Kosten. Vorlesung Mikroökonomik Marktangebot. Preis. Menge / Zeit. Bieten die Unternehmen bei höheren Preisen mehr an?
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- Cornelia Böhmer
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1 Kosten Vorlesung Mikroökonomik Marktangebot Preis Bieten die Unternehmen bei höheren Preisen mehr an? Angebot 1 Oder können die Unternehmen den Preis bei grösserer Produktion senken? Angebot 2 Nachfrage Menge / Zeit 1
2 Handel mit Auktionator 1' Wüest 9' 8' 7' 6' 5' 4' 3' 2' 1' Das Angebot ist bei höheren Preisen grösser, weil mehr Besitzer bereit sind, ihre Plasma-TVs zu verkaufen. Al Bundi Null-8-15 Amlinger Winkler Stuessi Wegmann Raffainer Zoro Das Angebot der Unternehmen Private Unternehmen produzieren die Güter und verkaufen sie. Marktwirtschaftliche Unternehmen in der Schweiz 21 Unternehmen Beschäftigte Industrie & Bau 75'865 1'4'177 private Dienstleistungen 231'6 2'166'58 total 36'871 3'26'685 Quelle: BfS Die Besitzter und Manager der Unternehmen treffen die Angebotsentscheidungen. 2
3 Wie viel produzieren? Neue Produkte entwickeln? Welche? Welche Güter produziern und anbieten? Wo produzieren? Schweiz? China? Welche Maschinen kaufen? Wie produzieren? Welche Technik? Wie viele Leute einstellen? Wie viel investieren? Welche Löhne zahlen? Wie finanzieren? Kredit? Eigenkapital? Wie verkaufen? Welches Vertriebsnetz Zu welchem Preis anbieten? Wie viel produzieren? Neue Produkte entwickeln? Welche? Welche Güter produziern und anbieten? Wo produzieren? Schweiz? China? Welche Maschinen kaufen? Wie produzieren? Welche Technik? Wie viele Leute einstellen? Wie viel investieren? Welche Löhne zahlen? Wie finanzieren? Kredit? Eigenkapital? Wie verkaufen? Welches Vertriebsnetz Zu welchem Preis anbieten? 3
4 Einfaches Modelle des Unternehmens Das einzige Ziel ist ein möglichst hoher Gewinn Ertrag - Kosten Gewinn Andere mögliche Ziele nicht berücksichtigt: Grösse und Prestige des Unternehmen hohe Löhne, Sicherheit Arbeitssplätze Familientradition... Entscheidung 1: Technik Welche Maschinen kaufen? Wie produzieren? Welche Technik? Wie viele Leute einstellen? Wie viel investieren? Annahmen: Rahmenbedingungen sind gegeben alle anderen Entscheidungen sind getroffen z.b. 1 t Weizen produzieren und zu 5 Fr./t verkaufen 4
5 Produktion ist ein technischer Prozess Inputs Sonne Regen Land Maschinen Arbeit Saatgut Dünger Produktionsprozess Output Weizen Eine bestimmte Outputmenge kann mit unterschiedlichen Inputkombinationen produziert werden. Verschiedene Techniken um 1 t Weizen zu produzieren Isoquante: Alle Kombinationen von zwei Inputs, mit denen eine gleiche Menge Output produziert werden kann. Input Land (Hektar) Output = 1 t Weizen Aussaat auf ungepflügtem Feld Gewächshaus Input Arbeit (Stunden im Monat) 5
6 Steigung der Isoquante = technische Grenzrate der Substitution Input Land (Hektar) technische Grenzrate der Substitution Output = 1 t Weizen Steigung der Isoquante: Wie viele zusätzliche Stunden Arbeit ich brauche, wenn ich auf Einheit Land verzichte und genauso viel Weizen will Input Arbeit (Stunden im Monat) Isoquanten Jede Isoquante entspricht einer bestimmten Menge Output. Input Land (Hektar) t 1 t 15 t Input Arbeit (Stunden im Monat) 6
7 Produktionsfunktion in 3 Dimensionen Weizen = f (Land, Arbeit) Isoquanten 2 15 Weizen (t) Input Land (Hektar) Input Arbeit (Stunden im Monat) Skalenerträge: Wenn man sowohl Land als auch Arbeit verdoppelt und sich der Output verdoppelt konstante Skalenerträge Input Land (Hektar) t 1 t 2 t Input Arbeit (Stunden im Monat) 7
8 Wenn man sowohl Land als auch Arbeit verdoppelt und sich der Output mehr als verdoppelt steigende Skalenerträge Input Land (Hektar) t 3 t Input Arbeit (Stunden im Monat) Mathematik der Skalenerträge Wenn man sowohl Arbeit N als auch Kapital K mit t > 1 multipliziert und der Output um... t zunimmt konstante Skalenerträge = tf( N, K) F( tn, tk) mehr als t zunimmt weniger als t zunimmt steigende Skalenerträge < tf( N, K) F( tn, tk) abnehmende Skalenerträge > tf( N, K) F( tn, tk) 8
9 Schnitt durch den Produktionshügel Vertikaler Schnitt bei 1.5 Hektar 4 3 Weizen (t) Input Land (Hektar) Input Arbeit (Stunden im Monat) Gesamtprodukt bei 1.5 Hektar Gesamtprodukt steigt bei steigendem Arbeitseinsatz Gesamtprodukt Arbeitsstunden 9
10 Grenzprodukt eines Inputs Um wie viel verändert sich der Output, wenn ein Input um eine Einheit zunimmt und die anderen Inputs konstant bleiben? Veränderung einer unabhängigen Variable + 1 Arbeit Land Veränderung der abhängigen Variable Weizen +? Grenzprodukt der Arbeit bei 1.5 Hektar Grenzprodukt von 1 Stunden Arbeit = um wie viele t Weizen steigt Gesamtprodukt durch die letzten 1 Arbeitsstunden , ,7 1 Gesamtprodukt Grenzprodukt von 1 Stunden Arbeit Arbeitsstunden 1
11 Grenzprodukt der Arbeit bei 1.5 Hektar Gesamtprodukt steigt bei steigendem Arbeitseinsatz Gesamtprodukt Grenzprodukt sinkt bei steigendem Arbeitseinsatz Grenzprodukt von 1 Stunden Arbeit Arbeitsstunden Zusätzlicher Arbeitseinsatz für zusätzliche t Weizen (bei Land = 1.5 Hektar) Arbeitsstunden 3 2 Gesamtprodukt drehen & spiegeln 2 15 Gesamtprodukt Arbeitsstunden Sinkendes Grenzprodukt bedeutet: Der Arbeitseinsatz für eine zusätzliche t Weizen nimmt zu. 11
12 Excel-Simulation Zusammenfassung Produktionstechnik Die Produktionsfunktion zeigt die technische Beziehung zwischen dem maximalen Output und den Inputs. Die Isoquanten zeigen die Inputkombinationen, mit denen ein bestimmter Output produziert werden kann. Skalenerträge beschreiben, um wie viel sich der Output ändert, wenn alle Inputs in der gleichen Proportion zunehmen. Das Grenzprodukt eines Inputs ist die Veränderung des Outputs durch eine zusätzliche Einheit des Inputs. 12
13 Beispiel: Weizenproduktion Wie soll ich 1 t Weizen produzieren? Die ökonomische Frage ist: Welche ist die billigste Technik? Dazu müssen wir die Preise der Inputs kennen Beispiel: Stundenlohn = 2 Fr. Pacht pro ha = 1 Fr. Input Land (Hektar) t Nur Land 2 x 1 Fr. = 2 Fr. Die Kostengerade zeigt alle Inputkombinationen, die bei diesen Preisen die gleichen Kosten haben - hier 2 Fr. Nur Arbeit 1 x 2 Fr. = 2 Fr Input Arbeit (Stunden im Monat) 13
14 Die ökonomische Frage ist: Welche ist die billigste Technik? Keine der Inputkombinationen entlang der Kostengerade 2 Fr. kann die 1 t Weizen produzieren. Input Land (Hektar) t billigste mögliche Technik : 1.4 ha Land 71.7 Arbeitsstunden Kosten = 283 Fr Input Arbeit (Stunden im Monat) kostenminimierende Inputkombination t Input Land (Hektar) Steigung der Kostengerade = 1. Verhältnis zwischen Inputpreisen.5 Steigung der Isoquante = technische Grenzrate der Substitution zwischen Inputs Input Arbeit (Stunden im Monat) 14
15 Bei anderen Input-Preisen wird eine andere Technik gewählt Wenn der Stundenlohn von 2 auf 1 Fr. sinkt, minimiert eine andere Inputkombination die Kosten. Es wird mehr vom billigeren und weniger vom teureren Input eingesetzt. Input Land (Hektar) t 1.4 ha Land 71.7 Arbeitsstunden Kosten = 283 Fr. 1. ha Land 1 Arbeitsstunden Kosten = 2 Fr Input Arbeit (Stunden im Monat) Wie viel produzieren? Die Menge, die den grössten Gewinn ergibt! Gewinn = Gesamtertrag - Gesamtkosten Gewinn = Preis mal Menge - Gesamtkosten verändern sich, wenn sich die produzierte Menge verändert aber wie? 15
16 Kostenanalyse Inputs Sonne Regen Land Maschinen Arbeit Saatgut Dünger freie Inputs kurzfristig mengenunabhängige Inputs mengenabhängige Inputs keine Kosten Fixkosten variable Kosten Gesamtkosten Land (1 Hektar, gepachtet) Arbeit Fixkosten variable Kosten 1 mal 1 Fr. x mal 2Fr. 16
17 Gesamtkosten (bei 1 ha Land) Arbeit (h) Arbeit (h) Gesamtkosten (bei 1 ha Land) Stundenlohn = 2 Fr. Pacht ha = 1 Fr. Arbeit (h) Fixkosten variable Kosten Gesamtkosten Gesamtkosten 4 3 Gesamtkosten variable Kosten 2 1 Fixkosten
18 Durchschnittskosten Kosten pro t Weizen 8 Durchschnittskosten = Gesamtkosten Outputmenge 6 4 Weizen Gesamtkosten DUK variable und fixe Durchschnittskosten fixe Durchschnittskosten = Kosten pro t Weizen Fixkosten Outputmenge Weizen Fixkosten variable Kosten variable Durchschnittskosten = fixe DUK variable DUK variable Kosten Outputmenge
19 Grenzkosten einer Einheit Output Um wie viel verändern sich die Gesamtkosten, wenn eine zusätzliche Einheit Output produziert wird. Veränderung der unabhängigen Variable + 1 t Output Veränderung der abhängigen Variable Gesamtkosten +? Grenzkosten Kosten pro t Weizen 8 = Kosten der zusätzlichen Einheit Weizen Gesamtkosten Grenzkosten
20 Übersicht: Kosten pro Einheit Kosten pro t Weizen 8 Die Durchschnittskosten sinken, solange sie höher als die Grenzkosten sind Grenzkosten Dieser Punkt enspricht der effizienten Produktionsmenge. 6 Durchschnittskosten 4 variable Durchschnittskosten 2 fixe Durchschnittskosten Gesamtkosten Gesamtkosten variable Kosten Fixkosten Kosten pro t Weizen Grenzkosten Durchschnittskosten variable Durchschnittskosten fixe Durchschnittskosten 2
21 kurzfristig und langfristig Die kurze Frist ist der Zeitraum, in dem einige Inputs der Produktion nicht verändert werden können. kurzfristig sind die Fixkosten gegeben langfristig sind alle Kosten variabel Wie lang die kurze Frist ist, hängt von der Art der Produktion und dem Markt der spezifischen Produktionsgüter ab. Wie lange läuft der Pachtvetrag für ein Restaurant? Ist es möglich die Maschinen zu verkaufen? Wie lange dauert die Planung und der Bau einer neuen Fabrik? kurz- und langfristige Kostenminimierung Land (Hektar) 6 t 1 t 14 t kurzfristig fix A kf A kf A kf Arbeit (Stunden) 21
22 kurz- und langfristige Kostenminimierung Land (Hektar) 6 t 1 t 14 t langfristiger Expansionspfad L lf kurzfristig fix kurzfristiger Expansionspfad L lf A lf A kf A kf =A lf A kf A lf Arbeit (Stunden) langfristige Durchschnittskosten Kosten pro Eiheit kleiner Bauer hat 1 ha Land grosser Bauer hat 3 ha Land Grenzkosten kleiner Bauer Durchschnittskosten kleiner Bauer Grenzkosten grosser Bauer Durchschnittskosten grosser Bauer 2 Die Menge der effizienten Produktion ist beim grossen Bauer grösser
23 langfristige Durchschnittskosten Kosten pro Eiheit kleiner Bauer hat 1 ha Land grosser Bauer hat 3 ha Land Grenzkosten kleiner Bauer kleiner Bauer produziert bei kleinen Mengen billiger grosser Bauer produziert bei grossen Mengen billiger Durchschnittskosten kleiner Bauer Grenzkosten grosser Bauer Durchschnittskosten grosser Bauer langfristige Durchschnittskosten Kosten pro Eiheit kleiner Bauer hat 1 ha Land grosser Bauer hat 3 ha Land Grenzkosten kleiner Bauer Durchschnittskosten kleiner Bauer Grenzkosten grosser Bauer Durchschnittskosten grosser Bauer konstante langfristige DK
24 langfristige Durchschnittskosten Kosten pro Eiheit langfristige Durchschnittskosten kleine Anlage grosse Anlage mittlere Anlage Menge Beispiel: optimale Kraftwerkgrösse bei Stromproduktion durchschnittliche Produktionskosten $/MW Grösse Kraftwerk in MW 24
25 Sinken bei: Entwicklung der langfristigen Durchschnittskosten steigenden Skalenerträgen anderen Grössenvorteilen, z. B. sinkende Inputpreise (Marktmacht bei Einkauf, Mengenrabatte) mengenunabhängige Inputs (Egal ob ein Buch 1 oder 1 mal gedruckt wird, muss nur einmal geschieben werden.) learning by doing Steigen bei: sinkenden Skalenerträgen (unwahrscheinlich) anderen Grössennachteilen grosse Komplexität für Management Konflikte (innerhalb Organisation, mit Arbeitskräften) steigenden Inputpreisen (wahrscheinlich) 25
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