Arbeitszeit und psychische Fehlbelastungen Wechselwirkungen und Präventionsmaßnahmen

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1 Arbeitszeit und psychische Fehlbelastungen Wechselwirkungen und Präventionsmaßnahmen Referat für die Fachtagung zum Arbeits- und Gesundheitsschutz September in Hamburg Büro für Arbeitsschutz und Betriebsökologie Dr. Max Geray Prof. Dr. Alfred Oppolzer Professor Dr. Alfred Oppolzer Industriesoziologie Arbeitswissenschaft

2 Überforderung und Arbeitszeit Quelle: Stressreport 2012, Hrsg. BAuA)

3 Risiko gesundheitlicher Gefährdungen [= Belastungsintensität x Arbeitszeit ] Grad der Belastungen Physische Belastungen z.b. - Heben und Tragen schwerer Lasten - einseitige Bewegungen - Zwangshaltungen Umgebungseinwirkungen z.b. - Physikalische Einflüsse (z.b. Lärm) - Chemische & biologische Einflüsse Psychische Belastungen z.b. - Überforderung und Zeitdruck - Fremdbestimmung und Konflikte Dauer der Arbeitszeit Arbeitstag und -woche Monatl., jährl. ArbZeit Lage der Arbeitszeit Nacht- und Schichtarbeit Flexible Arbeitszeiten Verteilung der Arbeitszeit Ruhe- und Erholungszeiten Pausen und Unterbrechungen Dynamik der Arbeitszeit

4 Das Risiko gesundheitlicher Gefährdung durch arbeitsbedingte Belastungen steigt (1) mit der Anzahl der zugleich wirkenden Belastungsfaktoren, (2) mit ihrer Intensität und (3) mit ihrer Einwirkungszeit (Dauer, Lage,Verteilung). Intensität Anzahl Zeit Risiko gesundheitlicher Gefährdung Arbeitsbedingte Belastungen Unfälle und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren Durch Maßnahmen des Arbeitsschutzes und der menschengerechten Gestaltung der Arbeit sind Anzahl, Intensität und Einwirkdauer der arbeitsbedingten Belastungsfaktoren so weit zu reduzieren, damit das Risiko einer gesundheitlichen Professor Dr. Alfred Oppolzer Industriesoziologie Arbeitswissenschaft Gefährdung möglichst vermieden bzw. verringert wird. ( 2 und 4 ArbSchG)

5 Zeit- und Leistungsdruck als Resultat eines Missverhältnisses zwischen quantitativen, qualitativen und zeitlichen Aspekten der Arbeitsanforderungen Menge/Pensum der Anforderungen (Arbeitsmenge) quantitativer Aspekt Schwierigkeit/Komplexität der Anforderungen (Arbeitsschwierigkeit) qualitativer Aspekt Arbeitszeit, in der die Anforderungen zu erbringen sind (Dauer, Lage, Verteilung, Pausen, Dynamik) zeitlicher Aspekt

6 Arbeitszeit in der Gefährdungsbeurteilung gemäß 5 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) 5 Beurteilung der Arbeitsbedingungen (1) Der Arbeitgeber hat durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdung zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind. (2)... (3) Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch 1. Die Gestaltung und die Einrichtung der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes, 2. physikalische, chemische und biologische Einwirkungen, 3. die Gestaltung, die Auswahl und den Einsatz von Arbeitsmitteln, insbesondere von Arbeitsstoffen, Maschinen, Geräten und Anlagen sowie den Umgang damit, 4. die Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren, Arbeitsabläufen und Arbeitszeit und deren Zusammenwirken, 5. unzureichende Qualifikation und Unterweisung der Beschäftigten 6. psychische Belastungen bei der Arbeit. Bedeutung der Arbeitszeit als Querschnittsmerkmal: Verstärkung oder Abschwächung aller Belastungsfaktoren durch Dauer, Lage, Verteilung und Dichte der Arbeitszeit

7 Gefährdung der Sicherheit durch nicht menschengerechte Arbeitszeiten Erhöhung des Krankheits-Risikos, z.b.: - Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Magen-Darm-Erkrankungen - Störungen des Immunsystems - Rücken-Beschwerden Erhöhung des Unfall-Risikos, z.b.: - Arbeitsunfälle - Wegeunfälle Steigerung der Wirkungen negativer Umgebungseinflüsse, z.b.: - Lärm - Gefahrstoffe

8 Unfallrisiken durch psychische Belastungen Negative Beanspruchungsfolgen durch Ermüdung, Monotonie, Sättigung,herabgesetzte Vigilanz, Stress Aufmerksamkeit Leistungsfähigkeit Zeitbudget Arbeits- Aufgabe Gefahren- Kontrolle

9 Gefährdung der Gesundheit durch nicht menschengerechte Arbeitszeiten Risiko psychischer Beeinträchtigungen, z.b.: - Erschöpfung und Ausgebrannt-Sein - Nervosität, Gereiztheit, Konzentrationsstörungen - Schlafstörungen, Schlaflosigkeit Risiko psychischer Störungen, z.b.: - Depressionen und Angstzustände - Zwangsgedanken und Zwangsgrübeln Psychosomatische Beschwerden, z.b.: - Kopfschmerzen - Herzklopfen- und Herzrasen - Schweißausbrüche und Schwindelzustände

10 Gesundheitliche Gefährdungen durch Störung der sozialen Einbettung Störung der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ( work-life-balance ), z.b.: - Behinderung der Synchronisation von Beruf und Haushalt - Behinderung der Familienarbeit und Kindererziehung - Behinderung der Gleichstellung der Geschlechter Störung der Beteiligung am gesellschaftlichen Leben ( soziale Integration ), z.b.: - Einschränkungen der Freizeitverwendung (z.b. Kultur, Sport, Unterhaltung, Geselligkeit, Weiterbildung) - Mangel an sozialer Unterstützung ( social support ) bei der Bewältigung beruflicher und persönlicher Krisen

11 Psychische Ermüdung Risikofaktoren in Arbeitsbedingungen und Leitsätze für Gestaltungsmaßnahmen Risikofaktoren Überlange Arbeitszeit (regelmäßig länger als in Tarifvertrag bzw. ArbZG) Nacht-, Schicht- bzw. Abendarbeit Wochenendarbeit (samstags, sonntags) Pausen werden durchgearbeitet Örtliche Bindung an Arbeitsplatz Zeitliche Bindung an Arbeitstempo Erledigung mehrerer Aufgaben zugleich (Mehrfacharbeit) Leistungsabfall (Menge bzw. Qualität) im Verlauf der täglichen Arbeitszeit Anstrengungssteigerung im Verlauf der täglichen Arbeitszeit Zu kurze Ruhezeiten zwischen den Schichten Maßnahmen Einhaltung von Tarifvertrag u. ArbZG Einhaltung des Ausgleichzeitraumes für Ruhezeiten bei Überstunden Freizeitausgleich für Überstunden Schichtplangestaltung nach gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen Einhaltung vorgeschriebener Pausen und Schaffung zusätzlicher Kurzpausen Zusätzliche Erholzeiten bei orts- oder taktgebundenem Arbeitsablauf Sozialverträgliche Arbeitszeitgestaltung zur Synchronisation von Beruf und Privatleben (Familie) Mischung von Haupt- und Nebenaufgaben: Entdichtung der Arbeitsabläufe

12 Physische und Psychische Belastungen in der Arbeitswelt Physische Psychische eee Beanspruchungen Ermüdungs- Grad Erholung Physische Psychische Ermüdung Oppolzer 2018

13

14 Oppolzer 2018

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16 Ökologischer Kreislauf von Verausgabung und Wiederherstellung der Arbeitskraft Belastung Einwirkung der Anforderungen und Einflüsse im Arbeitssystem Beanspruchung Auswirkung der Belastung psychophysische Funktionen des Organismus Oppolzer 2018 Ermüdung Minderung der psychischen und physischen Funktionstüchtigkeit

17 Erholungsverlauf und Erholungshindernisse Phasen der Erholung Distanzierung von der Arbeit bzw. Belastung (räumlich, gedanklich, gefühlsmäßig) Regeneration des Organismus (körperlich/geistig) (aktiv/passiv: Ausruhen/Anregung) Orientierung auf die Arbeit (gedanklich, gefühlsmäßig) Hindernisse der Erholung Überhöhte Anforderungen Unzureichende geeignete Erholungsangebote Mangelhafte Wahrnehmung des Erholungsbedarfs Überhöhte individuelle Leistungsansprüche Entgrenzung von Arbeits- u. erwerbsarbeitsfreier Zeit

18 Belastungen durch permanente elektronische Erreichbarkeit während der Arbeitszeit... außerhalb der Arbeitszeit Unterbrechung der eigentlichen Aufgabe durch äußere Einflüsse (z.b. , Telefon, Kommunikation) Problem: Fragmentierung der Arbeit ( interruption & distraction ) Multitasking: Bearbeitung mehrerer Aufgaben zugleich bzw. in raschem Wechsel (quasi-simultan) Problem: Grenzen der Verarbeitungskapazität ( bottleneck & task-switch ) Folge: Intensivierung / Verdichtung der Arbeit Überbeanspruchung Stress, Übermüdung, chronische Erschöpfung Unterbrechung & Störung der Erholung in den Phasen der - Distanzierung von Beanspruchung - Regeneration des Organismus - Orientierung auf Beanspruchung Ausweitung der Arbeitszeit (punktuell) Entgrenzung der Arbeitsanforderungen Unterordnung der Lebenswelt unter die Arbeitswelt ( Kolonialisierung, Landnahme, Subsumtion der Lebenswelt) Folge: Extensivierung / Ausdehnung der Arbeit Erholungs-Defizit ( Erholungs- Schuld ) Stress, chronische Ermüdung

19 Teufelskreis gesundheitlicher Gefährdung Überbeanspruchung und Untererholung Über-Beanspruchung in der Arbeitszeit Hohe Intensität und lange Dauer der Einwirkung arbeitsbedingter Belastungen Überanstrengung zur Kompensation der herabgesetzten Leistungsfähigkeit Unter-Erholung in der arbeitsfreien Zeit Kein belastungsnaher Ausgleich der Beanspruchungsfolgen im Tagesturnus Kumulation der Erholungsschuld : chronische Ermüdung (Erschöpfung und Übermüdung )

20 Überforderung im nächtlichen Leistungstief Chronische Ermüdung durch Nacht- und Schichtarbeit

21

22 Stresszustände Risikofaktoren in Arbeitsbedingungen und Leitsätze für Gestaltungsmaßnahmen Risikofaktoren Zeit- bzw. Termindruck zu hoch Arbeitstempo zu hoch od. vorgegeben Arbeitspensum zu hoch Personalengpässe, zu wenig Personal Unterstützung durch Kollegen bzw. Vorgesetzte mangelhaft Wichtige Entscheidungen sind ohne ausreichende Informationen zu treffen Schulung bzw. Einarbeitung bei neuen Aufgaben bzw. Technik unzureichend Arbeitsplatz bzw. Arbeitsverhältnis ist unsicher (Befristung, Zeitarbeit) Erschwerte Arbeitsausführung durch - störende Umgebungseinflüsse - störende Unterbrechungen Maßnahmen Arbeitsanfallbezogener Personaleinsatz Zeitliche Entkoppelung von Arbeitsplätzen durch Puffer Erweiterung des Zeit-, Handlungs- und Entscheidungsspielraums Team- bzw. Gruppenarbeit ermöglichen Vorgesetztenschulung Personalführung und Konfliktmanagement Personalplanung und -entwicklung Ergonomische Gestaltung von Arbeitsplatz und Arbeitsumgebung Fehlertolerante Technik und Software Kernzeiten für Kernaufgaben einplanen Unbefristete Normalarbeitsverhältnisse

23 Organismus unter Stress Wirkungsweise gesundheitlicher Gefährdungen

24

25 Belastungen und gesundheitliche Gefährdungen durch flexible Arbeitszeiten Variabilität der Arbeitszeit im Hinblick auf: Dauer der Arbeitszeit Lage der Arbeitszeit Zeitautonomie/Einfluss d. ArbN Psychosoziale Beeinträchtigungen: Schlafstörungen Innere Unruhe, Nervosität Störungen der Freizeit Familiäre Beeinträchtigungen Probleme variabler Arbeitszeit durch: Kurzfristige Änderungen Nicht vorhersehbare Arbeitszeit Störungen des Sozial- und Familienlebens Gesundheitliche Beeinträchtigungen: Magenbeschwerden Verdauungsprobleme Erkältungskrankheiten Ohrgeräusche (Tinnitus) Niedergeschlagenheit

26 Extremfolgen chronischer Erschöpfung Burnout - Karoshi - Karojisatsu Gesundheitliche Gefährdungen in Form von: Burnout-Syndrom: anhaltender Zustand physischer, psychischer und emotionaler Erschöpfung Karoshi-Syndrom: plötzlicher Tod aufgrund chronischer Ermüdung durch Überarbeitung Karojisatsu-Syndrom: Selbstmord wegen Depression aufgrund von Überarbeitung Risiko-Faktoren chronischer Ermüdung/Erschöpfung Lange Arbeitszeit, hohe Arbeitsintensität, Arbeitstempo vorggb. Hohe psych. Anforderungen & geringer Handlungsspielraum Berufl. Unsicherheit und zu geringe soz. Unterstützung Vermarktlichung der Leistungsanforderungen (Leistungspolitik durch indirekte Steuerung, Arbeit ohne Ende ) Quantitative und qualitative Überforderung im Beruf

27 Karoshi und Karojisatsu in Japan Gesundheitliche Gefährdungen durch Überforderung Karoshi: death from overwork Todesursachen: Durchblutungsstörungen des Herzens, z.b. Herzinfarkt, Herzversagen Durchblutungsstörungen des Gehirns, z.b. Schlaganfall, Thrombosen Karojisatsu: suicide from overwork Todesursache Suizid von Personen, die zuvor keine psych. Störungen hatten Depressive Episoden (ICD-10) Unspezifische somatische Beschwerden (Psychosomatik) Suizidneigung wg. Scham, die Anforderungen nicht zu erfüllen Suizid durch Erhängen, Sprung aus großer Höhe, Ertrinken etc. Verursachende Arbeitsbedingungen: Unsicherheit durch berufliche Veränderung (z.b. Versetzung od. Beförderung), Geringe soziale Unterstützung durch Vorgesetzte bzw. Kollegen, Hohe psychische Anforderungen auf Grund quantitativer bzw. qualitativer Überforderung, Geringer Handlungsspielraum, überlange Arbeitszeiten (z.b. mehr als 11 h/tag mehr als 3 Monate lang), fehlende Pausen

28 Überhöhte Anforderungen durch überlange Arbeitszeiten, quantitative und qualitative Überforderung, mangelnde Unterstützung Überarbeitung und Akkumulation von Ermüdung, chronische Ermüdung und Erschöpfung, Verlust der Erholungsfähigkeit Karoshi Plötzlicher Tod wegen Erschöpfung durch Überarbeitung Karojisatsu Selbstmord wegen Depression durch Überarbeitung Oppolzer 2018

29 Pausen zur Verringerung der Belastung und zur Verbesserung der Erholung Gesetzliche Pausen nach 4 ArbZG 30 Minuten bei 6-9 Stunden tägl. Arbeitszeit 45 Minuten bei mehr als 9 Std. tägl. Arbeitszeit Kurzpausen / Erholzeiten z.b. nach 5 BildscharbV als bezahlte Arbeitszeit zum Gefährdungsausgleich oder nach LRTV II NW/NB 3 (3.3) zum Ermüdungsausgleich Kurzpausen als lohnende Pausen : 5-10 Minuten/Stunde 15-Minuten Pausen-Blöcke Ziel/Zweck: Ziel/Zweck: - Belastungsverringerung - Erholung - Erholung / Regeneration - Nahrungsaufnahme - Ausgleich / Entspannung Oppolzer Entdichtung/ Abwechslung

30 Neuro-Enhancement zur Bewältigung psychischer Fehlbeanspruchungen Steigerung psychischer Leistungsfähigkeit durch: - Psychostimulantien - Antidementia Verbesserung psychischen Wohlbefindens durch: - Antidepressiva - Beta-Rezeptorenblocker Hinausschieben von psychischer Ermüdung aufgrund von quantitativer und qualitativer Überforderung Dämpfung von Stresszuständen aufgrund von Zeit- und Leistungsdruck oder sozialen Konflikten / Spannungen

31 Oppolzer 2018

32 Grundsätze des Arbeits- und Gesundheitsschutzes gemäß 4 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) 4 Allgemeine Grundsätze. Der Arbeitgeber hat bei Maßnahmen des Arbeitsschutzes von folgenden allgemeinen Grundsätzen auszugehen: 1. Die Arbeit ist so zu gestalten, dass eine Gefährdung für das Leben sowie die physische und psychische Gesundheit möglichst vermieden und die verbleibende Gefährdung möglichst gering gehalten wird; 2. Gefahren sind an ihrer Quelle zu bekämpfen; 3. bei den Maßnahmen sind der Stand von Technik, Arbeitsmedizin und Hygiene sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen; 4. Maßnahmen sind mit dem Ziel zu planen, Technik, Arbeitsorganisation, sonstige Arbeitsbedingungen, soziale Beziehungen und Einfluss der Umwelt auf den Arbeitsplatz sachgerecht zu verknüpfen; 5. individuelle Schutzmaßnahmen sind nachrangig zu anderen Maßnahmen; 6. spezielle Gefahren für besonders schutzbedürftige Beschäftigtengruppen sind zu berücksichtigen; 7. den Beschäftigten sind geeignete Anweisungen zu erteilen; 8. mittelbar oder unmittelbar geschlechtsspezifisch wirkende Regelungen sind nur zulässig, wenn dies aus biologischen Gründen zwingend geboten ist. Oppolzer 2018

33 Ziele menschengerechter Arbeitszeit-Gestaltung 1. Schädigungslosigkeit - Erträglichkeit Vermeidung von Schädigungen/Störungen der physischen und psychischen Gesundheit (Unfall, Krankheit) 2. Beeinträchtigungsfreiheit - Zumutbarkeit Vermeidung von Beeinträchtigungen des physischen und psychischen Wohlbefindens (Erschwernisse, Einschränkungen) 3. Persönlichkeitsentfaltung - Zufriedenheit Ermöglichung von beruflicher Entwicklung und Übereinstimmung mit persönlichen Bedürfnissen und Erwartungen 4. Sozialverträglichkeit - Vereinbarkeit Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben ( Work-Domain- Balance ) und Synchronisation der Anforderungen

34 Gestaltungsleitsätze menschengerechter Arbeitszeit (nach DIN EN ISO :2000)* Aus den Leitsätzen zur Vermeidung/Verringerung von Ermüdung: (Gliederungspunkt Allgemeines) Psychische Belastung kann über die Intensität, Dauer und zeitliche Verteilung der Intensität, mit der der Nutzer der Belastung ausgesetzt ist, beschrieben werden. (...) Daher besteht einer der Hauptansatzpunkte bei der Gestaltung von Arbeitssystemen im Hinblick auf die Reduzierung der Ermüdung des Nutzers darin, die Intensität der Arbeitsbelastung zu reduzieren oder zu optimieren, die Zeit der Exposition zu begrenzen oder die Verteilung durch Einführung von Ruhepausen zu verändern. * Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung - Teil 2: Gestaltungsgrundsätze (DIN EN ISO :2000)

35 Gestaltungsleitsätze menschengerechter Arbeitszeit (nach DIN EN ISO :2000)* Aus den Leitsätzen zur Dauer der Arbeitszeit: (Gliederungspunkt Dauer der Arbeitszeit) Weil die Erhöhung von Intensität und Dauer der Arbeitsbelastung die entstehende Ermüdung exponentiell vergrößert, soll die Dauer der Arbeitszeit an die Intensität der Arbeitsbelastung angepasst werden. Die Arbeitszeit soll in ihrer Dauer auf einen Zeitpunkt begrenzt werden, wo sich noch keine Ermüdungseffekte zeigen. Es darf nicht vergessen werden, dass die Ausdehnung der Arbeitszeit um eine Stunde die Produktion aufgrund von Ermüdung und Anpassungsprozessen nicht linear erhöht. * Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung - Teil 2: Gestaltungsgrundsätze (DIN EN ISO :2000)

36 Gestaltungsleitsätze menschengerechter Arbeitszeit (nach DIN EN ISO :2000)* Leitsätze zur Ruhezeit: (Gliederungspunkt Ruhezeit zwischen aufeinanderfolgenden Arbeitstagen oder Schichten) Die Ruhezeit zwischen aufeinanderfolgenden Schichten soll ausreichend sein, um eine vollständige Erholung von Ermüdungseffekten der vorangegangenen Schicht sicherzustellen. * Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung - Teil 2: Gestaltungsgrundsätze (DIN EN ISO :2000)

37 Gestaltungsleitsätze menschengerechter Arbeitszeit (nach DIN EN ISO :2000)* Aus den Leitsätzen zu Arbeitsunterbrechungen und Erholungspausen: (Gliederungspunkt Arbeitsunterbrechungen und Erholungspausen) Arbeitsunterbrechungen können eingeführt werden, um Möglichkeiten zur Erholung von Ermüdung zu schaffen. Es ist jedoch günstiger, Pausen einzuführen, um von Anfang an der Entwicklung von Ermüdung vorzubeugen. Aufgrund der exponentiellen Beziehung zwischen der Dauer der ununterbrochenen Arbeit und der Ermüdung sowie des exponentiellen Ermüdungsverlaufes sind kurze Pausen nach kurzen Arbeitsabschnitten längeren Pausen nach längeren Arbeitsabschnitten vorzuziehen (...) Arbeits-Pausen-Regelungen für Nachtarbeit sollten kürzere Arbeitsperioden vorsehen als für Tagarbeit. * Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung - Teil 2: Gestaltungsgrundsätze (DIN EN ISO :2000)

38 256 Seiten VSA-Verlag: Hamburg, 2010 EUR ISBN Aus Buchbesprechungen in der Fachliteratur: "Oppolzer verbindet die Darstellung des betrieblichen Gesundheitsmanagements mit einer soliden Information über die juristischen und arbeitswissenschaftlichen Aspekte seiner Schwerpunktthemen... Es ist für Praktiker gut geeignet und gut lesbar." (Joseph Kuhn in: gute ARBEIT Zeitschrift für Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung 11/2006) "Wer mit Gesundheitsfragen im Betrieb befasst ist, dem muss man dieses Buch empfehlen." (Max Geray in: Arbeitsrecht im Betrieb 12/2006)

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