Preisbildung und Marktmacht auf Elektrizitätsmärkten Twomey, et al. light für EW III EE²
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- Johann Pohl
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1 Preisbildung und Marktmacht auf Elektrizitätsmärkten Twomey, et al. light für EW III Technische Universität Dresden Lehrstuhl für Energiewirtschaft und Public Sector Management -1-
2 Referenzpunkt: Preis- und Mengenbildung im vollständigen Wettbewerb ( Wohlfahrtsoptimierung ; Grenzkostenbepreisung) Auf einem wettbewerblichen Markt entspricht die Angebotsfunktion der Grenzkostenkurve der Anbieter. ( Mineralwasser ) Bei Wettbewerb ergibt sich ein gutes Ergebnis, sowohl für den Verbraucher (geringe Preise) als auch die Unternehmen (angemessene Gewinne). Preis p* q* Marktpreis Ausbringungsmenge bei Marktpreis p* Angebot (Grenzkosten) Konsumentenrente Produzentenrente q* Menge -2-
3 Strategie der Zurückhaltung Marktmacht kann durch physische Zurückhaltung (Nicht-Anbieten) oder finanzielle Zurückhaltung (überteuertes Anbieten) ausgeübt werden. Preis Zurück haltung p M - p* Preisanstieg p M Angebot p M - p W Preisaufschlag q* - q M Nachfragreduktion q W - q M zurückgehaltenen Menge p* p W q M q* q W Menge Marktmachtausübung auf der Anbieterseite führt stets zu einem Preisanstieg. -3-
4 Auswirkungen von Marktmachtausübung Marktmachtausübung führt zu einer Erhöhung der Deckungsbeiträge der Anbieter auf Kosten der Konsumenten und zu einem Verlust an sozialer Wohlfahrt. Preis p M Angebot Umverteilung von Konsumenterente zu Produzentenrente: Zusätzlicher Deckungsbeitrag der Unternehmen p* Verlust an Konsumentenrente Verlust an Produzentenrente Wohlfahrtsverlust q M q* Menge -4-
5 Marktmachterfassung: Strukturelle Indikatoren Indikator Kategorie Vorteile Nachteile Marktanteil, HHI ex-ante einfach wenig Datenaufwand geringe, empirische Aussagekraft keine Berücksichtigung der Besonderheiten statisch Marktabgrenzung problematisch Pivotal Supplier Index, Residual Supplier Index berücksichtigt variierende dynamisch Marktabgrenzung problematisch ignoriert strategisches Verhalten mehrerer Anbieter vernachlässigt elastizität Unternehmsindividuelle berücksichtigt und Angebotselastizitäten hoher Datenaufwand erforderlich -5-
6 Marktmachterfassung: Verhaltensorientierte Indikatoren Indikator Kategorie Vorteile Nachteile Angebot- Kosten Vergleich einfach keine Markt- oder Produktspezifizierung notwendig richtige Grenzkosten müssen ermittelt werden viele externe Einflussfaktoren Erlösanalyse berücksichtigt langfristige Investitionsanreize schwer zu interpretieren Kosten schwer ermittelbar Analyse von zurückgehaltenem Angebot basiert auf der grundlegenden Marktmachtstrategie Korrelationsanalysen können Grundlage für weitere Untersuchungen bilden hoher Datenaufwand erforderlich Berücksichtigung aller Einflussfaktoren schwierig -6-
7 Marktmachterfassung: Marktmodelle Indikator Kategorie Vorteile Nachteile Competitive Benchmark Analyse berücksichtigt den vollständigen Markt ermöglicht Abschätzungen von Wohlfahrtsverlusten richtige Grenzkosten müssen ermittelt werden kein Nachweis einzelner Marktmachtausübung Oligopolmodell (Cournot) ex-ante berücksichtigt grundlegende Marktmechanismen einfach zu simulieren Überschätzung der Realität Oligopolmodell (Supply- Function- Equilibrium) ex-ante berücksichtigt unsicherheit schwer zu simulieren -7-
8 Marktmodelle Supply Function Equilibria (SFE) Der SFE-Ansatz basiert auf der Konzept, die Ungewissheit zukünftiger in die Angebotsfunktion des Elektrizitätserzeugers zu integrieren. Dies führt zu einem Bereich optimaler Angebotskurven, welche zwischen Cournot und wettbewerblichem Angebot liegt. Preis variation Wettbewerbliche Angebotsfunktion Angebotsfunktion unter Cournot-Annahmen Angebotsbereich bei einem Duopol Menge Angebotsbereich bei einem Fünf-Fimen- Oligopol -8-
9 Internationale Erfahrungen Studien liegen v.a. für den britischen und amerikanischen Markt vor Großbritannien: - Green und Nebwery (1992) weisen mit einem SFE-Modell nach, das die Angebotskurve deutlich über den Grenzkosten liegen kann (insbesondere im Duopol) - Wolfram (1998,1999) weist mittels des Lerner-Index nach, dass insbesondere bei hohen niveaus der Aufschlag auf die Grenzkosten deutlich höher ausfällt - Sweeting (2001) belegt das in den Anfangszeiten des Pools das hohe Marktmachtpotential nicht vollständig ausgenutzt wurde, in der Phase vor der Umstellung auf NETA das deutlich geringer Marktmachtpotential jedoch weit mehr ausgeschöpft wurde USA, insbesondere Kalifornien: - Joskow und Kahn (2002) führen eine Competetive Benchmark Analyse und stellen fest das nur ein Teil der hohen Preise im Sommer 2000 durch externe Einflussfaktoren erklärbar ist; starke Vermutung von Marktmachtmissbrauch - Wolak (2003) untersucht die Entwicklung der unternehmensindividuellen n und kommt zu dem Schluss das 2000 die Anreize zum Marktmachtmissbrauch deutlich höher waren als 1998/99-9-
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