Hauptvorlesung Gastroenterologie (1)
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- Eduard Ziegler
- vor 6 Jahren
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1 Hauptvorlesung Gastroenterologie (1)
2 Transport von verschiedenen Nährstoffen und Mineralien im Dünndarm
3 Enzymatische Kohlenhydratverdauung
4 Sekretorische und osmotische Diarrhoe Osmotische Lücke Sekretorische Diarrhoe Osmotische Diarrhoe
5 Enzymatische Fettverdauung
6 Problematik der Fettverdauung
7 Erkrankungen mit Fettmalabsorption Erkrankungen des Dünndarms Sprue, Kurzdarmsyndrom Cholestase Akuter Gangverschluß Chronische Cholestasen Pankreaserkrankungen Chronische Pankreatitis, Pankreaskarzinom (Akute Pankreatitis) Gallensäureverlust Ileumresektion
8 Kreislauf der Gallensäuren Leber Gallenwege Dünndarm Dickdarm
9 Gallensäureverlustsyndrom Stufe I (kompensiert) Leber Gallenwege Dünndarm Dickdarm: Durchfälle
10 Gallensäurenverlust Stufe II (dekompensiert) Leber GS-Bildung Gallenwege Dünndarm: Fettverdauung Dickdarm: Fettstühle Durchfälle
11 Gallensäureverlustsyndrom bei Ileumresektion Normalpersonen Z.n. Ileumresek1on Stuhlgewicht (g/tag) 111± ±118 Gallensäure-Ausscheidung im Stuhl (µmol/g) Gallensäure-Ausscheidung im Stuhl (µmol/24 h) t ½ des GS-Pools ( 14 C-markiert, h) 2,46±0,62 9,17±0,84 254± ± ±119 22±2 Schiller et al. (1990); Gastroenterology 98:1036
12 Kagnoff M (2005) Gastroenterology 128:S10 Häufigkeit der Sprue relativ zur DQ2/DQ8-positiven Bevölkerung GESAMTBEVÖLKERUNG HLA DQ2 ODER HLA DQ8 POSITIV MANIFESTE SPRUE
13 Taxonomie der Getreidearten Familie Subfamilie Stamm Weizen Roggen Gerste Hafer Reis Mais Sorghum Hirse n.: Kagnoff M (2005) Gastroenterology
14 Bindung eines desaminierten Gliadin-Peptids an HLA-DQ2 E= Glutaminsäure Q= Glutamin n.: Schuppan D (2000) Gastroenterology 119:234
15 Evans KE & Sanders DF (2011) J Intern Med 269:572 Serologische Testung bei der unbehandelten Sprue Test Testprinzip SensiTvität (%) Spezifität (%) IgA ttg-ak ELISA Gewebs- Transglutaminase ttg-ak = Tissue-Transglutaminase-Antikörper
16 Initiale Symptomatik bei Kindern und Erwachsenen mit Sprue Symptom Erwachsene (%) n=1499 Kinder (%) n=244 Durchfälle 40 9 Anämie 15 3 Metabolische Knochenerkrankung Bauchschmerzen Wachstumsstörung Obs1pa1on Blähbauch Screening Zufallsbefund Sons1ge 23 8 Ludvigsson JF & Green PH (2011) J Intern Med 269:560
17 Bei welchen Kollektiven finden wir die Sprue des Erwachsenen? Erstgradige Verwandte von Sprue-Patienten (5-10 %) Eisenmangelanämie (!) Ungeklärte Osteoporose Reizdarmsyndrom Unklare Leberwerterhöhung Autoimmunthyreoiditis Dermatitis herpetiformis Typ 1-Diabetes (3-5 %)
18 Diagnostischer Algorithmus bei der Sprue VERDACHT AUF SPRUE Serologie positv IgA ttg Gesamt-IgA Serologie negatv Wahrscheinlichkeit für Sprue IgA-Mangel ttg IgG-Test PosiTv NegaTv Duodenalbiopsie Hoch Niedrig Zoienatrophie? Duodenalbiopsie Ja Nein SPRUE KEINE SPRUE
19 Webseite:
20 Webseite:
21 Take-Home message Die Sprue ist eine fakultative Präkanzerose! Das Enteropathie-assoziierte T-Zell-Lymphom ist das wichtigste assoziierte Malignom Dran denken bei refraktärer Sprue Auch Dünndarmkarzinome treten bei Sprue-Patienten im Vergleich zur gesunden Bevölkerung häufiger auf
22
23 Problematik der Fettverdauung
24 Verlauf der chronischen Pankreatitis Latenzstadium Kompensiertes Stadium Übergangsstadium Dekompensiert Bauchschmerz Amylase i.s. Bildgebung Pankreatikogramm Exokrin Pankreasfunktion Endokrin Funktionstests Elastase im Stuhl Otsuki (2004); Pancreatology 4:28
25 Differentialdiagnose zum Pankreas-Ca. Anamnese? Tumormarker (Ca19-9)? Abdomineller Ultraschall? Computertomographie? Kernspintomographie? Endosonographie? PET? Probelaparotomie?
26 Chronische Pankreatitis: Ätiologie Alkohol (70-80 %) Genetisch Idiopathisch Autoimmun
27 Zielgene bei der chronischen Pankreatitis Kationisches Trypsinogen ( Proteinase, Serin, 1 ; PRSS1) Pankreatischer Sekretorischer Trypsininhibitor ( Serin Proteinase Inhibitor Kazal Typ 1 SPINK1) Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator (CFTR)
28 Chronische Pankreatitis: Indikationen zur Enzymsubstitution Stuhlfettausscheidung > 15 g/d Gewichtsverlust Diarrhoe oder dyspeptische Symptome (Stuhlgewicht > 200 g/d)
29 Pankreasenzympräparate: Anwendung Einnahme direkt zu den Mahlzeiten, wenn möglich frak1oniert Zu den Hauptmahlzeiten IE Lipase Zu den Zwischenmahlzeiten IE Lipase Pankreasenzyme werden sehr häufig unterdosiert!!
30 Diabetes bei chronischer Pankreatitis (1) Ø Korrela1on zu Schweregrad und Dauer der Pankrea11s Ø Häufigkeit bei kalzifizierender Form bis 90% Ø Kapazität der Insulinsekre1on reduziert Ø Ketoazidose selten Ø Mikrovaskuläre Komplika1onen selten
31 Diabetes bei chronischer Pankreatitis (2) Ø Diächerapie über längere Zeit bei 50% der Pa1enten möglich Ø Ausreichende Pankreasenzymsubs1tu1on sicherstellen! Ø Orale An1diabe1ka sind nicht sinnvoll! Ø Regelmäßige Insulininjek1onen Ø Prognose vorwiegend durch Lebenss1l (Alkohol) bes1mmt
32 Schmerztherapie: Mögliche Schmerzursachen Gewebeschmerz Kompression/Obstruktion des Duodenums Infiltration des Retroperitoneums Obstruktion des Pankreasganges Pseudozyste Extrapankreatische Ursache
33 Schmerztherapie: Prinzipien (1) Peripheres Analgetikum: Paracetamol, Metamizol (2) Schwach zentral wirkendes Analgetikum: Codein, Tramadol (3) Psychopharmaka: z.b. Neurocil, Anafranil (4) Stark wirkendes Opioid: Buprenorphin, Pentazocin 1. Diätetisch/Symptomatisch 2. (1): Monotherapie 3. (2) + (1) 4. (3) + (1) 5. (4) +/- (1)
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