Infektionsübertragung in der Endoskopie. Priv.-Doz. Dr. med. Florian Daxböck FA für Hygiene und Mikrobiologie
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- Michael Michel
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1 Infektionsübertragung in der Endoskopie Priv.-Doz. Dr. med. Florian Daxböck FA für Hygiene und Mikrobiologie
2 Infektionsquellen Anderer Patient (mangelhafte Reinigung, Desinfektion) Letztes Spülwasser der Endoskopwaschmaschine Hochwachsen von Keimen während der Lagerung Personal (Umgang mit den aufbereiteten Endoskopen, Händehygiene)
3 Ursachen Mangelhafte Aufbereitung (ohne RDG E, keine Validierung) Endoskopwaschmaschine: Verkeimtes Speisewasser, alte Dichtungen im Gerät Falsch gelagerte Endoskope Kreuzkontamination im Aufbereitungsraum Hygienefehler Personal (Händehygiene)
4 Pseudomonas aeruginiosa Letztes Spülwasser der Endoskopwaschmaschine (Speisewasser, Dichtungen) Sehr häufig in der Umwelt (feuchte Stellen, auch im Krankenhaus) Häufig ausgeprägte Antibiotikaresistenz Wundinfektionen, Pneumonie
5 Pseudomonas aeruginiosa Wasserkeim blaugrünes Pigment grünliche Farbe des Eiters süßlicher Geruch
6 Pseudomonas aeruginosa anspruchslos und widerstandsfähig, weit verbreitet Vorkommen an feuchten Standorten: Leitungswasser, Waschbecken, Luftbefeuchter, Beatmungsgeräte, Inkubatoren, Waschlappen,... Desinfektionsmittel, Kontaktlinsenflüssigkeit, destilliertes Wasser,...
7 Blutübertragene Viren Hepatitis B - Virus (HBV) Hepatitis C - Virus (HCV) Humanes Immundefizienz - Virus (HIV)
8 Hepatitis B Übertragung durch Blut, Samenflüssigkeit, Zervixsekret, Tränen, Speichel, Muttermilch Viruslasten bis 10 9 pro ml Blut Ca Viren für Infektion ausreichend minimale Blutmengen Ca. 0,5% der Bevölkerung sind HBsAg - Träger
9 Hepatitis C 1988 identifiziert (vorher Hepatitis non-a non-b) Übertragung praktisch ausschließlich durch Blut Viruslasten bis 10 6 pro ml Blut Ca Viren für Infektion ausreichend minimale Blutmengen Ca. 0,5% der Bevölkerung sind HBsAg - Träger
10 HIV Übertragung hauptsächlich durch Blut, Samen- oder Vaginalsekret, Muttermilch Virus weniger infektiös als HBV, HCV Keine Beschreibungen der HIV Übertragung durch die Endoskopie
11 Risiko pro 100 Stichverletzungen ,3 HBV HCV HIV HBV HCV HIV
12 Hepatitis und HIV: Stabilität Stabilität (Infektiosität): HBV bis 7 Tage in getrocknetem Blut (RT) HCV und HIV weniger stabil als HBV nach Eintrocknen wahrscheinlich nicht mehr infektiös, aber bis 1 Woche in Kadavern, Gewebe-/ Blutkultur gute Haltbarkeit auf 4 C
13 Meldungen Hepatitisviren B K N O S ST T V W Ö Hepatitis A E: T: Hepatitis B E: T: Hepatitis C E: T: Hepatitis D E: T:
14 Normalflora Keimzahlen pro Gramm Gewebe bzw. pro cm 2 Oberfläche <
15 ESBL - Bildner Extended Spectrum Beta Lactamasen Bildner Übliche Enterobakterien: E. coli, Klebsiella, Enterobacter Habitat: Darm Vom Darm ausgehend Wundinfektionen, Harnwegsinfektionen
16 ESBL - Bildner Inzidenz steigend, häufiger als MRSA Übertragung der Resistenz auf andere Keime möglich Trägertum (3 4 Monte) Sanierung nicht möglich
17 VRE Vancomycin resistente Enterokokken Habitat: Darm Vom Darm ausgehend Wundinfektionen, Harnwegsinfektionen Noch vergleichsweise selten Trägertum (3 4 Monte)
18 Clostridium difficile Normaler Darmbewohner (3,0 5,0% der Erwachsenen) Starker Anstieg nach Hospitalisierung Schwere Diarrhoe nach AB Therapie (AAC) Besonderheit: Sporenbildner! Bioindikator mit 10 9 KBE
19 Salmonellen Möglichkeit von sog. Dauerausscheidern Durchfallserkrankung Enterobakterien (rasches Absterben in der Umwelt, bei Trockenheit)
20 Helicobacter pylori Gastritis, Magenulcus Bis zu 50% der erwachsenen Bevölkerung kolonisiert Magen: Hauptreservoir Übertragung fäkal-oral, gastro-oral
21 Cryptosporidien Parasiten Durchfallserkrankungen Ca. 3,5 % der Bevölkerung Ausscheider Oozysten sehr widerstandsfähig
22 Beprobung der Endoskope Arbeitskanal und Luft-/Wasser-Kanal Sterile 20ml - Spritze sterile 0,9%ige NaCl-Lösung steriles Röhrchen Abstrich Albaranhebel 1x jährlich jedes Endoskop Momentaufnahme ersetzt nicht die validierte Aufbereitung
23 Indikatorkeime Pseudomonas aeruginosa letztes Spülwaser E. coli, Enterokokken mangelhafte Aufbefreitung Staph. Koag. Neg. mangelnde Händehygiene
24 Letztes Spülwasser kein Nachweis von Enterokokken, Enterobakterien, Pseudomonas aeruginosa Gesamtkeimzahl (KBE 36 C): < 10 KBE pro ml
25 Mögliche Infektionen in der Endoskopie Hepatitis B, Hepatitis C ESBL VRE Clostridium difficile Helicobacter pylori Pseudomonas aeruginosa Salmonellen Cryprosporidien
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