FAQ Frequently asked Questions. Christine Mohr Edokpolo, Beraterin Infektionsprävention und Hygiene
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- Götz Scholz
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1 FAQ Frequently asked Questions Christine Mohr Edokpolo, Beraterin Infektionsprävention und Hygiene
2 1. Was ist aus der Schweinegrippe A (H1N1) geworden? Sie trat 2009/2010 auf, es gibt sie heute nicht mehr. Sie ist weltweit Teil der zirkulierenden Influenzastämme. Sie tritt in der Schweiz auf, da die Bevölkerung nicht entsprechend der BAG-Empfehlungen geimpft ist. Sie hat alle anderen Influenzastämme verdrängt.
3 BAG: abgerufen :00 Uhr
4 Google Flu: abgerufen :00 Uhr
5 BAG: abgerufen :30 Uhr
6 2. Sollten Sie bei Influenza spezielle hygienische Massnahmen ergreifen? Nein. Grippe ist etwas alltägliches und bedarf keiner zusätzlichen Massnahmen. Ja. Junge, gesunde Menschen können keine oder nur milde Symptome zeigen und trotzdem Influenza übertragen. Ja. Für Säuglinge, ältere und/oder immunsupprimierte Menschen kann eine Influenza eine schwere Erkrankung mit Todesfolge bedeuten. Ja. Bei Erkältungssymptomen sollten Menschen, die Kontakt zu Risikogruppen haben, einen Mund-Nasen- Schutz tragen.
7 RKI: abgerufen :50 Uhr
8 SwissNoso 2010: abgerufen :10 Uhr
9 3. Was bringt die Grippeimpfung? Grippeimpfung schützt hinreichend vor den 3 häufigsten, zirkulierenden Influenzastämmen. Grippeimpfung bringt gar nichts, da man trotzdem an Grippe erkranken kann. Grippeimpfung verhindert eine Übertragung der Influenza von asymptomatischen Trägern auf andere Personen. Grippeimpfung birgt gesundheitliche Gefahren.
10 BAG: abgerufen :15 Uhr
11 BAG: abgerufen :05 Uhr
12 4. Was ist eine latente Tuberkulose (TBC)? Dem menschlichen Abwehrsystem gelingt es die Tuberkulosebakterien abzukapseln und dauerhaft eine Infektion zu verhindern. Das erste Stadium der TBC. Menschen mit einer latenten TBC sind noch nicht erkrankt, aber schon infektiös. Menschen mit einer latenten TBC sind erkrankt, aber nicht infektiös.
13 RKI Ratgeber für Ärzte: abgerufen :25 Uhr
14 5. Wann spricht man von einer offenen TBC? Wenn eine mit TBC infizierte Wunde nach aussen sezerniert. Wenn die Lunge betroffen ist und im Sputum Erreger nachweisbar sind. Bei jedem Verdacht auf eine Lungentuberkulose bis zum Beweis des Gegenteils. Ein positiver Quantiferontest.
15 Tuberkulose.html, abgerufen :25 Uhr RKI Ratgeber für Ärzte:
16 6. Welche hygienischen Massnahmen müssen ergriffen werden? Betroffene Patienten tragen eine FFP 2-Maske, wenn sie ihr Zimmer verlassen. Betroffene Patienten tragen einen Mund-Nasen-Schutz Typ II R, wenn sie ihr Zimmer verlassen. Personen, die das Zimmer der erkrankten Person betreten tragen eine FFP 2-Maske. Betroffene Patienten werden in einem Einzelzimmer, möglichst mit Schleuse untergebracht.
17 RKI Ratgeber für Ärzte: Tuberkulose.html, abgerufen :25 Uhr
18 7. Welche Organe können durch TBC befallen werden? TBC kann ausschliesslich die Lunge befallen. TBC kann das Gehirn befallen. TBC kann Knochen oder Lymphknoten befallen. TBC kann alle Organe ausser der Lunge befallen.
19 RKI Ratgeber für Ärzte: abgerufen :25 Uhr
20 8. Wann spricht man von multiresistenten Erregern (MRE)? MRE sind Erreger, die gegenüber alkoholischen Desinfektionsmitteln resistent sind. Die Definition ist vom Erreger abhängig. MRE sind Erreger, die immer schwere Erkrankungen auslösen. Multiresistente Gramnegative Erreger, die gegen 3 von 5 Antibiotikagruppen resistent sind.
21 ECDC: microbiology_infection_article.aspx, abgerufen :25
22 KSA: Aus Erregerliste KSA 2012
23 KSA für Grampositive Erreger: Durch spezifische Resistenz definiert, z.b. MRSA, VRE.
24 9. MRSA was ist richtig? Multiresistenter Staphylokokkus aureus Methicillinresistenter Staphylokokkus aureus Grampositives Kugelbakterium. Umweltresistent und in der Schweiz weit verbreitet.
25 Staphylokokkus aureus kugelförmig, grampositiv, in Trauben/Haufen, golden Bis zu 30% der Bevölkerung sind dauerhaft oder zeitweise Träger Natürliche Nische: Nasenvorhöfe Infektionen z.b. bei Immunsupprimierten, Patienten mit Barrierestörungen (z.b. ZVK, Intubation, Implantate usw.) zählt zu den wichtigsten Erregern bei nosokomialen Infekten
26 Verbreitung des Staphylokokkus aureus pdf, abgerufen :25 Uhr
27 10. Was unterscheidet einen MRSA von einem normalen Staphylokokkus aureus? Der MRSA ist virulenter als ein normaler Staphylokokkus aureus. Das Resistenzgen und damit die schwierigere Antibiotikatherapie. Die schwereren Krankheitsverläufe bei MRSA. Nur der MRSA macht nosokomiale Infektionen.
28 MRSA: Grundsätzlich gleiche virulenten Eigenschaften wie Staphylokokkus aureus Ausser zusätzliches Virulenzgen vorhanden besitzt meca-resistenzgen Strukturverändertes Penicillin-Binde-Protein (PBP 2a) keine β-lactam-antibiotika-bindung Resistenz
29 11. Welche Infektionen löst MRSA bei uns vorwiegend aus? Infektionen der oberen Atemwege. Rezidiviernde Hautabszesse (Follikulitis) Harnwegsinfektionen. Postoperative Wundinfektionen.
30 Infektionen: Follkulitiden. Postoperative Wundinfektionen. Menschen können aber auch symptomfreie Träger sein.
31 12. Wo findet man MRSA am Körper? Ausschliesslich in der Achsel. Am häufigsten in den Nasenvorhöfen. Sehr häufig im Rachen. Nie in der Leiste.
32 Nachweis am Körper:
33 13. Welche hygienischen Massnahmen ergreifen Sie? Kolonisiserte Personen müssen sich im Kontakt mit anderen Menschen an strenge hygienische Massnahmen halten. Betroffene Personen werden im Krankenhaus kontaktisoliert. Betroffene Personen werden auch im häuslichen Bereich oder in Langzeitinstitutionen isoliert. Standardmassnahmen treten in der Häuslichen- und Langzeitpflege in den Vordergrund.
34 Krankenhaus: Kontaktisolation Patienten und Besucher in Händehygiene instruieren Mund-Nasen-Schutz bei Erkältungssymptomen, viel Husten Dekolonisationsmaßnahmen sobald als möglich, d.h. nach Abheilen des Infektes und bei intakter, reizloser Haut
35 Langzeitbereich häuslicher Bereich: Standardhygiene steht im Vordergrund Mitarbeiter tragen Schutzausrüstung in der Wohnung Einweginstrumentarium verwenden Klienten, Angehörige und Besucher in Händehygiene instruieren desinfizieren/waschen Dekolonisationsmaßnahmen sobald als möglich
36 14. Was ist eine ESBL? Ein Erreger mit einer Multiresistenz gegen Antibiotika. Gramnegative Erreger mit einer Multiresistenz gegen Antibiotika. Ein Enzym das von gramnegativen Erregern gebildet wird und bestimmte Antibiotikagruppen unwirksam macht. Ein Enzym, dessen genetische Information auf einer mobilen, Genstruktur liegt und an andere Erreger weitergegeben werden kann.
37 Extended Spectrum Beta Lactamase Bildner gramnegative Stäbchen Escherichia coli Klebsiella pneumoniae Werden Teil der normalen Darmflora
38 Resistenzinformation Sitzen meist auf mobiler genetischer Struktur Plasmid Kann an andere Erreger weiter gegeben werden
39 15. Was können wir gegen ESBL- Bildner unternehmen? Dekolonisation Auslandsaufenthalte minimieren Küchenhygiene beachten ESBL wird im Krankenhaus übertragen, weshalb nur die Isolation eine sinnvolle Massnahme zur Verhinderung der Übertragung darstellt.
40 Hygiene: Dekolonisation nicht möglich Reservoir: Magen-Darm- Trakt Insbesondere im Umgang mit Geflügelfleisch auf Händehygiene und Arbeitsplatzsauberkeit achten, häufig waschen, Kontakt zu roh verspeisten Produkten verhindern.
41 ESBL und Geflügel: Overdevest et al, ESBL Genes of E. coli in chicken Meat and Humans, The Netherlands, Emerg Infect Dis. 2011, 17(7):1216
42 Auslandaufenthalte: Tängdén et al, Foreign Travel is a Major Risk Factor for Colonization with E. coli Producing CTX-M-Type ESBL, Antimicrob. Agents Chemother. 2010, 54(9):3564
43 16. Welche hygienischen Massnahmen müssen Sie ergreifen? Im Krankenhaus immer Isolation. Im häuslichen Bereich gute Standard- und Händehygiene Isolation auch im Krankenhaus nur bei Risikofaktoren Möglichst eigene Toilette für Betroffene in Langzeitinstitutionen.
44 Begründung Isolation auch im Krankenhaus nur bei Risikofaktoren (Inkontinenz, DK, Wunden, Tracheostomie, CF) Standard- und Händehygiene Mitarbeiter, Besucher und Angehörige. Häufiges Händewaschen ist im häuslichen Bereich ausreichend. Eigene Toiletten oder nach Benutzung abwischen mit feuchtem Tuch oder Ethanol 77% V/V
45 17. Was ist ein New-Dehli- Metallobetalaktamase-Bildner (NDM 1)? Multi-/Panresistenter Erreger, der nur in Indien vorkommt. Multi-/Panrestenter Erreger, der seinen Weg auch nach Europa gefunden hat. Sind auch gegen Antibiotika resistent, die normalerweise zur Therapie von ESBL eingesetzt werden. Erreger, die gegen Carbapeneme (Therapie ESBL) resistent sind, aber nur selten Infektionen auslösen.
46 RKI RKI, Epidemiologisches Bulletin, , Nr. 33
47 18. Wo findet man NDM 1? Ist endemisch in Indien. Hat sich durch Überkonsum von AB an verschiedenen Orten der Welt herausselektioniert. Durch natürliche Mutation der Erreger, Antibiotikatherapien ändern nichts daran. Seit jeher Nachweis in verschiedenen Ländern, auch in der Schweiz.
48 RKI: RKI, Epidemiologisches Bulletin, , Nr. 33
49 Patientin in Indien operiert: Abstrich Rachen: Keim 1: MRSA Keim 2: Echerischia coli panresistent Keim 3: Klebsiella pneumoniae panresistent Keim 4: Acinetobacter baumanii panresistent
50 Und der wurde auch noch gefunden: Abstrich Wunden: Keim 5: Pseudomonas aeruginosa panresistent
51 19. Welche hygienischen Massnahmen sollten Sie ergreifen? Keine besonderen hygienischen Massnahmen. Die Ausbreitung kann durch Isolationsmassnahmen nicht verhindert werden. Standard- und Händehygiene stehen in Langzeitbereich und häuslicher Pflege im Vordergrund. Im Krankenhaus Kontaktisolation.
52 Massnahmen: Im Krankenhaus Kontaktisolation Standard- und Händehygiene schützen die Mitarbeiter. Aufgrund der Resistenz gegen fast alle zur Verfügung stehenden Antibiotika, sollten im häuslichen und Langzeitbereich strengere hygienische Massnahmen getroffen werden, als z.b. bei ESBL.
53 20. Mit MRE kolonisierte Personen können durch spezifische Massnahmen von diesen Erregern befreit werden. Richtig. Falsch.
54 Dekolonisation gramnegative Erreger: Nach aktuellem Wissenstand nicht möglich Das natürliche Reservoir ist der Darm Dekolonisation des Darmes? Die Methoden zur Überprüfung der Kolonisation sind für den Darm wenig zuverlässig.
55 Dekolonisation MRSA 1: Wichtig: aktiver Infekt muss ausgeschlossen sein, keine Wunden und Verkrustungen mehr. Durchführung während 5 Tagen Mupirocinsalbe für die Nasenvorhöfe Chlorhexidinlösung und spray für den Rachen Chlorhexidinwaschlotion für die Haut
56 Dekolonisation MRSA 2: Täglich Kleidung, Bett- und Frottierwäsche wechseln und wo immer möglich bei 60 C waschen Pflegecremes, Deodorants, Zahnbürste und creme auswechseln und nur Tuben, Flaschen, bzw. Sprays verwenden. Bei Bedarf Antibiotikatherapie (z.b. persistierenede Kolonisation des Rachens).
57 Ziel erreicht: Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
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