IN-VITRO-ALLERGIE-DIAGNOSTIK Michaela Egger,Allergieamb.Hall 1. Anamnese 2. Hauttestung 3. In vitro Diagnostik 4. Provokationstest
In Vitro Die Diagnose einer IgE-vermitteltenAllergie kann mit Hilfe von sogenannten in vivo-oder in vitro-testmethodenerfolgen. Für den Nachweis in vivosetzt man verschiedene Hauttests ein. Das zur Zeit routinemäßig verwendete in vitro-testverfahren für die Typ I- Diagnostik ist die Bestimmung von allergen-spezifischen IgEAntikörpern im Serum der Patienten. Welche Methode letztendlich zum Einsatz kommt, hängt insbesondere von der spezifischen Fragestellung ab. Spez. IgE T-IgE Tryptase ECP Spez. IgG
Für die Eingangsdiagnostik im niedergelassenen Bereich wurden folgende drei Symptomprofile zusammengestellt: 1.Atopische Dermatitis 2.Asthma/Rhinitis saisonal 3.Asthma/Rhinitis perennial
Allergie-Symptomprofile und häufigste Allergene beispielhaft.. Atopische Dermatitis f1 f2 f4 f14 d1 Hühnereiweiß Milcheiweiß Weizenmehl Sojabohne HSM Asthma/Rhinitis perennial (Beschwerden im Herbst/Winter oder ganzjährig) d1 HSM mx2schimmelpilz-mix g213 Gräser rekombinant e1 Katzen(schuppen) e5 Hunde(schuppen) Asthma/Rhinitis saisonal (Beschwerden im Frühjahr/Sommer) t215 Birke rekombinant g213 Gräser rekombinant w6 Beifuss mx2 Schimmelpilze d1 HSM
Was heißt rekombinant? Wichtig: für Diagnostik Bsp.: T3/Birke = natürliche Mischung aus Allergenen(-Epitopen), will ich nur die Majorallergene(t215), fische ich sie heraus, ebenso die Minorallergene(t216):auf natürlichem Weg schwierig, daher Hilfe: Molekularbiologie Wichtig: für spezifische Immuntherapie Die Kenntnis des individuellen Epitopmusterseines Patienten ist für die Planung einer spezifischen Immuntherapie mit entscheidend, da die heute verfügbaren Präparate für die Hyposensibilisierung auf die Hauptallergene standardisiert sind (z.b. Bet v1 bei der Birke oder Phlp1 und 5 beim Lieschgras). Das heißt, dass bei einem Patienten, der lediglich auf Minorallergenereagiert, die spezifische Immuntherapie sehr wahrscheinlich versagen wird. Bsp: Pat hat Beschwerden März bis Juli, Pricktestpos. Gräser und Baumpollen. Welche Hyposensibilisierung würden Sie machen? Gestern: gx1 und tx8 pos. Heute: g213 pos. g214 pos. t215 neg. t216 pos.
Erdnuss (konventionell):allergenmischung Aufschlüsseln der einzelnen Allergene component resolved diagnosis z.b. rek ara h-2 Rek ara h-8
Kreuzallergien
E.M., 38 a, weibl. ANAMNESE im Juli 2006 bei einer Bergwanderung generalisierte Urticaria und Asthmaanfall Versorgung durch den Notarzt Weiterleitung an die Klinik Bekannte Beifußpollenallergie Saisonale RC (April bis Mai) intermittierend mittelschwer (ARIA guidelines) Nach Genußvon Lycheesofort enoralesjucken, Rötung des Gesichtes u. Konjunktiven, Lippenschwellung
E.M., 38 a, w LABOR Ges.IgE 203 IU/mL Beifuß 31,30 ku/l7 Kl4 Mango 1,01 ku/l/kl2 Lychee 0,51 ku/l/kl1 Rap 0,45 ku/l/kl1 Negativ: Betv1, Nüsse, Glym4, Phlpl5b Betv2 7.4ku/l ( kl3) PRICKTEST STANDARD Beifuß 8/25 Kräuter-Mix 5/15 andere Allergene negativ FRÜHBLÜHER: Birke neg PRICK/PRICKTEST Kiwi 3 Lychee 10/35
100 Sorten Lychee(Rosengewächs; Syn.:chinesische Haselnuss, Lycheepflaume) Keine Verwandschaft zu europ. Frucht Wenige Fallberichte Allergen: ein Profilin Kreuzreaktionen: Beifuß-, Wegerich-, Birkenpollen
Beispiele über evtl. Kreuzallergien Birkenpollen (und Beifusspollen) Gräserpollen Seltener! Hausstaubmilbe (HSM) Auslöser Tropomyosin(Eiweiß)das sowohl in Milbenkot als auch in verschiedenen Meerestieren und Schnecken vorkommt Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Litschi*, Kirsche, Kiwi, Zwetschge, Quitte *Sonderform (Ananas, Banane, Roggen, Weizen) Küchenschabe, Vorratsmilbe, rote Mückenlarve (Fischfutter), Schnecken, Flusskrebs, Garnelen, Hummer, Krabben, Muscheln, Shrimps Haselnuss, Mandel, Walnuss, Kartoffelschale, Tomaten, Karotten, Knollensellerie, Erle, Hasel, Esche, Buche, Sellerie, Beifuss Tomate, Kiwi In Extremfällen kann es beim Genuss von Schalentieren zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock kommen.
Spezifisches IgEund Gesamt-IgE Zur Bestimmung des spezifischen IgEwird auf schwammartigen Scheiben (CAP) gebundenes Allergen mit Serum inkubiertund mittels enzymmarkierten Antikörpern das im Allergen gebundene IGE nachgewiesen. Die Konzentration spez. IgE-AKwird in Form von CAP-Klassen erfasst. Erhöhtes T-IgEist ein Indikator für atopische Erkrankungen; ein normales T-IgEschließt eine Allergie NICHT aus.
Festphase ImmunoCAP - extrem hohe Bindungskapazität CAP L. Sevéus & A. Sandell, 1992
ImmunoAssay
RAST Klassen CAP system Phadia <0.35Ku/l 0 0.36 0.7 Ku/l 1 0.71-3.5 Ku/l 2 3.6-17.5 Ku/l 3 17.6-50 Ku/l 4 51-100 Ku/l 5 >100 Ku/l 6 5 6 4 0 1 2 3 Keine linearen Stufen Keine ordinale Skala
Wichtig: Je höher die spezifische IgE- Antikörperkonzentration, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer klinischen Allergie Allergenspezifische Antikörperkonzentrationen sind stets im Kontext mit Anamnese und Risikofaktoren zu interpretieren. So können sich unterschiedliche Sensibilisierungen akkumulieren; manche Allergene gelten als besonders gefährlich für schwere Symptome wie Asthma oder Anaphylaxie.
Total -IgE Referenzbereich <100 ku/l ( < 144ku/L) Ursachen für ein erhöhtes T-IgE: Atopie Andere: Messfehler (gibt s nicht bei uns ) Parasiteninfektion (Würmer) Seltener Tumor Viele Medikamente Immunschwäche Raucher, Nichtraucher, Männer> Frauen Begleitend mit der ANAMNESE Spez. IgE Bei der In-vitro-Diagnostik kann die Bestimmung des Gesamt-IgEim Blut einerseits zum prinzipiellen Nachweis einer atopischenerkrankung, andererseits zum Monitoringdes Verlaufes, etwa nach Expositionsprophylaxe oder als Erfolgskontrolle therapeutischer Interventionen, herangezogen werden. Das spezifische IgEliefert uns schließlich eine genaue Aussage über das entsprechende Sensibilisierungsspektrum. Da es sich um eine teure Testmethode handelt, sollte sie gezielt erfolgen und zwar basierend auf Informationen, die aus der Anamnese und der PRICK-Testunggewonnen
ECP Referenzbereich: < 20 µg/l Tryptase Referenzbereich: 1.0-11.4 µg/l Spez. IgG Referenzbereich: 7-16 g/l (Serumkonzentration) Der Nachweis von spez. IgGist ein Baustein bei der Diagnostik der allergischen Alveolitis(allerg. Reaktion des Lungengewebes), Farmerlunge und wird nur bei Typ III Allergien gemessen, spielt also bei Soforttypreaktionen keine Rolle.
Was ist Tryptase? Enzym aus Mastzellen, ist Parameter für Zahl und Aktivität der Mastzellen: erhöht bei allen Erkrankungen wo Mastzellen involviert sind, also akut beim anaphylaktischen Schock, bei akuter Urticaria dauernd erhöht ev. ansteigend: Mastozytose, (daher gut geeignet im akuten Fall als diagnostischer Parameter-war das überhaupt ein anaphylaktischerschock und nicht z. B. ein septischer Schock oder ein Herzinfarkt??) bei chronischen Prozessen: Hat der vielleicht eine Mastozytose? Steigt es im Verlauf an? Brauche ich weitere Untersuchungen? eine Rolle auch noch bei Bluterkrankungen (Leukämien) aber das nur am Rand. Tryptase-Werte Normalwert 1 11,4 ng/ml Hautmastozytose bis 20 ng/ml Systemische Mastozytose > 20 ng/ml
Mastozytose
Die stärkste Ausprägung jeglicher Soforttyp - Allergie ist eine Anaphylaxie. Auslöser für Anaphylaxie können sein: NM(Eier, Milch, Baum- und Erdnüsse, Hülsenfrüchte, Fisch, Schalentiere Arzneimittel(Penicillin, Penicillinderivate) Latex Insektengifte(Bienen, Wespen, Hornissen)
Was ist ECP? Stoffwechselprodukt der eosinophilengranulozyten: die sindeffektorzelleneiner allergischen Entzündung( so was wie Männer fürs Grobe ( Türsteher, Rausschmeißer ). ECP selber ist toxisch, also wie ein Gift das z. B. Parasiten töten würde und Zellen zerstört. Es wird durch aktivierte Eosinophile(= weiße Blutkörperchen) produziert und freigesetzt und die sind bei allergischer Entzündung sehr stark mitbeteiligt. Bsp. Bei atopischer Dermatitis oder allergischem Asthma-sozusagen als Maßwas in den Zielorganen Haut oder Lungen passiert, misst man den Gehalt an ECP aus Eosinophilenim Blut dient als Verlaufsparameter - es ist wie im Differentialblutbild die Eosinophilen sind,aber ECP ist etwas empfindlicher.
ECP Abnahmetechnik/Versand Präanalytik!!!!! Abnahme in Serummonovette 60-120 min bei RT stehen lassen 1400g 10 min RT Überstand abpipettieren in neues Röhrchen geben 1400g 5 min RT Neuerlich Überstand pipettieren Bestimmung oder Versand Normalwert: bis 20 ug/l >20 ug/l erhöht
Ende