Konjunkturbericht Das 4. Quartal 2016 im Kammerbezirk Freiburg
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- Bärbel Heintze
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1 Konjunkturbericht Das 4. Quartal 2016 im Kammerbezirk
2 I. skonjunktur Baden-Württemberg Am Ende lief es für die deutsche Wirtschaft doch besser als erwartet. Das Wachstumsplus von 1,9 Prozent im Jahr 2016 lag sogar über dem der beiden Vorjahre. Wachstumsbremsen wie beispielsweise Brexit und Terrorgefahr hatten für die Konjunktur hierzulande offenbar keine größeren negativen Auswirkungen. Vor allem deshalb, weil die staatliche und die private Nachfrage getragen von einer günstigen Arbeitsmarkt- und Einkommensentwicklung sowie einer niedrigen Inflation der Konjunktur kräftig Auftrieb verliehen. Auch die Bauinvestitionen sorgten getrieben von einem niedrigen Zinsniveau für einen positiven Wachstumsbeitrag. International gab es 2016 viele Unsicherheiten, und viele Handelspartner schwächelten. Dennoch legte die Nachfrage nach Produkten made in germany auf einen Rekordwert zu, die Importe stiegen allerdings ebenso kräftig. Auf einem stabil guten Niveau befindet sich weiterhin die skonjunktur in Baden- Württemberg. Am Jahresende 2016 konnte der BWHT-Konjunkturindikator den sehr guten Vorjahreswert erneut bestätigen, auch wenn die Einschätzungen der sbetriebe aus saisonalen Gründen zuletzt etwas schwächer ausfielen als im Herbst. Gestützt wird die skonjunktur vor allem vom Bauhauptgewerbe und dem für den gewerblichen Bedarf. Insgesamt sind die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach wie vor günstig, so dass es keine größeren Einschränkungen bei den Erwartungen an die kommenden Monate gibt. Dabei ist das Bild innerhalb der Wirtschaftsbereiche aber gemischt. Abbildung 1: BWHT- und skammer Konjunkturindikator skammer Bismarckallee Seite 1 von 9
3 II. Geschäftsentwicklung Das im Kammerbezirk war auch im vierten Quartal 2016 gut aufgestellt, wie die mehrheitlich positiven Bewertungen der befragten Betriebe zeigen. Die Einschätzungen zur Geschäftslage sind in beiden Vergleichsquartalen nahezu gleich. So geben derzeit zwei Drittel der südbadischen er ihrer Geschäftslage die Note gut (66,2 Prozent; Vorjahr: 68,9 Prozent) und nur 7,2 Prozent die Note mangelhaft (Vorjahr: 8,4 Prozent). Der Geschäftslageindex aus positiven und negativen Äußerungen beträgt fürs vierte Quartal 2016 daher plus 59,0 Punkte (Vorjahr: plus 60,5 Punkte). Abbildung 2: Geschäftslage und -erwartungen Hinsichtlich der Geschäftsaussichten äußern sich die er in der Region optimistischer als vor einem Jahr. Mit einem positiven Geschäftsverlauf rechnen derzeit 72,1 Prozent der Betriebe im Kammerbezirk (Vorjahr: 69,2 Prozent), zeitgleich befürchten 4,8 Prozent (Vorjahr: 6,4 Prozent) eine negative Entwicklung. Somit konnte sich der Erwartungsindex aus positiven und negativen Bewertungen im Jahresverlauf um 4,5 Zähler von +62,8 Punkten im vierten Quartal 2015 auf aktuell +67,3 Punkte verbessern. Gestiegen ist auch der Konjunkturindikator der Region, der aus dem Lage- und Erwartungsindex errechnet wird (+63,1 Punkte; Vorjahr: +61,7 Punkte). Tabelle 1: Geschäftslage, -erwartungen und Konjunkturindikator Lage Erwartung Konjunkturindikator 04/ ,5 +62,8 +61,7 01/ ,1 +75,6 +64,7 02/ ,8 +68,8 +68,8 03/ ,5 +57,3 +56,4 04/ ,0 +67,3 +63,1 Saldo aus positiven und negativen Äußerungen skammer Bismarckallee Seite 2 von 9
4 III. Auftragslage Die Auftragsentwicklung der südbadischen sbetriebe gestaltete sich im vierten Quartal 2016 recht gut. So konnte jeder vierte Betrieb vollere Auftragsbücher vermelden (24,1 Prozent). Auf der anderen Seite musste jedes fünfte sunternehmen (19,2 Prozent) einen Rückgang des Auftragsaufkommens hinnehmen. Der Auftragssaldo aus gestiegen und gesunken notierte daher Ende vergangenen Jahres bei plus 4,9 Prozentpunkten nach plus 4,2 Prozentpunkten Ende Damals verbuchten 26,0 Prozent der Betriebe ein Auftragsplus und 21,8 Prozent ein Auftragsminus. Tabelle 2: Entwicklung der Auftragslage skammer Baden- Württemberg gestiegen gesunken gestiegen gesunken 04/ ,0 21,8 29,8 18,3 01/ ,1 24,5 26,2 27,7 02/ ,9 14,5 36,9 13,1 03/ ,9 17,0 23,5 18,3 04/ ,1 19,2 29,8 18,5 Angaben in % der Befragten Abbildung 3: Auftragslage und -erwartungen Die Auftragserwartungen der er im Kammerbezirk sind deutlich verhaltener als vor Jahresfrist. Im Gegensatz zu den Prognosen des Vorjahres wird sich in den nächsten Monaten per Saldo das Auftragsaufkommen nicht erhöhen. Zwar rechnen 18,5 Prozent der er Betriebe mit Auftragssteigerungen (Vorjahr: 22,4 Prozent), doch gehen auf der anderen Seite mehr Firmen, nämlich 25,4 Prozent, von Auftragsrückgängen aus (Vorjahr: 18,9 Prozent). skammer Bismarckallee Seite 3 von 9
5 Tabelle 3: Auftragserwartungen für das kommende Quartal skammer Baden-Württemberg steigen 18,5 (22,4) 22,1 (25,8) stabil 56,1 (58,6) 56,1 (57,0) sinken 25,4 (18,9) 21,9 (17,1) IV. Betriebsauslastung Die gute Auslastung der südbadischen sbetriebe hat sich in den letzten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahresquartal noch verbessert. Zwar sank der Anteil der Firmen, die über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus produzieren konnten ein wenig (7,1 Prozent; Vorjahr: 9,7 Prozent), doch stieg dafür im Gegenzug der Anteil der Betriebe, die mit einer bis zu 100-prozentigen Auslastung arbeiteten, von 47,8 Prozent im vierten Quartal 2015 auf 56,4 Prozent Ende Einen mittleren Auslastungsgrad zwischen 61 und 80 Prozent hatte jedes vierte befragte sunternehmen (26,4 Prozent; Vorjahr: 30,1 Prozent) im gleichen Zeitraum, während jede zehnte Firma (10,1 Prozent; Vorjahr: 12,3 Prozent) noch nennenswerte Kapazitätsfreiräume meldete. Abbildung 4: Entwicklung der Betriebsauslastung Tabelle 4: Betriebsauslastung bis 60% 61-80% % über 100% skammer 10,1 (12,3) 26,4 (30,1) 56,4 (47,8) 7,1 (9,7) Baden- Württemberg 11,7 (12,7) 27,7 (30,4) 48,3 (45,9) 12,4 (10,9) skammer Bismarckallee Seite 4 von 9
6 V. Umsatzsituation Die Umsatzentwicklung der südbadischen sbetriebe hat Ende 2016 kräftig angezogen. Der Umsatzsaldo konnte sich im Jahresverlauf deutlich verbessern: Von plus 15,8 Prozentpunkten im vierten Quartal 2015 auf plus 24,4 Prozentpunkte im letzten Quartal In den letzten drei Monaten haben 36,7 Prozent der befragten er im Kammerbezirk eine Umsatzsteigerung verbuchen können und nur 12,3 Prozent mussten einen Umsatzrückgang verkraften. Vor einem Jahr freuten sich 32,9 Prozent der sfirmen über steigende Umsätze, während 17,1 Prozent sinkende Umsätze hinnehmen mussten. Tabelle 5: Umsatzentwicklung skammer Baden- Württemberg gestiegen gesunken gestiegen gesunken 04/ ,9 17,1 37,0 15,2 01/ ,3 40,8 19,0 38,2 02/ ,4 9,2 40,8 11,4 03/ ,5 15,5 35,8 18,6 04/ ,7 12,3 39,7 14,0 Angaben in % der Befragten Abbildung 5: Umsatzlage und -erwartungen Trotz der guten Umsatzentwicklung im letzten Quartal 2016 dürfte es in den kommenden Wochen per Saldo keine Umsatzsteigerung beim regionalen geben, der große Konjunkturoptimismus des Vorjahres scheint verflogen. So gehen derzeit 13,9 Prozent der befragten er von einem Umsatzplus ihrer Betriebe aus (Vorjahr: 28,0), während 29,5 Prozent ein Umsatzminus befürchten (Vorjahr: 16,6 Prozent). skammer Bismarckallee Seite 5 von 9
7 Tabelle 6: Umsatzerwartung für das kommende Quartal skammer Baden-Württemberg steigen 13,9 (28,0) 16,8 (29,7) stabil 56,6 (55,4) 53,3 (52,6) sinken 29,5 (16,6) 29,9 (17,7) VI. Beschäftigte Erhöhte sich zum Jahresende 2015 im Kammerbezirk noch die Zahl der Beschäftigten, so war die Entwicklung im vierten Quartal 2016 minimal rückläufig. Zwar schufen 5,6 Prozent der er sfirmen in den letzten Wochen neue Arbeitsplätze, doch war der Anteil derer, die ihre Personaldecke verkleinerten, mit 6,0 Prozent leicht höher. Der Beschäftigungssaldo betrug daher minus 0,4 Prozentpunkte im vierten Quartal Ein Jahr zuvor betrug er plus 5,0 Prozentpunkte, als 10,6 Prozent der Befragten ihren Personalstock erhöhten und 5,6 Prozent diesen verringerten. Tabelle 7: Entwicklung der Beschäftigten skammer Baden- Württemberg mehr weniger mehr weniger 04/ ,6 5,6 8,7 7,2 01/2016 9,4 11,5 8,6 11,5 02/ ,8 6,9 11,2 6,6 03/ ,8 7,3 14,1 8,6 04/2016 5,6 6,0 7,2 6,3 Angaben in % der Befragten In den kommenden Monaten werden die südbadischen Betriebe wieder für einen Beschäftigungsanstieg sorgen. Die Betriebe sind aktuell einstellungsfreudiger als noch vor Jahresfrist. Derzeit planen 16,2 Prozent der Befragten, neue Mitarbeiter einzustellen (Vorjahr: 9,4 Prozent) und 11,7 Prozent, die Zahl der Beschäftigten zu verkleinern (Vorjahr: 6,6 Prozent). Tabelle 8: Beschäftigungserwartung für das kommende Quartal skammer Baden-Württemberg mehr 16,2 (9,4) 8,6 (9,1) gleich 72,1 (84,0) 85,2 (83,8) weniger 11,7 (6,6) 6,2 (7,2) skammer Bismarckallee Seite 6 von 9
8 VII. Investitionen Die Investitionsfreude der südbadischen Betriebe ist nach wie vor hoch. Wie auch im Vergleichsquartal 2015, hat mehr als die Hälfte der befragten er (54,0 Prozent; Vorjahr 54,7 Prozent) Geld für Maschinen und Ausrüstung in die Hand genommen. Von diesen hat jedes fünfte Unternehmen (21,7 Prozent; Vorjahr: 19,5 Prozent) mehr Finanzmittel eingesetzt, während 8,0 Prozent der Befragten ihr Investitionsvolumen reduziert haben (Vorjahr: 14,5 Prozent). Tabelle 9: Aktuelle Investitionslage skammer Baden-Württemberg mehr 21,7 (19,5) 24,5 (20,5) gleich 24,3 (20,7) 27,7 (27,4) weniger 8,0 (14,5) 9,4 (11,8) keine 45,9 (45,4) 38,4 (40,4) In den kommenden Wochen werden die er im Kammerbezirk ihre Investitionstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr wohl etwas einschränken. Derzeit planen 46,6 Prozent der Befragten, ein Investitionsvorhaben umzusetzen (Vorjahr: 50,2 Prozent). Eine Erhöhung ihres Investitionsbudgets ziehen 17,7 Prozent in Erwägung (Vorjahr: 13,8 Prozent), während 12,7 Prozent weniger investieren möchten (Vorjahr: 15,9 Prozent). Tabelle 10: Investitionsbereitschaft skammer Baden-Württemberg mehr 17,7 (13,8) 17,6 (16,3) gleich 16,2 (20,5) 20,1 (24,1) weniger 12,7 (15,9) 16,1 (14,3) keine 53,4 (49,7) 46,2 (45,3) skammer Bismarckallee Seite 7 von 9
9 Das in Baden-Württemberg: Betriebe Auszubildende Beschäftigte Ca. 90 Mrd. Euro Umsatz Zur Befragung: Im Rahmen eines Betriebspanel werden vierteljährlich rd sbetriebe aus den acht baden-württembergischen skammern, Heilbronn, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim, Reutlingen, Region Stuttgart und Ulm per Telefoninterview befragt. Methodische Erläuterungen: Die Berechnung des Konjunkturindikators erfolgt nach der ifo-methode: GKS = ( GLS + 200) * ( GES + 200) 200, wobei GKS: Geschäftsklima-Saldo; GLS: Geschäftslage-Saldo; GES: Saldo der Geschäftserwartungen. Eine Beispielberechnung: Im 4. Quartal 2006 beurteilten 49,2 Prozent der befragten sbetriebe aus Baden-Württemberg ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut, 14,6 Prozent bezeichneten ihre Lage als schlecht. Damit lag der Saldo der Geschäftslage (GLS) gute abzüglich schlechte Bewertungen bei +34,6 Punkten. Bei den Geschäftserwartungen sprachen 47,1 Prozent der Betriebe von guten Aussichten und 12,3 Prozent von schlechten. Der Saldo hier: + 34,8 Punkte. Die grafische Darstellung des Indikators als gleitender Durchschnitt über vier Quartale entschärft saisonale Einflüsse. Die Erhebung erfolgt jeweils in den letzten zwei Wochen des Quartals. Einteilung der sgruppen Bauhauptgewerbe Ausbaugewerbe e für den gewerblichen Bedarf Kraftfahrzeuggewerbe Nahrungsmittelgewerbe Gesundheitsgewerbe Personenbezogene Dienstleistungen Maurer und Betonbauer (A) Zimmerer (A) Dachdecker (A) Straßenbauer (A) Gerüstbauer (A) Maler und Lackierer (A) Klempner (A) Installateur und Heizungsbauer (A) Elektrotechniker (A) Tischler (A) Raumausstatter (B1) Glaser (A) Fliesen-, Platten- und Mosaikleger (B1) Stuckateure (A) Feinwerkmechaniker (A) Elektromaschinenbauer (A) Landmaschinenmechaniker (A) Kälteanlagenbauer (A) Metallbauer (A) Gebäudereiniger (B1) Informationstechniker (A) Schilder- und Lichtreklamehersteller (B1) Karosserie- und Fahrzeugbauer (A) Kraftfahrzeugtechniker (A) Bäcker (A) Konditoren (A) Fleischer (A) Augenoptiker (A) Zahntechniker (A) Hörgeräteakustiker (A) Orthopädieschuhmacher (A) Orthopädietechniker (A) Friseure (A) Schuhmacher (B1) Uhrmacher (B1) Damen- und Herrenschneider (B1) Fotografen (B1) Textilreiniger (B1) Kosmetiker (B2) skammer Bismarckallee Seite 8 von 9
10 Impressum skammer Bismarckallee Telefon: info@hwk-freiburg.de Internet: Redaktion und Zusammenstellung: Jürgen Galle V.i.S.d.P.: Geschäftsführer Wolfram Seitz-Schüle Datenerhebung: Creditreform Quellverweis Titelbild: skammer Bismarckallee Seite 9 von 9
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