Nichtpathologische Befunde keine ST-Senkung, T-Welle normal isoelektrisches T bei nicht pathologischer ST-Strecke abgeflachtes T bei nicht pathologischer ST-Strecke T gering negativ bei nicht pathologischer ST-Strecke rasch aszendierende ST-Senkung (r-typ), T normal oder abgeflacht Verschwinden vorbestehender Herzrhythmusstörungen unter Belastung
Pathologische Befunde horizontale ST-Senkung >0.3mV, T biphasisch deszendierende ST-Senkung. T negativ ST-Hebung >O.1mV langsam aszendierende ST-Senkung (80ms nach dem J-Punkt >0.2mV) J-Punkt-Senkung >0.2mV Negative U-Welle Herzrhythmusstörungen SVES >5/min, Polytopie, intermittierende absolute Arrhythmie mit Vorhofflattern/-flimmern, SVT komplexe VES (Couplets, Triplets, Salven, VT; Kammerflimmern) SA-/AV-Blöcke II./III. Grades Leitungsstörungen (Schenkelblöcke)
während Belastung 2 Min. nach Belastung
Claudicatio-Beschwerden Abbruchkriterien (subjektive Beschwerden) Angina pectoris Ausgeprägte Dyspnoe Zyanose (beginnende Herzinsuffizienz) Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Schwarzwerden vor den Augen Kalter Schweiß (Schockzeichen) Muskuläre Erschöpfung
Abbruchkriterien (objektive Beschwerden) Progrediente Erregungsrückbildungsstörungen: ST-Senkungen: horizontale, deszendierende in den Brustwandableitungen um 0,3 mv und in den Extremitätenableitungen um 0,1 mv ST-Hebungen über 0,10 mv Frequenzabfall bzw. inadäquater Anstieg der Frequenz bei Belastung Progrediente Rhythmusstörungen: Gehäufte VES, Vorhofflimmern, Vorhofflattern, Kammerflimmern, Kammerflattern, ventrikuläre und supraventrikuläre Tachykardie Progrediente Leitungsstörungen: Schenkelblockierungen, SA- und zunehmende AV-Blockierungen Hämodynamik: Blutdruckabfall Unzureichender Blutdruckanstieg (weniger als 10 mm Hg pro Belastungsstufe) Übermäßiger Blutdruckanstieg (>250 mm Hg syst. u. >120 mm Hg diast.)
Protokolliert werden müssen während der Ergometrie Mitarbeit Subjektive und objektive Symptome Abbruchgründe Beurteilung der Ausbelastung
Bewertung etwaiger Rhythmusstörungen Beurteilung der klinischen Ergometrie Bewertung der erzielten Leistung Verhalten von Herzfrequenz Verhalten von Blutdruck Verhalten von ST-Strecke Verhalten von QRS-Komplexen
Fehlermöglichkeiten und Artefakte Falsches Anlegen der EKG-Elektroden: (zu hoch - Bild eines R-Verlustes, kein Infarkt, zu tief - zu hohe R-Zacke) Elektroden-Kontaktprobleme ( Grundlinienschwankungen) Verwechseln der Elektrodenkabel (fehlerhafte Bestimmung des Lagetyps) Zu starke Bewegung des Patienten ( keine Registrierung - Grundlinienschwankung) Zu kleine QRS-Komplexe (Extremitätenableitung vom Rücken auf Schulterhöhe und am Beckenkamm anlegen) Wechselstrom (fehlerhafte Elektroinstallation?, keine Erdung - Filtertaste?) Niederspannung (EKG-Verstärker?) Deformierung des EKG-Signals (Hebelschreiber, Position des Kanals) Wechsel der Schreibgeschwindigkeit und Betätigung der Eichzacke ( Schenkelblock? und ES?) Hinauslaufen der EKG-Kurve (Blocktaste betätigen)
Einschränkung der diagnostischen Aussagekraft Ergometrie Medikamentöse Einflüsse Digitalis-Präparate muldenförmige ST-Veränderungen bereits in Ruhe bei normalem Ruhe-EKG ST-Senkungen diagnostisch verwertbar, ab > 0,2 mv pathologisch bei 25-40% der Gesunden pathologische ST-Senkungen unter Belastung nachweisbar Medikament ca. 2-4 Wochen vor Ergometrie absetzen ß-Blocker max. Herzfrequenz wird nicht erreicht
Ergometrie Medikamentöse Einflüsse Kalzium-Antagonisten und Nitrate antianginöse Effekte Verlängerung des Zeitintervalls zwischen Belastungsbeginn und Auftreten von ST-Senkungen bzw. AP-Symptomatik Antiarrhythmika proarrhythmische Effekte (bes. Klasse Ic-Substanzen) Auftreten ventrikulärer Tachykardien
Ursachen einer falsch positiven Ergometrie EKG-Veränderungen: Linksschenkelblock, Linkshypertrophie WPW- und LGL-Syndrom Senkung der ST-Strecke in Ruhe über 0,05 mv Medikamenteneinfluss: Digitalis, Diuretika, Antiarrhythmika, trizyklische Antidepressiva Verschiedene Erkrankungen: Mitralklappenprolaps, Hyperventilation, Hypokaliämie, Myxödem, schwere Anämie, hochgradige Ruhetachykardie, Kardiomyopathien, Aortenvitien, Hochdruck
V1-V6
V1-V6
Ursachen einer falsch negativen Methodische Ursachen: Ergometrie Unzureichende Belastungsintensität bzw. Belastungshöhe Unzureichende und fehlerhafte EKG-Ableitungen Fehlende Beachtung anderer Befunde Fehler des Beurteilers Kardiale Ursachen: Koronare Eingefäßerkrankung (evtl.) EKG-Veränderungen: Rechtsschenkelblock Linksschenkelblock Linksanteriorer Hemiblock Rechtsherzhypertrophie Medikamentöse Ursachen: ß-Blocker, Nitrate, Ca-Antagonisten, Molsidomin, Chinidin, Phenothiazin u. a.
Ergometrie Zusammenfassung Signifikante ST-Streckenveränderungen nur bei 65-70% der KHK- Patienten nachweisbar Erhöhung der Sensitivität auf 85-90% bei gleichzeitig vorliegender belastungsinduzierter AP Ausmaß der ST-Streckensenkung als Hinweis für Schwere und Prognose einer KHK (deszendierende ST-Senkung ungünstiger als horizontale) Keine eindeutige Korrelation zwischen Ableitung, in der die ST- Senkung auftritt, und Lokalisation der Koronarstenosen Das Belastungs-EKG bleibt trotz Stress-Echo und Stress-MRT eine wichtige Methode zur Diagnostik einer Koronarinsuffizienz
Viele EKG-Beispiele: www.medifora.de oder www.grundkurs-ekg.de