Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft Fernstudium (AG-F) in der DGWF, 17.- in Hamburg Formen der Kompetenzentwicklung der Studierenden bei der Studiengangentwicklung weiterbildender Studiengänge mitdenken Katharina Hombach Katharina.hombach@fh-muenster.de Fachhochschule Münster Wandelwerk Zentrum für Qualitätsentwicklung
Agenda 1. Hintergrund: Kompetenzorientierung 2. FINDUS-Prozess zur Studiengangentwicklung 3. Das Netzwerk Master in Teilzeit 4. Publikationsreihe Werkstattberichte 2 von 25
Agenda 1. Hintergrund: Kompetenzorientierung 2. FINDUS-Prozess zur Studiengangentwicklung 3. Das Netzwerk Master in Teilzeit 4. Publikationsreihe Werkstattberichte 3 von 25
Hintergrund Hochschulpolitisch Kompetenzorientierung als die Orientierungsgröße bei der (Weiter-)Entwicklung von Studiengängen und Modulen in Akkreditierungsverfahren für didaktische Innovationen in der Lehre Hinwendung zum lernenden Subjekt und dessen Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten Beachtung fachlicher und außerfachlicher Kompetenzen 4 von 25
Hintergrund Organisationale Ebene FH Münster Neue Zielgruppen erschließen Adressatengerechte Studienangebote entwickeln Bestehendes Angebot durch flexiblere Studienprogramme (in Teilzeit) erweitern Systemakkreditierte Hochschule seit 2011 5 von 25
Agenda 1. Hintergrund: Kompetenzorientierung 2. FINDUS-Prozess zur Studiengangentwicklung 3. Das Netzwerk Master in Teilzeit 4. Publikationsreihe Werkstattberichte 6 von 25
FINDUS Das Prozessportal Prozessorientierung als Bestandteil des QM = Formulare, Informationen, Diagramme, Service Flussdiagramm zum Prozess Studiengang entwickeln und einführen 7 von 25
Kompetenzorientierte Studiengangentwicklung Kompetenzprofile für Studiengänge Module mit Modulzielen Lernszenarien und Prüfungsformen Fördermaßnahmen - Bestimmung der zu erreichenden Kompetenzen anhand von Rahmenvorgaben (DQR, HQR, ggf. fachspez. QR) - Anforderungs- und Bedarfsanalysen durchführen - Kompetenzprofile ableiten und formulieren Bildung eines Expertengremiums zur Steuerung, Einbezug der Stakeholder - Module outcomebezogen konzipieren und Kompetenzziele je Modul formulieren - Erstellung eines Modulplans - Kompetenzorientierte Lehr-/ Lernarrangements planen - Kompetenzorientierte Prüfungsformen planen Evaluations- und Qualitätssicherungsmaßnahmen planen Revision und Optimierung des Curriculum - Studienbegleitenden Fördermaßnahmen planen 8 von 25
Agenda 1. Hintergrund: Kompetenzorientierung 2. FINDUS-Prozess zur Studiengangentwicklung 3. Das Netzwerk Master in Teilzeit 4. Publikationsreihe Werkstattberichte 9 von 25
Das Netzwerk Master in Teilzeit Struktur Expertenforen als Bestandteil des QM: Systematische Anregung von (wechselseitigen) Lernprozessen Akteure aus unterschiedlichen Organisationseinheiten frühzeitig in die Konzeption neuer Maßnahmen einbinden Gründung des Netzwerk M.i.T. im Oktober 2015 zur Entwicklung neuer und Überarbeitung bestehender Masterstudiengänge in Teilzeit Gemeinsames Ziel: Austausch Entwicklung Transfer von Reformelementen Funktional-organisatorische Merkmale Strategisches Netzwerk Interdisziplinäres Netzwerk 10 von 25
Das Netzwerk Master in Teilzeit Themen und Fragen 4 Masterstudiengänge in Teilzeit als Pilotstudiengänge Didaktische Aufbereitung von Fernlernmaterialien, z.b. Studienbriefen, etutorials Nutzung der Präsenzphasen, z.b. als flipped classroom Anrechnung außerhochschulisch erworbener Kompetenzen Heterogenität der Studierenden Lebenswelt- und Praxisbezug durch Praxisprojekte Zeitliche und räumliche Flexibilisierung des Lernens Gestaltung von Betreuungskonzepten Self-Assessment zu Beginn Brückenkurse / Angleichkurse Blended Learning Konzepte, z.b. VC Studieren im Baukastenprinzip 11 von 25
1. Hintergrund 2. FINDUS-Prozess zur Studiengangentwicklung 3. Das Netzwerk Master in Teilzeit 4. Publikationsreihe Werkstattberichte 12 von 25
Reihe Werkstattberichte Einbettung Reihe Werkstattberichte des Wandelwerks (Hrsg. Harth/Boentert) Praxishilfen zu verschiedenen hochschuldidaktischen Themen Drei aufeinander aufbauende Bände zu Kompetenzen Kompendium Kompetenzen Kompetenzziele für die Hochschullehre formulieren (2014) Kompetenzen entwickeln (erscheint Herbst 2015) Kompetenzen prüfen (erscheint Herbst 2015) 13 von 25
Band 1 Kompendium Kompetenzen Leitfragen und Inhalt Leitfragen: Wie lassen sich außerfachliche Kompetenzen operationalisieren? Wie kann außerfachliche Kompetenzentwicklung greifbarer, weniger beliebig und damit auch messbar(er) gemacht werden? Inhalt 1. Rahmenmodell der Handlungskompetenz 2. Kompetenzmatrix als Basis für die Entwicklung von kompetenzorientierten Studiengängen 3. Kompakte Übersicht über verschiedene außerfachlichen Kompetenzbereiche und deren operationalisierte Teilkompetenzen 14 von 25
Kompetenzdefinition Weinert 2001, S. 27f.: Kompetenzen als die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können 15 von 25
Handlungskompetenzmodell Fachkompetenz Sozialkompetenz Handlungskompetenz Methodenkompetenz Personalkompetenz 16 von 25
Band 1: Kompendium Kompetenzen Kompetenzmatrix 17 von 25
Band 1: Kompendium Kompetenzen Außerfachliche Kompetenzbereiche und Teilkompetenzen Ausgewählte Unterkompetenzen von Selbstkompetenz souveränes Auftreten Selbstmanagementkompetenz Lernbereitschaft Flexibilität im Handeln Entscheidungskompetenz Reflexionskompetenz 18 von 25
Band 1: Kompendium Kompetenzen Erfahrungen im Einsatz der Kompetenzmatrix Erfolge Präzisierung der Kompetenzen Modulhandbücher gewinnen an Kontur Stufenweise Beschreibung der Kompetenzentwicklung Lehrende können eigene Lehrplanung daraufhin abstimmen Kompetenzorientierte Prüfungsformen können hier anschließen Stolpersteine z.t. nicht zielführende Nutzung der Matrix, z.b. durch inflationäre Verwendung der selben Kompetenzen Formulierung der Zielkompetenzen ist aufwendig Einbindung der Lehrenden z.t. mühselig 19 von 25
Band: Kompetenzen entwickeln Leitfragen und Inhalte Außerfachliche Kompetenzentwicklung sollte nicht losgelöst von den Fachinhalten und dem Fachkontext stattfinden: Fachwissen als Nährboden (Dubs 1996) Wie lässt sich fachliche und außerfachliche Kompetenzentwicklung i.s. eine integrativen Vorgehens sinnvoll miteinander verzahnen? Mittels welcher Lehr-/Lernsettings und Methoden lassen sich welche außerfachlichen Kompetenzen fördern? Überblick über Lehr-/Lernmethoden, systematisiert nach verschiedenen Funktionen im Lernprozess: Einsteigen und Beginnen, Umgang mit Vorwissen, Neues Wissen erwerben und vertiefen, Diskussionen und fachliche Diskurse in Gang bringen, Feedback geben und nehmen. 20 von 25
Band: Kompetenzen entwickeln Beispiel: Umgang mit Vorwissen Relevanz des Vorwissens: Inhalte und Ergebnisse werden ( ) von den Lernern vor dem Hintergrund ihres bereits vorhandenen Wissens selbst konstruiert bzw. rekonstruiert. (Arnold 2010, S. 25) Anschlusslernen (Nuissl 2010). Methodenbeispiel um Vorwissen zu aktivieren: Punkteabfrage Funktion Gruppengröße Dauer Setting Platzierung Material Vorbereitung Das Vorwissen der Gruppe abfragen, aktivieren und visualisieren Zwei bis zweihundert Studierende Fünf bis zehn Minuten In jedem Rahmen einsetzbar Innerhalb einer Veranstaltungssitzung durchführbar, zu Beginn, inmitten einer thematischen Einheit oder als Feedback zum Ende der Veranstaltung Flipchart oder Moderationspapier sowie Moderationsmarker oder Klebepunkte Bereiche oder Fragen überlegen, zu denen das Vorwissen abgefragt wird Einsatzbereiche und Kompetenzentwicklung 21 von 25
Band: Kompetenzen prüfen Leitfragen und Inhalte Wozu prüfen, wann prüfen, was prüfen, wie prüfen, wie vorbereiten, wie auswerten? Beispiele kompetenzorientierter Prüfungen an der FH Münster Lernfortschrittsbezogenes Prüfen im Planspiel mittels Portfolio Soziale Kompetenzen im Projektseminar durch mündliche Prüfungen prüfen Kompetenzen im Theorie-Praxis-Projekt durch Beobachtung erfassen 22 von 25
Fazit und Fragen der Fernlehre Kompetenzorientierte Studiengangentwicklung ist ein gemeinschaftliches Projekt unter Einbezug der relevanten Akteure Kompetenzorientierte Studiengangentwicklung erfordert, Lernziele, Lernarrangements und Prüfungen aufeinander abzustimmen Fachliche und außerfachliche Kompetenzen nicht isoliert entwickeln Kompetenzentwicklung durch didaktisch aufbereitete Lernsettings und Methoden unterstützen Abstimmung von Präsenz und Fernlehre Erwerb außerfachlicher Kompetenzen in der Fernlehre durch Medien unterstützen 23 von 25
Literatur Arnold, R. (2010): Konstruktivismus. In: R. Arnold, S. Nolda u. E. Nuissl (Hg.): Wörterbuch Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn, S. 25. Dubs, R. (1996): Schlüsselqualifikationen werden wir erneut um eine Illusion ärmer. In: P. Gonon (Hg.): Schlüsselqualifikationen kontrovers. Aarau, S. 49-57. Krämer, J./Müller-Naevecke (2014): Kompendium Kompetenzen. Kompetenzziele für die Hochschullehre formulieren. (Reihe Werkstattberichte des Wandelwerks, Band 1). Münster. Krämer, J./Müller-Naevecke (im Druck): Kompetenzen entwickeln. (Reihe Werkstattberichte des Wandelwerks, Band 5). Münster. Harth, T./Hombach, K. (im Druck): Kompetenzen prüfen. (Reihe Werkstattberichte des Wandelwerks, Band 8). Münster. Nuissl, E. (2010): Anschlusslernen. In: R. Arnold, S. Nolda u. E. Nuissl (Hg.): Wörterbuch Erwachsenenbildung. Bad Heilbrunn, S. 20-21. 24 von 25
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