Personal in der Pflege Mangel verwalten oder Ressourcen nutzen? Zukunft der Pflege Vom Einzelkämpfer zum Teamarbeiter

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Transkript:

Personal in der Pflege Mangel verwalten oder Ressourcen nutzen? Zukunft der Pflege Vom Einzelkämpfer zum Teamarbeiter 25.10.2010, Berlin Mona Frommelt, 25.10.2010

Ausgangssituation Kontext Demographische Entwicklung Veränderte Kundenstruktur Aufgabe Care : Hilfe, Betreuung, Versorgung, Pflege Dienstleistungspool / Dienstleistungsgeflecht Steigende Reform Dynamik (nach der Pflegereform ) Transparenzanspruch Klientensouveränität Berufsverständnisse in Gesundheit und Sozialem Ökonomisierungsdruck 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 2

Herausforderungen Die Bewältigung dieser Aufgaben, ist in gesamtgesellschaftlicher Verantwortung, wird nur mit einem schlüssigen, nachhaltigen, Gesamtkonzept gelingen, erfordert eine klares Bekenntnis zur Verantwortung aller Beteiligten, erfordert stetigen Abgleich von Ansprüchen und Möglichkeiten, braucht also einen offenen und fairen, politischen und gesellschaftlichen Diskurs. 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 3

Herausforderungen Die Bewältigung dieser Aufgaben, ist eine unternehmerische Aufgabe: Zukunftsfähige Organisationen der Pflege werden Werthaltungen und Bedürfnisse älterer und hochaltriger Menschen besser verstehen (müssen) und können damit die eigenen Dienstleistungen und Produkte entsprechend ausrichten, weiterentwickeln und innovativ gestalten. Zukunftsfähige Organisationen der Pflege bedürfen interdisziplinär, transdisziplinär und prädisziplinär gebildeter Menschen, die in der Lage sind, sich in komplexen Dienstleistungspools an der Versorgung Pflegebedürftiger zu beteiligen. 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 4

Herausforderungen Die Bewältigung dieser Aufgaben, ist eine individuelle Aufgabe, der sich jeder einzelne von uns während seines Lebens mindestens einmal, in der Regel aber mehrfach, direkt oder indirekt stellen muss. Über zwei Millionen Menschen und jährlich 100.000 Auszubildende tun dies im Rahmen ihres Berufsarbeit. Ein vielfaches davon sind als Betroffene, Angehörige, Ehrenamtliche und Bezugs- und Hilfskräfte an der Bearbeitung dieser Aufgabe beteiligt. 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 5

Personalentwicklung I Personalgewinnung - Personalpflege Der Erfolg von Organisationen mit starkem Wettbewerb hängt weniger mit Vorteilen wie Größe, Technologien, Patenten oder Zugang zu Kapital ab, sondern in stärkerem Maße von Innovationsstärke, Geschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit (Pfeffer, 1998). Diese erfolgskritischen Fähigkeiten einer Organisation werden wesentlich von den Humanressourcen der Organisation hervorgebracht. Die Fähigkeit zur Ausschöpfung der Mitarbeiterpotentiale muss als Schlüssel zur Leistungssteigerung von Unternehmen betrachtet werden. Wettbewerb um Leistungsträger: hoch qualifizierte und (karriere-) motivierte Fach- und Führungskräfte werden zur heiß umworbenen Mangelware (Schuhmacher, 2010) 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 6

Personalentwicklung II Personalgewinnung Imagekampagnen: Schüler/innen Praktikant/innen/FSJ/ Zivis Altenpflegehelfer/innen Quereinsteiger Wiedereinsteiger/innen aus dem Berufsfeld Pflege aus verwandten Berufsfeldern (z.b. Hauswirtschaft) im Ausland qualifizierte Arbeitskräfte aus dem grauen Arbeitsmarkt rekrutierte Arbeitskräfte aus dem Ausland rekrutierte Arbeitskräfte Führungskräfte Anwerbung, Qualifizierung, Entlohnung 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 7

Personalentwicklung III Personalpflege Best Place to Work: frauenfreundlich, männerfreundlich, familienfreundlich, altersfreundlich affektive Bindung an das Unternehmen gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung Monetäre und nicht monetäre Incentives Qualifizierung Bildungsmaßnahmen vereinbar mit Beruf und Familie Neue Arbeitsteilung Professionalisierung und Deprofessionalisierung (Personalmix) Schnittstelle zu den privaten und ehrenamtlichen Experten 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 8

Bildung Ausbildung: Altenpflege bildet das benötigte Kompetenzprofil Imagekampagnen wirken Verschränkung von Lernort Praxis und Schule Wirkungsgleiche Finanzierung und Strukturierung AP/KP Entwicklung neuer Ausbildungsformen Fort- und Weiterbildung: Bundesweite Weiterbildungsordnung Horizontale und vertikale Weiterbildungschancen Nachqualifizierung (ausländische Bildungsabschlüsse) Lebenslange Bildung Akademisierung: grundständisch, berufsbegleitend, anschlussfähig, durchlässig 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 9

Zielhorizont Imageverbesserung der Altenpflege Attraktivität des Berufsfeldes erhöhen Strategische, systeamtische, gezielte Personalgewinnung und entwicklung Qualitätssicherung und Entwicklung vor allem bei Fachund Führungskräften Anpassung an dynamische Entwicklung im Sozial- und Gesundheitsbereich Optimierung von Qualität, Humanität und Wirtschaftlichkeit in den vielfältigen Pflegearrangements 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 10

Fazit Mangel verwalten oder Ressourcen nutzen? Wir haben in der Altenpflege Mangel an Anerkennung und Selbstbewusstsein und den verwalten wir auch noch schlecht! davon weniger Wir haben Ressourcen - besonders im Vergleich zu anderen Branchen - und die gilt es kreativ und innovativ zu nutzen! davon mehr und die Rechnung ginge auf Politik, Gesellschaft und Markt werden sich zwangsläufig der Herausforderungen annehmen, getrieben von Menschen, die ihre Bedürfnisse und Bedarfe mit Nachdruck artikulieren (werden). 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 11

Fazit Altenpflege ist ein attraktives Berufsfeld Attraktive Einrichtungen sind beste Werbeträger für die Gewinnung und Erhaltung guter Fach- und Führungskräfte 19/10/10 HWA, Mona Frommelt 12