Teil III: Die Unternehmen
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- Hans Giese
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1 Teil III: Die Unternehmen III.1 Definitionen und Befunde III.2 Unternehmensanalyse der Neoklassik III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung III.2.2 Gewinnoptimaler Faktoreinsatz III.3 Unternehmensanalyse der Evolutorik III.3.1 Imperfekte Rationalität und Gewinnsuffizienz III.3.2 Unternehmensentwicklung III.4 Vergleich der neoklassischen und der evolutorischen Sichtweise des Haushalts III.5 Erweiterung der Perspektive 1
2 2
3 III.1 Definitionen und Befunde (1)Was ist ein Unternehmen? (2)Worin bestehen die wesentlichen Aktivitäten eines Unternehmens (3)Warum gibt es überhaupt Unternehmen? (4)Welche Entwicklungstendenzen der Unternehmen lassen sich beobachten? (5)Systematisierung des Unternehmensgeschehens in der Mikroökonomik 3
4 III.1 Definitionen und Befunde (1)Was ist ein Unternehmen? Definition: Ein Unternehmen ist ein Institution, in der die ökonomischen Operationen auf eine Vermehrung von Einkommensströmen und/oder Vermögen ausgerichtet sind und dies durch die planvolle Verknüpfung von Produktionstechnik und Organisation erfolgt. Merkmale: breites Spektrum der in einem Unternehmen beschäftigten Personenanzahl Dominanz monetärer Zielgrößen (z.b. Umsatz, Gewinn) planvoller Einsatz der Produktionsfaktoren systematische Arbeitsteilung bei der Organisation der Aktivitäten Hierarchie (ungleiche Entscheidungskompetenz der Unternehmensmitglieder) institutionalisierte Erfolgskontrolle 4
5 III.1 Definitionen und Befunde 5
6 III.1 Definitionen und Befunde (2)Worin bestehen die wesentlichen Aktivitäten eines Unternehmens? Kauf von Produktionsgütern/Faktorleistungen Verkauf von Gütern/Dienstleistungen Bildung und Auflösung von Vermögen (Anlagevermögen, Finanzvermögen) Kauf von anderen Unternehmen/Verkauf eigener Unternehmsteile (3)Warum gibt es überhaupt Unternehmen? technische Effizienzvorteile Produktionskostenvorteile Transaktionskostenvorteile Erschließung von neuen Wissenspotenzialen 6
7 III.1 Definitionen und Beobachtungen (4) Welche Entwicklungstendenzen der Unternehmen lassen sich beobachten? keine dominante Tendenz zur Vergrößerung keine dominante Tendenz zur Verkleinerung Spezialisierung und Differenzierung Unternehmen als global players Vielfalt der Unternehmenskulturen Quelle: Hauptgutachten der Monopolkommission 2008/9, S
8 III.1 Definitionen und Befunde (5)Systematisierung des Unternehmensgeschehens in der Mikroökonomik Wie handeln Unternehmen? Welche Form nimmt das zielorientierte bzw. rationale Handeln in Unternehmen an? Handlungsschema Zu welchen Ergebnissen führt das zielorientierte/rationale Handeln in Unternehmen? statische Modellanalyse dynamische Modellanalyse 8
9 III.2 Die Unternehmensanalyse der Neoklassik III.2.1 Zielorientiertes/rationales Handeln in Unternehmen: perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung Johann Gustav Knut Wicksell (1)Situationswahrnehmung (2)Ausstattung und Beschränkungen (3)Technik (4)Diskriminierung und Selektion (5)Zusammenfassung 9
10 III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung (1)Situationswahrnehmung Annahme perfekter Situationseinschätzung Kenntnis der gegebenen Marktsituation Kenntnis der internen Organisationssituation Kenntnis der gestaltbaren Elemente in der Unternehmensorganisation Annahme vollständiger Information über die Umwelt Kenntnis über das Handeln der anderen Unternehmen Kenntnis über das Handeln der privaten Haushalte 10
11 III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung (2)Ausstattungen und Beschränkungen Annahme vollständiger Information über die organisationsinternen Handlungsmöglichkeiten technische Einsatzalternativen für Produktionsfaktoren/Produktionsgüter organisatorische Alternativen für die Koordination der unternehmensinternen Aktivitäten lockere Finanzierungsbeschränkungen Absehen von Produktions- und Organisationszeit als Beschränkung Vorhandenes Wissen für die Umsetzung aller technischen und organisatorischen Alternativen Vorhandenes Wissen für die Ermittlung der besten produktionstechnischen und organisatorischen Alternative 11
12 12
13 III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung (3)Technik Elemente der Produktion als "Produktionsfaktoren" Definition: Zur Erzielung eines physischen Produktionsergebnisses eingesetztes Elemente (Arbeit, Maschinen, Rohstoff, Gebäude usw.) Erfassung der Produktion als "Faktorkombination" Annahme einer stetigen Zuordnungsmöglichkeit von Faktorkombinationen und (mengenmäßigem) Produktionsergebnis: "Produktionsfunktion" Definition: Funktionaler Zusammenhang zwischen physischem Produktionsergebnis und den eingesetzten Faktoren Typen von Produktionsfunktionen Hier: Annahme einer Substituierbarkeit zwischen Produktionsfaktoren in Bezug auf das Produktionsergebnis Inputs Produktionsfunktion Outputs 13
14 III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung I II III IV (3)Technik/Forts. Neoklassische Produktionsfunktion Ertragsgesetz Teilbereich des Ertragsgesetzes Annahme der Substituierbarkeit Fallende Durchschnittsproduktivität Fallende Grenzproduktivität Fall mit einem und zwei variablen Faktoren 14
15 III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung (3)Technik/Forts. Partielle Faktorvariation Q = a α m β Durchschnittsproduktivität und Grenzproduktivität DQ = Q a GQ = dq da Annahme sinkender Grenzproduktivität der Faktoren 15
16 III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung (3)Technik/Forts. Isoquante Faktorvariation Produktionsisoquante Q = a α m β m = ( Q a α ) variable technische Grenzrate der Substitution 1 β dq = Q a da + Q m dm = 0 - dm Q da = a Q m 16
17 III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung (3)Technik/Forts. Totale Faktorvariation Expansionspfade Skalenerträge 17
18 III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung (4)Diskriminierung und Selektion Herstellung der technischen Effizienz vorgegebene Produktionsfunktion Aussonderung aller Faktoren bzw. Faktorkombinationen, die nicht durch die Produktionsfunktion erfasst sind Herstellung der Produktionskosteneffizienz vorgegebene Kostenfunktion(-en) Wahl der technisch effizienten Faktorkombination mit den geringsten Kosten bzw. maximalem Gewinn 18
19 III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung (4)Diskriminierung und Selektion/Forts. Herstellung der Organisationskosteneffizienz Organisationswettbewerb Transaktionskosten Informations- und Suchkosten Verhandlungskosten Koordinations- und Überwachungskosten Wahl der Organisationsform mit den geringsten Transaktionskosten Transaktionskostenvorteil von Unternehmen geringere Suchkosten wg. Eigenproduktion Senkung der Verhandlungskosten wg. langfristiger Verträge Senkung der Koordinations- und Überwachungskosten durch Routinen und spezialisiertes Überwachungspersonal Anreizsysteme für Beschäftigte und Management Senkung der Vertriebskosten durch eigenen Vertrieb Optimum als Gesamtkosteneffizienz 19
20 III.2.1 Perfekte Rationalität und Gewinnmaximierung (5)Zusammenfassung: Modifikation des Handlungsschemas im Überblick verfügbare Informationen Beschränkungen Ziel Rationalität Profitmaximierung externe Situation Handlungsmöglichkeiten: -technisch -technische Effizienz Situationserfassung: Diskriminierung: -Produktionskosteneffizienz Selektion: Maximierung Handlung -organisatorisch -Organisationseffizienz perfekt vollständig konsistent optimal 20
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