Elementare Geometrie Vorlesung 13

Ähnliche Dokumente
Elementare Geometrie Vorlesung 11

3.6 Einführung in die Vektorrechnung

Elementare Geometrie Vorlesung 2

Vektorgeometrie Layout: Tibor Stolz

Elementare Geometrie Vorlesung 17

Affine Eigenschaften ( stets K = R)

Lernunterlagen Vektoren in R 2

ein vom Nullvektor verschiedener Vektor, dann ist jeder dazu parallele (kollinear) Veka tor d ein Vielfaches von a. + λ 2 a 2

Kapitel I: Vektorrechnung 2: Vektoren im Raum

Unterlagen zur Vorlesung Algebra und Geometrie in der Schule: Grundwissen über Affine Geometrie. Sommersemester Franz Pauer

Elementare Geometrie Vorlesung 19

Geometrie. 1 Vektoren, Vektorielle analytische Geometrie der Ebene

Grundwissen Abitur Geometrie 15. Juli 2012

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

Vektoren, Vektorräume

Elementare Geometrie Wiederholung 1

Teil 1. Darstellung von Vektoren als Linearkombinationen. Lineare Un-/Abhängigkeit - Basis

Kapitel II. Vektoren und Matrizen

Lineare Algebra: Theorie und Anwendungen

Definition, Grundbegriffe, Grundoperationen

Kurzskript zur Vorlesung Mathematik I für MB, WI/MB und andere Prof. Dr. Ulrich Reif

Lineare Algebra I (WS 13/14)

(0, 3, 4) (3, 3, 4) (3, 3, 0)

Zusammenfassung Mathe III. Themenschwerpunkt 3: Analytische Geometrie / lineare Algebra (ean) 1. Rechenregeln mit Vektoren

Lineare Algebra I (WS 13/14)

4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale Zahlen

03. Vektoren im R 2, R 3 und R n

Vektorräume. Stefan Ruzika. 24. April Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz

4 Affine Koordinatensysteme

Geometrie. 1 Vektorielle analytische Geometrie der Ebene, Kegelschnitte

Lineare Algebra 1. Roger Burkhardt

Grundlagen der Vektorrechnung

Oktaeder. Bernhard Möller. 22. Dezember 2010

Lineare Algebra II 6. Übungsblatt

Vektorgeometrie. Inhaltsverzeichnis. Fragen und Antworten. (bitte nur für den Eigengebrauch verwenden)

Musterlösungen Blatt Mathematischer Vorkurs. Sommersemester Dr. O. Zobay. Matrizen

Lineare Algebra in der Oberstufe

Vektorräume. 1. v + w = w + v (Kommutativität der Vektoraddition)

GRUNDLAGEN MATHEMATIK

Elementare Geometrie Vorlesung 10

Grundsätzliches Produkte Anwendungen in der Geometrie. Vektorrechnung. Fakultät Grundlagen. Juli 2015

Technische Universität München

a b b 1 b 2 bzgl. einer ONB (Orthonormalbasis) heißt der a 2 b 3 a 3 b 2 a 3 b 1 a 1 b b 3 a 1 b 2 a 2 b 1

b liegt zwischen a und c.

Technische Universität München Zentrum Mathematik. Übungsblatt 7

< hergeleitet. < war nach 1.9 mit Hilfe von Rechenregeln für

a 11 a 12 a 1(m 1) a 1m a n1 a n2 a n(m 1) a nm Matrizen Betrachten wir das nachfolgende Rechteckschema:

Da diese Zahlenmenge nicht unter Subtraktion abgeschlossen ist, erweitert man sie zur Menge der ganzen Zahlen

Kapitel V. Affine Geometrie

Mathematische Grundlagen für die Vorlesung. Differentialgeometrie

MAA = MAB + B AA = B CA + CAA BA A Nun sehen wir mit Proposition 10.7 aus dem Skript, dass A M AB gelten muss.

Einführung. 1 Vektoren

2 Lineare Gleichungssysteme

Mathematik für Physiker, Informatiker und Ingenieure

Gleitspiegelung und Verkettungen von Spiegelung und Parallelverschiebung

Vorkurs Mathematik B

Elemente von S n = Aut([1, n]) heißen Permutationen. Spezielle Permutationen sind Transpositionen und Zyklen. (Vergl. Skript S

Lineare Algebra in der Oberstufe

Beziehungen zwischen Vektorräumen und ihren Dimensionen

10 Kapitel I: Anschauliche Vektorrechnung

Konstruktion der reellen Zahlen

Prof. Dr. Elmar Grosse-Klönne Institut für Mathematik

Summen und direkte Summen

Zahlen und elementares Rechnen

Übersicht Kapitel 9. Vektorräume

Elementare Geometrie - Die Gerade & das Dreieck Teil I

Lineare Algebra II Lösungen der Aufgaben 42 und 43

Mischungsverhältnisse: Nehmen wir an, es stehen zwei Substanzen (zum Beispiel Flüssigkeiten) mit spezifischen Gewicht a = 2 kg/l bzw.

2 Die Körper-Axiome. I. Axiome der Addition (A.1) Assoziativgesetz. Für alle x, y, z R gilt (x + y)+z = x +(y + z).

Matrizen. a12 a1. a11. a1n a 21. a 2 j. a 22. a 2n. A = (a i j ) (m, n) = i te Zeile. a i 1. a i 2. a i n. a i j. a m1 a m 2 a m j a m n] j te Spalte

2. Teilbarkeit. Euklidischer Algorithmus

BADEN-WÜRTTEMBERG Vektoren Geraden im Raum Lösungen Herausgegeben von Heinz Griesel Helmut Postel Friedrich Suhr Schroedel

Elementare Geometrie Vorlesung 4

Affine Geometrie (Einfachere, konstruktive Version)

Mathematische Probleme, SS 2013 Donnerstag $Id: dreieck.tex,v /04/18 15:03:29 hk Exp hk $

2.2 Kollineare und koplanare Vektoren

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

Lineare Abhängigkeit

Sphärische Zwei - und Dreiecke

4.3 Affine Punkträume

35 Matrixschreibweise für lineare Abbildungen

Zahlen und metrische Räume

Definition Sei V ein Vektorraum, und seien v 1,..., v n V. Dann heißt eine Linearkombination. n λ i = 1. mit. v = v i λ i.

Rechnen mit Vektoren. 1. Vektoren im Koordinatensystem Freie Vektoren in der Ebene

3.6 Eigenwerte und Eigenvektoren

Formelsammlung Mathematik Grundkurs Inhalt

Lineare Algebra I (WS 13/14)

Kapitel 1. Vektoren und Matrizen. 1.1 Vektoren

Kapitel 2: Multiplikative Funktionen. 3 Multiplikative Funktionen. Definition 2.1 (arithmetische Funktion, (vollständig) multiplikative Funktion)

MATHEMATIK FÜR NATURWISSENSCHAFTLER I WINTERSEMESTER 2016/ OKTOBER 2016

1. Gruppen. 1. Gruppen 7

Lösungen - Serie 1 zu den Übungsaufgaben zur Vorlesung Algebraische Zahlentheorie

Zahlen und elementares Rechnen (Teil 1)

Aufgaben / Lösungen der Klausur Nr. 4 vom Juni 2002 im LK 12. nx ln(x)dx

1 Vorlesungen: und Vektor Rechnung: 1.Teil

00. Einiges zum Vektorraum R n

Lineare Algebra I 5. Tutorium Die Restklassenringe /n

Erweiterte Koordinaten

Vektorrechnung. Beispiele: (4 8) 2-Tupel (Zahlenpaar) (4 8 9) 3-Tupel (Zahlentrippel)

2.9 Die komplexen Zahlen

Transkript:

Elementare Geometrie Vorlesung 13 Thomas Zink 7.6.2017

1.Vektoren Es sei E eine Ebene. Eine Translation T : E E wird auch als Vektor bezeichnet. Wenn O, A E, so gibt es genau einen Vektor T, so dass T (O) = A. Wir schreiben: T = OA.

1.Vektoren Es sei E eine Ebene. Eine Translation T : E E wird auch als Vektor bezeichnet. Wenn O, A E, so gibt es genau einen Vektor T, so dass T (O) = A. Wir schreiben: T = OA. Es seien O 1, A 1 E, die nicht beide auf der Geraden OA liegen. Dann gilt OA = O 1 A 1 OAA 1 O 1 ist ein Parallelelogramm

2. Gleichheit von Vektoren

3.Streckung von Vektoren Es seien O, A E verschiedene Punkte. Es sei λ 0 eine reelle Zahl. Dann gibt es genau einen Punkt B auf dem Strahl OA, so dass OB = λ OA.

3.Streckung von Vektoren Es seien O, A E verschiedene Punkte. Es sei λ 0 eine reelle Zahl. Dann gibt es genau einen Punkt B auf dem Strahl OA, so dass OB = λ OA. Definition Wir definieren die Streckung des Vektors T = OA mit dem Faktor λ 0: λoa = OB

4.Streckung von Vektoren

5.Streckung von Vektoren Die Streckung λoa hängt nur von dem Vektor T = OA ab und nicht von der Wahl der Punkte O und A. Wir schreiben λt für die Streckung. (λt )(O) = B.

5.Streckung von Vektoren Die Streckung λoa hängt nur von dem Vektor T = OA ab und nicht von der Wahl der Punkte O und A. Wir schreiben λt für die Streckung. (λt )(O) = B. Beispiel: 2T = T T, 3T = T T T.

6.Streckung mit negativem Faktor Es gibt einen Punkt B 1 OA, der auf der anderen Seite von O liegt wir A und so dass OB 1 = λ OA. Wir setzen: ( λ) OA = OB 1 Das ist die Streckung mit einem negativen Faktor.

6.Streckung mit negativem Faktor Es gibt einen Punkt B 1 OA, der auf der anderen Seite von O liegt wir A und so dass OB 1 = λ OA. Wir setzen: ( λ) OA = OB 1 Das ist die Streckung mit einem negativen Faktor. Die beiden Abbildungen S = OB = λt und S 1 = OB 1 = ( λ)t sind invers zueinander: (λt ) (( λ)t ) = id E.

7. Parallele Vektoren Zwei Vektoren S, T : E E heißen parallel, wenn für alle O E, die Punkte O, T (O), S(O) auf eine Geraden liegen.

7. Parallele Vektoren Zwei Vektoren S, T : E E heißen parallel, wenn für alle O E, die Punkte O, T (O), S(O) auf eine Geraden liegen. Proposition Es sei T id E. Ein Vektor S ist genau dann parallel zu T, wenn eine reelle Zahl λ existiert, so dass S = λt. Parallele Vektoren nennt man auch linear abhängig.

8.Streckung und Teilverhältnis Die Streckung und dass Teilverhältnis hängen wie folgt zusammen. Wenn O, A, B drei verschiedene Punkte sind, so hat man OB = λoa λ = OB OA. Es seien A, B, C, D Punkte, so dass A B und C D. Wenn die Geraden AB und CD parallel sind, so gilt: AB = λ CD λ = AB CD.

9.Summe von Vektoren Es seien S, T : E E zwei Translationen der Ebene. Dann definieren S + T = S T = T S. Das nennen wir die Summe von zwei Vektoren, d.h. Summe ist hier das gleiche wie Kompositum von Abbildungen. Dann gilt 2T = T + T und ( 1)T = T 1

9.Summe von Vektoren Es seien S, T : E E zwei Translationen der Ebene. Dann definieren S + T = S T = T S. Das nennen wir die Summe von zwei Vektoren, d.h. Summe ist hier das gleiche wie Kompositum von Abbildungen. Dann gilt 2T = T + T und ( 1)T = T 1 Wenn wir die additive Schreibweise S + T verwenden, bezeichnen wir Vektoren wie folgt S = v, T = w. Wir schreiben für P E: S(P ) = P + v

10.Die neue Schreibweise

11.Die neue Schreibweise Die identische Abbildung id E : E E nennen wir den Nullvektor: 0 = id E. Wenn S = v : E E ein Vektor ist, so gilt S 1 = ( 1) v. Das nennen wir das Negative des Vektors v.

11.Die neue Schreibweise Die identische Abbildung id E : E E nennen wir den Nullvektor: 0 = id E. Wenn S = v : E E ein Vektor ist, so gilt S 1 = ( 1) v. Das nennen wir das Negative des Vektors v. Für drei Punkte A, B, C gilt: AB + BC = AC = BC + AB.

12.Strahlensatz und Distributivgesetz Proposition Es sei λ eine reelle Zahl. Es seien v, w zwei Vektoren. Dann gilt λ( v + w) = λ v + λ w.

13.Distributivgesetz = Strahlensatz

14.Rechenregeln der Vektorrechnung v + w = w + v ( u + v) + w = u + ( v + w) v + 0 = v 0 v = 0 λ 0 = 0 (λ + µ) v = λ v + µ v λ( v + w) = λ v + λ w Wenn P E ein Punkt ist, so gilt (P + v) + w = P + ( v + w)

15.Teilverhältnis als Gleichgewicht Es seien A B zwei Punkte. Es seien p, q 0 reelle Zahlen, die nicht beide gleich 0 sind. Wir versehen den Punkt A mit dem Gewicht p und den Punkt B mit dem Gewicht q. Das nennen wir gewichtete Punkte (A, p), (B, q).

15.Teilverhältnis als Gleichgewicht Es seien A B zwei Punkte. Es seien p, q 0 reelle Zahlen, die nicht beide gleich 0 sind. Wir versehen den Punkt A mit dem Gewicht p und den Punkt B mit dem Gewicht q. Das nennen wir gewichtete Punkte (A, p), (B, q). Wir fragen in welchem Punkt O man die Strecke AB mit den Gewichten p und q unterstützen muss, damit sie sich im Gleichgewicht befindet.

16.Gleichgewicht

17.Der Schwerpunkt Wir betrachten gewichtete Punkte (A, p), (B, q), wobei die Zahlen p und q auch negativ sein dürfen. Definition Es sei p + q 0. Wir nennen O einen Schwerpunkt von (A, p) und (B, q), wenn poa + qob = 0.

18.Die Existenz von Schwerpunkten Proposition Es sei p + q 0. Es seien (A, p) und (B, q) zwei gewichtete Punkte. Dann gibt es einen Schwerpunkt O. Für jeden beliebigen Punkt M E gilt: p MA + q MB = (p + q) MO.

18.Die Existenz von Schwerpunkten Proposition Es sei p + q 0. Es seien (A, p) und (B, q) zwei gewichtete Punkte. Dann gibt es einen Schwerpunkt O. Für jeden beliebigen Punkt M E gilt: p MA + q MB = (p + q) MO. Beweis: Es sei M E ein beliebig gewählter Punkt. Es sei v = p MA + q MB.

19.Beweis für die Existenz von Schwerpunkten Es sei Dann gilt 1 p + q v = MO, O = M + 1 p + q v. p MA + q MB = (p + q) MO. Wir zeigen, dass diese Gleichung auch gilt, wenn man M durch irgendeinen anderen Punkt N E ersetzt.

20.Beweis für die Existenz von Schwerpunkten p NA + q NB = p( NM + MA) + q( NM + MB) = p NM + q NM + p MA + q MB = (p + q) NM + v = (p + q) NM + (p + q) MO = (p + q) NO. Wenn man N = O setzt, so findet man die Gleichung: p OA + q OB = (p + q) OO = 0.

21. Punkte einer Geraden als Schwerpunkte Folgerung Es seien A, B E zwei verschiedene Punkte. Dann besteht die Gerade AB aus den Punkten O, die man als Schwerpunkt von zwei gewichteten Punkten (A, p), (B, q) erhält, wobei p, q beliebige reelle Zahlen sind, so dass p + q 0.

21. Punkte einer Geraden als Schwerpunkte Folgerung Es seien A, B E zwei verschiedene Punkte. Dann besteht die Gerade AB aus den Punkten O, die man als Schwerpunkt von zwei gewichteten Punkten (A, p), (B, q) erhält, wobei p, q beliebige reelle Zahlen sind, so dass p + q 0. Wenn O der Schwerpunkt der gewichteten Punkte (A, p), (B, q) ist und wenn O auch der Schwerpunkt der gewichteten Punkte (A, p 1 ), (B, q 1 ) ist, so gibt es eine Zahl c 0, so dass p 1 = cp, q 1 = cq.

22. Punkte einer Geraden als Schwerpunkte Es sei O der Schwerpunkt der gewichteten Punkte (A, p), (B, q): p MA + q MB = (p + q) MO, M E. Wir setzen M = A und erhalten: q AB = (p + q) AO. Da p + q 0, folgt O AB. Wenn O AB ein beliebiger Punkt ist, so ist AO eine Streckung des Vektors AB. Deshalb erhält man O als Schwerpunkt, wie im ersten Teil der Folgerung behauptet wurde.

23. Punkte einer Geraden als Schwerpunkte Wenn O auch noch der Schwerpunkt der gewichteten Punkte (A, p 1 ), (B, q 1 ) ist so gilt: q 1 AB = (p1 + q 1 ) AO. Zusammen mit dem letzten Blatt erhalten wir q p + q = q 1 p 1 + q 1 qp 1 = q 1 p. Angenommen q 0. Dann gilt p 1 = q 1 q p, q 1 = q 1 q q, Dann ist c = (q 1 /q) die gesuchte Zahl. Wenn q = 0 ist p = p + q 0 und dann ist c = (p 1 /p) die gsuchte Zahl.

24. Schwerpunkt von mehreren gewichteten Punkten Proposition Es seien (A, p), (B, q) und (C, r) drei gewichtete Punkte in der Ebene, so dass p + q + r 0. Dann gibt es genau einen Punkt S E, so dass für alle Punkte M E p MA + q MB + r MC = (p + q + r) MS. (1) Man nennt S den Schwerpunkt von (A, p), (B, q) und (C, r).

24. Schwerpunkt von mehreren gewichteten Punkten Proposition Es seien (A, p), (B, q) und (C, r) drei gewichtete Punkte in der Ebene, so dass p + q + r 0. Dann gibt es genau einen Punkt S E, so dass für alle Punkte M E p MA + q MB + r MC = (p + q + r) MS. (1) Man nennt S den Schwerpunkt von (A, p), (B, q) und (C, r). Beweis: Wir nehmen an, dass p + q 0. Es sei O der Schwerpunkt der gewichteten Punkte (A, p), (B, q). Dann gilt für alle M E:

25.Beweis zum Schwerpunkt p MA + q MB = (p + q) MO.

25.Beweis zum Schwerpunkt p MA + q MB = (p + q) MO. Es sei S der Schwerpunkt der gewichteten Punkte (O, p + q), (C, r). Dann gilt: (p + q) MO + r MC = (p + q + r) MS (2) Mit der oberen Gleichung zusammen ergibt sich p MA + q MB + r MC = (p + q + r) MS.

26.Die erste Folgerung über Schwerpunkte Folgerung Mit den Bezeichnungen der letzten Proposition sei O der Schwerpunkt von (A, p) und (B, q). Dann liegen die Punkte C, S, O auf einer Geraden. Beweis: Wenn man in der Gleichung (1) auf dem letzten Blatt M = O setzt, so ergibt sich Daraus folgt die Behauptung. r OC = (p + q + r) OS

Zur ersten Folgerung

27.Die zweite Folgerung über Schwerpunkte Folgerung Mit den Bezeichnungen der Proposition seien p 1, q 1, r 1 Zahlen, so dass p 1 + q 1 + r 1 0 und so dass S auch der Schwerpunkt der gewichteten Punkte (A, p 1 ), (B, q 1 ) und (C, r 1 ) ist. Dann gibt es eine Zahl c 0, so dass p 1 = cp, q 1 = cq, r 1 = cr Beweis: Wir machen uns das in dem Fall klar, wo C S und wo CS die Gerade AB schneidet. Es sei O der Schnittpunkt.

Nach dem Blatt 26 ist O sowohl der Schwerpunkt von (A, p), (B, q) als auch von (A, p 1 ), (B, q 1 ). Dann gilt p 1 = cp und q 1 = cq. Wir dürfen die Gewichte p, q, r durch cp, cq, cr ersetzen. Also dürfen wir annehmen, dass p 1 = p und q 1 = q. Dann folgt p MA + q MB + r 1 MC = (p + q + r 1 ) MS. Wir setzen M = S und vergleichen das mit (1) Blatt24 für M = S. Dann folgt: rsc = r 1SC. Da S C, folgt r = r1.