Was sind Ursachen und Eigenschaften von Transformationsprozessen?
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- Günter Grosse
- vor 8 Jahren
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1 Was ist Business Engineering? ingenieursmässige d.h. methodisch fundierte Verknüpfung von Strategieentwicklung, Prozessmodellierung & Systementwicklung zur Transformation/Restrukturierung von Unternehmen methodisch- und modellbasierte Konstruktionslehre Verbindung von Führungswissen, Prozessorientierung & Informationsmanagement für Veränderungsprojekte Was sind Ursachen und Eigenschaften von Transformationsprozessen? Ursachen: aktuelle Finanz- und WIrtschaftskrise Transformationsprogramme sollen: (1) Profitabilität verbessern & (2) Risiken beherrschbar machen Eigenschaften: fundamentale Veränderung eines Unternehmens & effektive Antwort auf (unsicheres permanent veränderndes) wirtschaftliches Umfeld Was sind Strategien? Welche Rollen übernehmen sie im Business Engineering? Strategie: Maßnahme zur Sicherung des langfristigen Erfolgs (Beispiel: (1) Wachstumsstrategie; (2) Marktdurchdringungsstrategie; (3) Produktentwicklungsstrategie; (4) Produktionsstrategie etc.) Rolle von Strategien: Ausgangspunkt für Transformation von Unternehmen; Gewährleisten Anpassung an veränderte Umweltbedingungen (insbesondere die zunehmende Bedeutung von IuK-Systemen für Unternehmenserfolg) Erklären Sie kurz das Modell des Strategic Alignments nach Henderson und Venkatraman! Beschreibt Möglichkeiten der Strategiefindung/-definition Strategic Alignments beschreibt vier dominierende Strategiewahlmöglichkeiten: 1. Strategic Executive View (Strategiedurchführung): Business Strategie ist festgelegt und bildet Grundlage für Organisation- und IS-Infrastruktur & Prozesse. Unternehmensstrategie wird als treibender Faktor der Designauswahl und IT-Infrastruktur gesehen. Top-Management formuliert die Strategie, IT-Management ist nur Implementierung der Strategie. 2. Technology Transformation View: Besten verfügbaren IT-Lösungen für Geschäftsstrategie ermitteln. 3. Competitive Potential View: Ausgehend von Potenzial der IT (neue Produkte, Dienstleistungen) wird flexible Business Strategie entwickelt, aus der Organisationsinfrastruktur & Prozesse abgeleitet werden.
2 4. Service Level View: Optimale Unterstützung der Geschäftsprozesse & -strukturen. IT-Ressourcen sollen effektiv genutzt werden um auf schnelle Änderungen der Endnutzer zu reagieren. Wie hängen Business Strategie, IT-Strategie, Unternehmensinfrastruktur und IT-Infrastruktur zusammen? Infrastruktur: Aufbau- & Ablauforganisation Grundgedanke: Strategie Alignment ist zwingend erforderlich (4 Gestaltungsobjekte müssen aufeinander abgestimmt werden). Weg der Abstimmung muss z.b. mit Hilfe eines Beraters abgestimmt werden IT wirkt nicht direkt, sondern indirekt über die betrieblichen Organisationsstrukturen auf den Unternehmenserfolg (IT ist abhängig von Organisationsstrukturen & Geschäftsprozessen) Organisationsstrukturen & Geschäftsprozesse sind an den unternehmensspezifischen Zielen & Strategien auszurichten Was ist ein Modell und wofür werden Modelle benötigt? Vereinfachte Darstellung eines gegebenen Sachverhaltes, man unterscheidet exogene und endogene Variablen um Aussagekraft des Modells möglichst allgemeingültig zu halten Je nach Verwendungszweck und Aussage variieren Modellbegriffe stark. Modell dient im Unternehmen dem Erkenntnisfortschritt um daraus Handlungsempfehlungen für Praxis abzuleiten Worin liegt die Besonderheit des Modellbegriffs in der Wirtschaftsinformatik? Gehen SIe bei Ihrer Begründung auch auf die Rolle des Modellierers ein. Besonderheit: Zusammenführung abbildungsorientierter & dem konstruktorientiertem Modelverständnisses Modellierer entscheidet relevante Aspekte; wählt geeignete Sprache; berücksichtigt Anforderungen, Sichtweise/Deutungen. Abbildungsorientiertes Modellverständnis Modell ist immaterielles Abbild des betrieblichen Objektsystems, insbesondere der Informationen und der Kommunikationsbeziehung Anforderungen an Modellierer: Wahrnehmung; Aufmerksamkeit, Beherrschung der Modellsprache Konstruktorientiertes Modellverständnis Modell ist Ergebnis einer Konstruktion mit Ziel zweckgerichteter Analyse, Planung & Gestaltung von Informations-, Kommunikations & Organisationssystemen steht in der Wirtschaftsinformatik (insbesondere beim Business Engineering) im Vordergrund
3 Worin unterscheiden sich Meta- und Referenzmodelle? Metamodelle: Enthalten Metainformationen zu Modellen (Elementtypen, Strukturregeln & Rahmenbedingungen; Beschreibt Elemente & Beziehungen zwischen diesen Elementen. Ein Metamodell kann selbst durch ein Metamodell beschrieben werden (Meta-Metamodell) Referenzmodell: Zielsetzung als generische Ausgangslösung für Entwurf von unternehmensspezifischen Modellen herangezogen werden zu können um Erstellungsaufwand zu reduzieren. Referenzmodelle sind Empfehlungen (SOLL- Modelle) für mögliche konkrete Modelle (Ermöglicht Wiederverwendung von Know-How & Baukastenprinzip; hohe Bedeutung für Einführung von Standardsoftware Nennen und erklären Sie die zentralen Merkmale von Modellen. Abbildungsmerkmal: Modelle sind stets Abbildungen von einem Original Verkürzungsmerkmal: Abstraktion d.h. Beschränken auf relevant erachtete Eigenschaften Pragmatisches Modell: Modelle dienen Modellnutzern (Subjekten). Modelle dienen den von diesen Subjekten verfolgten Zwecken. Modelle erfüllen ihren Zweck in einem bestimmten Zeitraum Warum wird das Konzept der Sichten (Zerlegung) bei der Modellierung genutzt? Besseres Verständnis & höhere Übersichtlichkeit Zerlegung in Sichten bedeutet Komplexitätsreduktion Welche Aufgaben kommen der Strategieebene im Rahmen der drei Ebenen des BE zu? Festlegung Rolle des Unternehmens im Wertschöpfungsnetzwerk (optimale Positionierung im Wertschöpfungsnetzwerk) Ableitung der wesentlichen Leistungen aus Analyse der Kundenprozesse Grobstrukturierung des Wertschöpfungsbeitrags Erklären Sie die Idee des Wertkettenmodells. Strukturierung von Unternehmen (Fokus: unternehmensinterne Wertschöpfung) Untersuchung aller Aktivitäten und deren Wechselwirkungen zur Ursachenforschung und Erkennung von Wettbewerbsvorteilen Aussagen über Erfolgsstrategien Wertkette setzt sich zusammen aus Wertaktivitäten (Primären Aktivitäten, physische Herstellung eines Produkts, dessen Verkauf und Übermittlung & Unterstützenden Aktivitäten wie Input, Technologie & Ressourcen) & Gewinnspanne
4 Erklären Sie das Konzept der Kritischen Erfolgsfaktoren. Gehen Sie hierbei besonders auf die Vorgehensweise ein und nennen und erklären Sie ein eigenes Beispiel für KEF s. Kritische Erfolgsfaktoren (KEF) bzw. Critical Success Factors (CSF) sind Zielkriterien, die einen signifikanten Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben Abstraktion von Mehrdimensionalität & Multikausalität Ziel: Identifizieren der Einflussfaktoren für Erfolg und Misserfolg; Anzahl der KEFs muss überschaubar bleiben (notfalls Unterteilung in Haupt-Erfolgsfaktoren & Kernprobleme) KEF Vorgehensweise: 1) Erstes Ableiten eines Satzes von KEF anhand von: Unternehmensumwelt; eigenen Unternehmenszielen; Branche & branchenspezifischen Strukturen; Strategien des Marktführers; eigene Wettbewerbsposition; politische Rahmenbedingungen; kurzzeitige Faktoren 2) Analyse der KEF (Kombination, Elimination, Neuformulierung)+ 3) Analyse möglicher Beziehungen zwischen den KEF 4) Einschätzung der Wichtigkeit der KEF 5) Kennzahlen auswählen und kombinieren: entsprechend dem Informationsbedarf der Unternehmensführung; weniger Informationen - dafür die Richtigen; Risiken verhindern; Erfolgsfaktoren verbessern 6) Ableitung der Strategie & Controlling der Strategieumsetzung KEF Bespiel: Stadtwerke: dauerhafte, störungsfreie Bereitstellung von Energie (Wasser, Gas, Strom ) Deutsche Bahn: gut organisierte Fahrpläne mit Anbindung an andere Verkehrsnetze; attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis mit verständlichen und aktuellen Auskunfts- und Buchungssystemen Skizzieren Sie kurz das IST-Modell, das durch die BGC-Matrix dargestellt wird und erklären Sie dieses anschließend. Gehen Sie hierbei auf die Vorgehensweise, Felder und Strategien ein. BCG-Matrix ordnet Produkte & Dienstleistungen ihrem Produktlebenszyklus hinsichtlich ihrer Marksituation (Marktwachstum) & Relativen Marktanteil ein Marktwachstum (marktbezogene Dimension): Zunahme des Umsatzes auf einem bestimmten Markt pro Jahr Relativer Marktanteil (unternehmensbezogene Dimension): Eigener im Verhältnis zum Umsatz des größten Wettbewerbers BCG-Matrix (IST-Portfolie) liefert eine Einordnung der Produkte im Produktportfolio nach ihren Stärken & Schwächen (Marktanteil & Wachstum) & liefert entsprechende Normstrategien: Build: Investieren, um Question Marks zu Stars aufzubauen Hold: So viel investieren, dass aktuelle Marktanteile des Produkts gehalten werden Harvest: Investitionen reduzieren, kurzfristige Cash Flows (Cash Cows) absahnen Divest: Dogs vom Markt nehmen und verkaufen, frei werdende Ressourcen für andere Produkte (z.b. Question Markts) nutzen
5 In der Vorlesung wurden die Begriffe Softwaresystem und Informationssystem behandelt, wie unterscheiden sich die dahinter liegenden Konzepte? Softwaresystem: System, dessen Systemkomponenten & Systemelemente aus Software bestehen Informationssystem: System, bestehend aus Menschen & Maschinen, die Informationen erzeugen/benutzen Unterschied: Software beachtet Komponente Mensch nicht. Grenzen Sie die Systemebene von den anderen Ebenen ab, indem Sie die verschiedenen Aufgaben der Systemebene beschreiben. Auswahl & Beschreibung der Teilprozesse bzw. Aktivitäten, die mit Applikationen unterstützt werden Womit - Was & Wie der Strategie & Geschäftsprozessebene Festlegung der Applikationsarchitektur (Kontext der Enterprise Architecture) & Modellierung einzelner Applikationskomponenten (dabei hilft Komplexitätsreduktion durch Sichtenbildung) Gestaltungsziele: optimaler Schnitt der Applikation & Wiederverwendung von Entwurfs- & Implementierungskomponenten Vorgehensmodelle sind ein wichtiges Konzept der Systemebene. Wie tragen sie zur Verbesserung der Entwicklung von Systemen bei? Gliedert Gesamtaufgaben in Teilaktivitäten & deren zeitlich-logische Abfolge Hilfsmittel zur Komplexitätsreduktion bzw. Strukturierung Erleichtern Dokumentation, Koordination & Kommunikation (fester Bestandteil des Projektmanagements) Ergebnis des BSP ist die Erstellung eines IS-Plans. Welches Ziel wird mit der Erstellung eines solchen Plans verfolgt? Gehen Sie hierbei auch auf die Vor- und Nachteile des BSP ein. Zeige den kurz- und langfristigen Informationsbedarf eines Unternehmens Bestandteil der Unternehmensplanung Nachteil: Umwelteinflüsse nicht berücksichtigt & gewählte Ziele/Strategien als gegeben akzeptiert Was sind Merkmale des BSP? frühzeitige Ausrichtung an Geschäftszielen/-prozessen Hinweise zur Identifizierung von Prozessen & Daten Techniken zur Ableitung einer Informationsarchitektur
6 Nennen Sie die Phasen des BSP und erklären Sie 3 beliebige Phasen. 1) Erlangung der Top-Management-Unterstützung: Unterstützung des Managements gewinnen & Projektteam zusammenstellen (Thema: Grund/Motivation die Studie durchzuführen) 2) Vorbereitung der Studie 3) Beginn der Studie - Kick-Off-Projektbesprechung 4) Definition von Unternehmensprozessen 5) Definition von Datenklassen 6) Analyse der aktuellen IV-Unterstützung 7) Befragung von Führungskräften 8) Definition der Erkenntnisse & Schlussfolgerungen 9) Definition der Informationsarchitektur 10)Bestimmung der Architekturprioritäten 11)Begutachtung durch das Informationsmanagement: Mögliche Änderungen identifizieren & sofort umsetzen (IT-Infrastruktur, Netzwerk, Datenbanken etc.); Eventuelle Projekte definieren, die zur Umsetzung der Änderungen notwendig sind 12)Entwicklung von Empfehlungen 13)Ergebnisbericht: Abschlussbericht in Form einer Präsentation; Zusammenfassung & erläuternde Details sind Hauptfokus; Vertrauliche Daten sollten leicht entfernbar sein; nach Beendigung erfolgt Archivierung Warum handelt es sich beim BSP um ein Vorgehensmodell? Gliedert Gesamtaufgaben in Teilaktivitäten & deren zeitlich-logische Abfolge Hilfsmittel zur Komplexitätsreduktion bzw. Strukturierung Erleichtern Dokumentation, Koordination & Kommunikation (fester Bestandteil des Projektmanagements) Definieren Sie den Begriff Geschäftsprozess. Grenzen Sie ihn dabei von dem Begriff Prozess ab und nennen Sie 3 Beispiel-Prozesstypen für Unternehmen. Geschäftsprozess: Verknüpfung wertschöpfender Aktivitäten, die von Kunden erwartete Leistung erzeugen & aus Geschäftsstrategie abgeleitet sind; zielgerichtete, zeitlichlogische Abfolge von Aufgaben, die arbeitsteilig unter Nutzung von IuK-Technologie ausgeführt wird; dient der Erstellung von Leistungen & kann auf unterschiedlichen Detaillierungsebenen & Sichten beschrieben werden Prozess: Reihe von Aktivitäten, die defniertem Input & definierten Output erzeugen Prozesstypen: 1) Leistungsgestaltungsprozess: Marketing; Konstruktion; Produktplanung; Qualitätssicherung 2) Logistikprozess: Beschafffungs-,Produktions-Distributions- & Entsorgungslogistik 3) Finanzwirtschaftlicher Prozess: Geldflüsse; Investitionsentscheidungen; Budgetierungs- & Controlling-Prozesse
7 Was wird unter Effektivität und Effizienz im Rahmen der Prozessorientierung verstanden? Effiziens (Leistung erzielen): Zielvorgaben (schnell, qualitativ hochwertig etc.) erreichen Effektivität (Zielvorgaben erreichen): gewünschte Leistungen (z.b. das Produkt) erzeugen Worin unterscheiden sich die Prozessorganisation von den klassischen Aufbauorganisationen? Nehmen Sie hierbei auch Stellung zu der Aussage: Eine reine Prozessorganisation ist nicht sinnvoll. Klassische Aufbauorganisation: beinhaltet (1) Funktionale Organisation; (2) Divisionale Organisation; (3) Matrixorganisation. Wesentlich sind Entscheider & dann erst Prozesse die durch Entscheider delegiert und erledigt werden Prozessorganisation: Aufbauorganisation (also Struktur) folgt den Prozessen, keine Divisionale Trennung, Prozesse können Bereichsübergreifend vorliegen & folgen der Strategie Prozessorientierung alleine ist nicht ausreichend, da die Kosteneffizienz außer Acht gelassen wird, primäres Ziel ist eher Kundenzufriedenheit & Produktivität Für effiziente Geschäftsprozesse ist Prozessorientierung wünschenswert ABER es kann sinnvoll sein funktionsorientierte Abteilungen für solche Abläufe zu schaffen, bei denen Spezialisierung & effiziente Nutzung von Ressourcen überwiegen/im Vordergrund stehen Beschreiben Sie drei Einsatzzwecke von Prozessmodellen. Welche Vorteile und Nachteile ergeben sich jeweils aus dem Einsatz von Prozessen zu diesem Zweck? (Überlegen Sie sich selbst eigene Vor- und Nachteile oder benutzen Sie ggf. hierfür die entsprechende Lektüre als Hilfestellung). (1) Produktentwicklungsprozess; (2) Auftragsabwicklungsprozess; (3) Serviceprozess Einsatzzwecke von Prozessmodellen: Organisationsdokumentation; Zertifizierungsmöglichkeiten; Benchmarking; Wissensmanagement; Software-Entwicklung; Simulation Vorteile einfach, verständlich geringer Managementaufwand disziplinierter, kontrollierter Prozessablauf Nachteile Risiken werden wenig berücksichtigt Überbewertung der Dokumente Kaum Feedbackmöglichkeiten
8 Was wird unter einer Prozesslandkarte verstanden? Aufzeigen von Wechselbeziehungen (Transfer von Leistungen & Informationen) zwischen Geschäftsprozessen Überblick über Geschäftsprozesse Aufzeigen der Verbindung von Geschäftsprozessen zum Kunden (Kundenschnittstelle), kann auch externe Partner einbeziehen Kann auf Teilprozesse ausgedehnt werden Erklären Sie kurz die Idee der EPK und gehen Sie hierbei auf mögliche Vor- und Nachteile ein. Wo sollte eine EPK nicht eingesetzt werden? EPK = Ergebnisgesteuerte Prozesskette, umfasst primär vier Elemente: 1. Ergebnis: Zustände wie z.b. Artikel wurde bestellt. EPK s starten und enden immer mit einem Ereignis 2. Funktion: Aktivitäten/Tätigkeiten; Zustandsänderungen von Objekten 3. Organisationseinheiten: Rollen, Personen & Gruppen 4. Informationsobjekt: Dokumente, Datenspeicher (Kundendaten, Datenbanken) Ziel: Geschäftsprozesse darstellen & bestehende Prozesse auf derzeitige/zukünftige Veränderungen veranschaulichen Vorteile hoher Verbreitungsgrad leichte Erlernbarkeit gute Verständlichkeit hohe Flexibilität Basis für Standardsoftware etc. Nachteile fehlende mathematische Fundierung hoher Schulungs- & Einarbeitungsaufwand Mehrdeutig & ggf. Missverständlich Symbolflut Statische Sicht auf Prozessstrukturen etc. Ungeeignete Einsatzgebiete bei Abbildung wenig standardisierter Abläufe mit diversen Optionen Abbildung kreativer & komplexer Tätigkeiten Optimierung der Auslastung von Ressourcen Erklären Sie, was mit CPI gemeint ist. CPI = Continous Process Improvement dauerhafte Prozessverbesserung; ständige Überprüdung & Verbesserung der Prozesse kontinuierliche Verbesserung von Produkten, Prozessen & Arbeitshandgriffen in kleinsten Schritten durch die Mitarbeiter selbst.
9 Inwieweit würden Sie der Aussage zustimmen, dass es sich beim Deming-Zyklus um ein Vorgehensmodell für das CPI handelt? Nennen und erklären Sie hierbei auch kurz die Phasen des Deming-Zyklus! Deming-Zyklus ist ein Vorgehensmodell des CPI, da er alle wichtigen Schritte für den Ablauf des CPIs enthält. Es wird kontinuierlich, zyklisch überprüft, ob Verbesserungspotentiale vorhanden sind 1. Phase - Planungsphase: Ist-Situation analysiert, anschließend Teilziele festlegen für welche Maßnahmen geplant & entwickelt wird 2. Phase - Durchführungsphase: Maßnahmen werden durchgeführt 3. Phase - Check-Phase: Ist-Soll Abgleich 4. Phase - Act-Phase: neue Standards einführen & Folgeaktivitäten anstoßen Was sind Standards und welche Rollen spielen sie im Deming-Zyklus? Welcher Phase können sie zugeordnet werden? Standards sollen Rückfall in alte Muster verhindern & CPI-Prozess sichern. Bestehen aus genauen Regeln: wann, was, wie, wann, warum... Festlegung von Standards: kontinuierliche Verbesserung bzw. Qualitätssteigerung Einordnung: Act-Phase, also der letzten Phase des Deming-Zyklus Definieren Sie BPR nach Hammer und Champy. Gehen Sie dabei insbesondere auf die Bedeutung der Schlüsselbegriffe ein. BRP = Business Process Reengineering fundamentales Überdenken (Konzentrieren auf Soll-Zustand) & radikales Redesign (völlige Neugestaltung) von wesentlichen Unternehmensprozessen (Ausrichtung am Ziel des Prozesses, z.b. Wertschöpfung, Kundenorientierung) führt zu Verbesserungen um Größenordnungen (z.b. Quantensprünge ) Wie schätzen Sie die Erfolgsaussichten von BPR ein? Beziehen Sie sich dabei auch auf häufig gemachte Fehler % der Unternehmen erreiche ihre gesetzten Ziele beim BPR nicht Häufiger Fehler: Prozessoptimierung statt Redesign (einfache Lösung); Mitarbeiter möchten gewohnten Aufgabenbereich nicht verlassen Manager müssen auf Widerstand vorbereitet sein Zu viele BPR Projekte gleichzeitig Überlastung des Managements
10 Wie sieht eine Kombination von CPI und BRP aus? Welche Vorteile werden sich dadurch erhofft? CPI & BPR können kombiniert werden, BPR ist kein andauernder Prozess (wird in Intervallen durchgeführt) & zwischen diesen Intervallen des BPR kann CPI die neu erarbeiteten Prozesse überwachen & verbessern optimale Lösung für mutiges/ radikales Management Ziel: kontinuierlich steigende Prozessleistung. CPI steigert Leistung bis BPR Neuerung einführt die wieder vom CPI optimiert wird. Prozessqualität steigt; Wirkungsgrad der Prozesse steigt; Umlaufbestand & Komplexität der Prozesse reduziert Wofür steht das Akronym ARIS? Architekture of Integrated Information Systems Wozu dient das ARIS-Konzept? Prozessorientiert Geschäftsprozesse stehen im Mittelpunkt & werden in Schichten zur Komplexitätsreduktion unterteilt Modelle stehen zur Verfügung für: Modellierung von betriebswirtsch. Problemstellungen bis zur DV-technischen Implementierung (Modelle gehören zu den Beschreibungsebenen) Nennen und erklären Sie kurz die Prinzipien von ARIS. Prozessorientierung: Geschäftsprozesse im Mittelpunkt Zerlegungsprinzip (Komplexitätsreduktion): Modelle werden in sog. Beschreibungssichten zerlegt Life-Cycle-Prinzip: Modellierung von betriebswirtsch. Problemstellungen bis zu DV-technischen Implementierungen. Modelle gehören zu den Beschreibungsebenen
11 Nennen und erklären Sie die Beschreibungssichten und jeweils einen Modelltypen als Beispiel. Skizzieren Sie dabei das ARIS Haus. 1. Organisationssicht (Organigramm): Beschreibt Organisationseinheiten, Strukturen & Beziehungen 2. Datensicht (Entity-Relationshiip-Diagram): Beschreibt Informationsobjekt sowie deren Attribute & Beziehungen untereinander 3. Funktionssicht (Funktionsbaum): Beschreibt ausführende Funktionen (Vorgänge) sowie ihre statischen, hierarchischen Zusammenhänge 4. Leistungssicht (Produktbaum): Beschreibt alle materiellen & immateriellen Input- & Output Leistungen 5. Steuerungssicht (Ereignisgesteuerte Prozesskette): Beschreibt Verbindungen der obigen Sichten. Im Zentrum stehen Geschäftsprozesse als Zusammenwirken von Funktionen, Informationsobjekten, Organisationseinheiten & Leistungen ARIS-Haus: Organisationsschicht als Dach, hier wird ein Organigramm festgelegt, welches nachfolgende Schichten dominiert. Darunter folgen drei Schichten parallel (Schichten 2.,5.,3.). Datei, Steuerung & Funktion sind Prozessdarstellende Schichten & erhalten als Ergebnis die Leistungssicht als Übersicht = Resultat. Nennen & erklären Sie die Beschreibungsebenen. Welchem Prinzip von ARIS können diese zugeordnet werden? Beschreibungsebenen = Teil des Life-Cycle-Prinzip, dieser stellt Weg von betriebswirtsch. Problemstellungen zur IuK-Technik dar Beschreibungsebenen drücken unterschiedliche Nähe zur Informationstechnik aus Beschreibungsebnen: Fachkonzept: Formale Darstellung betriebswirtsch. Probleme als Grundlage für Informationstechnische Realisierung DV-Konzept: Überführung der Begriffswelt des Fachkonzepts in die Kategorien der DV-Umsetzung Implementierung: Übertragung auf konkrete DV-technische Komponenten Life-Cycle-Prinzip umspannt das ARIS Haus. Betriebswirtsch. Problemstellung dringt durch Organigramm in das Haus & wird unten als IuK-Technik ausgegeben. Einzelnen Etappen des ARIS Haus formen dies Was sind die Aufgaben der zentralen Sicht Steuerungssicht? Wie wird diese Aufgabe erfüllt? Beschreibt Verbindungen der obigen Sichten. Im Zentrum stehen Geschäftsprozesse als Zusammenwirken von Funktionen, Informationsobjekten, Organisationseinheiten & Leistungen alle Elemente anderer Sichten werden zusammengeführt (Vereinigung der Perspektiven) Gesamter Sachverhalt der Geschäftsprozesse wird abgebildet, Steuerungssicht hat deshalb keine eigenen Elemente; sie verknüpft lediglich die Elemente der anderen Sichten
12 Erklären Sie das Life-Cycle-Prinzip von ARIS. Gehen Sie dabei auch auf die Beeinflussung durch die Unternehmensstrategie und das Informationsmanagement ein. 1. Ebene: Fachkonzept (Semantische Modelle): Ergibt sich aus betriebswirtsch. Problemstellung; Anforderungen werden formuliert & mögliche Referenzmodelle herangezogen 2. Ebene: DV-Konzept: Gespräche zwischen IT-Spezialisten und Mitarbeiter werden geführt um z.b. zu klären, was für Daten für einzelne Schnittstellen benötigt werden; ggf. findet Customizing von Standardsoftwarekomponenten statt; Bindeglied zwischen Konzept & Implementierung (Kerntätigkeitsbereich d. Wirtsch.informatiker) 3. Ebene: Technische Implementierung: Überführung des DV-Konzepts in Software - bei Standardsoftware werden Schnittstellen zu anderen Systemen programmiert (Informatikertätigkeit) Worin unterscheidet sich die Entwicklung von Individualsoftware von der Einführung einer Standardsoftware? Individualsoftware: Fachliche Anforderungen werden aufgenommen & in Form eines betriebswirtsch. Konzeptes umgesetzt. Anschließend erfolgt DV technische Konzeption des geplanten Informationssystems & dessen Implementierung, Test & Abnahme Standardsoftware: Alle Aktivitäten konzentrieren sich auf die vorliegende Fachkonzeptebene, da Software bereits vorliegt. Bis auf Zusatzprogramme können Entwicklungsarbeiten vom Hersteller vorgenommen werden. Auf Grundlage von Referenzmodelle wird Soll-Modell erstellt (besondere Bedeutung: eepk-modelle). DV-Konzeption & Implementierung lässt Customizing-Aktivitäten steigen; das betriebswirtsch. Modell wird in Form von Parametern in der Software verankert; Zusatzprogramme werden konzipiert & programmiert Erläutern Sie den Begriff der Enterprise Architecture (Unternehmensarchitektur)! Gehen Sie hierbei auch auf die Geschäfts- und die IT-Architektur ein. Unternehmensarchitektur: Zusammenwirken, organisatorischer, technischer & psychologischer Aspekte bei der Planung & Entwicklung betrieblicher soziotechnischer Informationssysteme Grundlegende Funktionen von Architekturen im BE-Bereich: (1) Beschreibungsfunktion; (2) Kommunikationsfunktion; (3) Gestaltungsfunktion IT-Architektur: IT-Architekturen werden durch Architekturmanagement koordiniert unternehmensweite IT-Architektur wird bereitgestellt Geschäftsarchitektur: stehen IT-Architektur in mehreren fachbereichsspezifischen Geschäftsarchitekturen (z.b. Prozessoptimierung) gegenüber (Marktangebote, Prozesse etc.)
13 Nennen und erläutern Sie drei Treiber für die Enterprise Architecture! INTERNE TREIBER EXTERNE TREIBER Strategic Allignment: IT an Geschäftsstrategie anpassen Komplexität von Geschäftsprozessen: Bedarf die immer komplexere Infrastruktur zu beherrschen (Abhängigkeiten zwischen Geschäftsprozessen & externen Partnern) Gesetzliche Vorgaben/Regularische Bestimmung: Zwingen Unternehmen nach außen transparenter zu werden (z.b. Trennung von Energieunternehmen & Netzbetreibern)
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