Herzinsuffizienz Was ist neu?

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Was ist neu in der Elektrophysiologie? Antikoagulation bei VH-Flimmern Indikation, Medikamentenwahl, interventionelle Alternativen.

Transkript:

KHK DMP Was ist neu? Herzinsuffizienz, therapeutischer Algorithmus Komorbidität Vorhofflimmern Plasmatische Antikoagulation Duale Plättchenhemmung KHK diagnostischer Algorithmus KHK-Prävention, Medikation, Hypertonieeinstellung, Lipidsenkung

Herzinsuffizienz Was ist neu?

VHF und Herzinsuffizienz - ß-Blocker senken bei systolischer HI (HFrEF) die Mortalität unabh. von der Ausgangs-HF (HR 0.73) Komorbidität VHF - ß-Blocker ---> HI (Prognoseverbesserung) ----> VHF (Symptomverbesserung) - baseline HF bei VHF nicht prädiktiv für die Mortalität ß- Blockers in Heart Failure Collaborative Group, Birmingham, Lancet 2014;384:2235-43

28.08.2017 ESC-Kongress 2017 Nachrichten ESC.17 CASTLE-AF-Studie Vorhofflimmern bei Herzinsuffizienz: Katheterablation senkt Sterberisiko -- Randomisierte und kontrollierte Multicenterstudie, 31 Zentren, 9 Länder -- Einfluss der PVI auf Mortalität und Stadium der Herzinsuffizienz (pr. Endpunkte) -- sek. Endpunkte wie zerebrovaskuläre, quality of life,anzahl der Schocks -- parox./persist. VHF, EF<35%, NYHA >II mit bereits implant. ICD/CRT-D-System und Intoleranz gegen (N)OAK -- 3013 Pat. gescreent, 397 eingeschlossen, follow-up 38 Mo., baseline Parameter gleich -- PRO PVI: Gesmtsterblichkeit -47%, Sterblichkeit und Rate an Klinikeinweisung wg. Verschlechterung der HI 38%; signifikant weniger VHF Rezidive und Zunahme der EF nach 60 Monaten Hot Line: Late-Breaking Clinical Trials 1 Catheter ablation versus standard conventional treatment in patients with left ventricular dysfunction and atrial fibrillation: the CASTLE-AF trial, ESC-Kongress, 27.08.2017 in Barcelona

Recommendations for the prevention of thrombo-embolism in patients with symptomatic heart failure (NYHA Class II IV) and paroxysmal or persistent/permanent atrial fibrillation, ESC 2016

KHK - Epidemiologie Chron. KHK und akuter Myokardinfarkt sind Volkskrankheiten. 900.000 Koronarangiographien / 40% PCI (2014) Brustschmerz und Vorliegen einer KHK - hausärztliche Versorgungsebene 8-11% - fachärztliche Versorgungsebene 20-25% Reduktion invasiver zugunsten nicht-invasiver Verfahren ohne Abnahme der diagnostischen oder therapeutischen Sicherheit

Marburger Herz-Score Kriterien und Bewertung [35] Kriterium Punktzahl Geschlecht und Alter (Männer 55 Jahre und Frauen 65 Jahre) 1 Bekannte vaskuläre Erkrankung 1 Beschwerden sind belastungsabhängig 1 Schmerzen sind durch Palpation nicht reproduzierbar 1 Der Patient vermutet, dass der Schmerz vom Herzen kommt 1 Für den Score werden die Punkte summiert. Interpretation: Score-Wert 0-2: < 2,5% Wahrscheinlichkeit einer stenosierenden KHK als Ursache des Brustschmerzes Score-Wert 3: ca 17% Wahrscheinlichkeit einer stenosierenden KHK als Ursache des Brustschmerzes Score-Wert 4-5: ca 50% Wahrscheinlichkeit einer stenosierenden KHK als Ursache des Brustschmerzes

Diagnostischer Algorithmus bei V.a. stabile stenosierende KHK

Invasive Diagnostik

Prävention Nicht medikamentöse Therapiestrategien ( Lebensstiländerungen ) Mittelmeerkost, Gewichtsreduktion, regelm. körperliche Bewegung, Nikotinkarenz (Bupropion) Aufklärung, Beratung, Schulung Benefit bzgl. Prognose und Leistungsfähigket von KHK-Patienten

Medikamentöse Therapie Ziele der medikamentösen Therapie bei KHK sind die Reduktion der kardiovaskulären Morbidität (insbesondere Vermeidung von Herzinfarkten und Entwicklung einer Herzinsuffizienz) und die Reduktion der Sterblichkeit sowie die Steigerung der krankheitsbezogenen Lebensqualität (unter anderem durch Vermeidung von Angina-pectoris- Beschwerden und Erhaltung der Belastungsfähigkeit). Die Hemmung der Thrombozytenaggregation sowie die Lipid- und Blutdrucksenkung haben sich als effektive Maßnahmen zur Verbesserung der Prognose bei Menschen mit KHK erwiesen.

- Hochdruckliga; moderate Zielwerte

Früher Beginn der Prävention

Während die Lipidsenkung den wichtigsten Wirkmechanismus darstellt, sind davon unabhängige sogenannte pleiotrope Effekte nachgewiesen. Hierzu zählen insbesondere die Verbesserung der stickstoffmonoxidabhängi-gen Endothelfunktion, antioxidative und antiinflammatorische Effekte (CRP-Senkung).