Fakten und Position der Bundesregierung zum so genannten Fachkräftemangel

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Transkript:

Deutscher Bundestag Drucksache 174784 17. Wahlperiode 15. 02. 2011 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Jutta Krellmann, Sevim Dag delen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 174072 Fakten und Position der Bundesregierung zum so genannten Fachkräftemangel Vorbemerkung der Fragesteller SeitMonatenbeklagenBundesregierungundArbeitgeberverbändeeinenbestehendenbzw.drohendenFachkräftemangelundwarnenvoreinemdamit verbundenenwohlstandsverlust.verschiedenegruppennutzendiesedebatte, umsiefürihreinteressenzuinstrumentalisieren.einzelnewissenschaftler fordernwegendesangeblichenfachkräftemangelslängerewochenarbeitszeitenfürbeschäftigte,unternehmensvertreterforderneinenspäterenrentenbeginnundzuwanderungnachreinökonomischenkriterien.mitderunkritischenübernahmedertheseeinesfachkräftemangelsgerätabervorallemaus demblick,dassesindeutschlandimmernochmillionenmenschenohnearbeitgibt.dasstatistischebundesamtnenntdiezahlvon8,6millionenmenschen,diesichimjahr2009entwederüberhaupteinenarbeitsplatzodermehr Arbeitsstundenwünschten.LautBericht BildunginDeutschland2010 haben1,5millionenjungemenschenindeutschlandzwischen20und29jahren keinenberufsabschluss.alswesentlicheursachefürdenhohenanteilanungelerntenjugendlichensehendiewissenschaftlerdasknappelehrstellenangebotan.dertatsächlichebedarfanausbildungsplätzenwerdevielzuniedrig eingeschätzt. EntgegenderinderÖffentlichkeitkolportiertenMeinunglegenseriöseStudiennahe,dasseskeinengenerellenundbranchenübergreifendenMangelgibt unddassallenfallsinbestimmtenbranchen wieinboomzeitenallgemein üblich einhoherbedarfanfachkräftenherrscht.sorelativierengemeinsameforschungendesinstitutsfürarbeitsmarkt-undberufsforschungder BundesagenturfürArbeit (IAB)unddesBundesinstitutsfürBerufsbildung (BIBB)dieüblicheDramatisierungeinesdrohendenFachkräftemangels (HelmrichZika2010).SiezeichneneindifferenziertesBild,sprechenvon einemsteigendenbedarfanfachkräftenineinigenwenigenbereichenbei gleichzeitigmöglicherunterbeschäftigunginvielenanderenbereichen,insbesondereindergruppedergeringqualifizierten.undsieweisenaufdiebeschränkteaussagekraftvonlängerfristigenprognosenzumfachkräftemangel hin:soträfendieindiesenprognosen gemachtenvorhersagen nurdannein, wennbestimmte,genaubenanntebedingungengeltenundüberdenprojektionszeitraumbestandhaben. BeiArbeitskraftmangelwürdeesinderReali- DieAntwortwurdenamensderBundesregierungmitSchreibendesBundesministeriumsfürArbeitundSoziales vom11.februar 2011 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich in kleinerer Schrifttype den Fragetext.

Drucksache 174784 2 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode tätimmerzuanpassungsreaktionenkommen,etwadurchumstellungvonproduktionsprozessen.eineaktuellestudiedesdeutscheninstitutsfürwirtschaftsforschunge.v. (DIW)stelltdieTheseeinesFachkräftemangelssogar grundsätzlichinfrage:füreingenerellknappesarbeitskräfteangebotgäbees keinebelege,dadielöhnederfachkräftekaumgestiegensindunddiezahl qualifizierterarbeitslosergrößeralsdiezahlderoffenenstellensei.fernersei angesichtsdervieleningenieursstudierendennichtmiteinemmangelzurechnen,vielmehrineinzelnenbranchensogareine Fachkräfteschwemme möglich. EinePolitik,diesichnichteinseitigimInteressederUnternehmensverbände instrumentalisierenlassenwill,mussgründlichprüfen,inwieferneintatsächlicherfachkräftemangelbesteht.einezukunftsorientiertearbeitsmarkt-und Bildungspolitiksollte,ausgehendvoneinerfundiertenBestandsaufnahmevon NachfrageundAngebotaufdemArbeitsmarkt,absehbareQualifizierungsbedarfeermittelnundbildungspolitischvoreilenddaraufreagieren.EinwanderungsregelungenmüssenzudemmöglichenegativeAuswirkungeneinerAnwerbepolitikvonFachkräftenfürdieHerkunftsländerberücksichtigen ( brain drain ). Vorbemerkung der Bundesregierung FachkräftesichernInnovationsfähigkeit,Produktivität,WachstumundBeschäftigunginunsererVolkswirtschaft.DieSicherungderFachkräftebasisbildeteinenzentralenHandlungsschwerpunktderBundesregierung,dennbereits heutetreteninmanchenbranchenundregionensowieinbezugaufspezifischequalifikationenundunternehmensgrößenschwierigkeitenbeiderpersonalrekrutierungundineinigenberufenfachkräfteengpässeauf.dieergebnisse wissenschaftlicherprognosenzeigen,dassdavonauszugehenist,dasssichdie SchwierigkeitenderUnternehmenbeiderPersonalsucheimKontextderdemografischenEntwicklung,derderzeitigenwirtschaftlichenErholungunddes StrukturwandelsderWirtschaftmittel-bislangfristigweiterverschärfenwerden,wennnichtweiterhinvorausschauendgehandeltundallesdarangesetzt wird, Personallücken möglichst zu vermeiden. DieBundesregierungflankiertdieAnstrengungenderUnternehmenundSozialpartner,indemsiegeeigneteRahmenbedingungensetztundgezielteUnterstützungsmaßnahmenanbietet.ErstePrioritäthabendabeiBildungundQualifizierungsowiedieAktivierungvonMenschen,dieinDeutschlandleben.DarüberhinaussinddieVerlängerungderLebensarbeitszeit,diebessereVereinbarkeitvonFamilienlebenundBerufsowiedieIntegrationvonMigrantinnen undmigrantenvonentscheidenderbedeutung,umfachkräftemängelzuverhindern.nebenderausschöpfunginländischerpotenzialewirddiebundesregierungverstärktaufqualifiziertezuwanderungsetzen.diebundesregierung wird dazu Anpassungsbedarf im Zuwanderungsrecht prüfen. UmdiegenanntenHerausforderungenerfolgreichzubewältigen,sinddieUnterstützungunddasZusammenwirkenvonPolitikundSozialpartnernerforderlich.AusdiesemGrundverständigtesichBundeskanzlerinMerkelmitVertreternderArbeitgeberverbände,derKammernundderGewerkschaftenimRahmendesZukunftsgesprächsam18.Juni2010inMesebergdarauf,einegemeinsameArbeitsgruppe FachkräftederZukunft einzuberufen.aufgabeder Arbeitsgruppe FachkräftederZukunft istes,bestehendemaßnahmender BundesregierungundderSozialpartnerzubündelnundweitereHandlungsbedarfezuidentifizieren.DieErgebnissederArbeitsgruppewerdenimSommer 2011 vorgestellt werden.

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 3 Drucksache 174784 1. Was versteht die Bundesregierung unter einem Fachkräftemangel? DieFrage1wurdeindenFragen1abis1cdurchdieFragestellerkonkretisiert. Daher wird auf die Antworten zu den Fragen 1a bis 1c verwiesen. a) Was versteht die Bundesregierung unter einer Fachkraft? SinddamitnurPersonenmitakademischeroderauchberuflicherAusbildung gemeint? UntereinerFachkraftverstehtdieBundesregierunggrundsätzlichsowohlPersonenmiteineranerkanntenakademischenalsaucheineranerkanntenanderweitigen mindestens zweijährigen abgeschlossenen Berufsausbildung. b)wannkannaussichtderbundesregierungvoneinemfachkräftemangel gesprochen werden? WassinddieKriterien,anhanddererbemessenwird,obeinFachkräftemangel vorliegt? VoneinemFachkräftemangelkanndanngesprochenwerden,wenndieNachfragenachFachkräftennichtbzw.nichtausreichendgedecktwerdenkann.Dies kanngesamtwirtschaftlichzutreffenodersichbspw.nuraufberufsfachliche oderräumlichundoderzeitlichbegrenzteteilarbeitsmärktebeziehen.möglicheindikatorensinddieentwicklungvonvakanzzeitenoderdiegegenüberstellungoffenerstellenzurzahlderarbeitslosen.diesegrößensindallerdings alsumfassenderindikatorfüreinenfachkräftemangelalleinnichtausreichend (vgl. dazu auch die Ausführungen in der Antwort zu Frage 2). c)wieunterscheidetdiebundesregierungzwischentatsächlichemfachkräftemangelund normalemmissmatch zwischenfachkräfteangebot und -nachfrage am Arbeitsmarkt? KommtestrotzhoherArbeitslosigkeitzuunbesetztenStellen,sprichtmanvon einemmismatchamarbeitsmarkt.gründefürdiesenmismatchkönnenindem qualifikatorischenoderauchräumlichenanforderungsprofildesarbeitgebers liegen,dasvomarbeitnehmernichtodernichtausreichenderfülltwird.der BegriffdesMismatchdientmithinderBeschreibungderUrsachenvonArbeitslosigkeit. Des Weiteren wird auf die Antwort zu Frage 1b verwiesen. 2.InwelchenBereichen (Branchenbzw.Berufen)bestehtnachAnsichtder BundesregierunginderdeutschenWirtschaftbereitseinFachkräftemangel, und worauf begründet die Bundesregierung ihre Einschätzung? AuswertungenderamtlichenStatistikzudenVakanzzeitenoderdemVerhältnis zwischenoffenenstellenundarbeitslosengebenhinweiseaufmöglichearbeitskräfteengpässe.siesindjedochkeinumfassenderunddamitausreichender Indikator,dasowohldasfreiverfügbareArbeitsangebotüberdieGruppeder ArbeitslosenhinausgehtalsauchdiebeiderBundesagenturfürArbeitgemeldetenArbeitsstellennichtdengesamtenArbeitskräftebedarfderUnternehmen abbilden.grundsätzlichgilt,dasslückenzwischenarbeitskräftenachfrageund -angebotaktuelleherbeibestimmtenakademischenberufenundbeiberufen mitnaturwissenschaftlich-technischerausrichtungauftreten.aktuellliegtauch eineeinschätzungderbundesagenturfürarbeitvor,dieengpässebeiden Maschinen-undFahrzeugbauingenieurinnenund-ingenieuren,Elektroingenieurinnenund-ingenieuren,ÄrztinnenundÄrztensowieAltenpflegerinnen undaltenpflegernidentifiziert.beideranalysewerdeninsbesonderefolgende Aspekte berücksichtigt:

Drucksache 174784 4 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode AbgeschlosseneVakanzzeitenderbeiderBundesagenturfürArbeitgemeldeten Arbeitsstellen. StellenzugangundBestandderbeiderBundesagenturfürArbeitgemeldeten Arbeitsstellen. Bestand an Arbeitslosen. NebendertechnischenAnalysewirdeinedifferenzierteBewertungdurchArbeitsmarktexpertenderBundesagenturfürArbeitvorgenommen.Hierbeiwerden weitere Informationen hinzugezogen, wie z. B. Anteil der Stellen aus der Zeitarbeit, Altersstruktur der Beschäftigten, Anteil der Selbstständigen, Arbeitslosenquote (soweit vorhanden), DetailanalyseaufBerufsebene [Berufskennziffer (BKZ-),Dokumentenkennziffer (DKZ-)Ebene],umVerzerrungendurchHelfer-Berufeauszuschließen. 3.InwelchenBereichen (Branchenbzw.Berufen)drohtnachAnsichtder BundesregierunginderdeutschenWirtschaftindennächstenfünfJahren ein Fachkräftemangel? Auf welche Prognosen stützt sich dabei die Bundesregierung? DieFolgendesdemografischenWandelssindbereitsheutespürbarundwerden langfristigzueinerstarkenverschiebungderaltersstruktursowiezueinerverringerungderbevölkerungszahlführen.nachberechnungendesstatistischen BundesamteswirddieBevölkerungimerwerbsfähigenAlterbiszumJahr2030 um 6,3 Millionen Personen zurückgehen. HinzukommteinesteigendeLebenserwartung.ZusammenführenbeideEntwicklungenzueinerschrumpfendenunddabeialterndenBevölkerung.Immer wenigermenschenimerwerbsfähigenalterstehenkünftigimmermehrälteren Menschengegenüber.AmArbeitsmarktwerdensichdieFolgendieserEntwicklunginbesonderemMaßezeigen:DasArbeitskräfteangebotwirdsich durchdieschrumpfendebevölkerungverringern.derstrukturwandelhinzu wissensintensivenproduktenunddienstleistungenwirdzudemdenbedarfan gutausgebildetenfachkräftenerhöhen,währendderbedarfangeringqualifiziertenallervoraussichtnachsinkenwird.mankanndavonausgehen,dass aufgrunddesrückgangsdesarbeitskräfteangebotserheblicheengpässeentstehenkönnen.umnähereaussagenzurentwicklungdeszukünftigenarbeitskräfteangebotsundder-nachfragenachberufen,branchenundregionentreffenzukönnen,wirdderzeiteinjobmonitoringvombundesministeriumfürarbeit und Soziales (BMAS) aufgebaut. 4.GibtesBranchenundBerufsfelder,indeneneinFachkräfteüberangebot vorherrschtbzw.beidenendavonausgegangenwird,dassmittelfristigein Fachkräfteüberangebot eintreten wird? Wenn ja, welche? Wie hoch wir dieses Überangebot jeweils eingeschätzt? ImRahmeneinesGemeinschaftsprojektshabendasInstitutfürArbeitsmarktundBerufsforschung (IAB)unddasBundesinstitutfürBerufsbildung (BIBB) gemeinsammitdergesellschaftfürwirtschaftlichestrukturforschung,osna-

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 5 Drucksache 174784 brück (GWS)unddemFraunhoferInstitutfürAngewandteInformationstechnologie,St.Augustin (FIT)ModellrechnungenzudenkünftigenEntwicklungendesArbeitskräfteangebotsund-bedarfsnach4Qualifikationsstufenund nach12berufshauptfeldernerstellt (www.qube-projekt.de).dieergebnisse diesermodellrechnungensinderstmalsimjuli2010veröffentlichtworden (Helmrich, Zika 2010). WerdendieErgebnisseunterBerücksichtigungderberuflichenFlexibilitäten betrachtet,d.h.demwechselvondemerlerntenindenausgeübtenberuf,steheninfolgendenberufshauptfeldernauchbis2025nochausreichendarbeitsbzw.fachkräftezurverfügung:bearbeitende,verarbeitendeundinstandsetzendeberufe,maschinenundanlagensteuerndeundwartendeberufe,berufe imwarenhandelundvertriebsowiebüro-undkaufmännischedienstleistungsberufe. AmhöchstenwirdnachdiesenModellrechnungendasÜberangebotimerstundletztgenanntenBerufshauptfeldsein.DesWeiterenwirdaufdieAntwortzu Frage 3 verwiesen. 5.InwiefernhandeltessichbeidemvonInteressenverbändenpostulierten Fachkräftemangelumeinvorwiegendberufs-,branchenspezifisches,regionaloderundzeitlichbefristetesProblem,undwiebegründetdieBundesregierung ihre Position? DerBundesregierungliegteineVielzahlanStudienvor,diesichmitdem ThemaFachkräftemangelinunterschiedlichenDimensionenauseinandersetzen.ImRahmendersogenanntenArbeitskräfteallianzwurden2009knapp 60Studienerfasst.EsliegenDifferenzierungennachRegion,Beruf,Qualifikation,UnternehmensgrößeundZeitrahmenvor.DieBestandsaufnahmederStudienverdeutlicht,dassvielfältigeAktivitätenaufdemGebietzurFeststellung einesmöglichenfachkräftemangelsdurchgeführtwurden.allerdingsführte dieszueinergroßenbandbreitevonstudien,diesichzumeinenaufverschiedenedatengrundlagenstützenundfürdiezumanderenunterschiedlichemethodenzurbestimmungeinesfachkräftemangelsgenutztwurden.auchliegen denstudienverschiedenedefinitionenfürdiebegriffefachkräfteundhochqualifiziertezugrunde.eskannfestgestelltwerden,dassnichtalledimensionengleichmäßigindenstudienbetrachtetwurden.sowerdennichtallebundesländergleichmäßiguntersucht,manchebranchenwerdenausführlicheruntersuchtalsandereundinnerhalbderzeitlichendimensionwirdzumteilder aktuellebedarfanalysiertundzumteileineprognosedurchgeführt.hinzu kommt,dassnurdiewenigstenuntersuchungsergebnisseinregelmäßigenabständen überprüft werden. DadenErgebnissenverschiedeneUntersuchungsmethodenundDatenbasenzu Grundeliegen,isteskaummöglich,dieErgebnissezuvergleichen.Aufder GrundlagedervorliegendenExpertisekönnennurbegrenztAussagendahingehendgetroffenwerden,welcheFachkräftebedarfenachBranchen,Regionen undqualifikationenzueinembestimmtenzeitpunktunternehmensgrößenspezifischindeutschlandvorliegen.dennochisteinfachkräftemangelinverschiedenenbranchen,berufenundregionenbereitszubeobachten.esistzu erwarten,dassersichverschärfenkönnte.alswissens-undinnovationsstarkes Landsollteallesdarangesetztwerden,ausdemFachkräftemangelfolgende Entwicklungen, wie z. B. einen möglichen Rückgang des BIP, zu verhindern. DieBundesregierungstütztihreEinschätzungaufdievorliegendenDatender amtlichenstatistikderbundesagenturfürarbeit (sieheauchantwortzufrage2) sowieaufdiedatender12.koordiniertenbevölkerungsvorausberechnungdes StatistischenBundesamtes,wonachdieBevölkerungschrumpfenundaltern

Drucksache 174784 6 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode a) Welche Regionen sind besonders betroffen? b) Für welche Zeiträume wird der Fachkräftemangel prognostiziert? Auf die Antwort zu Frage 5 wird verwiesen. wird.gleichwohlwirdeinjobmonitoringvombmasaufgebaut,umnähere AussagenzurEntwicklungdesaktuellenundzukünftigenArbeitskräfteangebotsundder-nachfragenachBerufen,BranchenundRegionentreffenzukönnen. InnerhalbDeutschlandsbesteheninBezugaufArtundUmfangdesFachkräftebedarfs,desFachkräfteangebotssowieinBezugaufwirtschaftsstrukturelleVoraussetzungengroßeregionaleUnterschiede.SoistinbestimmtenRegionen, insbesondereinostdeutschland,schonjetzteinfachkräftemangelzubeobachten. 6.IstdasPhänomendesFachkräftemangelsbereitsindenzurückliegenden fünf Jahrzehnten zeitweise befürchtet, debattiert oder eingetreten? Wennja,wannwardas,undwelcheEntwicklungisttatsächlicheingetreten? DieBundesregierunghatihrePolitikstetsandenaktuellenundzukünftigen BedürfnissendesArbeitsmarktesundaufdieFörderungvonWachstum,InnovationundBeschäftigungausgerichtet.EinenÜberblickhierzuermöglichtz.B. dasvombmasherausgegebenemehrbändigewerk GeschichtederSozialpolitik in Deutschland seit 1945. 7.GabesnachKenntnisderBundesregierungseitden60er-Jahreneine Phase,inderUnternehmensverbändeoderunddiejeweiligenBundesregierungennichtvorderGefahreineszukünftigenFachkräftemangelsgewarnt haben? DieBundesregierungverfügtnichtübereinevollständigehistorischeDokumentationderForderungenvonUnternehmensverbändenzumThemaFachkräftemangel in der Bundesrepublik Deutschland. 8.WelchepolitischenSchlussfolgerungenziehtdieBundesregierungausihrer Einschätzung zur Frage des Fachkräftemangels? WelcheInitiativenderBundesregierungmitwelchemInhalthatesseitdem Zukunftsgespräch am 18. Juni 2010 in Meseberg gegeben? WelcheAktivitätenhatesbisherseitensderArbeitsgruppe Fachkräfteder Zukunft gegeben? Welche Aktivitäten plant die Bundesregierung? DieBundesregierungsiehtesalsunverzichtbaran,ihreumfangreichenAktivitätenindenBereichenBildung,Qualifizierung,AktivierungdesErwerbspersonenpotenzials,IntegrationvonMenschenmitMigrationshintergrundsowie VereinbarkeitvonFamilienlebenundBerufweiterzuverfolgen.DieBundesregierungwirddarüberhinausverstärktaufqualifizierteZuwanderungsetzen. Dazu wird sie weiteren Anpassungsbedarf im Zuwanderungsrecht prüfen. NachdemZukunftsgesprächinMesebergam18.Juni2010hatesfolgendeInitiativen der Bundesregierung gegeben:

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 7 Drucksache 174784 Die Arbeitskräfteallianz wurdeimoktober2010vombmasgemeinsam mitarbeitsmarktnahen,regionalverankerteninstitutioneneinberufenmit demziel,regionalekooperationsstrukturenauf-bzw.auszubauenundzu unterstützen, die sich im Bereich Arbeitskräftesicherung engagieren. ImOktober2010hattedie ZukunftsinitiativeFachkräftesicherung des BundesministeriumsdesInneren (BMI)indenneuenBundesländernihren Auftakt.ZielderInitiativeistes,gemeinsammitdenostdeutschenLändern, KammernundSozialpartnernregionenspezifischeAnsätzezurVerbesserung des Fachkräfteangebots zu entwickeln. ImOktober2010wurdevomBundesministeriumfürBildungundForschung (BMBF)einGesetzentwurfzurVerbesserungderFeststellungund AnerkennungvonimAuslanderworbenenBerufsqualifikationenvorgelegt. Dieser wird derzeit innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. DasBundesministeriumfürWirtschaftundTechnologie (BMWi)hatam 31.August2010einenFachkräftedialogmitdenWirtschaftsverbändengestartet, der im Frühsommer 2011 fortgesetzt wird. DieBundesregierunghatzurSicherungdesFachkräftebedarfsam26.Oktober2010denNationalenPaktfürAusbildungundFachkräftenachwuchsgemeinsammitderWirtschaft,denLändernundderIntegrationsbeauftragten der Bundesregierung mit neuen Schwerpunkten verlängert. DarüberhinauswirdderzeitineinerinterministeriellenArbeitsgruppe FachkräftederZukunft unterbeteiligungvonbundeskanzleramt (BK),BMAS, BMI,BMWi,BundesministeriumfürErnährung,LandwirtschaftundVerbraucherschutz (BMELV),BundesministeriumfürFamilie,Senioren,Frauenund Jugend (BMFSFJ),BundesministeriumfürGesundheit (BMG)undBMBFein FachkräftekonzeptderBundesregierungerarbeitet.EinerstesSpitzengespräch derarbeitsgruppe FachkräftederZukunft gemeinsammitdensozialpartnern fandam8.dezember2010statt.dieergebnissederarbeitsgruppewerdenim Sommer2011imRahmeneinesweiterenZukunftsgesprächsderBundeskanzlerin vorgestellt werden. InderPlanungbefindensichderzeitzudembereitsverschiedeneAktivitäten, umdemkünftigsteigendenfachkräftebedarfimbereichderheil-undpflegeberufe zu begegnen. 9.Welchessinddie20amstärkstenbetroffenenBerufs-undTätigkeitsfelder,indenennachAnsichtderBundesregierungderzeitvoneinemFachkräftemangelgesprochenwerdenkann,undwelchessinddie20BerufsundTätigkeitsfelder,indenennachAnsichtderBundesregierungmittelbis langfristig ein Fachkräftemangel droht? 10.InwieferndeckensichdievonderBundesregierungbenanntenBerufsundTätigkeitsfeldermitdenModellrechnungendesBIBBundIAB (HelmrichZika2010),die unterderannahmegleichbleibenderbedingungen bis2025einnichtausreichendesarbeitskräfteangebotfürdie folgenden fünf Berufshauptfelder projizieren: Verkehrs-, Lager-, Transport-, Sicherheits- und Wachberufe, Gastronomie- und Reinigungsberufe, Rechts-, Management- und wirtschaftswissenschaftliche Berufe, künstlerische, medien-, geistes- und sozialwissenschaftliche Berufe, Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege?

Drucksache 174784 8 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode FallsdieEinschätzungderBundesregierungvondiesenfünfBerufshauptfeldern abweicht, warum ist dies der Fall? Antwort zu den Fragen 9 und 10: DieBundesregierungsiehtgegenwärtigkeineBasisdafür,20Berufs-undTätigkeitsfelderzubenennen,dieaktuellamstärkstenvoneinemFachkräftemangelbetroffensind.EsgibteineVielzahlanStudienundMethodenzumThema Fachkräftemangel,dieaufgrunddesunterschiedlichenUntersuchungsdesigns undderverwendungverschiedenstermethodenzunichtimmerunmittelbar vergleichbarenergebnissenkommen.einederausdemwissenschaftlichen RaumbereitsvorliegendenStudienzumThemaistdieinderAntwortzuFrage4 bereitsangesprocheneuntersuchungvonbibbundiab,dievondenfragestellernkonkretangesprochenist.dieautorenversuchenaufderbasisdetaillierterprognosendesarbeitskräfteangebotsundderarbeitskräftenachfrage Berufsfelderzuidentifizieren,fürdiesichkünftigeinNachfrageüberschussabzeichnet.IndieAnalysensindauchInformationenundAnnahmenüberdieberuflicheFlexibilitätundMobilitäteingeflossen.AusSichtderBundesregierung istdamiteinsinnvollerschrittgetan,deresrechtfertigt,fürdiedortidentifiziertenberufsfelderdienachfolgendenfragen11bis13dieserkleinenanfrage zubeantworten.gleichwohlhältesdiebundesregierungfürgeboten,weitere Analysenanzustellenunddabeibeispielweiseu.a.dieFragezuklären,obdas inderzitiertenstudiegewählteaggregationsniveaudasrichtigeistodergegebenenfallseineweitereausdifferenzierungnotwendigwerdenwird.imübrigen wird auf die Antwort zu Frage 2 verwiesen. 11.WielässtsichimEinzelnenindenvonderBundesregierunginderAntwortzuFrage9genanntenBerufsfelderndieArbeitsmarktsituationbeschreiben (bittedieunterfragen11abis11jfürdieeinzelnenberufsfelder gesondert beantworten)? MitVerweisaufdieAntwortenzudenFragen9und10wirdfürdieFragen11 bis 13 auf die in Frage 10 genannten Berufshauptfelder Bezug genommen. DieinFrage10genanntenBerufshauptfelderwurdenaufBasisderBerufsklassifikationvon1992entwickelt,dieauchdemMikrozensuszugrundeliegt.Für denbereichderarbeitsstellen-undarbeitslosenstatistikderbundesagenturfür Arbeit (BA) (Fragen11abis11f)waresebensomöglich,mitHilfeeinesUmsteigeschlüsselsdieAuswertungensehrnahandievondenFragestellerngenanntenfünfBerufshauptfelderheranzuführen.AuswertungennachBerufen sindinderarbeitsstellenstatistikvonseptember2009biseinschließlich Mai2010undinderArbeitslosenstatistikvonSeptember2009biseinschließlichJuni2010nichtmöglich.DieAuswertungenbasierenzudemjeweilsauf AuswertungenausdemBA-IT-SystemundbeinhaltendamitkeineInformationenzugelassenerkommunalerTräger.MittlerweilesinddieseInformationen nachberufenzwarindiestatistischenauswertungssystemeintegriert.dadie AuswertungenjedochauchVeränderungengegenüberzurückliegendenZeiträumenbeinhalten,wirdjeweilsnuraufDatenausdemBA-IT-Systemzurückgegriffen.InderBeschäftigtenstatistikistderAusweishingegendurchgängig und vollständig möglich. a)wiehochistdiezahlderindengenanntenberufsfeldernbeschäftigten (bittedieletztenverfügbarenmonatsdatensowiedievergleichsmonate der letzten fünf Jahre angeben)? AktuellsteDatennachBerufenliegeninderBeschäftigtenstatistikbisMärz 2010vor.DieAuswertungerfolgtnachdemArbeitsortprinzipundschließt auchauszubildendemitein.indengenanntenberufshauptfeldernarbeiteten

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 9 Drucksache 174784 immärz2010insgesamt9153000sozialversicherungspflichtigbeschäftigte. ImZeitraumMärz2006bisMärz2010hatdieBeschäftigungindiesenBerufshauptfeldernum9,5ProzentzugenommenunddamitstärkeralsdieBeschäftigunginsgesamt (+5,6Prozent).EntsprechendhatsichihrAnteilanallen BeschäftigtenindemBetrachtungszeitraumvon32,2Prozentauf33,4Prozent erhöht.dieangabenzudeneinzelnenberufshauptfeldernindenletztenfünf Jahren sind in dem Anhang, Tabelle 1 enthalten. b)wiehochistdiezahlderindengenanntenberufsfeldernoffenen Stellen (bittedieletztenverfügbarenmonatsdatensowiedievergleichsmonate der letzten fünf Jahre angeben)? DieAntworterfolgtfürdiedenAgenturenundARGEngemeldetenArbeitsstellen.DieStatistikweistdabeinurdieungefördertenAngeboteanArbeitsstellen (ErsterArbeitsmarkt)aus.DasgesamtwirtschaftlicheStellenangebot liegthöher.nachangabenderletztenrepräsentativenbefragungendesiab vom3.quartal2010warendenagenturenundargen48prozentallerarbeitsstellendeserstenarbeitsmarktesgemeldet.nebendemaktuellenberichtsmonatnovember2010wirdindemanhang,tabelle2jeweilsauchder Märzausgewiesen,umeinenVergleichmitdenAngabenausderBeschäftigtenstatistikzuermöglichen.EbensowerdennebenallenArbeitsstellenauchdie AngebotefürsozialversicherungspflichtigeBeschäftigungsverhältnisseausgewiesen.DarüberhinausgibtesnochgeringfügigeArbeitsstellenundsonstige Arbeitsstellen (hierbeihandeltessichgrößtenteilsumtrainee-undpraktikantenstellen). c)wiehochistindengenanntenberufsfelderndiezahlderüber60-bis 64-jährigenBeschäftigten,undwiehochdieZahlderArbeitslosen bzw.unterbeschäftigtendieseraltersgruppe,diezuvorindiesemberufsfeldgearbeitethaben (bitteaufgliedernnachdeneinzelnenjahren)? ImMärz2010warenindengenanntenBerufshauptfeldern354000Personen imaltervon60bisunter65jahrensozialversicherungspflichtigbeschäftigt; dasentspracheinemanteilvon3,9prozentanallenbeschäftigtenindenberufshauptfeldern.diedatenzudeneinzelnenberufshauptfeldernindeneinzelnen Jahren finden sich im Anhang, Tabelle 3. DieAuswertungzuderZahlderArbeitslosenerfolgtenachdemZielberuf,also derangestrebtentätigkeitderarbeitslosenperson.derzielberufkannvom Herkunftsberufabweichen.ImNovember2010warenindengenanntenBerufsfeldernrund45000ArbeitsloseimAltervon60bisunter65Jahrengemeldet;bezogenaufalleArbeitslosenmitsolchenZielberufenentsprachdaseinem Anteilvon4,0Prozent.DieAngabennachBerufsfeldernundJahrenfinden sichimanhang,tabelle4.auswertungenzurunterbeschäftigungnachberufen sind nicht möglich. d)wielangebleibendieindengenanntenberufsfeldernoffenenstellen unbesetzt,wieistdieserwertimgesamtwirtschaftlichenvergleichzu bewerten,undwelchegründesiehtdiebundesregierungdafür,dass Stellen für eine längere Zeit nicht besetzt werden können? DieAntworterfolgtaufBasisdurchschnittlicherabgeschlossenerVakanzzeiten,diedenZeitraumvomgewünschtenBesetzungstermindergemeldetenArbeitsstellenbiszurAbmeldungausdemBestandmessen.Umsaisonale Schwankungenauszuschalten,empfiehltessichmöglichst,dieabgegangenen gemeldetenarbeitsstelleneinesganzenjahreszubetrachten.dafürdiemonatevonseptember2009bismai2010einausweisnachberufennichtmöglichist,wurdefürdenaktuellenranddiesummedermonatejunibisnovem-

Drucksache 174784 10 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode ber2010gewählt.dieentsprechendeunschärfeistzubeachten.dieabgeschlossenevakanzzeitverhältsichprozyklisch,d.h.ineinemkonjunkturellen AufschwungundsteigenderArbeitskräftenachfragenimmtauchdieVakanzzeit zu,währendsiebeieinerkonjunkturellenabkühlungtendenziellabnimmt. ÜberalleBerufehinwegbetrugdieabgeschlosseneVakanzzeitfürindenMonatenJunibisNovemberabgegangenegemeldeteArbeitsstellen55Tage.ÜberdurchschnittlichlangeVakanzzeitenlassensichbeidenkünstlerischen,medien-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Berufen (69 Tage) und bei den Gesundheits-undSozialberufen,Körperpflegern (66Tage)ausmachen.UnterdurchschnittlichlangedauertesvomgewünschtenBesetzungsterminbiszur AbmeldungderArbeitsstelleausdemBestandbeiVerkehrs-,Lager-,Transport-, Sicherheits- und Wachberufen mit 46 Tagen (vgl. Anhang, Tabelle 5). e)wiehochistdiezahlderarbeitsuchendenindengenanntenberufsfeldern? BeidenArbeitsuchendenwirdzwischenarbeitslosenundnichtarbeitslosenArbeitsuchendenunterschieden.Nach 15desDrittenBuchesSozialgesetzbuch (SGBIII)sindArbeitsuchendePersonen,dieeineBeschäftigungalsArbeitnehmersuchen.Diesgiltauch,wennsiebereitseineBeschäftigungodereine selbstständigetätigkeitausüben.arbeitsuchenderimsinnederarbeitsmarktstatistikist,werinderbundesrepublikdeutschlandwohnt,sichbeideragenturfürarbeitgemeldethatoderbeieinemträgerdergrundsicherungfürarbeitsuchendenachdemzweitenbuchsozialgesetzbuch (SGBII)alserwerbsfähigerHilfebedürftigerLeistungenerhält,dieangestrebteArbeitnehmertätigkeitausübenkannunddarfunddas15.Lebensjahrvollendethat.ImNovember 2010warenindengenanntenBerufshauptfeldern2024000Arbeitsuchende gemeldet.diearbeitsuchendensindeinesehrheterogenegruppe.ihrezahl umfasstnebendenregistriertenarbeitslosenaucheinereiheandererpersonengruppen.diessindvorallem:personen,diesichnach 38SGBIIIfrühzeitigarbeitslosgemeldethaben,PersoneninarbeitsmarktpolitischenMaßnahmen,Personen,diekurzfristigarbeitsunfähigsindsowieArbeitslosengeld-II- Bezieher,diemehrals15Wochenstundenbeschäftigtsind.Informationenzu denarbeitsuchendennachdenausgewähltenberufshauptfeldernsindimanhang, Tabelle 6 enthalten. f)welchemerkmalehabendieindengenanntenberufsfeldernarbeitsuchendenhinsichtlichalter,migrationshintergrund,staatsangehörigkeit, Geschlecht und Dauer der Arbeitslosigkeit? DieAuswertungenzudenvondenFragestellernbenanntenMerkmalensindim Anhang, Tabelle 7 dargestellt. AuswertungennachdemMigrationshintergrundsindderzeitausdenDatender StatistikderBundesagenturfürArbeitnichtmöglich.DieDauerderArbeitslosigkeitwurdeindieKategorienunter12Monateundüber12Monategeteilt,da nach 18Absatz1SGBIIIArbeitslose,dieeinJahrundlängerarbeitslossind, alslangzeitarbeitslosegelten.dieinformationenbasierenaufbestandsdaten, d.h.dieauswertungbeziehtsichaufdiebisherigedauerderarbeitslosigkeit undmisstdiezeitspannevombeginnderarbeitslosigkeitbiszumzähltagim Arbeitslosenbestand.InsbesonderebeiBetrachtungderStaatsangehörigkeit, aberauchderaltersgruppen,gibtesfälleohneangabe;dieuntergruppenaddieren sich also nicht immer zu 100 Prozent.

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 11 Drucksache 174784 g)welchegründesiehtdiebundesregierungdafür,dassestrotzoffener Stellen weiterhin eine größere Zahl von Arbeitsuchenden gibt? Inwiefernliegtdiesdaran,dasssichArbeitgeberweigern,ältereBeschäftigte einzustellen und erforderliche Fortbildungen einzugehen? EsistkeineSelbstverständlichkeit,dassArbeitsuchendeundArbeitgeberpassendzueinanderfinden.EsbedarfderintensivenInformation,Suche,Werbung undbewerbung,biseinestelleerfolgreichbesetztistundeinarbeitsuchender eineneuepositioneinnehmenkann.diesesuchekostetzeitundgleichzeitig sinkt mit der Dauer von Suchprozessen die Chance auf Erfolg. EinwichtigesInstrumentzurVerbesserungderFunktionderArbeitsmärkteist dieinstitutionalisierteunterstützungdersuchprozesseunddererhöhungder TransparenzüberdieArbeitsmärkte.EinenbesonderenAuftragdazuhabendie AgenturenfürArbeitunddieTrägerderGrundsicherungfürArbeitsuchende. DurchArbeitsförderungsollensiedemEntstehenvonArbeitslosigkeitentgegenwirken;siesollendieDauerderArbeitslosigkeitverkürzenunddenAusgleichvonAngebotundNachfrageaufdemAusbildungs-undArbeitsmarkt unterstützen.insbesonderesollensiedazudietransparenzaufdemausbildungs-undarbeitsmarkterhöhen,dieberuflicheundregionalemobilitätunterstützen und die zügige Besetzung offener Stellen ermöglichen. DieletztenzudiesemThemaerfolgtenAuswertungenausdemIAB-Betriebspanel2004und2005zeigen,dassrundjedezehntezuletztbesetzteStellemit einemüber50-jährigenmitarbeiterbesetztwurde.dieseergebnisseberücksichtigenjedochnichtdieentwicklungenderletztenjahreundstellendahereher einemomentaufnahmedar.dieergebnissedesiab-betriebspanels2004zeigen darüberhinaus,dassnebenderarbeitsnachfragedurchdiebetriebeauch arbeitsangebotsseitigefaktorenzuberücksichtigensind,diesichetwadarin äußern,dassbewerbungenältererpersonendenbetriebenoftmalsgarnichterst vorliegen. h)wiehatsichseit2005indengenanntenberufsfelderndiezahlund QuotederAuszubildendenentwickelt (bitteunterscheidennachberufsausbildung und Hochschulausbildung)? WiehatsichinsbesonderedieZahlderbetrieblichenAusbildungsplätze seit 2005 entwickelt? DieAngabenzurBeantwortungderFrage11hsinddennachfolgendenTabellen zu entnehmen. Tabelle 1: Studierende an Hochschulen Studienbereiche 2005 2006 2007 2008 2009 Verkehrs-, Lager, Transport, Sicherheits- und Wachberufe 13.318 15.467 13.998 15.704 17.625 0,7 % Gastronomie- und Reinigungsberufe 10.110 0,5 % Rechts-, Management- und wirtschaftswissenschaftl. Berufe Künstlerische, medien-, geistes- und sozialwissenschaftl. Berufe 464.621 23,4 % 628.714 31,7 % Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege 168.884 8,5 % Quelle: Statistisches Bundesamt. 0,8 % 10.623 0,5 % 464.485 23,5 % 614.754 31,1 % 167.379 8,5 % 0,7 % 10.836 0,6 % 461.784 23,8 % 593.804 30,6 % 163.436 8,4 % 0,8 % 11.054 0,5 % 491.080 24,2 % 609.853 30,1 % 168.773 8,3 % 0,8 % 12.263 0,6 % 452.811 21,3 % 629.594 29,7 % 171.287 8,1 %

Drucksache 174784 12 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode Tabelle 2: Auszubildende in der beruflichen Bildung Berufshauptfelder 2005 2006 2007 2008 2009 Verkehrs-, Lager, Transport, Sicherheits- und Wachberufe 19.569 1,2 % 15.998 1,0 % 16.003 1,0 % 16.230 1,0 % 17.488 1,1 % Gastronomie- und Reinigungsberufe 67.355 4,2 % Rechts-, Management- und wirtschaftswissenschaftl. Berufe Künstlerische, medien-, geistes- und sozialwissenschaftl. Berufe 25.642 1,6 % 10.566 0,7 % Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege 122.908 7,8 % Quelle: Statistisches Bundesamt. 70.841 4,4 % 24.363 1,5 % 11.231 0,7 % 119.149 7,4 % 71.971 4,4 % 21.977 1,4 % 12.107 0,7 % 112.507 6,9 % 69.578 4,2 % 21.375 1,3 % 13.091 0,8 % 115.360 7,0 % 69.940 4,1 % 20.074 1,3 % 12.735 0,8 % 115.376 7,2 % Tabelle 3: Schüler an Fachschulen Berufshauptfelder 2005 2006 2007 2008 2009 Verkehrs-, Lager, Transport, Sicherheits- und Wachberufe 743 862 818 938 988 0,5 % Gastronomie- und Reinigungsberufe 3.226 2,1 % Rechts-, Management- und wirtschaftswissenschaftl. Berufe Künstlerische, medien-, geistes- und sozialwissenschaftl. Berufe 0,6 % 3.250 2,2 % 0,6 % 3.156 2,2 % 0,6 % 3.184 2,1 % 0,6 % 3.494 2,1 % - - - - - 1.849 1,2 % Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege 50.045 33,0 % Quelle: Statistisches Bundesamt. 1.723 1,2 % 44.224 30,6 % 1.743 1,2 % 42.118 29,0 % 1.757 1,2 % 40.631 26,7 % 1.834 1,1 % 43.777 26,1 % Tabelle 4: Schüler an den Schulen des Gesundheitswesens Berufshauptfelder 2005 2006 2007 2008 2009 Verkehrs-, Lager, Transport, Sicherheits- und - - - - - Wachberufe Gastronomie- und Reinigungsberufe - - - - - Rechts-, Management- und - - - - - wirtschaftswissenschaftl. Berufe Künstlerische, medien-, geistes- und - - - - - sozialwissenschaftl. Berufe Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege 120.826 100 % 123.334 100 % 123.722 100 % 124.192 100 % 128.131 100 % Quelle: Statistisches Bundesamt.

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 13 Drucksache 174784 Tabelle 5: Schüler an Berufsfachschulen, die einen beruflichen Abschluss in einem Beruf vermitteln, der kein Ausbildungsberuf ist Berufshauptfelder 2005 2006 2007 2008 2009 Verkehrs-, Lager, Transport, Sicherheits- und 73 92 82 81 84 Wachberufe 0,0 % Gastronomie- und Reinigungsberufe 2.848 1,0 % Rechts-, Management- und wirtschaftswissenschaftl. Berufe Künstlerische, medien-, geistes- und sozialwissenschaftl. Berufe 0,0 % 2.681 1,1 % 0,0 % 3.550 1,5 % 0,0 % 3.835 1,7 % 0,0 % 3.493 1,5 % - - - - - 4.786 2,0 % Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege 117.283 49,3 % Quelle: Statistisches Bundesamt. 15.895 6,6 % 118.734 49,0 % 15.940 6,9 % 116.254 50,0 % 16.176 7,1 % 113.243 49,7 % 16.393 7,3 % 115.419 51,1 % Tabelle 6: Schüler an Berufsfachschulen, die einen beruflichen Abschluss in einem Beruf vermitteln, der ein Ausbildungsberuf ist Berufshauptfelder 2005 2006 2007 2008 2009 Verkehrs-, Lager, Transport, Sicherheits- und 49 98 96 36 - Wachberufe 0,1 % Gastronomie- und Reinigungsberufe 935 2,3 % Rechts-, Management- und wirtschaftswissenschaftl. Berufe Künstlerische, medien-, geistes- und sozialwissenschaftl. Berufe 0,2 % 993 2,4 % 0,2 % 916 2,3 % 0,1 % 774 2,2 % 418 1,4 % - - - - - 348 0,8 % Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege 7.029 17,1 % Quelle: Statistisches Bundesamt. 335 0,8 % 7.093 17,3 % 390 1,0 % 6.492 16,5 % 527 1,5 % 4.813 13,4 % 559 1,9 % 4.309 14,3 % Tabelle 7: Schüler an Fachakademien Berufshauptfelder 2005 2006 2007 2008 2009 Verkehrs-, Lager, Transport, Sicherheits- und - - - - - Wachberufe Gastronomie- und Reinigungsberufe 36 0,5 % 44 0,6 % 44 0,6 % 39 0,5 % 38 0,5 % Rechts-, Management- und - - - - - wirtschaftswissenschaftl. Berufe Künstlerische, medien-, geistes- und sozialwissenschaftl. Berufe 392 5,3 % Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege 361 4,9 % Quelle: Statistisches Bundesamt. 429 5,6 % 378 5,0 % 416 5,5 % 380 5,0 % 170 2,4 % 378 5,3 % 163 2,1 % 415 5,4 %

Drucksache 174784 14 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode Tabelle 8: Studierende an Berufsakademien Studienbereiche 2005 2006 2007 2008 2009 Verkehrs-, Lager, Transport, Sicherheits- und 2.131 2.154 2.313 - - Wachberufe 7,5 % Gastronomie- und Reinigungsberufe 49 Rechts-, Management- und wirtschaftswissenschaftl. Berufe Künstlerische, medien-, geistes- und sozialwissenschaftl. Berufe 0,2 % 14.125 49,6 % 533 1,9 % Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege 1.796 6,3 % Quelle: Statistisches Bundesamt. 7,3 % 39 0,1 % 14.652 49,9 % 599 2,0 % 1.868 6,4 % 7,2 % 51 0,2 % 16.144 50,4 % 617 1,9 % 1.965 6,1 % 58 0,6 % 5.697 55,2 % 113 1,1 % 572 5,5 % 63 0,6 % 5.821 55,3 % 123 1,2 % 610 5,8 % i)wiehatsichseit2005indengenanntenberufsfelderndieabsolute und relative Zahl der Ausbildungsabbrüche entwickelt? DerBundesregierungliegenkeineErkenntnisseüberStudienabbrüchezuden genanntenberufshauptfeldernvor.zudenuntenstehendenstudiengängenliegen folgende relative Zahlen vor: Tabelle 9: Studienanfänger Studiengänge Studienanfänger 1995-1997 (Absolventen 2002) Studienanfänger 1997-1999 (Absolventen 2004) Studienanfänger 1999-2001 (Absolventen 2006) Sprach-, Kulturwissenschaft, Sport 35 % 32 % 27 % Rechts-, Wirtschafts-, 28 % 26 % 19 % Sozialwissenschaften Mathematik, Naturwissenschaften 26 % 28 % 28 % Medizin, Gesundheitswissenschaften 11 % 8 % 5 % Ingenieurswissenschaften 30 % 28 % 25 % KunstKunstwissenschaft 26 % 21 % 12 % Lehramt 12 % 13 % 8 % Quelle: HIS-Studienabbruchuntersuchung 2008.

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 15 Drucksache 174784 ImBereichderberuflichenBildungimdualenSystemliegenfolgendeDaten vor: Tabelle 10: Vorzeitig gelöste Ausbildungsverträge von Auszubildenden in der beruflichen Bildung Berufshauptfelder 2005 2006 2007 2008 2009 Verkehrs-, Lager, Transport, Sicherheits- und Wachberufe 1.466 1.403-1.990 2.077 1,2 % Gastronomie- und Reinigungsberufe 10.506 8,8 % Rechts-, Management- und wirtschaftswissenschaftl. Berufe Künstlerische, medien-, geistes- und sozialwissenschaftl. Berufe 2.207 1,9 % 671 0,5 % Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege 12.114 10,2 % Quelle: Statistisches Bundesamt. 1,2 % 11.187 9,3 % 2.110 1,8 % 660 0,6 % 11.644 9,7 % 1,4 % - 13.254 9,5 % - 1.968 1,4 % - 898 0,6 % - 12.938 9,3 % 1,5 % 12.782 9,0 % 1.801 1,3 % 907 0,6 % 13.790 9,7 % j)wiehochistindengenanntenberufsfelderndiezahlundderanteil derjenigen,dienachderausbildungineinreguläresbeschäftigungsverhältnis übernommen werden (bitte jährlich seit 2005 benennen)? DerBundesregierungliegenkeineErkenntnisseüberdieÜbernahmeineinreguläres Beschäftigungsverhältnis in den genannten Berufshauptfeldern vor. 12.WiegestaltensichdieArbeitsbedingungenindenvonderBundesregierungausgemachtenBerufsfeldernmitFachkräftemangelimVergleichzu denübrigenberufsfeldern (bittedieunterfragen12abis12dfürdieeinzelnen Berufsfelder gesondert beantworten)? DieFrage12wurdeindenFragen12abis12ddurchdieFragestellerkonkretisiert. Daher wird auf die Antworten zu den Fragen 12a bis 12d verwiesen. a)wiestellensichimvergleichzurgesamtenvolkswirtschaftdieentgeltbedingungen (Stunden- und Monatslöhne) dar? b)wiehabensichdiebruttolöhneindenbetroffenenberufsfeldernseit demjahr2000imvergleichzurgesamtenvolkswirtschaftentwickelt? Antwort zu den Fragen 12a und 12b: GrundlagefürdieBeantwortungdieserFragenistdieneueEntgeltstatistikder BundesagenturfürArbeit.DerSonderbericht Beschäftigungsstatistik:SozialversicherungspflichtigeBruttoarbeitsentgelte derbundesagenturfürarbeitinformiertu.a.ausführlichüberdiezugrundeliegendemethodik.darüberhinaus wirdaufdiemethodischenhinweiseinderantwortderbundesregierungzu Frage7derKleinenAnfragederFraktionDIELINKE. RegionaleUnterschiedeaufdemArbeitsmarktundAuswirkungendergeplantenKürzungender Bundesregierung (Bundestagsdrucksache 173654) verwiesen. DieMedianederdurchschnittlichenmonatlichenBruttoarbeitsentgeltevonsozialversicherungspflichtigVollzeitbeschäftigten (ohneauszubildende)insge-

Drucksache 174784 16 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode samtundvonsozialversicherungspflichtigvollzeitbeschäftigten (ohneauszubildende)indeninfrage10genanntenberufshauptfeldernvon2000bis2009 sinddertabelle8imanhangzuentnehmen.dabeiwirdaufdenausweisdes MediansimBerufshauptfeld Rechts-,Management-undwirtschaftswissenschaftlicheBerufe verzichtet,dadermedianjeweilsüberderniedrigsten,in DeutschlandgeltendenBeitragsbemessungsgrenzelag.Durchschnittsentgelte prostundekönnenmitmittelnderbeschäftigungsstatistiknichtabgebildet werden. c)wiestelltsichimvergleichzurgesamtenvolkswirtschaftdiezusammensetzungnachbeschäftigungsformdar,alsoderanteildernormalarbeitsverhältnisseunddereinzelnenformenatypischerbeschäftigung (befristet, Teilzeit, geringfügig, Leiharbeit)? Welches Ausmaß haben dabei jeweils Niedriglöhne eingenommen? ZurBeantwortungderFragen12cund12dwirdaufDatendesMikrozensuszurückgegriffen.DieAuswertungendesStatistischenBundesamteszuNormalarbeitsverhältnissenundatypischenBeschäftigungsverhältnissenerfolgendabeifürdieGruppedersogenanntenKernerwerbstätigen.ZurnäherenErläuterungsowiezurmethodischenAbgrenzungzudenDatenderBeschäftigtenstatistikverweistdieBundesregierungaufihreVorbemerkunginderAntwortauf diekleineanfragederfraktiondielinke.vom24.august2010 (Bundestagsdrucksache 172790). DieAnteilederNormalarbeitsverhältnisseundderatypischenBeschäftigungsverhältnisseanallenErwerbstätigenindeninFrage10genanntenBerufshauptfeldern sind für das Jahr 2009 der nachfolgenden Tabelle 11 zu entnehmen. Tabelle 11: Erwerbstätige nach Erwerbsform und Berufshauptfeld 2009 Ergebnis des Mikrozensus Berufshauptfelder Insgesamt Erwerbstätige ohne Personen in Bildung oder Ausbildung im Alter von 15-64 Jahren 1) darunter Selbstständige Abhängig Beschäftigte davon atypisch Beschäftigte Normalarbeit- zusammen darunter nehmer- zusammen befristet Teilzeitbeschäftigte geringfügig innen Beschäftigte Beschäftigte Zeitarbeitnehmer- Gastronomie- und 100,0% 8,8% 90,4% 40,9% 49,5% 10,4% 41,7% 27,9% 1,6% Reinigungsberufe Verkehrs-, Lager-, Transport-, 100,0% 2,9% 97,0% 75,8% 21,3% 8,3% 11,7% 8,8% 3,1% Sicherheits-, Wachberufe Künstlerische, medien-, geistes- u. 100,0% 34,0% 65,9% 46,7% 19,2% 13,2% 7,1% 2,5% sozialwiss. Berufe Rechts-, Management- und 100,0% 28,6% 71,4% 64,6% 6,8% 4,1% 2,4% 0,7% 0,5% wirtschaftswissenschaftliche Berufe Gesundheits- und Sozialberufe, 100,0% 12,8% 87,1% 58,5% 28,6% 11,5% 18,7% 6,6% 0,3% Körperpfleger sonstige Berufshauptfelder 100,0% 9,9% 89,5% 71,1% 18,4% 6,4% 11,2% 5,5% 1,8% Insgesamt 100,0% 11,2% 88,3% 66,4% 21,9% 7,6% 14,2% 7,4% 1,6% Quelle: Statistisches Bundesamt 1) Ohne Zeit- und Berufssoldat(eninnen) sowie Grundwehr- und Zivildienstleistende = keine Angabe, da Zahlenwert nicht sicher genug DieTabelle12zeigt,dassderAnteilderBeschäftigten,dienachderallgemein üblichendefinitionderoecdalssog.niedriglohnbeschäftigteeinzustufen sind,indenberufsfeldernderverkehrs-undtransportberufesowiedergastronomie-undreinigungsberufeüberdurchschnittlichhochist.diesberuhtallerdingsaufergebnissenderverdienststrukturerhebung2006 (sieheauchantwort zudenfragen13abis13c).aktuellereinformationen,dieauchdenbereichder sog. atypischen Beschäftigung umfassen, liegen nicht vor.

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 17 Drucksache 174784 Tabelle 12: Anteil der Beschäftigten 1) mit Niedriglohn im Oktober 2006 Niedriglohngrenze bei zwei Dritteln des Medians vom Bruttostundenlohn (=9,85 Euro) Ergebnisse der Verdienststrukturerhebung 2006 Berufshauptfeld Insgesamt Normalarbeit- nehmer- innen zusammen Atypisch Beschäftigte befristet Beschäftigte geringfügig Beschäftigte Teilzeitbeschäftigte Zeitarbeit- nehmer- innen in % Gesamte Volkswirtschaft 20 11 49 20 36 81 67 darunter: 05 Verkehrs-, Lager-, Transport-, Sicherheits-, Wachberufe 32 20 68 36 46 86 80 06 Gastronomie- und Reinigungsberufe 60 44 74 48 69 88 78 09 Rechts-, Management- und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 4 3 19 7 17 54 10 Künstlerische, medien-, geistes- und sozialwissenschaftliche Berufe 11 4 32 12 25 66 11 Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpfleger 12 8 21 7 21 61 Quelle. Statistisches Bundesamt 1) Bezogen auf Beschäftigte in Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten im Alter von 15 bis 64 Jahren ohne Auszubildende und ohne Personen in Altersteilzeit. d)wiehäufigkommenimvergleichzurgesamtenvolkswirtschaftatypische Arbeitszeiten vor? AufBasisderErgebnissedesMikrozensus2009kannausdernachfolgenden Tabelleentnommenwerden,wiehäufigindenobengenanntenBerufshauptfeldernaufsog.atypischeArbeitszeitenwieSamstag-oderSonntagsarbeit, Abendarbeit sowie Nachtarbeit zurückgegriffen wird (Tabelle 13). Tabelle 13: Erwerbstätige mit atypischen Arbeitszeiten* nach Berufshauptfeld 2009 Ergebnis des Mikrozensus 2009 in Prozent Berufshauptfelder Erwerbstätige insgesamt Gastronomieund Reinigungsberufe Verkehrs-, Lager-, Transport-, Sicherheits-, Wachberufe Künstlerische, medien-, geistes- u. sozialwiss. Berufe Rechts-, Managementund wirtschaftswiss. Berufe Gesundheitsund Sozialberufe, Körperpfleger sonstige Berufshauptfelder Samstagsarbeit ständigregelmäßig 25,4% 41,1% 31,8% 22,4% 21,7% 37,7% 20,3% gelegentlich 20,9% 17,6% 24,0% 35,1% 30,8% 18,8% 20,0% nie 53,7% 41,3% 44,2% 42,5% 47,5% 43,5% 59,8% Sonntagsarbeit ständigregelmäßig 13,5% 31,0% 18,8% 15,3% 9,0% 29,3% 7,6% gelegentlich 14,3% 15,3% 15,5% 31,1% 25,6% 15,6% 12,1% nie 72,2% 53,7% 65,7% 53,6% 65,3% 55,1% 80,4% Abendarbeit (18-23h) ständigregelmäßig 25,9% 33,3% 31,3% 28,8% 31,0% 36,9% 21,3% gelegentlich 19,9% 13,1% 19,6% 36,5% 34,2% 19,4% 19,1% nie 54,2% 53,6% 49,1% 34,7% 34,8% 43,7% 59,6% Nachtarbeit (23-6h) ständigregelmäßig 8,3% 11,5% 22,3% 4,2% 2,5% 14,2% 5,3% gelegentlich 6,2% 6,9% 12,4% 11,9% 8,1% 8,6% 4,3% nie 85,5% 81,6% 65,4% 83,9% 89,4% 77,2% 90,4% Quelle Statistisches Bundesamt *) Personen mit gültigen Angaben

Drucksache 174784 18 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 13.WiegestaltensichdieArbeitsbedingungenindenvonderBundesregierungausgemachtenBerufsfeldernmitFachkräftemangelinDeutschland imvergleichzudeninandereneuropäischenländern (Frankreich,Großbritannien,DänemarkundSchweden bittedieunterfragen13abis13f fürdieeinzelnenberufsfelderundländer,soweitdatenvorliegen,gesondert beantworten)? DieFrage13wurdeindenFragen13abis13fdurchdieFragestellerkonkretisiert. Daher wird auf die Antworten zu den Fragen 13a bis 13f verwiesen. a)wiestellensichimvergleichzudenanderenländerndieentgeltbedingungen (Stunden- und Monatslöhne) dar? b)wiehabensichdiebruttolöhneindenbetroffenenberufsfeldernseit dem Jahr 2000 im Vergleich zur Gesamtwirtschaft entwickelt? c)wiestarksinddiebruttolöhnejearbeitnehmerindenbetroffenen Branchen (bzw.wirtschaftszweigen)seitdemjahr2000real (preisbereinigt) in Deutschland und den anderen Ländern gestiegen? Die Fragen 13a bis 13c werden im Zusammenhang beantwortet. DatenzurEntwicklungvonBruttolöhnenindenaufgeführtenAbgrenzungen liegenderbundesregierungnichtvor.dieverfügbarkeitamtlicherinternational vergleichbarerdatenzuentgeltenbeschränktsichaufdieeu-weitin2002und 2006durchgeführteVerdienststrukturerhebung,wobeidieErgebnissefürdas Jahr2006nochnichtfüralleLänder (z.b.fehlenfrankreich,dänemarkund Schweden)vorliegen.AußerdemwirdiminternationalenVergleichlediglich nachberufsgruppenwieetwaarbeiter,angestellte,handwerker,techniker oderwissenschaftlerunterschieden,sodasseinedifferenzierungnachdengewünschten Berufs- oder Tätigkeitsfeldern nicht möglich ist. d)wiestarkistdiegesamtwirtschaftlichearbeitsproduktivitätinden o. g. Ländern und in Deutschland seit 2000 gestiegen? DieEntwicklungdergesamtwirtschaftlichenArbeitsproduktivität (BIPinPreisenvon2000jeBeschäftigten)inDeutschland,Frankreich,demVereinigten Königreich, Dänemark und Schweden seit 2000 zeigt nachfolgende Tabelle 14: Tabelle 14: Arbeitsproduktivität Länder 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Deutschland 100.0 100.8 101.4 102.1 102.9 103.8 106.7 107.7 107.3 102.2 105.6 107.2 Frankreich 100.0 99.8 99.9 100.9 103.3 104.6 105.9 106.7 106.1 104.6 106.4 107.6 Dänemark 100.0 99.8 100.2 101.7 104.7 106.2 107.5 106.3 103.2 100.9 104.7 106.4 Großbritannien 100.0 101.6 103.0 104.9 106.8 108.0 110.1 112.3 111.4 107.5 109.5 111.5 Schweden 100.0 99.2 101.6 104.6 109.8 112.9 115.8 116.8 115.2 111.5 115.8 118.5 Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. e)wiestelltsichindenbetroffenenberufsfeldernindeutschlandim VergleichzudenanderenLänderndieZusammensetzungnachBeschäftigungsformendar,alsoderAnteilderNormalarbeitsverhältnisse unddereinzelnenformenatypischerbeschäftigung (befristet,teilzeit, geringfügig, Leiharbeit)? f)wiehäufigkommenindenbetroffenenberufsfeldernimvergleichzu anderen Ländern atypische Arbeitszeiten vor? Antwort zu den Fragen 13 e und 13 f: DerBundesregierungliegenhierzuausderamtlichenStatistikkeinebelastbarenErkenntnissevor,dabeiDatenzursog.atypischenBeschäftigung (z.b.mit BlickaufdiegeringfügigeBeschäftigung)dieinternationaleVergleichbarkeit eingeschränkt ist.

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 19 Drucksache 174784 14.FallsdieBundesregierungdieFrage9nichtbeantwortenkann,wiebeantwortetsiedieFragen11bis13fürdievondemBIBBundIABbenannten Berufsfelder (vgl. Frage 10)? Auf die Antworten zu den Fragen 11 bis 13 wird verwiesen. 15.WievieleFachkräftearbeitenunterhalbihresQualifikationsniveausin Niedriglöhnen (jeweils differenziert nach Berufen bzw. Branchen)? DieamtlicheStatistikgibtkeineAuskunftdarüber,obBeschäftigteineinerTätigkeiteingesetztwerden,dieunterhalbihresberuflichenQualifikationsniveaus anzusiedelnist.derverdienststrukturerhebunglässtsichaberentnehmen,wie vielebeschäftigtemitniedriglohnbezugesnachberuflichenqualifikationsniveausodernachwirtschaftszweigengibt (sieheanhang,tabelle9).dieniedriglohngrenzewirddabeigemäßinternationalerkonventionbeizweidritteln desmedian-verdienstesangesetzt.2006lagdieseniedriglohngrenzebeieinem Bruttostundenverdienst von 9,85 Euro. 16.InwiefernlässtsichdervondenArbeitgeberninderPflegebranchebeklagteFachkräftemangelaufdiedortherrschendenschlechtenArbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung zurückführen? WiehochistderAnteilderArbeitskräfte,diedortnachwenigenJahren wegendieserarbeitsbedingungenausdemberufwiederausscheiden,die gesundheitlichebeeinträchtigungenerfahren,dieinerwerbsminderungsrenten gehen müssen? DasInstitutfürWirtschaft,ArbeitundKultur (IWAK)hat gefördertdurchdas BMFSFJ vondezember2007bisaugust2009einestudiezuruntersuchung derberufsverläufevonaltenpflegerinnenundaltenpflegerndurchgeführt.im RahmendieserStudiewurdenerstmalsstatistischbelegbareundsomitrepräsentativeErgebnissezuLängeundStrukturderBerufsverläufevonAltenpflegerinnen und Altenpflegern generiert. DemnachsinddieBerufsverläufevonAltenpflegerinnenundAltenpflegern deutlichlängeralsbisherzumteilangenommen.sohatsichherausgestellt, dassdieberufsverläufevonaltenpflegerinnenundaltenpflegern,dieinden Jahren1976-1980indenBerufeingestiegensind,sichzumStichtag31.Dezember2004imDurchschnittaufüber19Jahreerstreckten.Ebensosinddie beruflichebindungunddieidentifikationmitdemberufhoch.15jahrenach demendederausbildungwarennoch63prozentderaltenpflegerinnenund AltenpflegerinihremBeruftätig,wobeisieteilweiselängereUnterbrechungsphasen hatten. FürKrankenpflegerinnenundKrankenpflegerwirddiesesErgebnisdurchdie ForschungsstudiezurVerweildauerinPflegeberufeninRheinland-Pfalz (ViPb) bestätigt,diediemartin-luther-universitäthalle-wittenbergimauftragdes BundeslandesRheinland-Pfalzdurchgeführthat.DieStudiebasiertimwesentlichenaufDatenderKrankenkassen.ZurweiterenInterpretationwurdendie aufdasbundeslandrheinland-pfalzbezogenendatenmitdenenausdemrestlichenbundesgebietverglichen,sodassdieautorenauchaussagenüberdie Situation im gesamten Bundesgebiet getroffen haben. ObwohldamitfürdiePflegeberufelängereVerweilzeitenalszunächstangenommenermitteltwurden,kommendieAutorenzudemErgebnis,dassdieArbeitinallenBereichenderPflegemöglichstsoorganisiertwerdensollte,dass FachpflegendelängeralsbisherimBerufbleiben.DieBundesregierungteilt dieseauffassung.zueinemlängerenverbleibträgtausihrersichtaucheine besserevereinbarkeitvonfamilieundberufbei.derdurchdasbmgeinberu-