(K)ein Ende der Schuldenkrise?

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Transkript:

Raiffeisenbank Bruck-Carnuntum (K)ein Ende der Schuldenkrise? Auswirkungen auf Wirtschaft, Finanzmärkte und Währungen Dr. Valentin Hofstätter Abteilungsleiter Raiffeisen RESEARCH, Raiffeisen Bank International 19. Jänner 212 1

STAATSANLEIHEN: INVESTOREN FÜRCHTEN um Zahlungsfähigkeit von immer mehr Ländern 4 35 Aktuelle Marktrendite von zehnjährigen EUR-Staatsanleihen (in %) 3 25 Griechenland 2 15 Portugal 1 Italien Irland Spanien 5 Deutschland Österreich Jän.8 Jul.8 Jän.9 Jul.9 Jän.1 Jul.1 Jän.11 Jul.11 Jän.12 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 2

EUROZONE: ITALIEN UND SPANIEN sind die Zünglein an der Waage 8 Rendite Staatsanleihen 1J (in %) 7 6 5 4 3 Italien Österreich Spanien Frankreich 2 Deutschland 1 Jan-1 May-1 Sep-1 Jan-11 May-11 Sep-11 Jan-12 Quelle: Thomson Reuters 3

STAATSVERSCHULDUNG langfristiger Trend stößt an seine Grenzen 11 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Staatsverschuldung Österreich (% BIP) 197 1975 198 1985 199 1995 2 25 21 Quelle: EU-Kommission, Raiffeisen RESEARCH Staatsverschuldung Frankreich (% BIP) Staatsverschuldung USA (% BIP) Staatsverschuldung Deutschland (% BIP) Prognose 4

ÖSTERREICH BISHER Wenig ambitionierter Konsolidierungsplan Verschuldung/Budgetsaldo (in % des BIP) 76 75,5 75 74,6 75,1 74 73,6 73 72 71,8 Verschuldung 71 7 69,5 69-4,1-4,4-3,6-3,2-2,9-2,4 68 74,4-2, 67 Budgetsaldo 66 29 21 211 212 213 214 215 Quelle: Finanzministerium, Statistik Austria 5

GRENZSTEUERSÄTZE (%) In Österreich langt der Fiskus am kräftigsten zu 6 5 4 3 43 37 5 Österreich Deutschland Italien Slowenien Schweiz (Graubünden) 5 45 43 41 31.8 2 1 Tschechien Slowakei Ungarn 19 16 15 1 11 21 31 41 51 Bruttojahreseinkommen (EUR tsd.) Quelle: EU-Kommission, Nat. Finanzministerium (DE), CH: Über das EK und die abs. Steuerlast berechnete Marginalbelastung durch Kantons-, Gemeinde, Kirchen- und direkte Bundessteuern, Raiffeisen RESEARCH 6

GRIECHENLAND Staatsschuld nicht mehr bedienbar -18-16 -14-12 -1-8 -6-4 -2 27 28 29 21 211 212 Quelle: EU-Kommission, Thomson Reuters Budgetsaldo ohne PSI (% BIP, invertiert) Budgetsaldo mit PSI (% BIP, invertiert) Staatsverschuldung mit PSI (% BIP, r. Skala) Staatsverschuldung ohne PSI (% BIP, r. Skala) Regierungsprognose 22 18 14 1 7

ÖFFENTLICHE FINANZEN 212 deutliche Unterschiede zwischen den Ländern -1 Budgetdefizit (% BIP) -9-8 -7-6 -5-4 -3-2 -1 Irland Spanien USA Frankreich Belgien Dänemark Portugal Niederlande Eurozone Österreich Italien Finnland Deutschland Griechenland Japan 2 4 6 8 1 12 14 16 18 2 22 24 26 Öffentliche Verschuldung (% BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 8

ITALIEN - ÖFFENTLICHE FINANZEN Staatsschuld ist beherrschbar -6-5 -4 Staatsverschuldung (% BIP, r. Skala) 13 Regierungsprognose 125 12-3 115-2 11-1 15 28 29 21 211 212 213 Budgetsaldo (% BIP, invertiert) Quelle: EU Kommission, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 1 9

Griechenland versus der Rest In Griechenland ist Verschuldung zu hoch, um selbst mit EU- Hilfe noch bewältigbar zu sein. Frage ist nur Zeitpunkt der Umschuldung. Es kann maximal Zeit für andere Peripherieländer gewonnen werden. In allen anderen Peripherieländern ist Schuldenlast dagegen langfristig bewältigbar, WENN die Budgetdefizite in den kommenden Jahren reduziert und Strukturreformen ergriffen werden, und bis dahin ihre Liquidität (Finanzierungsfähigkeit) sichergestellt ist. Für letzteres sorgt derzeit der EUR-Schutzschirm (EFSF) und die Europäische Zentralbank (EZB). 1

EU-RETTUNGSSCHIRM Zu klein für Spanien und Italien 1,4 Aktuelle und potentielle EFSF Rettungs- Kosten (Mrd.) 1,2 1, 8 6 4 2 Spanien Italien Griechenland Portugal Irland EFSF Ausleihkapazität 11

EZB sorgt derzeit für Finanzierungsfähigkeit von Italien und Spanien 25 Italienkrise 25 2 Griechenlandkrise 2 15 15 1 Ankaufvolumen kumuliert (in EUR Mrd., r. Skala) 1 5 Irlandkrise Portugalkrise 5 Mai.1 Jul.1 Okt.1 Dez.1 Feb.11 Apr.11 Jul.11 Sep.11 Nov.11 Wöchentliches Volumen der Staatsanleihenkäufe (in EUR Mrd.) Quelle: Bloomberg, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 12

KEINE INFLATIONSGEFAHR durch die Maßnahmen der EZB Der Euro bleibt stabil! 13

EZB ANLEIHENKAUFPROGRAMM Volumen geringer als bei anderen Zentralbanken Staatsanleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) bis Ende 211: EUR 211 Mrd. - entspricht gerade einmal rund 2 % der Wirtschaftsleistung der Eurozone. Andere Notenbanken waren hier bereits viel generöser (s. Grafik). Selbst wenn EZB ihre Staatsanleihenkäufe auf EUR 1 Mrd. ausweitet (= gemeinsamer Finanzierungsbedarf von Italien und Spanien über die nächsten drei Jahre), würden diese Anleihenkäufe nur rund 1 % des BIP entsprechen. - wäre eine Erhöhung der Geldmenge in der Eurozone über die nächsten drei Jahre von in Summe rund 1 % bzw. rund 3 % pro Jahr -> viel zu wenig für ein Inflationsproblem. Kauf von Staatsanleihen durch die Notenbank Gesamtvolumen seit 3/29 in % BIP 18 16 14 12 1 8 6 4 2 Staatsanleihenkäufe (in % BIP, seit 3/29) BoE Fed BoJ EZB Quelle: Bloomberg, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 14

EUROZONE: GELDMENGENWACHSTUM und Kreditwachstum derzeit sogar ZU SCHWACH Auch die durch EZB-Kredite an die Banken im Finanzsystem geschaffene Liquidität bleibt mangels Kreditwachstum zum größten Teil innerhalb des Finanzsystems gefangen. 14 12 14 12 - gelangt nicht in die breite Wirtschaft, wo sie über eine starke Ausweitung der Geldmenge zu Inflationsdruck führen würde. 1 8 1 8 Geldmengenwachstum in der Eurozone deshalb derzeit sogar zu niedrig (unter dem Zielwert der EZB von 4,5 % p.a.) und 212 weiter fallend. 6 EZB-Ziel 6 Von Inflationsgefahr auf Grund der EZB- Maßnahmen keine Spur! 4 2 Ausleihungen an den privaten Sektor (% p.a.) 4 2 Geldmenge M3 (% p.a.) -2-2 24 25 26 27 28 29 21 211 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 15

ABER KEIN FREIBRIEF FÜR DIE EZB - nach Krise muss EZB-Liquidität abgebaut werden Sobald die Krise überstanden ist muss die EZB die im Finanzsystem geschaffene Liquidität wieder reduzieren. Ansonsten Basis für einen Kreditboom, über kurz oder lang zweistelliges Kredit- und Geldmengen- Wachstum und in weiterer Folge hohe Inflationsraten. Technisch kein Problem: Staatsanleihen kann die EZB dann wieder verkaufen, Kredite nicht verlängern. Wird die EZB das auch wollen? Ja. Nach Überwinden der Krise kein Grund mehr, den Banken weiterhin Kredite in so hohem Umfang zu geben bzw. weiter Staatsanleihen von Peripherieländern zu kaufen. 16

INFLATIONSRÜCKGANG 212 in der Eurozone Durch die EZB kein Inflationsdruck auf Grund zu lockerer Geldpolitik. 9 75 Ölpreis in EUR (% p.a.) 4.5 4. 212 durch Rezession und nicht weiter steigenden Ölpreis sogar deutlicher Inflationsrückgang unter 2 %. 6 45 3 Prognos 3.5 3. 2.5 Längerfristig (die nächsten 5 Jahre) Inflationsrate im Schnitt bei rund 2 %, und nur in einzelnen Jahren mit starkem Ölpreisanstieg deutlich darüber. Geht Schuldenkrise weiter und dauert Rezession länger als erwartet, so drohen eher japanische Verhältnisse mit Deflationsrisken. 15-15 -3-45 -6 Eurozone Inflationsrate (% p.a., r. Skala) -75 Jän.3 Jän.5 Jän.7 Jän.9 Jän.11 Jän.13 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 2. 1.5 1..5. -.5-1. 17

Zinsen bleiben historisch niedrig 212 sorgen in der Eurozone Rezession und fallende Inflation für anhaltend tiefe Leitzinsen (1, % oder eventuell sogar noch tiefer). Vorsichtige Leitzinsanhebungen erst 213 wieder ein Thema. Prognosen Eurozone Leitzins Euribor 3M aktuell 1, 1,35 Mär.12 1,,9 Jun.12 Dez.12 1, 1, 1, 1,1 Rendite 1J (DE) 1,8 1,7 2,1 2,6 Zinsen auf langlaufende deutsche Staatsanleihen dürften kurzfristig - jedesmal wenn die EUR-Schuldenkrise sich zuspitzt - noch etwas absinken. Auf Jahressicht (und darüber hinaus) rechnen wir dann aber wieder mit steigenden langfristigen Zinsen (wie immer, wenn eine Rezession überwunden wird) und damit Kursrückgängen bei langen Laufzeiten. Ab dem ersten Quartal 212 deshalb lange Laufzeiten (z.b. 1jährige Anleihen) meiden. 8 7 6 5 4 3 2 1 Zinsen historisch tief (außer in der EUR-Peripherie) IT Staatsanleihen 1J 3-Monats-Euribor DE Staatsanleihen 1J 97 98 99 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 8 7 6 5 4 3 2 1 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 18

PROGNOSEÜBERBLCK ZINSMÄRKTE: Eurozone im Detail aktuell* Mär.12 Jun.12 Sep.12 Dez.12 Leitzins 1, 1, 1, 1, 1, Euribor 1M,83,6,9,9 1, Euribor 3M 1,22,9 1, 1, 1,1 Euribor 6M 1,5 1,1 1,2 1,2 1,3 Euribor 12M 1,83 1,5 1,6 1,6 1,7 Rendite 2J,18,3,5,5 1,2 Rendite 5J,77,8 1,1 1,1 1,7 Rendite 1J 1,8 1,7 2,1 2,1 2,6 Swapssatz 2J 1,21 1,3 1,35 1,3 1,95 Swapssatz 5J 1,62 1,65 1,85 1,8 2,3 Swapssatz 1J 2,29 2,2 2,55 2,5 3, *17.1.212 1:48 Quelle: Reuters, Raiffeisen RESEARCH 19

EURO WECHSELKURS ZUM USD große Ausschläge, Euro derzeit historisch teuer 2,2 2, 1,8 1,6 1,4 Langfristig faires Niveau 1,2 1,,8,6 Wechselkurs EUR/USD, Jahresdurchschnittswerte (vor 1996 zurückgerechnet) 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 23 27 211 Quelle: Bloomberg, Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 2

EUR/CHF Franken aktuell immer noch überbewertet 2,1 1,9 1,7 1,5 1,3 Fairer Wert EUR/CHF gemäß PPP (Inflationsdifferenz) EUR/CHF 1,33 Prognose 1,1,9 86 88 9 92 94 96 98 2 4 6 8 1 12 21

Konjunkturausblick Rezession leider nicht mehr zu vermeiden Tiefe & Dauer abhängig von Umgang mit Schuldenkrise 22

DEUTSCHLAND: Industrieproduktion dreht bereits nach unten 16 148 Industrieproduktion ex. Bau & Energie, 1 Monat verzögert* 21 188 136 166 124 112 Industrieaufträge, Volumen (r.skala)* 144 122 1 1 88 78 Jan-93 Jan-95 Jan-97 Jan-99 Jan-1 Jan-3 Jan-5 Jan-7 Jan-9 Jan-11 Trendwachstum * Index Jan 1993 = 1 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 23 Jänner 12 23

EUROZONE: FRÜHINDIKATOREN NACH WIE VOR an Rezessionsniveaus PMI Verarbeitendes Gewerbe 7 7 65 6 55 Frankreich Österreich Niederlande 65 6 55 5 45 4 35 Deutschland Irland Italien Spanien Griechenland 5 45 4 35 3 3 25 Jän. Jän.2 Jän.4 Jän.6 Jän.8 Jän.1 25 Quelle: Markit 24

EUR: REZESSION in der Gesamtwirtschaft 1,5 1,,5 EUR Industrieproduktion, % p.q. (r. Skala) Prognose 6, 4, 2,, -,5 EUR BIP real, % p.q., -2, -1, -4, -1,5-6, -2, -8, -2,5-1, -3, 27 28 29 21 211 212-12, Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 25

EUROZONE: KONJUNKTURAUSBLICK auch in Österreich leichte Rezession * Prognose **in revision Quelle: Eurostat, Raiffeisen RESEARCH 21 211* 212* 213* Österreich 2,3 3,2 -,5 1,5 Deutschland 3,6 2,9 -,8 1,4 Frankreich 1,4 1,5 -,6 1,4 Belgien 2,3 2, -,5 1,4 Niederlande 1,6 1,3-1,2 1,7 Finnland 3,6 2,8 -,8 1,7 Irland -,4 1,8 -,7 1,7 Italien 1,2,5-1,4,6 Spanien -,1,6-1,1,8 Portugal 1,3-1,3-2,5,2 Griechenland -2,3-5,7-4,2 -,3 Eurozone 1,8 1,5-1, 1,1 USA 3, 1,7 1,5 1, 26

ÖSTERREICH: KONJUNKTURAUSBLICK Deutlicher Abschwung wahrscheinlich 29 21 211e 212f 213f BIP -3,8 2,3 3,2 -,5 1,5 Konsum privat -,3 2,2,9 1, 1,2 Konsum öffentlich,2 -,2 1,7,5,2 Investitionen -8,3,1 3,7 -,6 2,1 Exporte -14,3 8,3 6,9 -,7 3,7 Quelle: Statistik Austria, Raiffeisen RESEARCH 27

UNTERNEHMENSANLEIHEN Spreadniveaus fallend ab Q2 212 Investmentgrade, High-Yield Financial Senior und Subordinated Spread in BP 4 35 3 25 2 15 1 ML EUR High-Yield Index (r. Skala) Prognose 24 21 18 15 12 9 6 Spread in BP Spread in BP 4 35 3 25 2 15 1 ML EUR Financial Subordinated Index (r. Skala) ML EUR Financial Senior Index Prognose 16 14 12 1 8 6 4 Spread in BP 5 3 5 2 ML EUR IG Non-Financial Index 1999 21 23 25 27 29 211 1999 21 23 25 27 29 211 Quelle: Bloomberg, Merrill Lynch, Raiffeisen RESEARCH, Kursabfrage: 18.1.212, 9.3 MEZ 28

High Yield-AUSFALLSRATEN Anstieg erwartet in % der Emittenten 16 14 12 1 8 6 4 2 Global Speculative Grade Ausfallsrate Raiffeisen RESEARCH Prognose Dezember 212 4 % Moody's Prognose Dezember 212 2,9 % 1998 2 22 24 25 27 29 211 Quelle: Moody s, Raiffeisen RESEARCH 29

UNTERNEHMENSANLEIHEN: Tiefststand bei Renditen erreicht? 8% 7% Rendite EUR Investmentgrade Unternehmensanleihen 6% 5% 4% 3% 2% 1% Rendite 5-jährige deutsche Staatsanleihen % Jan.6 Jan.7 Jan.8 Jan.9 Jan.1 Jan.11 Jan.12 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 3

Aktienmärkte Günstige Bewertungen, langfristig gute Ertragsaussichten; Kurzfristig von Rezessions- und Krisenangst getrieben 31

WEDERHOLEN SICH DIE 9-ER JAHRE? oder eher die Phase 2-211? 5 45 4 35 S&P 5 3 25 2 15 1 5 EURO STOXX 5 NIKKEI 225 9 91 92 93 94 95 96 97 98 99 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 32

BEWERTUNGEN* Weiterhin auf niedrigen Niveaus 3 25 2 S&P 5 15 1 Euro Stoxx 5 5 1999 21 23 25 27 29 211 * Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinne der jeweils nächsten 12 Monate Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 33

AKTIENMÄRKTE Bewertungen in Europa recht attraktiv Indexstand KGV Gewinnwachstum Div.Rend 9.1.212 211e 212f 211e 212f lfd. Euro Stoxx 5 2.286 9, 8,4-3,9% 6,4% 5,3% DAX 6.17 1, 9,3-7,1% 8,% 4,% FTSE 1 5.612 1,1 9,5 12,9% 7,% 3,9% SMI 5.988 13, 11,6-7,5% 11,6% 3,7% ATX 1.855 1,2 9, 1,8% 13,% 3,5% S&P 5 1.281 13,3 12,1 18,3% 1,% 2,2% Nasdaq 1 2.351 13,3 1,9 37,5% 21,9% 1,2% Nikkei 225 8.39 13,9 11,3 13,2% 23,% 2,7% MSCI World 84 12,4 11,2 9,7% 1,3% 2,9% 34

AKTIENMARKT-BEWERTUNG im relativen Vergleich sehr günstig 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Rendite 1J Deutsche Staatsanleihe (in %) Euro Stoxx 5 Dividendenrendite (in %) DAX-Dividendenrendite (in %) 88 89 9 91 92 93 94 95 96 97 98 99 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 11 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 35

Zentral- und Osteuropa 36

CEE: Auswirkungen Eurozonenkrise Starke Auswirkungen der Eurozonenkrise und Konjunkturabschwächung in 212 Erholung in 213 CE als Verlängerte Werkbank Deutschlands am stärksten betroffen Rezessionen: fallendes BIP von.5 % bis 2 % in 212 Nur Polen wächst weiter wenn auch langsamer SEE noch geschwächt von letzter Krise Kaum Wachstum und Rezession in Kroatien (-1 %) Russland und Ukraine Prognosen relativ mit rund 3 % Wachstum am stärksten Keine Krise der Rohstoffpreise prognostiziert Aber: Prekäre Finanzsituation der Ukraine; Rückkehr politischer Risiken nach Russland 37

CEE: WACHSTUMSVERLANGSAMUNG IN 212 Einfluss der schwachen Euro-Konjunktur Polen Ungarn Tschechien Slowakei Slowenien ZENTRALEUROPA (CE) Kroatien Bulgarien Rumänien Serbien Bosnien u. H. Albanien SÜDOSTEUROPA (SEE) Russland Ukraine Belarus GEMEINSCH. UNABH. STAATEN (GUS) 21 3,8 1,3 2,7 4, 1,2 3, -1,2,2-1,9 1,,7 3,9 -,8 4, 4,2 7,6 4,1 211e 3,9 1,5 1,9 3,3 1,2 3,,5 2, 2,5 2, 1,9 3, 2, 3,8 4,7 6, 3,9 212f 2,2-2, -1,2 -,5-1,5,5-1, 1,2,5 1,, 2,5,4 3,2 3,5, 3,1 213f 3,3 1,5 1,2 2,5 1,5 2,4 1,5 2,5 2,5 2, 2, 3,5 2,3 4, 4, 3, 4, ZENTRAL- & OSTEUROPA (CEE) 3,2 3,4 2, 3,3 EUROZONE (EMU) 1,7 1,5-1, 1,1 Quelle: Schätzung; f: Prognose. Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 38

CEE: HOHE DEFIZITE ABER MODERATE VERSCHULDUNG Budgetsaldo 211 (% des BIP) -1-9 -8-7 -6-5 -4-3 -2-1 1 2 Rumänien Tschechien Russland Kroatien Bulgarien Maastricht Kriterien Spanien Polen Serbien Ukraine Österreich Ungarn Eurozone Portugal Griechenland Italien 2 4 6 8 1 12 14 16 18 Staatsverschuldung 211 (% des BIP) Quelle: Thomson Reuters, Raiffeisen RESEARCH 39

SPEZIALTHEMA UNGARN Finanzkrise reloaded Vertrauenskrise in Ungarn, Angst vor Finanzierungskrise 8 7 36 34 Niveaus vergleichbar mit Hochpunkt der Finanzkrise Schnellstmögliche Einigung mit IWF/EU über Kreditlinie zur Marktberuhigung notwendig IWF Vorgaben sollten Ende der unkonventionellen Maßnahmen bringen Kein Spielraum mehr für ungarische Politik 6 5 4 3 2 1 EUR/HUF 5-year CDS Dec-7 Mar-8 Jun-8 Sep-8 Dec-8 Mar-9 Jun-9 Sep-9 Dec-9 Mar-1 Jun-1 Sep-1 Dec-1 Mar-11 Jun-11 Sep-11 Dec-11 32 3 28 26 24 22 2 Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 4

WÄHRUNGEN H1 12 noch schwach H2 12 Aufwertungen Wechselkursprognosen US Dollar vs EUR aktuell* Mar-12 Jun-12 Sep-12 Dec-12 Südafrika Türkei Polen Ungarn 4.48 314.7 4.45 35 4.3 3 4.15 295 4.5 29 Brasilien Tschechien 25.8 25.2 24.7 24.4 23.8 Russland Rumänien Kroatien 4.36 7.53 4.4 7.5 4.35 7.48 4.3 7.5 4.3 7.55 Schw. Franken Serbien Albanien Russland 13.78 138.21 4.7 14 142 42.4 16 141 43. 16 141 43. 15 14 43.2 Rumänien Kroatien vs USD Polen Russland Ukraine aktuell* 31.9 8. Mar-12 32.6 8. Jun-12 32.6 8. Sep-12 31.9 8. Dec-12 32. 8.8 Serbien Tschechien Belarus Türkei 8395. 1.9 9,5 1.9 1, 1.9 1,65 1.85 11,2 1.8 Ungarn EUR/CHF EUR/USD 1.2 1.3 *9/1/212 14:3 MEZ Quelle: Raiffeisen RESEARCH 1.22 1.3 1.22 1.32 1.23 1.35 1.24 1.35-8 -6-4 -2 2 4 6 Änderung YTD Änderung 1 Monat 41

42 Zins- und Staatsanleihenprognosen 2,6 2,5 2,1 1,7 1,98 USA 2,6 2,1 2,1 1,7 1,89 Eurozone 9,3 9,1 8,9 9,5 8,55 Russland 6,5 6,7 6,9 7,2 7,4 Rumänien 3,5 3,4 3,4 3,8 3,67 Tschechien 7,6 7,8 8, 8,6 9,86 Ungarn 5,2 5,3 5,6 5,8 5,91 Polen Dez.12 Sep.12 Jun.12 Mär.12 aktuell* Länder Renditeprognosen (1J Staatsanleihen),25,25,25,25,7 USA 1, 1, 1, 1, 1, Eurozone 8, 8, 8, 8, 8, Russland 5,5 5,5 5,5 5,75 5,75 Rumänien,5,5,5,5,75 Tschechien 7, 7, 7, 7, 7, Ungarn 4, 4, 4,25 4,5 4,5 Polen Dez.12 Sep.12 Jun.12 Mär.12 aktuell* Länder Zinsratenprognose (Leitzinsen) *1 Januar 212 14:3 MEZ

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