Digital Work Design Wie die Digitalisierung unsere Arbeitswelt verändert Tanja Schwarzmüller, Prisca Brosi, & Isabell M. Welpe Technische Universität München
Hintergrund und Ziele der Studie Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt massiv (Cascio & Montealegre, 2016; Grant & Parker, 2009) Eine umfassende ExpertInnenbefragung legt Veränderungen in den folgenden Bereichen nahe (Schwarzmüller, Brosi, & Welpe, 2016): Strukturelle Veränderungen Leistungs- und Talentmanagement Work-Life- Balance und Gesundheit Informationsund Kommunikations -technologie Veränderte Beziehung zwischen Beruf und Privatleben Mehr berufliche Herausforderungen Zunehmende Technologisierung Veränderte Kommunikation und Zusammenarbeit Höhere Kompetenzanforderungen Veränderte Leistungsbewertung Hierarchie Zunehmender Einfluss 2
Hintergrund und Ziele der Studie (II) Im Rahmen einer umfassenden, zweistufigen Befragung von Mitarbeitern und Führungskräften (repräsentativ für Alter, Geschlecht und Bildung) in Deutschland sollte der aktuelle Verbreitungsgrad dieser Veränderungen erfasst werden Zentrale Fragestellung: Wie stark sind die Merkmale von Arbeit im digitalisierten Zeitalter in Deutschland bereits verbreitet? 3
Die TeilnehmerInnen Geschlecht, Alter, Bildung 1600 Mitarbeiter 407 Führungskräfte Geschlecht (%) Geschlecht (%) 47 53 35 65 Altersverteilung (%) Altersverteilung (%) Männlich Weiblich Bildungsgrad (%) 15 8 13 64 0,2 26 16 10 22 21 16-24 25-34 35-44 45-54 55-64 über 65 Männlich Weiblich Bildungsgrad (%) 19 15 17 37 27 5 34 10 2 21 18-24 25-34 35-44 45-54 55-64 über 65 Lehr-/ Anlernausbildung Fachschulabschluss Fachhochschulabschluss Allgemeiner Hochschulabschluss/ Promotion Lehr-/ Anlernausbildung Fachschulabschluss Fachhochschulabschluss Allgemeiner Hochschulabschluss/ Promotion 4
Die TeilnehmerInnen Branche 1600 Mitarbeiter 407 Führungskräfte 5
Zentrale Ergebnisse: Wie verändert die digitale Transformation unsere Arbeitswelt? 6
Die Beziehung zwischen Beruf und Privatleben verändert sich Steigerung räumlicher Flexibilität 2,62 Work-Life- Balance und Gesundheit 2 Steigerung zeitlicher Flexibilität 3,28 Zunehmende Erreichbarkeit 2,71 2,78 Führungskräfte Mitarbeiter 2,07 Verschmelzen von Privat und Berufsleben 2,59 2,18 1 2 3 4 5 Stimme überhaupt nicht zu Stimme stark zu 7
Mitarbeitende wie Führungskräfte sind bei der Arbeit mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert 3,93 Komplexität 3,61 Work-Life- Balance und Gesundheit Unsicherheit 3,32 3,76 Beschleunigung Arbeitsintensität 3,17 3 3,05 2,74 Führungskräfte Mitarbeiter Volatilität 3,31 3,83 Stress 3,18 3,13 1 2 3 4 5 Stimme überhaupt nicht zu Stimme stark zu 8
Arbeit ist aktuell nur zu einem moderaten Grad technologisiert Informationsund Kommunikations -technologie Unterstützung durch Tools / IT und Zusammenarbeit mit Maschinen 2,44 2,91 Führungskräfte Mitarbeiter Automatisierung 1,95 2,22 Stimme überhaupt nicht zu 1 2 3 4 5 Stimme voll und ganz zu 9
Kommunikationsmuster passen sich langsam an das digitale Zeitalter an Unternehmensübergreifende Kommunikation 2,88 3,48 Informationsund Kommunikations -technologie Abteilungsübergreifende Kommunikation 3,09 3,61 Kommunikation über E-Mail 3,52 4,44 Kommunikation über Web-Meeting- Software Kommunikation über soziale Netzwerke 1,51 1,67 2,4 2,46 Führungskräfte Mitarbeiter Kommunikation über Chat-Tools Kommunikation über Voice Mail 1,37 1,35 1,85 2,12 Kommunikation über Instant Messaging 1,77 2,68 1 2 3 4 5 Gar nicht Sehr 10
Neue Arten von Teams sowie Teamarbeit an und für sich gewinnen mit der Zeit an Bedeutung Wechselnde Projektteams 2,42 1,89 Informationsund Kommunikations -technologie Virtuelle Teams 1,58 2,22 Globale Teams 1,43 1,86 Bereichsübergreifende Teams Unternehmensübergreifende Teams 1,68 2,14 2,27 2,82 Führungskräfte Mitarbeiter Diverse Teams 2,16 2,74 Internationalisierung 2,04 2,49 Ingesamt mehr Teamarbeit 2,67 3,12 Gar nicht 1 2 3 4 5 Sehr 11
Kompetenzanforderungen nehmen deutlich zu IT-Kompetenzen 2,78 3,42 Leistungs- und Talentmanagement Informationsverarbeitung 3,59 4,17 Problemlösen 3,1 3,8 Führungskräfte Mitarbeiter Agilität 3,55 4,07 Lebenslanges Lernen 3,79 4,3 1 2 3 4 5 Stimme überhaupt nicht zu Stimme stark zu 12
Arbeitserfolg und Leistung werden leichter quantifizierbar Leistungs- und Talentmanagement Höhere Transparenz und Überwachbarkeit von Leistung 3,29 3,68 Führungskräfte Mitarbeiter Höhere Outputorientierung 2,77 3,3 1 2 3 4 5 Gar nicht Sehr 13
Einflussmöglichkeiten am Arbeitsplatz nehmen zu Hierarchie Stärkere Demokratisierung und erhöhte Partizipationsmöglichkeiten 2,28 3,53 Autonome Wahl der Arbeitsmethoden 3,32 4,02 Autonome Arbeitszeitplanung 3,25 3,86 Führungskräfte Mitarbeiter Entscheidungsautonomie 3,22 4,09 Flachere Hierarchien 2,67 2,68 1 2 3 4 5 Stimme überhaupt nicht zu Stimme stark zu 14
Es kommt zu strukturellen Veränderungen in Organisationen Veränderung von Tätigkeitsinhalten und Berufsbildern 2,62 2,43 Strukturelle Veränderungen Wahrgenommene Jobunsicherheit 1,18 1,59 Zunehmender Wettbewerb innerhalb der Organisation 2,47 2,86 Führungskräfte Mitarbeiter Zunehmender Wettbewerb zwischen Organisationen 3,11 3,55 1 2 3 4 5 Stimme überhaupt nicht zu Stimme stark zu 15
Ausblick: Was sind mögliche Chancen und Risiken dieser Veränderungen von Arbeit? Wie kann der digitale Wandel positiv gestaltet werden? 16
Mögliche Chancen und Risiken digitalisierter Arbeit Chancen + - Risiken Höhere empfundene Sinnhaftigkeit Mehr Weiterentwicklungsmöglichkeiten Höhere Arbeitszufriedenheit Mehr Kreativität und Innovation Mehr Stress Mehr Burnout Mehr körperliche Beschwerden Höhere Kündigungsabsicht Quelle: Schwarzmüller, Brosi & Welpe (2016) 17
Das würden wir im nächsten Projektschritt gerne gemeinsam mit Ihrer Organisation untersuchen Untersuchung der Auswirkungen der digitalen Transformation, z.b. von Veränderungen in Der Beziehung zwischen Beruf und Privatleben (mobiles Arbeiten) Arbeitsbezogenen Herausforderungen (z.b. Komplexität und Intensität) Höherer Eigenverantwortung Neuen Formen der Teamarbeit Auswirkungen dieser Veränderungen auf die identifizierten Chancen und Risiken Identifikation der Führungs- und Organisationsfaktoren, welche zu einer erfolgreichen Gestaltung der digitalen Transformation beitragen 18
Unser Forschungsmodell im Überblick Digital Work Design Work-Life Herausforderungen Höhere Eigenverantwortung Teamarbeit Führungsfaktoren Partizipative Führung Beziehungsförderndes Verhalten Gesundheitsförderndes Führungsverhalten Organisationale Faktoren Vertrauenskultur Innovationsförderliches Klima Fehlerkultur Chancen Sinnhaftigkeit Weiterentwicklung Arbeitszufriedenheit Kreativität und Innovation Risiken Stress Burnout Kündigungsabsicht Fokussierung auf Ihre zentralen Fragestellungen möglich 19
Geplantes methodisches Vorgehen: Smartphone-Studie Ein allgemeiner Fragebogen vorab Anschließend mehrmals täglich kurze Befragung (je 2-3 Minuten) von mindestens 150 Mitarbeitenden über ihr Smartphone (ios, Android)* Dauer von 1-2 Wochen Möglicher Zeitraum: November 2016 Mai 2017 Vorteile: Unmittelbare individuelle Handlungsempfehlungen für Ihr Unternehmen Live -Messung digitaler Arbeit und ihrer empfundenen Chancen / Risiken Hohe Aussagekraft Spielerischer Charakter der Erhebung Incentives für teilnehmende Mitarbeiter (Verlosung) * Alternativ webbasierte Befragung möglich 20
Geplante Verwertung der Studienergebnisse Umfassende Ergebnispräsentation inklusive Handlungsoptionen für Ihr Unternehmen Vorstellung der Ergebnisse auf der Abschlusstagung unseres Forschungsprojekts in Q3-2017 Konsolidierung der Ergebnisse in einem wissenschaftlichen Artikel Hinweise: Alle Daten werden nur in anonymisierter Form verwendet die Anonymität der teilnehmenden Mitarbeiter und Ihrer Organisation ist zu jeder Zeit gewährleistet Auf Wunsch ist es jedoch möglich, Ihre Organisation als Kooperationspartner unseres Forschungsprojektes zu nennen sprechen Sie uns bei Interesse darauf an! 21
Wir suchen Sie! Sie möchten mehr darüber erfahren, wie Ihre Organisation Arbeit im Zeitalter der digitalen Transformation erfolgreich gestalten kann? Sie suchen nach Stellschrauben, die zu einem positiven Wandel beitragen können? Sie sind bereit, Ihre Mitarbeitenden über einen Zeitraum von 1-2 Wochen an unserer Studie teilnehmen zu lassen? Kontakt: Sprechen Sie uns an! Tanja Schwarzmüller 089-289-24820 t.schwarzmueller@tum.de Dr. Prisca Brosi 089-289-24821 brosi@tum.de 22