Grundzüge der Spieltheorie

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Transkript:

Grundzüge der Spieltheorie Prof. Dr. Stefan Winter Ruhr-Universität Bochum Begleitmaterialien zur Vorlesung sind abrufbar unter: http://www.rub.de/spieltheorie 1

Die folgende Vorlesungsaufzeichnung und das hier vorliegende Skript beruhen auf dem Buch: Grundzüge der Spieltheorie von Stefan Winter, Springer Gabler, Erschienen im Dezember 2014 2

8. Spiele mit fehlerhaften Strategien 3

Bisheriges Gleichgewichtkonzept: Alle Spieler treffen bewusste Entscheidungen, die darauf abzielen, ihre Auszahlungen zu maximieren. Sie machen dabei keine Fehler. Frage in diesem Kapitel: Wie sollten Spieler ihre optimalen Strategien wählen, wenn ihre Mitspieler eventuell Fehler bei der Wahl ihrer eigenen Strategien machen? 4

Einführendes Beispiel: Uli links rechts oben 10 10-990 9 Iris 9 9 unten -990 9 5

Gleichgewichte: 8. Spiele mit fehlerhaften Strategien - {oooooooo; llllllllll} beide Spieler erreichen Auszahlungen von 10 - {uuuuuuuuuu; rrrrrrhtttt} beide Spieler reichen Auszahlungen von 9 Das zweite Gleichgewicht ist ineffizient. Iris sollte oben und Uli links spielen. Gefahr: - Sollte einer der beiden Spieler einen Fehler machen, setzt der andere Spieler sich der Gefahr aus, eine Auszahlung von -990 zu bekommen. - Spielt Iris oben und Uli rechts, hat dieser Fehler für Uli selbst kaum Auswirkungen (seine Auszahlung sinkt von 10 auf 9). Iris Auszahlungen hingegen sinken von 10 auf -990. 6

Lösungsmöglichkeit: - Iris könnte unten spielen. Dann hat sie eine sichere Auszahlung von 9. - Gleiches gilt für Uli, der rechts spielen könnte. Problem: Wenn der jeweils andere Spieler gar keinen Fehler machen würde, hätten die Spieler vergeblich auf die Auszahlung in Höhe von 10 verzichtet und sich mit 9 begnügt. Folgerung: Eine eindeutige Lösung lässt sich nicht festlegen. Es ist jedoch möglich, die wichtigsten Einflussgrößen auf die Strategiewahl der Spieler zu bestimmen. 7

Einflussgröße Fehlerwahrscheinlichkeit w Uli links (1-w) rechts w Iris oben unten 10 9 10-990 -990 9 9 9 8

Erwartete Auszahlungen: - Wenn Iris oben spielt, dann erzielt sie eine erwartete Auszahlung von: EE(AA oooooooo ) = (1 ww) 10 + ww ( 990) = 10 1000ww - Spielt sie unten, dann erhält sie eine erwartete Auszahlung von: Berechnung der kritischen Fehlerwahrscheinlichkeit w - Iris sollte bei der Strategie oben bleiben, solange ihre erwartete Auszahlung mindestens so hoch ist wie ihre erwartete Auszahlung für unten. Es muss gelten: 10 1000ww 9 ww 1/1000 - Solange Iris bei Uli mit einer Fehlerwahrscheinlich von 1/1000 oder weniger rechnet, sollte sie bei der Strategie oben bleiben. 9

Kritik: Selbst wenn man annimmt, der Mitspieler könnte einen Fehler machen, weiß man in der Regel trotzdem nicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines solchen Fehlers ist. Die Berechnung der kritischen Werte ist also möglich, es gibt aber keinen objektiven Maßstab mit dem diese verglichen werden können. 10

Einflussgröße Schadenshöhe Uli links (1-w) rechts w Iris oben unten 10 9 10 0 0 9 9 9 Anmerkung: Die Änderung der Auszahlungen von je -990 auf 0 ändert nichts an den Gleichgewichten des Spiels. 11

Erwartete Auszahlungen: - Wenn Iris oben spielt, dann erzielt sie eine erwartete Auszahlung von: EE(AA oooooooo ) = (1 ww) 10 + ww 0 = 10 10ww - Spielt sie unten, dann erhält sie eine erwartete Auszahlung von: Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeit w - Iris sollte bei der Strategie oben bleiben, solange ihre erwartete Auszahlung mindestens so hoch ist wie ihre erwartete Auszahlung für unten. Es muss gelten: 10 10ww 9 ww 1/10 - Solange Iris bei Uli mit einer Fehlerwahrscheinlich kein von 1/10 oder weniger rechnet, sollte sie bei der Strategie oben bleiben. 12

Beobachtung: Durch die Änderung der Auszahlungen, könnte Iris auch mit höheren Fehlerwahrscheinlichkeiten als 1/1000 leben, solange diese den Wert 1/10 nicht überschreitet. Fazit: Bei der Berücksichtigung möglicher Fehler spielen sowohl die Fehlerwahrscheinlichkeiten also auch die Schadenshöhe eine Rolle. 13

Trembling-Hand Perfektion Beispiel Weltvernichtungsmaschine: - Entscheidungen über einen Angriff und den Bau einer Weltvernichtungsmaschine werden simultan getroffen. 14

Weltvernichtungsspiel in Matrixform UDSSR Automatische Bombe Nichtautomatische Bombe USA Kein Angriff Angriff 1-1 1-1 1 2 1 0 15

Gleichgewichte: {KKKKKKKK AAAAAAAAAAAAAA; AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAhee BBBBBBBBBB} {AAAAAAAAAAAAAA; NNNNNNhtttttttttttttttttttttthee BBBBBBBBBB} Frage: Sind die zu den Gleichgewichten gehörenden Gleichgewichtsstrategien auch dann noch gute Strategien, wenn der jeweilige Gegenspieler evtl. einen Fehler macht? Anmerkung: - Berücksichtigung von Fehlern erfolgt durch die Annahme, dass der Gegner nicht seine beste Antwort spielt, sondern eine gemischte Strategie. - w bezeichnet wieder die Fehlerwahrscheinlichkeit - Im Gegensatz zu zuvor betrachteten gemischten Strategien, werden die Wahrscheinlichkeiten nicht bewusst zur Gewinnmaximierung gewählt, sondern entstehen durch Fehler. 16

Weltvernichtungsspiel mit Fehlerwahrscheinlichkeit w aus Sicht der USA USA Kein Angriff Angriff Automatische Bombe (1-w) UDSSR 1 1-1 2 Nichtautomatische Bombe w 17

Erwartete Auszahlungen der USA: EE AA KKKKKKKK AAAAAAAAAAAAAA = (1 ww) 1 + ww 1 = 1 EE AA AAAAAAAAAAAAAA = (1 ww) ( 1) + ww 2 = 3ww 1 Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeit w: Die Strategie Kein Angriff ist eine Gleichgewichtsstrategie, solange die erwartete Auszahlung für Kein Angriff mindestens genauso hoch ist wie die erwartete Auszahlung für Angriff. Dies ist dann der Fall, wenn gilt: EE AA KKKKKKKK AAAAAAAAAAAAAA EE AA AAAAAAAAAAAAAA 1 3ww 1 ww 2/3 Solange die Wahrscheinlichkeit für einen Fehler der UdSSR geringer als 2/3 ist, bleibt die Strategie Kein Angriff beste Antwort auf die Strategie Automatische Bombe. 18

Begriff Trembling-Hand perfekte Strategie Eine Strategie heißt Trembling-Hand perfekt, wenn sie bei einer geringen Fehlerwahrscheinlichkeit des Gegners immer noch eine beste Antwort bleibt. Begriff Trembling-Hand perfektes Gleichgewicht Ein Gleichgewicht wird als Trembling-Hand perfektes Gleichgewicht bezeichnet, wenn die Strategien aller Spieler in der Strategiekombination des Gleichgewichts Trembling-Hand perfekte Strategien sind. Erläuterung Trembling-Hand Der Begriff Trembling-Hand, wörtlich übersetzt: Zitternde Hand, spielt darauf an, dass die Spieler bei der Auswahl ihrer Strategien einen ihrer Spielpläne mit einer zitternden Hand auswählen, also die falsche Strategie erwischen könnten. 19

Begriff Trembling-Hand Perfektion - Trembling-Hand Perfektion ist ebenso wie Teilspielperfektion eine weitere Verfeinerung von Gleichgewichtskonzepten. Solche Verfeinerungen dienen zur Bestimmung der besseren Gleichgewichte, wenn man mehrere zur Auswahl hat. - Trembling-Hand Perfektion verlangt von einem Gleichgewicht, dass die Strategien der Spieler auch dann noch gute Strategien sein sollen, wenn der Gegner mit einer gewissen, geringen Wahrscheinlichkeit einen Fehler macht und nicht seine beste Antwort spielt. 20

Folgerung: - Eine genaue Definition einer geringen Fehlerwahrscheinlichkeit ist nicht eindeutig bestimmbar. Man kann aber sagen, dass eine Strategie, die erst bei einer Fehlerwahrscheinlichkeit von 2/3 keine beste Antwort mehr wäre, Trembling-Hand perfekt ist. - Die oben analysierte Strategie der USA, keinen Angriff auszuführen, lässt sich als Trembling-Hand perfekte Strategie kennzeichnen. 21

Weltvernichtungsspiel mit Fehlerwahrscheinlichkeit w aus Sicht der UdSSR USA Automatische Bombe UDSSR Nichtautomatische Bombe Kein Angriff (1-w) 1 1 Angriff w -1 0 22

Erwartete Auszahlungen der UdSSR: Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeit w: Die Strategie Automatische Bombe ist eine Gleichgewichtsstrategie, solange die erwartete Auszahlung für Automatische Bombe mindestens genauso hoch ist wie die erwartete Auszahlung für Nichtautomatische Bombe. Dies ist dann der Fall, wenn gilt: 1 2ww 1 ww ww 0 Als Wahrscheinlichkeit kann w nicht kleiner 0 werden, also muss die Fehlerwahrscheinlichkeit der USA bei Null liegen. 23

Schlussfolgerung: - Sollte eine Wahrscheinlichkeit dafür bestehen, das die USA einen Fehler macht, ist automatische Bombe keine Gleichgewichtsstrategie mehr. - Der Bau der automatischen Bombe ist also nicht Trembling-Hand perfekt. Das Gleichgewicht {KKKKKKKK AAAAAAAAAAAAAA; AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAhee BBBBBBBBBB} ist kein Trembling-Hand perfektes Gleichgewicht. 24

Prüfung des zweiten Gleichgewichts {AAAAAAAAAAAAAA; NNNNNNhtttttttttttttttttttttthee BBBBBBBBBB} : Aus Sicht der USA: Erwartete Auszahlungen: EE AA AAAAAAAAAAAAAA = ww ( 1) + (1 ww) 2 = 2 3ww EE AA KKKKKKKK AAAAAAAAAAAAAA = ww 1 + (1 ww) 1 = 1 25

Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeit w: Die Strategie Angriff ist eine Gleichgewichtsstrategie, solange die erwartete Auszahlung für Angriff mindestens genauso hoch ist wie die erwartete Auszahlung für Kein Angriff. Dies ist dann der Fall, wenn gilt: EE AA AAAAAAAAAAAAAA EE AA KKKKKKKK AAAAAAAAAAAAAA 2 3ww 1 ww 1/3 Solange die Wahrscheinlichkeit für einen Fehler der UdSSR geringer als 1/3 ist, bleibt die Strategie Angriff beste Antwort auf die Strategie Nichtautomatische Bombe Da die Wahrscheinlichkeit mit 1/3 recht hoch ist, kann man sagen, dass die Strategie Angriff Trembling-Hand perfekt ist 26

Aus Sicht der UdSSR Erwartete Auszahlungen: Berechnung der Fehlerwahrscheinlichkeit w: Bestimmung der Fehlerwahrscheinlichkeit w, bis zu der die Strategie Nichtautomatische Bombe eine beste Antwort bleibt: ww 2ww 1 ww 1 27

Fazit: - Da eine Wahrscheinlichkeit nicht größer als 1 sein kann, ist die Bedingung ww 1 immer erfüllt. - Die Strategie Nichtautomatische Bombe ist daher Trembling-Hand perfekt. Das Gleichgewicht {AAAAAAAAAAAAAA; NNNNNNhtttttttttttttttttttttthee BBBBBBBBBB} Trembling-Hand perfektes Gleichgewicht. ist ein Ergänzung: Gleichgewichte dominanter Strategien sind immer Trembling-Hand perfekt, denn es ist für einen Spieler mit einer dominanten Strategie irrelevant, was der oder die anderen Spieler tun. Seine dominante Strategie ist immer die beste Antwort auf alle möglichen Strategien der Mitspieler, auch wenn diese Fehler machen. 28

Nutzungshinweise: Das hier vorliegende Vorlesungsskript darf ausschließlich im Rahmen gebührenfreier Bildungsangebote ohne weitere Genehmigung genutzt werden. Im Fall von gebührenpflichtigen Bildungsangeboten wenden Sie sich zur Klärung der Nutzungsbedingungen bitte vorab an Prof. Dr. Stefan Winter. Die Weitergabe der hier verwendeten Materialien ist nicht gestattet, alle Unterlagen dienen ausschließlich dem persönlichen Gebrauch. Mit der Nutzung der hier bereitgestellten Materialien erklären Sie sich mit diesen Bedingungen einverstanden. 29