Durch den Bau zweier zusätzlicher Streckengleise für den Hochgeschwindigkeitsverkehr

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1 TRACS Transportation Systems for Main Line Rail Juni 2011 >> Erfolgreiche Inbetriebnahme der Erweiterung des ESTW L90 Mering für die Ausbaustrecke ABS29/1 Augsburg Olching Mit der Inbetriebnahme der Erweiterung des ESTW L90 Mering wurde die durchgängige 4-Gleisigkeit auf dem 43 Kilometer langen Abschnitt der Strecke zwischen Augsburg und München hergestellt, auf der in Zukunft die Höchstgeschwindigkeit auf 230 km/h angehoben werden soll. Erfolgreiche Inbetriebnahme der Erweiterung des ESTW L90 Mering für die Ausbaustrecke Augsburg Olching Seite 1 Grußwort der und der DB Netz AG Jörg Schurig und Dr. Volker Hentschel über die erfolgreiche Inbetriebnahme Seite 2 Blockschaltbild der Signaltechnik der ESTW-Unterzentralen Mering MMR und Mering MMRX Seite 3 Beitrag des Projektpartners Seite 3 Projektbericht der DB ProjektBau GmbH Karl Hamberger über das Projekt Seite 5 Projektpartner Seite 6 Streckenübersicht Seite 6 Durch den Bau zweier zusätzlicher Streckengleise für den Hochgeschwindigkeitsverkehr (HGV) zwischen Augsburg und Olching erhielten die Züge des Regional- und Güterverkehrs (NV/GV) sowie die Züge des Fernund Hochgeschwindigkeitsverkehrs jeweils eigene Gleise. Das bestehende Elektronische Stellwerk Mering wurde in die zwei getrennten neuen ESTW-Unterzentralen Mering MMR und Mering MMRX aufgeteilt und in die Betriebszentrale in München integriert. Diesen beiden neuen Unterzentralen wurden dann die Gleise für den Regional- und Güterverkehr beziehungsweise den Hochgeschwindigkeitsverkehr zugeordnet. Dadurch wird erreicht, dass der schnelle Hochgeschwindigkeits- Personenverkehr vom langsameren Regional- und Güterverkehr unabhängig betrieben werden kann. In Augsburg-Hochzoll, Kissing und Haspelmoor wurden die ESTW-A- Standorte aus- beziehungsweise umgebaut, die Bahnhöfe Mammendorf, Maisach und Olching wurden Schritt für Schritt ebenfalls von Spurplan- stellwerken auf Elektronische Stellwerke umgebaut beziehungsweise integriert und in den beiden Unterzentralen Mering aufgeschaltet. Die Strecke Augsburg Olching hat eine Gesamtlänge von 62 Kilometern. Davon umfassen die Ausbauabschnitte insgesamt 44 Kilometer. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt auf der Ausbaustrecke bis zu 230 km/h im ICE-Verkehr und bis zu 160 km/h im Nah- und Güterverkehr. Der erste viergleisige Teilabschnitt der Strecke, Augsburg Mering, wurde im Dezember 2008 in Betrieb genommen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 wird die Ausbaustrecke vollständig in Betrieb gehen. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h wird die Fahrzeit zwischen München und Augsburg im Fernverkehr auf unter eine halbe Stunde sinken. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten konnte das Vorhaben im Sinne aller erfolgreich in Betrieb genommen werden.

2 Transportation Systems for Main Line Rail TRACS >> Grußwort der und der DB Netz AG Sehr geehrte Damen und Herren, München, im Juni 2011 in Zeiten der Globalisierung wird unsere Gesellschaft immer mobiler und benötigt neben dem Individualverkehr auch ein leistungsfähiges, öffentliches Verkehrsmittel wie das der Bahn. Bei der Problemlösung in den Bereichen Umweltschutz und Ökologie geht die Bahn mit der Zeit und gewinnt stets an Bedeutung sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Eine der Hauptschlagadern im nationalen Eisenbahnnetz ist die Strecke München Augsburg. Im transeuropäischen Netz ist sie ein Teil der Magistrale Paris Budapest. Die betriebliche Aufgabenstellung sah zur Steigerung der Leistungsfähigkeit einen viergleisigen Ausbau im Bereich Augsburg Olching vor. Jörg Schurig Leiter Regionales Projektmanagement und Sprecher Regionalbereich Süd Seit Februar 1998 wurde der Streckenabschnitt Augsburg Olching schrittweise, unter dem rollenden Rad, von der ursprünglich zweigleisigen zu einer viergleisigen Strecke ausgebaut. Die größte Herausforderung war dabei die logistische Planung zu einzelnen Bauphasen, denn für den Eisenbahnbetrieb mussten stets zwei Gleise zur Verfügung stehen. Mit der Fertigstellung des Streckenausbaus ist nun ein Nadelöhr sowohl im deutschen als auch im transeuropäischen Eisenbahnnetz erfolgreich beseitigt. Unser Dank gilt allen, die zum Gelingen dieser anspruchsvollen Aufgabe beigetragen haben. Herzliche Grüße Jörg Schurig Leiter Regionales Projektmanagement und Sprecher Regionalbereich Süd Dr. Volker Hentschel DB Netz AG Leiter Produktion Süd Dr. Volker Hentschel DB Netz AG Leiter Produktion Süd 2

3 >> Blockschaltbild der Signaltechnik der ESTW-Unterzentralen Mering MMR und Mering MMRX >> Beitrag des Projektpartners und die 50-Hz-Ortssteuereinrichtungs-Technik integriert. Fertigteilbau Oberhauser Weg Aitrach Telefon: / Telefax: / wolfgang.rueger@marbeton.de Internet: Schlüsselfertige Gebäude für die Technik der Bahn von marbeton in diesem Fall zur sicheren Unterbringung der ESTW-Technologie von Thales für die Stellwerke der Ausbaustrecke Augsburg Olching München. Mit dem termingerechten Bau der drei ESTW-Gebäude zwischen 2002 und 2007 hat marbeton dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Das ausgelagerte Stellrechnergebäude in Augsburg-Hochzoll ist ein 5-moduliges ESTW-Gebäude mit Satteldach, die ESTW-A-Gebäude Mammendorf und Olching sind 8- modulig. Dort sind neben dem Element-Ansteuer-Modul-Raum auch die Räume für die Telekommunikation Bei der Versorgung mit Gleichstrom und dem Betrieb der elektronischen Anlagentechnik wird ständig Wärme an den Raum abgegeben. Zur Kühlung der Gebäude wird mit einem von marbeton und Thales gemeinsam entwickelten System die Warmluft des Anlagentechnik-Raumes durch den Installationskeller und durch im Erdreich verlegte Rohr- Register geführt und abgekühlt. Dieses System ergänzt die Kühlung der Räume durch Klimageräte. Die für die Klimatisierung erforderliche Energie wird so auf einen Bruchteil der bisher benötigten Werte reduziert und die Nachhaltigkeit der Gebäude über ihre Gesamtlebenszeit deutlich verbessert. Die ESTW-Gebäude Mammendorf und Olching sind mit einer solchen geothermischen Kühlung ausgestattet. Durch die witterungsunabhängige Vorfertigung, die Werkmontage und das Installieren der Elektro- und Klimatechnik im Werk sind die Modulgebäude in enorm kurzer Zeit bezugsfertig. In annähernd m 3 umbautem und klimatisiertem Raumvolumen Modulgebäude in Mammendorf sind die hochwertige Elektronik und die gesamte zugehörige Anlagentechnik auf 380 m 2 Fläche sicher und dauerhaft untergebracht. Als Grundlage einer reibungslosen und schnellen Realisierung liegt eine Typenzulassung vom Eisenbahn-Bundesamt vor, auf deren Grundlage modulare Raumzellengebäude mit großer Variabilität bundesweit gebaut werden können. Für das Bauen technischer Gebäude für die Bahn ist marbeton von der Qualitätssicherungsstelle der Deutschen Bahn AG präqualifiziert. Wir bedanken uns bei unserem Auftraggeber Thales für das Vertrauen und wünschen dem Betreiber einen allzeit sicheren Betrieb. 3

4 Erfolgreiche Inbetriebnahme der Erweiterung des ESTW L90 Mering für die Ausbaustrecke Augsburg Olching Intelligente Verkehrssysteme STARTEN MIT THALES Machen Sie das Beste aus Ihrer Infrastruktur - mit modernen Lösungen von Thales für Leit- und Sicherungstechnik, Fahrkartenmanagement, Kommunikation und Netzüberwachung. Als weltweit führendes Unternehmen bietet Thales sichere, leistungsfähige und bewährte Lösungen für den Nah- und Fernverkehr. Profitieren auch Sie von einem wirtschaftlichen Betrieb und maximaler Effizienz, während sich Ihre Kunden auf die höchsten Sicherheitsstandards verlassen können. Unsere hochqualifizierten Spezialisten verfügen über umfassende Erfahrung und unterstützen Sie dabei, Ihr nächstes Projekt erfolgreich umzusetzen - auch unter noch so herausfordernden Bedingungen. Schließen Sie sich den über 100 Verkehrsbetreibern an, die bereits auf die Lösungen von Thales setzen und zu unseren Kunden zählen. 4

5 Erfolgreiche Inbetriebnahme der Erweiterung des ESTW L90 Mering für die Ausbaustrecke Augsburg Olching > > Projektbericht der über die Ausbaustrecke Augsburg Olching Die 62 Kilometer lange Strecke München Augsburg, eine der meist befahrenen Strecken in Deutschland, wird derzeit von über 350 Zügen pro Tag befahren. Im transeuropäischen Eisenbahnnetz (TEN) ist sie Teil der Magistrale Paris Wien Budapest. Mit dem viergleisigen Streckenausbau wird die Leistungsfähigkeit der Strecke deutlich angehoben und die Betriebsqualität verbessert, da für den schnellen ICE-Verkehr und den langsameren Regional- und Güterverkehr jeweils eine separate Strecke zur Verfügung steht. In Kissing fand am 2. Mai 1998 der Spatenstich für das Ausbauprojekt statt. Etwa einen Kilometer südlich des alten Bahnhofes entstand der neue Bahnhof, der seit November 2001 in Betrieb ist. Im März 2000 begannen dann die Bauarbeiten in dem rund 8 Kilometer langen Abschnitt Augsburg Hauptbahnhof Kissing. In diesem Abschnitt musste ein kompletter Unterbau für die vier neuen Gleise hergestellt werden. Die Herstellung der rund 6 Kilometer Stützwände und 20 Kilometer Schallschutzwände, der Bau der 32 Kilometer Gleise einschließlich Oberleitung, der Neubau des ESTW-A in Hochzoll und die Anpassung des Stellwerkes Augsburg Hauptbahnhof sowie die Erneuerung von zwölf Eisenbahnbrücken und einer Straßenbrücke dauerte insgesamt sieben Jahre. Besonders auffällig sind die beiden baugleichen Bogenbrücken über den Lech. Nach Fertigstellung der ersten Brücke im August 2001 wurde der Einschub der Zwillingsbrücke im Juni 2004 zu einem Meilenstein der Bauarbeiten. Ab dem Sommer 2004 rollten auf dem 10 Kilometer langen Abschnitt von Kissing bis Haspelmoor die Baufahrzeuge. Zwischen Kissing und Mering wurde der neue Haltepunkt St. Afra gebaut, der seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2008 angefahren wird. Zur Verbesserung der Parksituation wurde am neuen Haltepunkt eine Park&Ride-Anlage für knapp 300 PKW erstellt. Auch der Bahnhof Mering musste komplett umgestaltet werden. Wie im Abschnitt Augsburg Kissing waren neben dem Gleisbau auch hier umfangreiche Erdbaumaßnahmen, der Bau von Stütz- und Schallschutzwänden und die Erneuerung der bestehenden Brücken erforderlich. Am anderen Ende der Ausbaustrecke, in Olching, wurde bereits 2002 mit den Baumaßnahmen begonnen. Schrittweise wurde der Abschnitt Olching Mammendorf bis zum Sommer 2010 in den Zielzustand gebracht. Als herausragendes Bauwerk ist hier das Kreuzungsbauwerk bei Gernlinden zu erwähnen. Das rund einen Kilometer lange Bauwerk ist zur höhenfreien Kreuzung der HGV-Gleise mit den NV-/GV-Gleisen der Strecke München Augsburg erforderlich. Überspannt wird dieses Bauwerk durch die Straßenbrücke der Staatsstraße Eine besondere bautechnische Herausforderung stellte der schwierige Untergrund im Abschnitt Mering Maisach dar. In diesem Bereich waren weiche bis sehr weiche Bodenschichten vorhanden, in Haspelmoor mussten sogar zwei Moorstellen mit dem neuen Bahnkörper überquert werden. Zur Gründung des neuen Bahnkörpers war neben einem bis zu vier Meter tiefen Bodenaustausch der Einsatz von Sonderbauweisen wie der Säulen-Geogitter-Polsterbauweise oder von Rüttelstopfsäulen notwendig. In den Moorbereichen wurde der Untergrund durch die Aufbringung von 6 Meter hohen Auflastschüttungen komprimiert. Im Zusammenhang mit dem Streckenausbau mussten > 95 ha Grund erworben werden. Das sind 770 Grundstücke beziehungsweise Grundstücksteile. > 116 Kilometer Gleise und 104 Weichen einschließlich Oberleitungen verlegt werden. > 43 Kilometer Bahndamm neu aufgeschüttet werden. > 46 Kilometer Schallschutzwände errichtet werden. > 52 Eisenbahnbrücken und 19 Straßenbrücken erneuert beziehungsweise angepasst werden. > 12 Bahnsteige mit behindertengerechten Zugängen hergestellt werden. Im Zuge des Streckenausbaus wurden auch die Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik gänzlich erneuert. Es entstand ein neues Elektronisches Stellwerk mit zwei Unterzentralen in Mering. Dieses wird aus der Betriebszentrale München bedient. Weitere ESTW-A wurden in Hochzoll, Mammendorf und Olching errichtet. Karl Hamberger Projektleiter 5

6 Transportation Systems for Main Line Rail TRACS > > Projektpartner > BAUHERR/NETZ > PLANUNG/PROJEKTLEITUNG > AUFTRAGSVERGABE DB Netz AG Regionalbereich Süd Richelstraße München Regionalbereich Süd Richelstraße München Deutsche Bahn AG Vorstandsressort Technik, Systemverbund und Dienstleistungen Einkauf Leit- und Sicherungstechnik Richelstraße München > REALISIERUNG > MODULGEBÄUDE Thales Transportation Systems GmbH Lorenzstraße Stuttgart ICE bei der Ausfahrt aus Mering Fertigteilbau Oberhauser Weg Aitrach Kundenmagazin der Thales Rail Signalling Solutions GmbH 46. Sonderausgabe Herausgeber: Thales Transportation Systems GmbH, Lorenzstraße 10, Stuttgart Redaktion: Eva Pfauntsch, Thales Transportation Systems GmbH Text und Fotos: Thales Transportation Systems GmbH, DB Netz AG,, Layout & Produktion: Elanders Germany GmbH, Waiblingen Kontakt: Telefon: info.rail@thalesgroup.com All rights reserved, Thales 2011 Stellbereich des ESTW Mering 6