Stochastik Praktikum Simulation stochastischer Prozesse

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Satz 105 (Gedächtnislosigkeit) Beweis: Sei X exponentialverteilt mit Parameter λ. Dann gilt Pr[X > x + y X > y] = Pr[X > y] Pr[X > x + y] = Pr[X > y]

1. Grundbegri e der Stochastik

Transkript:

Stochastik Praktikum Simulation stochastischer Humboldt-Universität zu Berlin 15.10.2010

Übersicht 1 Brownsche Bewegung und Diffusionsprozesse 2 Brownsche Brücke 3 Ornstein Uhlenbeck 4 Zusammengesetzte Poisson und Sprungdiffusionen

Vorbemerkungen Ein stochastischer Prozess X = (X t ) t T ist eine indizierte Kollektion von Zufallsgrößen. Genauer: X : Ω T (X, F), X(ω, t) := X t (ω) messbar t T. Spezialfall T N und X R: Zeitreihen Wird ω Ω fixiert, so heißt X(ω, ) ein Pfad des stochastischen s X. Filtration (F t ) t T : Wachsende Familie von Sub-σ-Algebren von F auf X (X, F, (F t ) t T, P) heißt gefilterter Wahrscheinlichkeitsraum.

Übersicht 1 Brownsche Bewegung und Diffusionsprozesse 2 Brownsche Brücke 3 Ornstein Uhlenbeck 4 Zusammengesetzte Poisson und Sprungdiffusionen

Random Walk Definition Es seien Z i, i {1,..., n}, i. i. d. Zufallsvariablen mit P(Z i = 1) = p = 1 P(Z i = 1). Die Zufallsvariable S n = n i=1 Z i beschreibt eine (eindimensionale) Irrfahrt (random walk) in Z. Für p = 1/2 ist dies die so genannte symmetrische Irrfahrt. S n nimmt Werte in [ n, n] an. n: E[S n ] = 0 und Var(S n ) = n. Reskaliert konvergiert die symmetrische Irrfahrt gegen eine (eindimensionale) Brownsche Bewegung: S [n t] n n B t.

Reskalierter symmetrischer Random Walk

Brownsche Bewegung Definition Sei (F t ) eine Filtration. Ein (F t ) adaptierter stochastischer Prozess (B t ) t 0 auf (Ω, F, (F t ), P) heißt Standard Brownsche Bewegung (oder Standard Wiener Prozess) bzgl. (F t ), falls gilt: (BB1) B 0 = 0 P-f. s., (BB2) Für alle t s ist (B t B s ) unabhängig von F s, (BB3) Zuwächse (B t B s ), 0 s t, sind N(0, t s) verteilt, (BB4) (B t ) t 0 hat P f. s. stetige Pfade.

Satz Ist B = (B t ) t 0 eine Brownsche Bewegung, so auch jeder der folgenden : (i) B 1 := B (Spiegelungsprinzip) (ii) Für festes s 0: Bt 2 := B s+t B s, t 0 (Zeithomogenität) (iii) Für festes c > 0: Bt 3 := c 1 B c 2 t, t 0 (Skalierung) (iv) Für festes T > 0: Bt 4 := B T B T t, 0 t T (Zeitinversion) { tb (v) Bt 5 1, t > 0 := t (Inversion) 0, t = 0.

Satz Ist B = (B t ) t 0 eine Brownsche Bewegung, so auch jeder der folgenden : (i) B 1 := B (Spiegelungsprinzip) (ii) Für festes s 0: Bt 2 := B s+t B s, t 0 (Zeithomogenität) (iii) Für festes c > 0: Bt 3 := c 1 B c 2 t, t 0 (Skalierung) (iv) Für festes T > 0: Bt 4 := B T B T t, 0 t T (Zeitinversion) { tb (v) Bt 5 1, t > 0 := t (Inversion) 0, t = 0.

Satz Ist B = (B t ) t 0 eine Brownsche Bewegung, so auch jeder der folgenden : (i) B 1 := B (Spiegelungsprinzip) (ii) Für festes s 0: Bt 2 := B s+t B s, t 0 (Zeithomogenität) (iii) Für festes c > 0: Bt 3 := c 1 B c 2 t, t 0 (Skalierung) (iv) Für festes T > 0: Bt 4 := B T B T t, 0 t T (Zeitinversion) { tb (v) Bt 5 1, t > 0 := t (Inversion) 0, t = 0.

Satz Ist B = (B t ) t 0 eine Brownsche Bewegung, so auch jeder der folgenden : (i) B 1 := B (Spiegelungsprinzip) (ii) Für festes s 0: Bt 2 := B s+t B s, t 0 (Zeithomogenität) (iii) Für festes c > 0: Bt 3 := c 1 B c 2 t, t 0 (Skalierung) (iv) Für festes T > 0: Bt 4 := B T B T t, 0 t T (Zeitinversion) { tb (v) Bt 5 1, t > 0 := t (Inversion) 0, t = 0.

Satz Ist B = (B t ) t 0 eine Brownsche Bewegung, so auch jeder der folgenden : (i) B 1 := B (Spiegelungsprinzip) (ii) Für festes s 0: Bt 2 := B s+t B s, t 0 (Zeithomogenität) (iii) Für festes c > 0: Bt 3 := c 1 B c 2 t, t 0 (Skalierung) (iv) Für festes T > 0: Bt 4 := B T B T t, 0 t T (Zeitinversion) { tb (v) Bt 5 1, t > 0 := t (Inversion) 0, t = 0.

Markov-Eigenschaft und Simulation Korollar Aus den Eigenschaften der Brownschen Bewegung und dem vorangehenden Satz folgt die Markov Eigenschaft: B t := B s+t B t, s 0, t 0 ist eine Brownsche Bewegung und unabhängig von F s. > BB< f u n c t i o n ( B0, T, n ) { + B< c ( B0, cumsum( rnorm ( n, mean=0,sd= s q r t ( T / n ) ) ) + B0 ) + p l o t ( seq ( 0,T, l e n gth =(n + 1 ) ),B, + main =" Brownsche Bewegung ", type =" l " ) } > BB(0,1,1000)

Weitere Eigenschaften der Brownschen Bewegung Satz Es sei B = (B t ) t 0 eine Brownsche Bewegung. Dann gilt: 1 Die Pfade von B sind fast sicher nirgends differenzierbar. 2 Die Pfade von B sind auf jedem Intervall fast sicher von unbeschränkter Variation. 3 Das Wachstumsverhalten lässt sich durch das Gesetz vom iterierten Logarithmus beschreiben: lim sup t B t (ω) 2t log log (t) = 1 für P fast alle ω Ω. 4 B ist zentrierter Gauß Prozess mit Cov(B s, B t ) = s t s, t 0 B ist Brownsche Bewegung.

Konstruktion nach Paul Lévy Sei n N 0, D n = {k/2 n, k N, 0 k 2 n } und D = n=1 D n. (Z t ) t D sei eine Folge standardnormalverteilter Zufallsvariablen. Funktionenfolge F n : [0, 1] R definiert durch F 0 (t) = tz 1 und 2 Z t, t D n+1 n\d n 1, F n (t) = 0, t D n 1, linear interpoliert, sonst.

Konstruktion nach Paul Lévy B 0 = 0, B 1 = Z 1 und B t = B t +B + t 2 + Z t, wobei 2 n+1 B + t den rechten und B t den linken Nachbarpunkt nach einer Intervallhalbierung bezeichnen. Der entstehende Prozess hat zur Zeit t die Varianz t. Es gilt z. B. für die ersten Schritte B 1/2 = B 0 + B 1 2 B 1/4 = B 0 + B 1/2 2 B 3/4 = B1 /2 + B 1 2 + Z1 /2 2, + Z1 /4, 8 + Z3 /4. 8

R Code: Lévy Konstruktion Brownscher Bewegung > B= array ( data =0,dim =2) > B[ 2 ] = rnorm ( n=1,mean=0,sd =1) > H=10 > f o r ( i i n 2:H) { + old=b + f o r ( t i n 1 : 2 ^ ( i 2)) { + B[2 t 1] = old [ t ] + B[2 t ] = rnorm ( n=1, mean=( old [ t ]+ old [ t + 1 ] ) / 2, + sd = ( 1 / ( s q r t ( 2 ) ^ i ) ) ) } + B[ 2 ^ ( i 1)+1] = old [ 2 ^ ( i 2)+1] + }

Lévy Konstruktion Brownscher Bewegung

Zweidimensionale Brownschen Bewegung Definition Ein stochastischer Prozess (B t ) t 0 mit Werten im R d heißt d-dimensionale Brownsche Bewegung, falls die Koordinaten (B i ) t, i {1,..., d}, stochastisch unabhängige eindimensionale Standard Brownsche Bewegungen sind. > n< 100 > x< rnorm ( n, mean=0,sd =1/ s q r t ( n ) ) > y< rnorm ( n, mean=0,sd =1/ s q r t ( n ) ) > Bx[1]< 0 > By[1]< 0 > f o r ( t i n 1: n ) { + Bx [ t +1]< Bx [ t ]+ x [ t ] + By [ t +1]< By [ t ]+ y [ t ] + }

Ersteintrittszeit, gestoppter Prozess Zeitpunkt des ersten Erreichens von h R einer Standard Brownschen Bewegung ist die Stoppzeit Ziele: τ(h) = inf {t > 0 B t = h}. Simulation der bei h gestoppten Brownsche Bewegung Schätzung der Verteilung der Eintrittszeiten durch Monte Carlo Simulation und Kerndichteschätzung

Simulation gestoppte Brownsche Bewegungen (h = 1)

Simulation gestoppte Brownsche Bewegungen (h = 1)

which()-kommando in R > N< 100 > n< 10000 > BRM< ma tr ix ( ncol=n, nrow=n+1) > h< 1 > tau< c ( rep (NA),N) > f o r ( j i n 1:N) { + BRM[, j ]= c ( 0,cumsum( rnorm ( n, mean=0,sd= s q r t ( T / n ) ) ) ) + tau [ j ]= which (BRM[, j ] >h ) [ 1 ] } > tau< s o r t ( tau ) / n T > par ( mfrow=c ( 1, 2 ) ) > h i s t ( tau, f r e q =FALSE, main =" V e r t e i l u n g E i n t r i t t s z e i t e n " ) > l i n e s ( d e n s i t y ( tau ), c o l =2)

Verteilung der Eintrittszeiten

Theoretische Verteilung der Eintrittszeiten τ(h) = inf {t > 0 B t = h} ist Lévy verteilt mit Parametern µ = 0 und σ = h 2. Dichtefunktion der Lévy Verteilung: l(x) = ( ) σ 1 σ 2π (x µ) exp, x > µ. 3 /2 2(x µ) Obige Konstruktion liefert eine Möglichkeit, Zufallsstichproben gemäß l(x) zu erzeugen.

Diffusionen Unter einem Diffusionsprozess versteht man in der Stochastik einen Prozess der Form X t = X 0 + µt + σb t mit einer Standard Brownschen Bewegung B. X t wird auch als allgemeine Brownsche Bewegung mit Drift µ und Volatilität σ bezeichnet. Einen Prozess mit zeitabhängigen Drift und Volatilität bezeichnet man als Itô Prozess.

R Code: Diffusion > D i f f < f u n c t i o n ( B0,mu, sigma, T, n ) { + dt < T / n + D< c ( rep (NA, n ) ) + t < c ( rep (NA, n ) ) + t [1]< 0 + f o r ( j i n 2: n ) { + t [ j ]< t [ j 1]+ dt } + D[1] < B0 + f o r ( j i n 2: n ) { + D[ j ]< D[ j 1]+mu dt+ sigma s q r t ( dt ) rnorm ( 1, mean=0, sd =1)} + p l o t ( t,d, type =" l ", main =" D i f f u s i o n " ) } > D i f f (0, 1,1,5,10000)

Diffusion mit Konfidenzbändern

Diffusion mit Konfidenzbändern

Diffusion mit Konfidenzbändern

Übersicht 1 Brownsche Bewegung und Diffusionsprozesse 2 Brownsche Brücke 3 Ornstein Uhlenbeck 4 Zusammengesetzte Poisson und Sprungdiffusionen

Definition Es sei (B t ) t 0 eine Standard Brownsche Bewegung. Für einen fest gewählten Zeitpunkt T 0 und eine Konstante c R heißt der Prozess Brownsche Brücke. B t = (B t B T = c), t 0 Charakterisierung: B t = B 0 + B t t(b 0 + B t c)/t, Erwartungswert: E[B t ] = B 0 (1 t/t ) + (ct/t ), Kovarianzfunktion: Cov(B s, B t ) = s t (st)/t.

> BBridge< f u n c t i o n ( x, y, t0, T, n ) { + dt < (T t0 ) / n + t < seq ( t0, T, l e n g t h =n+1) + B< c ( 0,cumsum( rnorm ( n ) s q r t ( dt ) ) ) + BB< x+b (t t0 ) / ( T t0 ) (B[ n+1] y+x ) + p l o t ( t, BB, type =" l ", main =" Brownsche Brücke " ) } > BBridge (0,1,0,1,1000)

Übersicht 1 Brownsche Bewegung und Diffusionsprozesse 2 Brownsche Brücke 3 Ornstein Uhlenbeck 4 Zusammengesetzte Poisson und Sprungdiffusionen

Definition (B t ) t 0 eine (F t ) adaptierte Standard Brownsche Bewegung. Die stochastische Differentialgleichung dx t = θ(µ X t )dt + σdb t mit Startwert X 0 ist explizit lösbar durch t X t = X 0 e θt + µ(1 e θt ) + σe θ(s t) db t, 0 den Ornstein Uhlenbeck Prozess mit mean reversion level µ, mean reversion rate θ und Rauschniveau σ. Erwartungswert: E[X t ] = X 0 e θt + µ(1 e θt ), Kovarianzfunktion: Cov(X s, X t ) = (σ 2 /2θ) ( e θ s t e θ(s+t)).

R Code: Simulation eines OU s > OU< f u n c t i o n ( x0, sigma, theta, n ) { + t < c ( rep (NA), n ) + t [1]< 0 + f o r ( j i n 2: n ) { + t [ j ]< t [ j 1]+1/n } + B< c ( rep (NA), n ) + B[1] < 0 + f o r ( j i n 2: n ) { + B [ j ]< B [ j 1]+ s q r t ( 1 / n ) sigma rnorm ( 1 ) } + i t o. sum< c ( 0, sapply ( 2 : n, f u n c t i o n ( x ) { exp( t h e t a ( t [ x] t [ x 1])) + (B [ x] B [ x 1 ] ) } ) ) + ou< c ( rep (NA), n ) + ou[1] < x0 + ou< sapply ( 1 : n, f u n c t i o n ( x ) { ou [ 1 ] exp( t h e t a t [ x ] ) + +sum( i t o. sum [ 1 : x ] ) } ) + p l o t ( t, ou, main =" Ornstein Uhlenbeck Prozess ", type =" l " ) } > OU(10,2,6,1000)

Übersicht 1 Brownsche Bewegung und Diffusionsprozesse 2 Brownsche Brücke 3 Ornstein Uhlenbeck 4 Zusammengesetzte Poisson und Sprungdiffusionen

Poisson Prozess Definition Poisson Prozess N: Adaptierter Zählprozess, für den gilt: 1 s, t, 0 s < t < : (N t N s ) ist unabhängig von F s. 2 s, t, u, v mit 0 s < t <, 0 u < v <, t s = v u: (N t N s ) (N v N u ) Poisson(λ(t s)). Pfad eines Poisson s hat Sprünge der Höhen 1, ist stückweise konstant und càdlàg (rechtsseitig stetig, linksseitige Limiten). Anzahl der Sprünge N t zur Zeit t ist Poisson verteilt mit Parameter λ t λ Intensität des s, E[N t ] = Var(N t ) = λt.

Zusammengesetzter Poisson Prozess Definition Sei N = (N t ) t 0 ein Poisson Prozess mit Intensität λ und (Y k ) k 1 eine i. i. d. Folge von Zufallsvariablen, stochastisch unabhängig von N. Dann heißt N t X t = k=1 Y k zusammengesetzter Poisson Prozess.

Satz Gegeben N(T ) = n sind die Sprungzeitpunkte T 1,..., T n auf [0, T ] n genauso verteilt wie die Ordnungsstatistiken von n unabhängigen auf [0, T ] gleichverteilten Zufallsvariablen. Beweisidee: N t = 1, t > 0: Sprungzeit ist uniform auf [0, t] verteilt, denn es gilt für 0 s t P (T 1 s N t = 1) = P (T 1 s, N t = 1) P (N t = 1) = P (N s = 1, N t N s = 0) P (N t = 1) = s t. Gemeinsame Dichte: f (t 1,..., t n ) = n! T n 1 {0 t 1... t n T }.

Wartezeiten W i = T i = (T i T i 1 ), i {1,..., n}, Die gemeinsame Dichte der Wartezeiten ist damit g(w 1,..., w n ) = λ n exp ( λ ) w i Bedingt auf N t = n ergibt sich: i. i. d. Exp(λ), T 0 := 0. i 1 {wi >0}. g (w 1,..., w n N t = n) = n! (λt) n eλt λ n e λt 1 {0 t1... t n t}. Wie bei der Brownschen Bewegung bietet es sich also auch hier an, die Simulation über die Inkremente bzw. die Wartezeiten vorzunehmen.

R Code: Sprungdiffusion > j u m p d i f f u s i o n < f u n c t i o n ( n, sigma,mu, lambda ) { + dt < 1/n ; t < seq ( 0, 1, l e n g th=n ) + L< c ( rep (NA, n ) ) ; L[1]< 0 + N< r p o i s ( 1, lambda ) + T< r u n i f (N, min=0,max=1) + T< s o r t ( T ) + jumps< f u n c t i o n ( j ) { ind < f u n c t i o n ( j, i ) { ( t [ j ] >T [ i ] ) ( t [ j 1]<=T [ i ] ) 1 } + ind < f u n c t i o n ( j, i ) { ( t [ j ] >T [ i ] ) ( t [ j 1]<=T [ i ] ) 1 } + c< c ( rep (NA,N) ) + f o r ( i i n 1:N) { + c [ i ]< ind ( j, i ) r u n i f ( 1, min= 1,max=1)} + sum( c ) } + f o r ( j i n 2: n ) { + L [ j ]< L [ j 1]+sigma s q r t ( dt ) rnorm ( 1,mean=0,sd=1)+mu dt + +jumps ( j ) } + w r i t e. t a b l e ( L, f i l e =" j u m p d i f f u s i o n. t x t " ) + w r i t e. t a b l e ( T, f i l e =" jumptimes " ) + p l o t ( L, type =" l ", main =" D i f f u s i o n und + zusammengesetzter Poisson Prozess " ) } > j u m p d i f f u s i o n (1000,1,0.1,10)

Literatur Stefano M. Iacus Simulation and Inference for Stochastic Differential Equations. New York: Springer, 3, 2004. Rama Cont and Peter Tankov Financial modelling with Jump Processes. Chapman Hall/CRC, 2, 2008. David Applebaum Levy Processes and Stochastic Calculus. Cambridge University Press, 2, 2005.