1.3 Das elektrische Feld

Ähnliche Dokumente
Elektrostatik. Arbeit und potenzielle Energie

PN 2 Einführung in die Experimentalphysik für Chemiker und Biologen

G = m g. W = F h = F h cos( (F;h)) = G h = m g h. Cusanus-Gymnasium Wittlich. Potentielle Energie im Gravitationsfeld. h=0. Gravitationsbeschleunigung

Einführung in die Physik I. Elektromagnetismus 1

Statische Magnetfelder

Übungen zur Kursvorlesung Physik II (Elektrodynamik) Sommersemester 2008

An welche Stichwörter von der letzten Vorlesung können Sie sich noch erinnern?

3. Elektrostatik (Motivation) Nervenzelle

Kapitel 4 Energie und Arbeit

Elektrostatik. Salze lösen sich in Wasser um Lösungen geladener Ionen zu bilden, die drei Viertel der Erdoberfläche bedecken.

Formelsammlung - Grundlagen der Elektrotechnik II. Elektrische Ladung. F (l) d l = Q U U = Q U. J d A. mit ρ 0 = spez. Widerstand bei T = T 0

4.3 Magnetostatik Beobachtungen

Wichtige Begriffe dieser Vorlesung:

Experimentalphysik II (Kip SS 2007)

Grundlagen der Elektrotechnik - Einführung Bachelor Maschinenbau Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau Bachelor Chemieingenieurwesen

Inhalt der Vorlesung A1

Einführung in die Physik I. Dynamik des Massenpunkts (2) O. von der Lühe und U. Landgraf

Der elektrische Dipol Sind zwei unterschiedliche Ladungen in einem Abstand d angeordnet, dann liegt ein elektrischer Dipol vor.

Inhalt der Vorlesung Teil 2

11.11 Das elektrische Potential

17. Vorlesung EP. III. Elektrizität und Magnetismus. 17. Elektrostatik

Elektrostatik. Kräfte zwischen Ladungen: quantitative Bestimmung. Messmethode: Coulombsche Drehwaage

Physik AB1 TU Dortmund SS2016 Dieter Suter Shaukat Khan Kapitel 3/4

Arbeit in Kraftfeldern

IV. Elektrizität und Magnetismus

Magnetismus EM 63. fh-pw

Lk Physik in 12/2 1. Klausur aus der Physik Blatt 1 (von 2)

Magnetostatik. Feldberechnungen

4.11 Wechselwirkungen und Kräfte

Bezugssysteme neu beleuchtet

19. Vorlesung. III. Elektrizität und Magnetismus 19. Magnetische Felder 20. Induktion

ELEKTRIZITÄT UND MAGNETISMUS

2.3 Elektrisches Potential und Energie

Einführung in die Physik I. Wärme 3

Materie in einem Kondensator

Inhalt Dynamik Dynamik, Kraftstoß Dynamik, Arbeit Dynamik, Leistung Kinetische Energie Potentielle Energie

Vorlesung 4: Magnetismus

Repetitorium B: 1-, 2-dim. Integrale, Satz v. Stokes

Elektrischer Strom. Strom als Ladungstransport

Einführung in die Theoretische Physik

Einführung in die Physik I. Elektromagnetismus 3. O. von der Lühe und U. Landgraf

11. Elektrodynamik Das Gaußsche Gesetz 11.2 Kraft auf Ladungen Punktladung im elektrischen Feld Dipol im elektrischen Feld

Zwei konkurrierende Analogien in der Elektrodynamik

Physik I TU Dortmund SS2018 Götz Uhrig Shaukat Khan Kapitel 1

Man erkennt, dass die Feldlinien an der Rundung und der Spitze Ecken besonders dicht liegen. Entsprechend ist hier die auch Ladungsdichte am höchsten.

Ladungstransport in Gasen

PN 2 Einführung in die Experimentalphysik für Chemiker. 4. Vorlesung Evelyn Plötz, Thomas Schmierer, Gunnar Spieß, Peter Gilch

3b) Energie. Wenn Arbeit W von außen geleistet wird: W = E gesamt = E pot + E kin + EPI WS 2006/07 Dünnweber/Faessler

A A Konservative Kräfte und Potential /mewae/scr/kap2 14s

Der typische erwachsene Mensch probiert die Dinge nur 2-3 x aus und gibt dann entnervt oder frustriert auf!

Lösung V Veröentlicht:

Coulombsches Potential und Coulombsches Feld von Metallkugeln TEP

3.5 Potential an der Zellmembran eines Neurons

Abschlussprüfung Berufliche Oberschule 2012 Physik 12 Technik - Aufgabe II - Lösung

Ladung. Elektrische Ladung ist eine Eigenschaft von vielen Elementarteilchen, die zusätzlich zu ihrer Eigenschaft der Masse beobachtet wird.

Magnetostatik I Grundlagen

e r a Z = v2 die zum Mittelpunkt der Kreisbahn gerichtet ist. herbeigeführt. Diese Kraft lässt sich an ausgelenkter Federwaage ablesen.

Um was geht es in dieser Vorlesung wirklich?

Nichtstationäre elektrische Ströme

Dienstag Punktmechanik

4. Klausur Physik-Leistungskurs Klasse Dauer: 90 min Hilfsmittel. Tafelwerk, Taschenrechner

Felder ausgewählter Konfigurationen

Einführung in die Physik I. Mechanik deformierbarer Körper 1

6. Vorlesung EP. EPI WS 2007/08 Dünnweber/Faessler

Systematisierung Felder und Bewegung von Ladungsträgern in Feldern

Zur Erinnerung. Winkelmaße: Radiant und Steradiant. Stichworte aus der 3. Vorlesung:

6 Die Gesetze von Kepler

Statische Magnetfelder In der Antike war natürlich vorkommender Magnetstein und seine anziehende Wirkung auf Eisen bekannt.

Ruhende Flüssigkeiten (Hydrostatik)

1 Elektrostatik 1.1 Ladung Eigenschaften

Aufgabe P1 Bewegungen (15 BE)

11. Elektrodynamik Das Gaußsche Gesetz 11.2 Kraft auf Ladungen Punktladung im elektrischen Feld Dipol im elektrischen Feld

5 Elektrizität und Magnetismus

3.1 Elektrostatische Felder symmetrischer Ladungsverteilungen

Einführung in die Theoretische Physik

PN 2 Einführung in die Experimentalphysik für Chemiker

Das resultierende elektrische Feld mehrerer Punktladungen? Superpositionsprinzip

Kapitel 3 Kräfte und Drehmomente

34. Elektromagnetische Wellen

Erzeugung eines Skalars durch räumliche Differentiation einer vektoriellen Größe

Einführung in die Physik I. Elektromagnetismus 3

Der Lagrange- Formalismus

6.1.2 Das elektrische Feld

Klassische Mechanik - Ferienkurs. Sommersemester 2011, Prof. Metzler

Inhalt der Vorlesung Experimentalphysik I

Computer-Graphik II. Kompexität des Ray-Tracings. G. Zachmann Clausthal University, Germany cg.in.tu-clausthal.de

3. Die Divergenz und die Quellen des elektrischen Feldes

Elektrisches Potenzial Kapitel 25

19. Vorlesung EP III Elektrizität und Magnetismus. 19. Magnetische Felder (Magnetostatik)

6. Gravitation. m s. r r. G = Nm 2 /kg 2. Beispiel: Mond. r M = 1738 km

EP WS 2009/10 Dünnweber/Faessler

Übungen zur Physik 1 - Wintersemester 2012/2013. Serie Oktober 2012 Vorzurechnen bis zum 9. November

Die Hohman-Transferbahn

1 Felder bewegter Ladungen

1.2.2 Gravitationsgesetz

Experimentelle Physik II

6.Vorlesung 6. Vorlesung EP b) Energie (Fortsetzung): Energie- und Impulserhaltung c) Stöße 4. Starre Körper a) Drehmoment b) Schwerpunkt Versuche:

r = F = q E Einheit: N/C oder V/m q

Elektrostatik II Felder, elektrische Arbeit und Potential, elektrischer Fluss

Aufbau von Atomen Anzahl der Protonen = Anzahl der Elektronen

Transkript:

hysik II TU Dotmund SS8 Götz Uhig Shaukat Khan Kapitel.3 Das elektische Feld Elektische Feldstäke = Kaft auf obeladung nomiet q Q F( ) Q F( ) e E( ) e 4 4 q N N m V F q E E C Cm m Nm V (Volt) = C J C Supepositionspinzip: von n Ladungen ausgeübte Kaft bzw. Feldstäke q Q F F e 4 n n i q i i i = Abstände zu obeladung q i i i n n Qi E Ei( ) e i 4 i i i i = Abstände zum Beobachtungspunkt (Abbildungen: Giancoli, hysik)

hysik II TU Dotmund SS8 Götz Uhig Shaukat Khan Kapitel Feldlinien Die Anwesenheit eine elektischen Ladung veändet den umgebenden Raum, was man duch eine (kleine) "obeladung" testen kann, die an jedem Raumpunkt eine Kaft efäht. Es entsteht ein Vektofeld, das man duch Feldlinien visualisieen kann. Die Kaftichtung ist tangential zu eine Feldlinie, die Göße de Kaft auf eine obeladung lässt sich duch die Dichte de Feldlinien dastellen. - Feldlinien beginnen und enden stets an eine Ladung - Feldlinien haben eine Richtung (Definition: von + nach -) - Feldlinien schneiden sich nicht (Feld an einem unkt ist eindeutig) - Feldlinien velaufen so, als wüden sie einande abzustoßen - Feldlinien velaufen möglichst diekt zwischen entgegengesetzten Ladungen - Feldlinien enden senkecht auf metallischen Obeflächen - elektische Dipole (z.b. Gießköne, Eisenspäne) ichten sich entlang de Feldlinien aus - Feldlinien folgen eine beschleunigten Ladung vezöget (Stahlung) Links: Feldlinien eine uhenden ode langsam bewegten Ladung Mitte: Feldlinien eine Ladung mit konstante elativistische Geschwindigkeit Rechts: Momentaufnahme de Feldlinien eine Ladung zu Zeit t nach eine kuzzeitigen (Dt) Beschleunigung

hysik II TU Dotmund SS8 Götz Uhig Shaukat Khan Kapitel De Millikan-Vesuch Robet Millikan und Havey Fletche 9 De elektische Fluss Robet Andews Millikan (868-953) Nobelpeis 93 Schwebende geladene Öltöpfchen in einem elektischen Feld weden mit einem Mikoskop beobachtet: Gewichtskaft = Kaft des elektischen Felds + Auftieb in Luft. Um ihen Radius (und damit Masse und Volumen) zu bestimmen, wid das elektische Feld abgeschaltet: Gewichtskaft = Reibungskaft + Auftieb in Luft. Aus de Geschwindigkeit v de fallenden Töpfchen wid de Radius bestimmt (Stokessche Reibung ~ v). Die so bestimme Ladung wa imme ein ganzzahliges Vielfaches de Elementaladung. duch ein Flächenelement da : duch die Gesamtfläche A : Beispiel: Elektische Fluss duch eine Kugelobefläche mit de Ladung Q im Zentum d E da el el E da A Q Q Q Q da d 4 Raumwinkel el 4 4 4 A 3

hysik II TU Dotmund SS8 Götz Uhig Shaukat Khan Kapitel Divegenz und Satz von Gauss-Ostogadski Integal de Nomalkomponente eines Vektofelds übe eine geschlossene Obefläche = Integal de Divegenz des Vektofelds übe das eingeschlossene Volumen dh. die Divegenz sagt etwas daübe, "wie viele Feldlinien in das Volumen einteten bzw. heauskommen" (Quellenstäke) A E da dive dv V Johannes Cal Fiedich Gauss (777-855) Michail Wassilijowitsch Ostogadski (8-86) E ( d) dy dz - E ( ) dy dz E ( y dy) d dz - E ( y) d dz y E ( z dz) d dy - E ( z) d dy z E E y E z d dy dz dive dv y z E mit E( d) E( ) d usw. Wichtiges Beispiel: Gaußsches Gesetz z y Kugelfömige Obefläche mit Radius R um eine unktladung: Q E da dv div E dv div E A V V Ladungen sind Quellen bzw. Senken des elektischen Felds 4

hysik II TU Dotmund SS8 Götz Uhig Shaukat Khan Kapitel Anwendungsbeispiele ) Elektisches Feld eines mit konstante Ladungsdichte l (Linienladung) besetzten Stabs: Betachte einen Zylinde von Radius R und Länge L um den Stab A Q E da E R L Es geht auch kompliziete: l L E l R dq ldy de 4 4 y - - l E E de( y)cos cosdy 4 y y dy d cos tan y tan / l l E cosd sin 4 4 - / / - / cos l E ) lattenkondensato mit homogene Ladungsdichte s (Flächenladung) besetzt. Betachte ein Volumen mit eine Stinfläche A senkecht zu den Feldlinien A Q s A E da E A s E (Abbildungen: Giancoli, hysik) 5

hysik II TU Dotmund SS8 Götz Uhig Shaukat Khan Kapitel.4 Elektostatisches otenzial und Spannung Das elektische Feld ist konsevativ - adialsymmetisches Zentalkaftfeld konsevativ - das bedeutet u.a. E ds ist wegunabhängig E ds ot E - konsevativ skalaes Zentalpotenzial definieba Benötigte Abeit, um eine Ladung im E-Feld zu bewegen (Kleine) punktfömige obeladung q im Feld eine unktladung Q W Kaft Weg F ds q E ds d 4 - - 4 4 q Q q Q q Q Vozeichen? Annahme: > q Q > (gleichnamige Ladungen) W > (Enegie gewonnen, Abstoßung) q Q < (ungleichnamige Ladungen) W < (Abeit aufgewandt, Anziehung) otenzial im unkt Veichtende Abeit, wenn Einheitsladung ins Unendliche gebacht wid W E ds E -gad q - gad ds z.b. - d - 6

hysik II TU Dotmund SS8 Götz Uhig Shaukat Khan Kapitel Elektostatisches otenzial ( = potenzielle Enegie / Ladung) Die otenzialdiffeenz zwischen zwei unkten ist U - E ds - E ds E ds Elektische Spannung (Diffeenz de potenziellen Enegie / Ladung) J N kg m U m V (Volt) 3 C C A s Alessando Guiseppe Antonio Anastasio Gaf von Volta (745-87) Die Enegieeinheit Elektonenvolt (ev) bietet sich bei de Bescheibung von Elementaladungen an, die eine otenzialdiffeenz duchlaufen haben, z.b. in Teilchenbeschleunigen, abe auch beim Wechsel zwischen Enegieniveaus z.b. Elektonen in de Atomhülle: -9-9 ev =,6 C V =,6 J 7

hysik II TU Dotmund SS8 Götz Uhig Shaukat Khan Kapitel Beispiele: Beschleunigte Elektonen in de Röntgenöhe Spannung von einigen kw können mit geeignete Elektonik ezeugt weden. In eine Röntgenöhe weden hiemit Elektonen von eine Kathode (negative ol) auf eine Anode (positive ol) beschleunigt, die aus einem Mateial hohe Kenladungszahl besteht (z.b. Kupfe mit Wolfam Z = 74). Duch die abupte Abbemsung entsteht (wie stets bei beschleunigten Ladungen) elektomagnetische Stahlung, in diesem Fall mit einem Spektum, das bei de Elektonenenegie E endet, z.b. E = 5 kev entspicht eine Wellenlänge von,5 nm, also Röntenlicht. (Faustegel: Wellenlänge in nm =,4 / Enegie in kev) Beschleunigte Ionen in einem Van-de-Gaaf-Geneato Hohe Spannungen lassen sich auch duch mechanischen Tanspot von Ladungen ezeugen, z.b. mit einem Bandgeneato (Van-de-Gaaf-Geneato). Hiemit lassen sich auch Teilchen beschleunigen. Die Beschleunigungspannung liegt typisch um MV (ma. 8 MV Viviton in Stasboug), wenn sich de Geneato in einem Gas mit hohe Duchschlagsfeldstäke befindet (SF 6 ). Ionen können die Beschleunigungsspannung duchlaufen (Tandem-Van-de-Gaaf): ) negatives Ion wid zum "Teminal" beschleunigt, das auf positive Spannung liegt ) Elektonen weden abgesteift ("Stippe"-Gas ode -Folie) und vom Teminal abgestoßen 8