Ausblick auf die Finanzmärkte
Marktkommentar Zinsen Euro-Zone Kurzfristige Zinsen Euro-Zone Trotz der zuletzt sehr guten Wirtschaftsdaten in Euroland ist für 2017 noch nicht mit steigenden Geldmarktzinsen zu rechnen. Dadurch sollte der 3-Monats- Euribor noch einige Zeit in negativem Terrain verharren. Die EZB wird vorerst weiter an der expansiven Geldpolitik festhalten. Wir halten an unserer bandbreite für den 3-Monats-Euribor fest. - Nach dem jüngsten Inflationsanstieg auf 2 % ist im weiteren Jahresverlauf wieder mit leicht sinkenden Raten zu rechnen (Basiseffekt Energie). - Die aktuellen wirtschaftlichen Frühindikatoren deuten auf eine erhebliche Wachstumsbeschleunigung in Richtung 2 % hin und sollten die EZB dazu veran - lassen, ihr aktuelles Anleihekaufprogramm 2018 zu beenden. - Allerdings stellen die politischen Unsicherheiten (Brexit, wichtige Wahlen in FR und DE) ein nicht zu unterschätzendes Risiko für das Wirtschaftsklima dar, sodass mit einer anhaltend expansiven Geldpolitik der EZB zu rechnen ist. - Der Trend zu sinkenden Geldmarktzinsen sollte allerdings beendet sein, da sich auch der Arbeitsmarkt sukzessive verbessert und die Kreditvergabe im Euroraum wieder ansteigt. Langfristige Zinsen Euro-Zone Der von uns erwartete leichte Anstieg der 10-Jahres- Renditen ist im ersten Quartal eingetreten. Für das zweite Quartal erwarten wir trotz der zuletzt sehr guten Wirtschaftsdaten eine Seitwärtsbewegung um das aktuelle Niveau. Wir erhöhen deshalb unsere bandbreite nur moderat auf 0,15 % bis 0,75 % (von 0,00 % bis 0,50 %). - Die letzten Wirtschaftsdaten lagen fast alle über den Erwartungen und deuten eine weitere Wachstumsbeschleunigung an. - Auch der jüngste Inflationsanstieg auf 2 % rechtfertigt trotz der aktuell vorherrschenden politischen Unsicherheit die leicht gestiegenen Kapitalmarktzinsen. 6,00 0,00 - EZB-Leitzins 3-Monats-Euribor 0,00 Rendite 10J. Bund 3M-Euribor 0,00 % 0,329 % 0,328 % 0,00 % 0,40 % 0,00 % Renditen 10J Euro - Staatsanleihen - 0,15 % 0,75 % Aber: Ein starker Anstieg der Renditen ist vorerst nicht zu erwarten, da - die EZB ihr Anleihekaufprogramm bis Jahresende fortführen wird - die Inflationsrate im zweiten Quartal wieder sinken sollte - die positiven Wirtschaftsdaten im aktuellen Renditeniveau bereits eingepreist sind - sich der starke Zinsanstieg in den USA nach der Wahl Trumps in den nächsten Monaten nicht fortsetzen sollte.
Marktkommentar Zinsen USA Kurzfristige Zinsen USA Die von uns für das erste Quartal erwartete Zinserhöhung ist im März eingetreten. Wir rechnen auch im zweiten Quartal mit einer weiteren Zinserhöhung um 0,25 %. Somit erhöhen wir die Bandbreite für den 3M-Libor auf 1,10 % bis 1,40 % (von % bis 1,25 %). 7,00 6,00 0,00 3M-USD-Libor - Die jüngst veröffentlichten Wirtschaftsdaten in den USA deuten auf ein starkes Wachstum im zweiten Quartal hin. - Die ausgezeichnete Wirtschaftslage (sehr niedrige Arbeitslosigkeit, Stärke des Immobilienmarktes, weiter steigende Einkaufsmanager-Indices) und die zuletzt gestiegene Inflation ermöglichen es der Fed, die Geldpolitik zügiger zu normalisieren als bisher angenommen. - FED Funds (US-Leitzins) 3-Monats-Libor 0,75 % % 1,15 % % 1,25 % 1,10 % 1,40 % Langfristige Zinsen USA Der starke Zinsanstieg im zweiten Quartal ist zum Stillstand gekommen und die Rendite der 10-jährigen Treasuries ist wieder unter 2,5 % gesunken. Wir erwarten im zweiten Quartal eine Seitwärtsbewegung um diesen Wert und halten unsere aufrecht. Wir rechnen vorerst nicht mit weiteren schnellen Renditeanstiegen. - Die stark gestiegene Inflation sollte im zweiten Quartal sinken. - Der US-Präsident sieht sich mit zunehmendem Widerstand gegen seine Politik konfrontiert. Somit mehren sich Zweifel an der Durchführbarkeit seiner wirtschaftsbelebenden Maßnahmen. - Auch in den USA sind die sehr guten Wirtschaftsdaten im aktuellen Renditeniveau bereits eingepreist. - Die Fed wird ihre expansive Geldpolitik nur sehr langsam normalisieren. - US-Staatsanleihen weisen gegenüber jenen in Europa und Japan einen massiven Renditevorteil auf. Dieses relativ attraktive Renditeniveau sollte die Nachfrage nach US-Anleihen hoch halten und Renditeanstiege dämpfen. 6,00 5,50 4,50 3,50 2,50 1,50 10 J. Treasuries Renditen 10J US - Treasuries 2,3874 % 2,20 % %
Marktkommentar US-Dollar US-Dollar Die zuletzt überraschend guten Wirtschaftsdaten aus Europa sowie die abnehmende Unterstützung für antieuropäische, populistische Kräfte haben zu einer temporären Erholung des Euro gegenüber fast allen Währungen geführt. Wir sehen darin allerdings keine Trendwende, sondern erwarten weiterhin einen tendenziell starken US-Dollar. Somit behalten wir unsere bandbreite bei. - Zwei weitere Zinserhöhungen 2017 durch die Fed sowie eine anhaltend expansive Geldpolitik der EZB erhöhen die relative Attraktivität des US-Dollar. - Trotz der zuletzt sehr guten Wirtschaftsdaten im Euroraum bleiben einige langfristige konjunkturelle Belastungsfaktoren aufrecht: langjährige Brexit- Verhandlungen sowie die ungelöste Schuldenproblematik in Griechenland und zunehmend auch in Italien. - Es besteht weitgehend Uneinigkeit der Länder Europas in der Flüchtlingskrise. - Ein weiteres Problem liegt im unsicheren Wahlausgang in Frankreich sowie in den drohenden vorzeitigen Neuwahlen in Italien mit einer anschließenden schwierigen Regierungsbildung. 1,70 1,60 1,50 1,40 1,30 1,20 1,10 0,90 0,80 EUR/USD EUR/USD 1,0619 1,10
Marktkommentar Gold Gold Entgegen unseren Erwartungen hat sich der Goldpreis im ersten Quartal wieder deutlich erholt. Wir erwarten im zweiten Quartal eine Seitwärtsbewegung. Wir erhöhen unsere Bandbreite auf 1.150 bis 1.300 USD (von 1.050 bis 1.200 USD). - Ein Wiedererstarken des US-Dollar sollte den Goldpreis temporär belasten. - Im zweiten Quartal ist mit einem Rückgang der Inflation zu rechnen, was die Nachfrage nach Inflationsschutz (Gold) reduzieren dürfte. Auch der zuletzt wieder gesunkene Ölpreis wirkt aufgrund der Gold-/Ölpreis-Korrelation preisdämpfend. - Charttechnisch ist auf dem aktuellen Niveau (200-Tages-Linie) mit einem stärkeren Widerstand zu rechnen. - Aus saisonaler Sicht neigt der Goldpreis im zweiten Quartal zur Schwäche. Aber: - Mittelfristig sollte die rückläufige Minenproduktion den Goldpreis stützen. - Das anhaltend negative bzw. sehr niedrige Realzinsniveau macht Gold als Anlage weiterhin sehr attraktiv. - Die weltweit stark gestiegene Verschuldung bleibt das wichtigste langfristige Anlageargument für Gold, das kein Bonitätsrisiko kennt. 2.000 1.800 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 Goldpreis in USD Gold in USD 1.249,35 1.150 1.300
Marktkommentar Aktien Aktien Die von uns erwartete positive Aktienentwicklung ist eingetreten und hat die Indizes in die Nähe der von uns prognostizierten oberen Bandbreite gebracht. Auf diesem Niveau erwarten wir im zweiten Quartal eine temporäre Korrektur. Trotzdem erhöhen wir jeweils unsere untere Bandbreite im Eurostoxx 50 auf 3.200 bis 3.500 (bisher: 3.100 bis 3.500) und im S&P 500 auf 2.200 bis 2.500 (bisher: 2.125 bis 2.450). - Kurzfristig erscheint der Aktienmarkt überkauft, womit die Wahrscheinlichkeit für eine Korrektur zugenommen hat. - Zudem ist die aktuell sehr niedrige Volatilität an den Aktienmärkten ein nicht zu unterschätzendes Warnsignal. - Der Anstieg der letzten vier Monate hat das Bewertungsniveau der wichtigsten Aktienmärkte erhöht, sodass die europäischen Märkte und vor allem der US-Markt nicht mehr billig sind. - Auch saisonal liegen die stärksten Monate hinter uns. - Die zuletzt sehr guten Wirtschaftsdaten sind durch den jüngsten Kursanstieg größtenteils eingepreist. - Auch die anstehenden politischen Ereignisse (Wahlen, Brexit, US-Wirtschaftspolitik) können für Unsicherheit sorgen. Aber: Wir sehen in der zu erwartenden Korrektur eine klare Kaufgelegenheit, da 5.500 5.000 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 2.400 2.200 2.000 1.800 1.600 1.400 1.200 1.000 800 EuroStoxx 50 S&P 500 EuroStoxx 50 - Europa S&P 500 - USA 600 3.500,93 2.362,72 3.100-3.500 2.125-2.450 - aufgrund des zuletzt deutlich verbesserten konjunkturellen Umfelds für 2017 durchaus mit hohen einstelligen oder sogar zweistelligen Gewinnwachstumsraten bei den Unternehmen zu rechnen ist - vor allem in Europa und Japan die historisch extrem niedrigen Kapitalmarktzinsen mangels Anlagealternativen die Aktienmärkte unterstützen - sich die europäischen und die US-Märkte charttechnisch in einem soliden Aufwärtstrend befinden.
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