Allergene in der Presse PD Dr. med. Johannes Huss-Marp Thermo Fisher Scientific 29. Januar 2014
Gliederung 1 Grundlagen der molekularen Allergiediagnostik 2 Allergen in der Presse Insektengift-Allergie Nahrungsmittel-Allergie Pollen-Allergie 3 Umsetzung im klinischen Alltag & ISAC Allergie-Chip 4 Zusammenfassung 2
Nicht Allergen - sondern Allergenträger = 3
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Prinzip Molekularer Allergiediagnostik Allergenquelle Allergenextrakt Spezifische Kreuzreaktive Allergen- Allergenkomponente komponente 6
Klinischer Nutzen Molekularer Allergiediagnostik Identifiziert Allergene, nicht Allergenträger Differenziert Kreuzreaktivität vs. Spezies-spezifischer Sensibilisierung Erlaubt Risikoabschätzung für schwere Reaktionen Hilft bei Auswahl der richtigen Therapie 7 7
Molekulare Grundlage der Allergie rbet v 1 rmal d 1 PR 10-Proteine Betula verrucosa Malus domestica 8
Molekulare Grundlage der Allergie Honigbiene Api m 1 Ei Gal d 1 Gal d 2 Gal d 3 Gal d 4 Gal d 5 Erdnuss Ara h 1 Ara h 2 Ara h 3 Lieschgras Phl p 1 Phl p 5 Katze Fel d 1 Fel d 4 9
Wichtige Proteinfamilien X!!!! X X X
Gliederung 1 Grundlagen der Molekularen Allergiediagnostik 2 Darstellung der klinischen Relevanz Insektengift-Allergie Nahrungsmittel-Allergie Pollen-Allergie 3 Umsetzung im klinischen Alltag & ISAC Allergie-Chip 4 Zusammenfassung 11
12 Differenzierung Bienenoder Wespengiftallergie Fehlendes Ansprechen auf SIT
Insektengift-Allergie Häufigster Auslöser schwerer anaphylaktischer Reaktionen bei Erwachsenen In Deutschland leiden ca. 3 % der Bevölkerung an einer Anaphylaxie auf Bienen- oder Wespengift Sensibilisierungsrate 18 25 % 13 13
Biene ODER Wespe?? Sensibilisierung gegen Bienen- UND Wespengift in bis zu 40 % der Fälle 14
15 Ein Allergenträger
Molekulare Grundlage einer Doppelsensibilisierung? 3 Möglichkeiten 16
Empfohlene ImmunoCAP Diagnostik vor SIT bei Hymenopterengift-Allergie i1 Bienengift i3 Wespengift Tryptase i1 & i3 positiv i208 r Api m 1 (Biene) i211 rves v 1 i209 rves v 5 (Wespe) O214 CCD MUXF3 i208, i209 & i211 positiv Wespengiftsensibilisierung Doppelsensibilisierung auf Bienen- und Wespengift Bienengiftsensibilisierung 17 Indikationsstellung zur SIT in Zusammenschau mit Anamnese, Hauttests, Tryptasekonzentration und ggf. weiteren Befunden
KLINISCHER FALL Julia, 45 Jahre Anamnese: Stich durch unbekanntes Insekt in Mittelfinger der rechten Hand. Nach Minuten generalisierter Juckreiz & Rötungen, Atemnot und Engegefühl im Hals. Versorgung durch Notarzt. Diagnostik/ Prick-Testergebnisse: Bienengift (100 μg/ml) ++ Wespengift (300 μg/ml) ++ ImmunoCAP Testergebnisse: Bienengift (i1) 5,9 ku A /l (CAP-Klasse 3) Wespengift (i3) 1,3 ku A /l (CAP-Klasse 2) Gesamt-IgE 16,7 ku A /l Tryptase 5,4 μg/l Welche Diagnose? Welche SIT? 18
KLINISCHER FALL Julia, 45 Jahre Anamnese: Stich durch unbekanntes Insekt in Mittelfinger der rechten Hand. Nach Minuten generalisierter Juckreiz & Rötungen, Atemnot und Engegefühl im Hals. Versorgung durch Notarzt. Diagnostik/ ImmunoCAP Allergenkomponenten: Bienengift (rapi m 1) 4,7 ku A /l Wespengift (rves v 1) < 0,1 ku A /l Wespengift (rves v 5) < 0,1 ku A /l CCD MUXF3 1,3 ku A /l Diagnose: Bienengift-Allergie 19
Gliederung 1 Grundlagen der Molekularen Allergiediagnostik 2 Darstellung der klinischen Relevanz Insektengift-Allergie Nahrungsmittel-Allergie Pollen-Allergie 3 Umsetzung im klinischen Alltag & ISAC Allergie-Chip 4 Zusammenfassung 20
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IgE-Messung gegenüber Ara h 2 ist besserer Prädiktor für Erdnussallergie als Haut- oder Bluttests mit Gesamtextrakt Nicolaou JACI 2010, Nicolaou 2011, Asernoj 2010, Codreanu 2011, Vereda 2011, Dang 2012 22
Molekulare Allergiediagnostik und Erdnuss-Allergie Erdnuss (f13), Ara h 1, Ara h 2, Ara h 3 positiv f13, Ara h 2 positiv f13, Ara h 9 positiv f13, Ara h 8 positiv Risiko für Reaktionen Risiko schwerer Reaktionen Hohes Risiko schwerer Reaktionen Ara h 2 ist wichtigste Ergänzung zu Erdnuss f13 Risiko abhängig von Sensibilisierungsprofil 23
24 a decision-point with a specificity of 1.00 and a sensitivity > 0.70. In our study, a cutoff for Ara h 2 > 1.63 ku/l would have reduced the number of challenges performed from 205 to 92.
8jährige Patientin Anamnese (mit 6 Jahren): Rhinoconjunctivitis im Frühjahr Kribbeln im Mund nach Haselnussverzehr Diagnosen: Rhinoconjunctivitis allergica bei Birkenpollen-Allergie Birkenpollenassoziiertes orales Allergiesyndrom auf Haselnuss Erweiterte Anamnese (mit 8 Jahren): Anaphylaktische Reaktion und Notfalltherapie nach Verzehr von Haselnuss-Müsli Diagnosen: Primäre Haselnuss-Allergie und Birkenpollen-Allergie 25
Masthoff LJN et al. JACI 2013; in press
Anaphylaxie auf rotes Fleisch Der Spiegel 49/2012, S. 138
Alpha-Gal Location of Antigen on Cetuximab 28 Ro307 α-gal (Galaktose-α-1,3-Galaktose)
Gliederung 1 Grundlagen der Molekularen Allergiediagnostik 2 Darstellung der klinischen Relevanz Insektengift-Allergie Nahrungsmittel-Allergie Pollen-Allergie 3 Umsetzung im klinischen Alltag & ISAC Allergie-Chip 4 Zusammenfassung 29
Frühe Identifikation einer Sensibilisierung auf Pollenallergene Sensibilisierungsmuster wird mit Alter komplexer molecular spreading ISAC Allergie-Chip
31 Hatzler L, et al. J Allergy Clin Immunol 2012;130:894-901
Sensibilisierung auf Graspollen verschiedene Muster
33 Valenta R. New Horizons Allergy (Phadia AB, Sweden) Vol. 1/2002
SIT-Erfolg abhängig von Sensibilisierungsprofil n=746 Patienten, SIT Gräser oder Birke für > 2 Jahre 34 Adaptiert nach Schmid-Grendelmeier P, Hautarzt 2010:61(11); 946-53
35 Umsetzung in der allergologischen Routine
36 Umsetzung in der allergologischen Routine
ImmunoCAP ISAC Einziger multiplex in-vitro Allergie-Test der ausschließlich auf Allergenkomponenten basiert Enthält die wichtigsten spezies-spezifisch und kreuzreaktiven Allergenkomponenten aus 51 Allergenquellen Generiert 112 IgE-Testergebnisse aus 30 µl Serum Parasiten Latex CCD Tierische Nahrungsmittel Insektengifte Küchenschaben Nüsse und Samen Milben Schimmelpilze Hülsenfrüchte Tiere Weizen Obst Baumpollen Kräuterpollen Gräserpollen 112 Komponenten 37
Zusammenfassung 1. Molekulare Allergiediagnostik = Verfeinerte Diagnostik auf Allergenebene 2. Liefert Informationen zu Sensibilisierungsprofilen, Risikoabschätzung & Kreuzreaktivitäten 3. Bessere Entscheidungsgrundlage für Provokationstestung, Karenzempfehlung & optimale Therapie Bessere Patientenversorgung 38