Strafrecht I Allgemeiner Teil 1. Tatbestandslehre Prof. Dr. D. Klesczewski

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1 Strafrecht I Allgemeiner Teil 1 Tatbestandslehre Prof. Dr. D. Klesczewski

2 Materialien Strafrecht I AT 1 Hinweise Zum Vertiefen: Klesczewski, AT, 3. Aufl., Rn , Nächste Woche keine Vorlesung wegen Reformationstag Zur Vorbereitung auf die AG: Klesczewski, AT, 3. Aufl., Rn Tatbestandslehre - Prof. Dr. Klesczewski 2

3 Wiederholung Höchstwert = Menschenwürde ( Rechtsfähigkeit) Straftat = eigenmächtiger Angriff auf fremde Rechtsfähigkeit Bestimmtheitsgrundsatz Verbot unbestimmter Gesetze Analogieverbot Verbot von strafbegründendem Gewohnheitsrecht Rückwirkungsverbot Tatbestandslehre - Prof. Dr. Klesczewski 3

4 Deliktsaufbau I. Tatbestand II. Rechtswidrigkeit III. Schuld IV. Sonstige Strafbarkeitsbedingungen Tatbestandslehre - Prof. Dr. Klesczewski 4

5 Deliktsaufbau I. Tatbestand II. Rechtswidrigkeit III. Schuld IV. Sonstige Strafbarkeitsbedingungen Tatbestandslehre - Prof. Dr. Klesczewski 5

6 ( System -) Tatbestand Garantietatbestand Fehlen v. Rechtfertigungsgründen Fehlen v. Entschuldigungsgründen Tatbestandslehre - Prof. Dr. Klesczewski 6

7 Tatbestand des Vorsatzdeliktes I. Tatbestand (Tb) A. Obj. Tb. B. Subj. Tb.: Vorsatz Tatbestandslehre - Prof. Dr. Klesczewski 7

8 Tatbestand des Vorsatzdeliktes I. Tatbestand (Tb) A. Obj. Tb. (1. Tatsubjekt) 2. Erfolg 3. Handlung 4. Kausalität 5. Obj. Zurechnung B. Subj. Tb.: Vorsatz Tatbestandslehre - Prof. Dr. Klesczewski 8

9 Tatbestand des Vorsatzdeliktes I. Tatbestand (Tb) A. Obj. Tb. 1. Tatsubjekt: z. B. 348 I: Amtsträger 2. Erfolg 3. Handlung 4. Kausalität 5. Obj. Zurechnung B. Subj. Tb.: Vorsatz Tatbestandslehre - Prof. Dr. Klesczewski 9

10 Tatbestand des Vorsatzdeliktes I. Tatbestand (Tb) A. Obj. Tb. (1. Tatsubjekt) 2. Erfolg 3. Handlung 4. Kausalität 5. Obj. Zurechnung B. Subj. Tb.: Vorsatz Tatbestandslehre - Prof. Dr. Klesczewski 10

11 Tatbestand des Vorsatzdeliktes I. Tatbestand (Tb) A. Obj. Tb. (1. Tatsubjekt) 2. Erfolg a) Verletzung des Tatobjekts (z. B. Gesundheitsbeschädigung, 223 I StGB) b) Kein Einverständnis (z. B. 123 I StGB) oder keine Einwilligung des Verletzten (-> ) Erfolg - Prof. Dr. Klesczewski 11

12 Tatbestand des Vorsatzdeliktes I. Tatbestand (Tb) A. Obj. Tb. (1. Tatsubjekt) 2. Erfolg 3. Handlung 4. Kausalität 5. Obj. Zurechnung B. Subj. Tb.: Vorsatz Handlung - Prof. Dr. Klesczewski 12

13 Handlung (i. S. d. obj. Tb) Die A fuhr mit ihrem PKW bei offenem Seitenfenster auf eine leichte Kurve zu als eine Fliege in das Wageninnere gelangte. Während A die Kurve durchfuhr, flog das Insekt in ihr Auge. Dies wahrnehmend, sah sich A zu einer ruckartigen Abwehrbewegung des rechten Armes veranlasst, die sich auf das Steuer übertrug und so den PKW Richtung auf die andere Fahrbahnseite fahren ließ. Es kam zu einem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden PKW, dessen Fahrer F infolge des Unfalls verstarb (OLG Hamm, NJW 1975, S. 657) Handlung - Prof. Dr. Klesczewski 13

14 Handlung (i. S. d. obj. Tb) Jedes menschliche Verhalten, es sei denn Physische Gewalt Reflexe Bewusstlosigkeit Handlung - Prof. Dr. Klesczewski 14

15 Tatbestand des Vorsatzdeliktes I. Tatbestand (Tb) A. Obj. Tb. (1. Tatsubjekt) 2. Erfolg 3. Handlung 4. Kausalität Kausalität - Prof. Dr. Klesczewski 15

16 Äquivalenztheorie Positive Formel: Jede gesetzmäßige Bedingung des Erfolgseintritts. Negative Formel: Jede Bedingung, die nicht hinweg gedacht werden kann, ohne dass der Erfolg entfiele. Kenntnis des Naturgesetzes nötig Fall Kausalität - Prof. Dr. Klesczewski 16

17 Kumulative Kausalität Überholende Kausalität Kausalität Alternative Kausalität 1 Alternative Kausalität Kausalität - Prof. Dr. Klesczewski 17

18 Kumulative Kausalität Zwei notwendige Bedingungen wirken zusammen. Fall 4.1 Kausalität des Handelns von A und B Kausalität - Prof. Dr. Klesczewski 18

19 Überholende Kausalität Zwei ex ante betrachtet hinreichende Bedingungen wirken auf den Erfolg hin. Fall 4.2 Die eine wirkt schneller als die andere: überholender Kausalvorgang. Handeln von B ist ursächlich. Die andere wird von der ersten verdrängt: überholter Kausalvorgang. Handeln von A ist nicht ursächlich Kausalität - Prof. Dr. Klesczewski 19

20 Alternative Kausalität 1: Doppelkausalität Zwei ex ante betrachtet hinreichende Bedingungen bewirken den Erfolg Fall 4.3 Ex post sind sie zu notwendigen Bedingungen reduziert: Sonderfall der kumulativen Kausalität Sowohl das Handeln von A als auch das von B ist ursächlich Kausalität - Prof. Dr. Klesczewski 20

21 Alternative Kausalität 2 Zwei ex ante betrachtet hinreichende Bedingungen werden gesetzt. Fall 4.4 Es ist nicht geklärt, ob eine von beiden allein gewirkt hat, und wenn ja, welche. Es ist nicht geklärt, ob beide zusammen gewirkt haben. Keine Kausalität feststellbar, nicht bei A und nicht bei B! NK-StGB/Puppe, Vor 13 Rn. 80 ff Kausalität - Prof. Dr. Klesczewski 21

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