Versicherungswettbewerb und rechtliche Aspekte
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- Lars Vogt
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1 Prof. Dr. Heinrich R. Schradin Versicherungswettbewerb und rechtliche Aspekte Netzwerk Kölner Gesundheitswissenschaften Köln, 21. Mai 2005 Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln
2 Vorbemerkung Institutionelles: Seminar für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Risikomanagement und Versicherungslehre Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln Abteilung A: Versicherungswirtschaft (Prof. Dr. Schradin) Abteilung B: Versicherungsrecht (Prof. Dr. Hübner) Abteilung C: Versicherungsmathematik (Prof. Dr. Schmidli) Kölner Institut für Versicherungsinformation GmbH Inhaltliches: Studienschwerpunkte (BWL): Versicherungsbetriebslehre, Versicherungswissenschaft (zusammen mit Prof. Dr. Schulz-Nieswandt), Spezialisierungsvorlesungen: Versicherungsrecht, Versicherungsmathematik (Aktuarausbildung), Forschung Schriftenreihen, Internet-Zeitschrift: German Risk and Insurance Review, Vorträge, Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 2
3 Wettbewerb I: Sozial- / Individualversicherung Sozialversicherung Individualversicherung Entstehung des Versicherungsverhältnisses Kraft Gesetz, Sonderregelungen für freiwillig Versicherte Durch freie Vereinbarung, Sonderregelungen bei Pflichthaftpflichtversicherten Materiale Abgrenzung Versicherte Risiken Bemessung der Gegenleistung Alters- und Hinterbliebenenversorgung, Krankheit, Berufsunfall, Invalidität, Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit, Bach der Höhe des Einkommens, Sachleistungsprinzip und/oder Geldleistungen bei Eintritt bestimmter Schadenereignisse Alle versicherbaren Gefahren Nach Risiko und vereinbarter Leistung (versicherungstechnisches Äquivalenzprinzip) Finanzierungssystem Umlageverfahren (pay as you go) Kapital- bzw. Anwartschaftsdeckung Formale Abgrenzung Gewährung des Versicherungsschutzes Rechtsgrundlagen Entscheidung bei Streitigkeiten Sozialversicherungsträger Sozialversicherungsgesetze Sozialgerichte Private und öffentlichrechtliche Versicherungsunternehmen BGB, Versicherungsvertragsgesetz, Allgemeine Versicherungsbedingungen Ordentliche Gerichte Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 3
4 Die PKV als besonderer Zweig der Individualversicherung Wirtschaftliche Bedeutung der PKV, Unternehmensanalysen (Geschäftsberichte), Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 4
5 Rechtsformen und Versicherungszweige Anzahl der in Deutschland aufsichtspflichtigen Versicherungsunternehmen (VU) nach Versicherungszweigen und Rechtsform (Stand: ) AG VVaG kleinere VVaG im Sinne 53 VAG öff.-rechtl. Niederl. ausl. ändischer VU aus Drittländern Gesamt mit Niederlassungen LebensVU Pensionskassen Sterbekassen KrankenVU Schaden-/UnfallVU Summe RückVU Summe mit RückV Stand ; Quelle: BaFin Geschäftsbericht 2002, Teil B, Tab Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 5
6 Beitragsentwicklung gebuchte Bruttoprämie (Mio. ) Lebensversicherung Krankenversicherung Schaden/Unfallversicherung davon Kfz Haftpflicht Unfall Hausrat Wohngebäude Erstversicherung gesamt Quelle: GDV Jahrbuch der Versicherungswirtschaft 2003, S. 55 Versicherungsbestände Versicherungsbestände zum Jahresende (in Millionen Stück) Lebensversicherung 65,75 72,38 81,13 87,82 88,75 91,13 Krankenversicherung 24,10 32,74 51,97 45,40 49,85 46,96 Schaden/Unfallversicherung 164,61 207,31 250,83 257,70 265,61 269,56 davon Kfz 63,00 75,54 92,13 96,11 97,59 97,75 Haftpflicht 21,90 27,99 34,95 37,30 38,55 40,42 Unfall 14,80 21,48 28,16 28,87 29,21 29,48 Erstversicherung gesamt 254,46 312,43 383,93 390,92 404,21 410, Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 6 Quelle: GDV Jahrbuch 2003: Die Deutsche Versicherungswirtschaft, S. 68.
7 Kapitalanlagen der Versicherungswirtschaft Veränderung Buchwerte in Mio. in % Buchwerte in Mio. in % absolut relativ LebensVU ,42% ,94% ,93% Pensionskassen ,49% ,18% ,21% Sterbekassen ,15% ,14% 30 2,18% KrankenVU ,57% ,82% ,59% Schaden-/UnfallVU ,66% ,36% ,60% Summe ,28% ,45% ,30% RückVU ,72% ,55% ,92% Summe mit RückVU ,00% ,00% ,54% Quelle: BaFin Geschäftsbericht 2002, Teil A, S Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 7
8 Ausgewählte Kennzahlen 2003 Branche Bestand 1 verd. Bruttoprämien, gesamt (Mio. ) geb. Bruttoprämie, direkt (Mio. ) davon in % 3 Krankheitskostenvoll-V. 72,3 4 Krankentagegeld-V. 4,2 5 Krankenhaustagegeld-V. 3,2 6 Krankheitskostenteil-V. 12,7 7 Pflege-V. 7,6 8 Anzahl vers. natürliche Personen (Tsd.) Durchschnittsprämie, vers. nat. Pers ,7 Wachstumsraten (2002/2003) in % 10 verd. Bruttoprämien, gesamt 7,1 11 Zahl versicherter natürl. Personen 3,2 12 Kapitalanlagen 10,7 Gewinn 13 vers.gesch. Erg.(PKV-Verband, Mio. ) 2.021,3 14 dito in % der verd. Bruttoprämie 8,2 15 Schadenquote (PKV-Verband) in % 79,6 jeweils in % der verdienten Bruttoprämie 16 Betriebskostenquote brutto 12,3 17 Nettoverzinsung Kapitalanlagen in % 4,9 18 dito incl. Stille Reserven in % 5,6 Sicherheit jeweils in % der verdienten Bruttoprämie 19 Eigenkapital 13,3 20 Deckungs- / Alterungsrückstellung 343,3 21 RfB, gesamt 24,3 22 Deck./Alter.RStl pro nat. vers.person in 3.656, Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 8
9 Wettbewerb II: Die 10 größten deutschen Krankenversicherer 2002 Rang Name des Versicherungsunternehmens Prämien (verd. BP in Mio. ) Tarifversicherte Personen Marktanteil (nach Prämien in %) Konzern 1 DKV Deutsche Krankenversicherung 3.042, ,10 ERGO 2 Debeka Kranken 3.039, ,19 Debeka 3 Allianz Private Kranken 2.864, ,43 Allianz 4 Signal Kranken 1.718, ,46 Signal Iduna 5 Central Kranken 1.241, ,38 AMB 6 Continentale Kranken 1.012, ,39 Continentale 7 Bayerische Beamten Kranken 980, ,25 BBV 8 Barmenia Kranken 951, ,13 Barmenia 9 DBV-Winterthur Kranken 847, ,68 DBV-Winterthur 10 Gothaer Kranken 726, ,15 Gothaer Summe , ,16 Quelle: KIVI Kölner Institut für Versicherungsinformation, Zahlenband Kranken Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 9
10 Die PKV als besonderer Zweig der Individualversicherung Wirtschaftliche Bedeutung der PKV, Unternehmensanalysen (Geschäftsberichte), Technik der Leistungserstellung (Auswahl): Kalkulation ( Gerechtigkeit : individuelles Äquivalenzprinzip; Beitragsanpassungen nach 172 VVG und KalV), Reservebildung ( Solidarität : Überschussbeteiligungspolitik), Kapitalanlagepolitik, Risikomanagement, Vertriebssteuerung, Aktuelle Stichworte zur PKV (Auswahl): Substitutionalität der PKV (Interbranchen-Wettbewerb), Übertragbarkeit der Alterungsrückstellung (Intrabranchen-Wettbewerb), Unisex-Tarife (Antidiskriminierungsgesetz), Stichworte zur spezifischen Rechtsentwicklung: Aufsichtsrecht, insb. Solvency II Rechnungslegung, insb. IAS / IFRS Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 10
11 Kalkulationsprinzipien in der PKV Prämie - versicherungstechnisches Äquivalenzprinzip: Gleichheit von diskontierter Leistung und diskontierter Gegenleistung im Erwartungswert E [BWVL(0)] = E [BWPZ(0)] Auseinanderfallen von natürlicher Prämie und tatsächlicher Prämie im Zeitablauf: Prämie natürlich tatsächlich Deckungsrückstellung (Prämienreserve) nach m Perioden: mvx = E[ BWVL( m)] E[ BWPZ( m)] t Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 11
12 Kalkulationsprinzipien in der PKV Prämie Prämie π π π t t Prämie Prämie π 2 π 1 π 1 π π π π Institut für Versicherungswissenschaft t an der Universität zu Köln t 12 m 1 m 1 m 2
13 System der Überschussverwendung in der PKV Beitrag Risikoverlauf (Schäden) Ertrag/Aufwand Sicherheitszuschlag (Schäden) Aufwand Betriebskosten (Abschl./Verw.) Ertrag/Aufwand Zuführung in die Deckungsrückstellung (= AlterungsRst) Ertrag/Aufwand Versicherungsleistungen im Alter Rohüberschuss Rohüberschuß nach Direktgutschrift a) mind. 80% des Rohüberschusses 4 (1) VAG erfolgsabhängige Rückstellung für Beitragsrückerstattung b) Überschuss Steuern Dividende Eigenkapital Einmalbeitrag zur Limitierung einer Beitragserhöhung Barausschüttung an an leistungsfreie Versicherungsnehmer Kapitalzins 3,25 3,5 %%ige Verzinsung der DeckungsRst. (= Rechnungszins) kein Ertrag überrechnungsmäßiger Zins Ertrag 10 % 90 % Deckungsrückstellung %* 12a 2 VAG erfolgsunabhängige Rückstellung für Beitragsrückerstattung Direktgutschrift 12a 3 VAG %* Beitragssenkung (Minderung B.-erhöhung) für VN > 65 Jahre** Zuführung zum Pflegepflicht-Pool * steigt / fällt in Schritten von 2 % p.a. ** wahlweise bis 2010 für VV > 55 und < 65 Jahre Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln 13
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