickinger. Berufsreifeprüfung. v 1 Christina Sickinger Mathematik W14 1 / 79 Mathematik W14 Christina Sickinger Berufsreifeprüfung v 1 Christina Sickinger Mathematik W14 1 / 79 Die Steigung einer Funktion Wir haben bereits die Steigung einer linearen Funktion kennen gelernt! Eine

Mehr

Lotka-Volterra-Gleichungen für mehr als zwei Populationen

Lotka-Volterra-Gleichungen für mehr als zwei Populationen Lotka-Volterra-Gleichungen für mehr als zwei Populationen Dennis Kunz 06.12.2011 Josef Hofbauer and Karl Sigmund: Evolutionary Games and Population Dynamics Lotka-Volterra-Gleichungen für mehr als zwei

Mehr