Kompetenz in Pflegefragen. Pflegeversicherung. Informationen rund um Mitgliedschaft, Beiträge und Leistungen. Bosch BKK. Gesetzliche Krankenund



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Transkript:

Kompetenz in Pflegefragen Die Pflegeversicherung Informationen rund um Mitgliedschaft, Beiträge und Leistungen Bosch BKK Gesetzliche Krankenund Pflegeversicherung

Liebe Leserin, lieber Leser, Sie interessieren sich für die Soziale Pflege versicherung? Wir freuen uns, Ihnen auf den folgenden Seiten einige Fragen zu dieser wichtigen Versicherungsform beantworten zu können. Wer pflegebedürftig wird ob im Alter, durch eine Krankheit oder eine Behinderung benötigt oftmals die Hilfe und Fürsorge der Familie, der Nachbarn und der Behörden. Zur Unterstützung der Pflegebedürf tigen und der pflegenden Angehörigen wurde die soziale Pflegeversicherung geschaffen. Versicherten unserer Pflegekasse bieten wir in diesem Lebensabschnitt Leistungen bei häuslicher, teil stationärer und vollstationärer Pflege. Spezi el le Hilfen für die pflegenden Angehörigen oder für die gewählte Pflegeperson Ihres Vertrauens gehören ebenfalls dazu.

Wie kann ich mich pflegeversichern? Als unser Mitglied in der Krankenversicherung sind Sie ohne weitere Formali täten pfle ge versichert. Versicherungspflichtig sind Sie z. B. als W Arbeitnehmer; W Arbeitsloser mit Anspruch auf Arbeitslosengeld oder Arbeitslosengeld II; W Student, wenn Sie nicht familienversichert sind; W Rentner, wenn Sie Pflichtmitglied der Krankenversicherung der Rentner sind. Selbstverständlich sind auch Ihr Ehe gatte oder gleichgeschlechtlicher Lebenspartner und Ihre Kinder kostenfrei pflege versichert, wenn für diese Angehörigen eine Familienversicherung in der Krankenversicherung besteht. Auch als freiwilliges Mitglied sind Sie bei uns pflegeversichert. Kurzfristige Pflegezeit Beschäftigte haben das Recht, bis zu zehn Arbeitstage der Arbeit fernzubleiben, wenn dies erforderlich ist, um für einen pflegebedürftigen nahen Angehörigen in einer akut aufgetretenen Pflegesituation eine bedarfsgerechte Pflege zu organisieren oder eine pflegerische Versorgung in dieser Zeit sicherzustellen. In dieser Zeit besteht ein Anspruch auf Pflegeunterstützungsgeld. Beschäftigte in Betrieben mit über 15 Arbeitnehmern können Pflegezeit für jeden pflegebedürftigen nahen Angehörigen längstens für sechs Monate in Anspruch nehmen. Ein Darlehen zur besseren Absiche rung des Lebensunterhalts kann beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben beantragt werden.

Die Beitragshöhe Zur Finanzierung der Pflegeversicherung wird ein Beitrags satz von 2,35 % auf Ihr Brutto arbeitsentgelt erhoben. Ihr Arbeitgeber behält die Hälfte des Beitrags aus Ihrem Arbeitsentgelt ein und zahlt selbst die andere Hälfte hinzu. Ausnahme: Sachsen; Ihr Arbeitgeber übernimmt 0,675%, Sie tragen 1,675 %. Dieser Beitrag gilt für Versicherte, die Kinder erziehen oder erzogen haben. Kinderlose ab dem 23. Lebensjahr, die nach dem 31.12.1939 geboren wurden, zahlen zusätzliche 0,25 %. Verdienen Sie mehr als 4.125,00 EUR monatlich (2015), zahlen Sie aus dem übersteigenden Betrag keine Beiträge. Als freiwilliges Mitglied erhalten Sie von Ihrem Arbeitgeber einen Beitrags zuschuss von monatlich bis zu 48,47 EUR (Sachsen: 27,84 EUR), maximal jedoch die Hälfte des tatsächlichen Beitrags. Beiträge zur Pflegeversicherung werden auch aus Ihrem Krankengeld und von Ihrer Rente erhoben. In der Regel zahlen Sie aber auch nur die Hälfte des Beitrags. Voraussetzungen für den Leistungsbezug Zunächst müssen Sie mindestens zwei Jahre in der sozialen Pflegeversicherung versichert gewesen sein. Dieser Zeitraum muss nicht zusammenhängend verlaufen; es reicht aus, wenn Sie zwei Jahre innerhalb der zurückliegenden zehn Jahre entweder als Mitglied oder als Familienange höriger versichert gewesen sind. Bitte beantragen Sie die Leistungen bei uns. Sie können auch eine Vertrauensperson mit der Antragstellung beauftragen.

Häusliche Pflege Für eine selbstbeschaffte, geeignete Hilfskraft (z. B. An gehöriger) erhalten Sie ein monatliches Pflegegeld W für die Pflegestufe I dementiell Erkrankte W für die Pflegestufe II dementiell Erkrankte W für die Pflegestufe III 244 EUR 316 EUR 458 EUR 545 EUR 728 EUR Für Ihre Pflegeperson zahlen wir je nach Umfang der Tätigkeit (mind. aber 14 Stunden wöchent liche Pflege in der Pflegestufe I) Beiträge zur Rentenversicherung. Natürlich ist diese Pflegekraft auch während ihrer Tätigkeit unfall versichert. Voraussetzung ist, dass Ihre Pflegeperson durch diese Tätigkeit nicht ihren Lebensunterhalt verdient und auch keiner weiteren Tätigkeit nachgeht, die mehr als 30 Wochenstunden umfasst. Sie können auch eine ausgebildete Pflegekraft beauftragen (Pflegesach leistung). Dafür stehen Ihnen mobile Pflegedienste zur Verfügung, mit denen Sie einen Vertrag abschließen.

Die Einsätze dieser Pflegekräfte bezahlen wir bis zu einer monatlichen Höhe von maximal W für die Pflegestufe I dementiell Erkrankte W für die Pflegestufe II dementiell Erkrankte W für die Pflegestufe III bei außergewöhnlich hohem Aufwand auch bis zu 468 EUR 689 EUR 1.144 EUR 1.298 EUR 1.612 EUR 1.995 EUR Sie können Pflegegeld und Pflegesachleistung auch kombinieren. Auch wenn Ihre selbstbeschaffte Pflegeperson Urlaub machen möchte, können wir Ihnen weiterhelfen. Am angenehmsten für Sie ist sicherlich, wenn Sie auch weiterhin von einer Person versorgt werden, die Sie kennen, z. B. jemand aus Ihrem Familien- oder Freundeskreis. In diesem Fall können wir Ihnen einen Betrag bis zum 1,5fachen des monatlichen Pflegegeldes zur Verfügung stellen. Haben Sie höhere Aufwendungen, z. B. durch Verdienstausfall Ihrer Pflegeperson, so können wir maximal 1.612 EUR erstatten (Verhinderungspflege). Zusätzlich können Sie 806 EUR aus der Leistung Kurzzeitpflege für die Verhinderungspflege verwenden. Die Pflegestufen Pflegestufe I (erhebliche Pflegebedürftigkeit): Sie benötigen mehrmals wöchentlich Hilfe bei Ihrer hauswirtschaftlichen Versorgung und mindestens einmal täglich Hilfe bei der Körperpflege, der Ernährung oder Mobilität (sog. Grundpflege). Pflegestufe II (Schwerpflegebedürftigkeit): Es besteht mindestens dreimal täglich und zu verschiedenen Zeiten Hilfebedarf im Bereich der Körper pflege, Ernährung und Mobilität. Die hauswirtschaftliche Versorgung muss mehrmals in der Woche notwendig werden. Pflegestufe III (Schwerstpflege bedürftigkeit): Der Hilfsbedarf besteht rund um die Uhr, also auch nachts. Mehrmals in der Woche ist ein Einsatz zur hauswirtschaftlichen Versorgung erforderlich.

Teilstationäre Pflege Ist die häusliche Pflege auf Dauer nicht in aus reichendem Umfang sichergestellt, erhalten Sie teilstationäre Pflege in einer Tages- oder Nachtpflege einrichtung. Parall el können Leistungen der häus lichen Pflege in Anspruch genommen werden. Ins gesamt sind Leistungen bis zum Erreichen der Pflegesachleistungshöchstbeträge ab rechenbar. Wir übernehmen die Kosten in Höhe der Pflegesach leistung je nach Pflegestufe. Sie können teilstationäre Tages- und Nachtpflege zusätzlich zu ambulanten Pflegesachleistungen, Pflegegeld oder Kombinationsleistungen in Anspruch nehmen, ohne dass eine Anrechnung auf diese Ansprüche erfolgt. Bei einer Verschlimmerung Ihres gesundheitlichen Zustandes oder einer anderen Krisensituation zahlen wir ungeachtet Ihrer Pflegestufe für vier Wochen im Kalenderjahr bis zu 1.612 EUR an eine zugelassene vollstationäre Einrichtung, wenn eine Pflege zu Hause nicht in erforderlichem Umfang möglich ist (Kurzzeitpflege). Die Hälfte dieser Leistung können Sie aber auch alternativ für die Verhinderungspflege einsetzen. Die Grundpflege muss W in Pflegestufe I mehr als 45 Minuten betragen, W in Pflegestufe II mindestens 2 Stunden und W in Pflegestufe III mindestens 4 Stunden. Entscheiden Sie sich für die Zeit der Verhinderung Ihrer Pflegeperson für eine erwerbsmäßig tätige Ersatzpflegeperson, übernehmen wir die Kosten für längstens sechs Wochen im Kalenderjahr bis zu 1.612 EUR. Voraussetzung für beide Möglichkeiten ist allerdings, dass Sie bereits sechs Monate zu Hause versorgt worden sind.

Weitere Leistungen Pflegebedürftige, die aufgrund demenzbedingter Fähigkeitsstörungen, geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung einen erheblichen Bedarf an allgemeiner Beaufsichtigung und Betreuung haben, erhalten zu den Leistungen der ambulanten und teilstationären Pflege zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen. Dies gilt auch für Personen, die einen Hilfebedarf im Bereich der Grundpflege und hauswirtschaftlichen Versorgung haben, der nicht das Ausmaß der Pflegestufe I erreicht (sogenannte Pflegestufe 0). Für die Inanspruchnahme des erheblichen allgemeinen Betreuungsbedarfs können die Kosten ersetzt werden. Es wird zwischen dem Grundbetrag in Höhe von bis zu 104 EUR und dem erhöhten Betrag von bis zu 208 EUR unterschieden. Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz haben auch Anspruch auf monatlich 231 EUR Pflegesachleistung oder 123 EUR Pflegegeld. Die Höhe des jeweiligen Anspruchs wird von der Pflegekasse auf Empfehlung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung im Einzelfall festgelegt und Ihnen mitgeteilt. Familienpflegezeit Arbeitnehmer, die sich neben dem Beruf um ihre pflegebedürftigen Angehörigen kümmern möchten, haben einen Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit. Während der Familienpflegezeit können Beschäftigte (bei Arbeitgebern mit mehr als 25 Beschäftigten) für maximal zwei Jahre ihre Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden verringern. Für diese Zeit kann ein zinsloses Darlehen in Anspruch genommen werden, um den Einkommensausfall auszugleichen.

Zusätzlich können Sie Leistungen mit der Bezeichnung häusliche Betreuung erhalten. Diese umfassen verschiedene Hilfen bei der Alltagsgestaltung (z. B. Spazierengehen). Vollstationäre Pflege Leistungen zur stationären Pflege, z. B. in einer zugelassenen Fachpflegeeinrichtung, werden von uns erbracht, wenn eine häusliche oder teilstationäre Pflege unzureichend wäre oder aber aufgrund Ihrer besonderen persönlichen Gründe nicht in Betracht kommt und professionelle Hilfe durch ambulante Pflege diens te nicht gewährleistet werden kann. Wählen Sie die vollstationäre Pflege, obwohl eine häusliche Versorgung möglich wäre, dann erhalten Sie einen Zuschuss zu den Ihnen entstehenden Kosten in Höhe der Ihnen bewilligten Sachleistung zur häus lichen Pflege.

Benötigen Sie z. B. beim Anziehen, dem Toilettengang oder der morgendlichen Zahnpflege Hilfen, die die Aktivitäten des täglichen Lebens erst möglich machen oder Unterstützung bei der Zubereitung und dem Verzehr der Nahrung, dann werden die hierdurch entstehenden Kosten selbstverständlich von der Pflegekasse getragen. Natürlich übernehmen wir auch die Kosten, die durch die soziale Betreuung oder durch notwendig gewordene medizinische Maßnahmen entstehen. Ist stationäre Pflege bei Ihnen notwendig, dann überweisen wir unbürokratisch direkt an die Pflege ein richtung W für die Pflegestufe I W für die Pflegestufe II W für die Pflegestufe III in Härtefällen 1.064 EUR 1.330 EUR 1.612 EUR 1.995 EUR jedoch maximal 75 % des gesamten Heimentgelts. Pflegeberatung Wer einen Angehörigen zu Hause pflegt, benötigt Fachkenntnisse für eine optimale Pflege ebenso wie eine emotionale Unterstützung für diese anspruchsvolle Aufgabe. Die individuelle Schulung von Angehörigen ist ein Angebot Ihrer Pflegekasse für pflegende Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen in der eigenen Häuslichkeit. Die Bosch BKK bietet darüber hinaus eine eigene Pflegeberatung an. Diese kann bei der Pflegekasse erfolgen; bei Bedarf aber auch an einem anderen Ort. Pflegestützpunkte stehen Ihnen in vielen Regionen in allen Fragen rund um die Pflege als Ansprechpartner gerne zur Seite. Die Pflegeberaterinnen und Pflegeberater beraten Sie nicht nur in den Pflegestützpunkten, sondern auch daheim. Grundsätzlich ist es das Ziel, das Zusammenwirken aller Kräfte im ambulanten Bereich zu verbessern.

Lediglich die Kosten, die Ihnen auch zu Hause ent stehen würden, z. B. für Unterkunft und Ver pfle gung, kann die Pflegekasse nicht übernehmen. Aber auch hier treten wir zu Ihrem Schutz regelmäßig in Verhandlungen mit den Einrichtungen der Pflege, in denen wir die Höhe des von Ihnen zu tragenden Anteils an Miet- und Verpflegungs kosten neu aushandeln, um Überteuerungen zu verhindern. Sollten Ihre finanziellen Mittel nicht ausreichen und ist Ihren Angehörigen eine finanzielle Unterstützung nicht zuzumuten, können Sie bei einem Sozialhilfeträger einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. In regionalen Pflegestützpunkten erhalten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen umfassende Hilfe bei der Planung und Durchführung der Pflege. Leistungen anderer Sozialleistungsträger Leistungen anderer Sozialleistungsträger aufgrund von Pflegebedürftigkeit haben stets Vorrang gegenüber den Leistungen aus der gesetzlichen Pflegever sicherung. Dies sind z. B.: W Pflegezulagen nach dem Bundesversorgungsgesetz bzw. Kostenübernahme bei stationärer Pflege, W Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung, W Leistungen aus dem öffentlichen Dienstrecht (z. B. bei Beamten), W Leistungen nach ausländischen Rechtsvorschriften. Impressum MBO Verlag GmbH, 48161 Münster, Artikel-Nr.: 77264000 12/14 Rechtsstand: 1.1.2015 Bitte beachten Sie: Diese Information ist eine Zusammen fassung des geltenden Rechts. Maßgebend sind stets Gesetz und Satzung. Bildnachweis: Titel, S. 1: Bananastock, Seite 4: flashpics/fotolia.com, Seite 8: Monkey Business/Fotolia.com

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