Konfliktbewältigung. Dr. Chainani-Barta (Univ. Mumbai)

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Transkript:

Konfliktbewältigung 1

Ziele Die Dynamik von Konflikten und die Prozesse beim Konflikt besser verstehen. Eigene und fremde Konfliktmuster zu reflektieren. Das eigene Handlungsrepertoire im Umgang mit Konflikten zu erweitern. 2

Agenda Ziele des Kurses Konflikt verstehen Eigene Einstellung zum Konflikt Verhalten im Konflikt Strategien im Konflikt 3

Konfliktskala am Arbeitsplatz Viele Mittel Keine 4

Definition Schmidt, Thomas: Konfliktmanagementtrainings erfolgreich leiten, Bonn, 2. Auflage 2010. Konflikt - lateinisch configere = zusammenstoßen oder aufeinanderprallen. Ein sozialer Konflikt eine Interaktion - die Beteiligten haben miteinander zu tun und sind in der Regel voneinander abhängig. Unvereinbarkeiten zwischen den Parteien Es wird von mindestens einem Beteiligten als emotionale Beeinträchtigung erlebt. 5

Arten von Konflikt Seelische Konflikte: Über-Ich - Es, Annäherung - Vermeidung, Individuation-Abhängigkeit, Unterwerfung - Macht Zwischenmenschliche Konflikte: Gruppenkonflikte, Nähe-Distanz, Kommunikation Organisatorische Konflikte: Sach-, Werte-, Beziehungskonflikte, Innere Konflikte 6

Arten von Konflikt Organisatorische Konflikte Sachkonflikte: 2 Parteien verfolgen ein gemeinsames Ziel, Uneinigkeit sind sie aber über den Einsatz von Ressourcen, Art der Mittel, Methode zu verwenden usw. Wertkonflikte: Unvereinbare Ziele, Grundsätze, Prinzipien, Werte. Beziehungskonflikte. Innere Konflikte: Strukturen, Rollenkonflikte, Entscheidungskonflikte. 7

Übung: Was beeinflusst den Umgang mit Konflikt? Auflistung der Antworten 8

Was beeinflusst den Umgang mit Konflikt? Eigene Einstellung Art des Konflikts Die betroffenen Parteien 9

Einstellung zum Konflikt Die Einstellung zum Konflikt beeinflusst: Die Wahrnehmung: Erkenne ich den Konflikt - logisch oder intuitiv. Die Gefühlslage: Meine Reaktion - ängstlich, hilflos, oder mutig und positiv. Das Verhalten: Bin ich aktiv, offen und kooperativ oder abwehrend und aggressiv? 10

Kreislauf der Konfliktbewältigung Berkel, Karl: Konflikttraining, Band 15, 6. Auflage, Heidelberg 1997. S. 50. Einstellung Wahrnehmung Gefühle Verhalten Konfliktbewältigung: gelungen / misslungen 11

Konfliktaufbau Schildert Fakten Emotionalisiert Fühlt sich bestätigt Verstärkt den Druck Beginn der Auseinandersetzung Bewertet die Fakten Reagiert spiegelbildlich Verteidigungshaltung Stresssituation: Flucht / Kampf? Schlägt zurück: Teufelskreis Kommunikationsabbruch 12

Konfliktsyndrom Berkel, Karl: Konflikttraining, Band 15, 6. Auflage, Heidelberg 1997. S. 50. Kommunikation läßt nach Gemeinsames Ziel geht verloren den Konfliktkreislauf Stagnation Unproduktivität Krankheit Wahrnehmung ist verzerrt Misstrauen herrscht 13

Die Haltung zum Konflikt Berkel, Karl: Konflikttraining, Band 15, 6. Auflage, Heidelberg 1997. S. 50. Poker-Strategie Problemlösungs-Strategie 14

Poker- v/s Problemlösungsstrategie Die Haltung zum Konflikt Berkel, Karl: Konflikttraining, Band 15, 6. Auflage, Heidelberg 1997. S. 50. Definition: Im Konflikt muss es Sieger und Verlierer geben. Ich möchte gewinnen. Ich betrachte den Konflikt als unser gemeinsames Problem 15

Poker- v/s Problemlösungsstrategie Die Haltung zum Konflikt Berkel, Karl: Konflikttraining, Band 15, 6. Auflage, Heidelberg 1997. S. 50. Absichten: Ich kenne zwar meine Wünsche, Interessen und Ziele, aber ich werde mich hüten sie offen zu zeigen: entweder sä ich nichts dazu oder verdrehe sie. Ich werde alles daran setzen, dem anderen meine Position aufzuzwingen. Ich will meine meine eigenen Ziele verfolgen. 16

Poker- v/s Problemlösungsstrategie Das Verhalten im Konflikt Berkel, Karl: Konflikttraining, Band 15, 6. Auflage, Heidelberg 1997. S. 50. Übung: Bearbeiten Sie die folgenden Aspekte in den unterschiedlichen Strategie: Einstellung zur Macht Auf den anderen eingehen. Sich in die Lage des Anderen versetzen. Ausdruck der negativen Gefühle. Flexibilität der eigenen Position Kooperationsbereitschaft. 17

Tools zur Konfliktlösung Offenheit und Flexibilität der eigenen Position. Auf den Konfliktpartner eingehen. Genau zuhören Ausreden lassen Zusammenfassen Persönliche Angriffe möglichst ignorieren, sachlich formulieren Auf Ziele hinweisen Schweigen und Pausieren 18

Konfliktdiagnose Berkel, Karl: Konflikttraining, Band 15, 6. Auflage, Heidelberg 1997. S. 40ff. 1.Die Streitpunkte: Worum geht es? 2.Der Trigger: Was hat den Konflikt ausgelöst? 3.Die Parteien: Wer steht im Konflikt gegeneinander? 4.Die Form: Wie äußert sich der Konflikt? 5.Der Verlauf: Wie hat sich der Konflikt entwickelt? 6.Das Ergebnis: Was sich der Konflikt gebracht? Welche Auswirkungen hat er kurz- und langfristig? 19