Studienseminar Koblenz - Teildienststelle Altenkirchen - Miteinander leben Regeln Rituale Umgangsformen an der Schule
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- Jens Berger
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1 Studienseminar Koblenz - Teildienststelle Altenkirchen - Miteinander leben Regeln Rituale Umgangsformen an der Schule
2 Standardbezug Standard 2: Über Konzepte und Methoden erzieherischen Handelns verfügen Die Referendarinnen und Referendare kennen Konzepte, die Selbst- und Sozialkompetenz der Schüler zu fördern (Rituale und Regeln, Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens, Wertschätzung und Respekt, Verlässlichkeit, ) nutzen schulische Situationen, um eine Verständigung über gemeinsame Werte zu initiieren nutzen ihr Wissen über die Wirksamkeit verbaler und nonverbaler Kommunikation verfügen über Strategien zur wirksamen Prävention und Intervention bei Konflikten und Unterrichtsstörungen haben Kenntnisse über Beratungskonzepte und Erfahrungen in deren Anwendung und nutzen die Möglichkeiten der Kooperation mit anderen Institutionen
3 Standardbezug Standard 2: Über Konzepte und Methoden erzieherischen Handelns verfügen Die Referendarinnen und Referendare kennen Konzepte, die Selbst- und Sozialkompetenz der Schüler zu fördern (Rituale und Regeln, Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens, Wertschätzung und Respekt, Verlässlichkeit, ) nutzen schulische Situationen, um eine Verständigung über gemeinsame Werte zu initiieren nutzen ihr Wissen über die Wirksamkeit verbaler und nonverbaler Kommunikation verfügen über Strategien zur wirksamen Prävention und Intervention bei Konflikten und Unterrichtsstörungen haben Kenntnisse über Beratungskonzepte und Erfahrungen in deren Anwendung und nutzen die Möglichkeiten der Kooperation mit anderen Institutionen
4 Der Ansatz von Kounin 1. Withitness (Allgegenwärtigkeit, Dabeisein). 2. Overlapping (Überlappung). 3. Momentum (Zügigkeit, Reibungslosigkeit, Geschmeidigkeit, Bewegung im Unterricht, Schwung): 4. Smoothness (Geschmeidigkeit).. 5. Group Focus (Gruppenaktivierung). 6. ManagingTransitions (Übergangsmanagement). 7. Avoiding Mock Participation (Vermeidung vorgetäuschter Teilnahme).
5 Phasen der Teambildung Abhängigkeit Wer bin ich? individuelle Grundlagen Forming Wer sind wir? Gruppenbildung Storming Was sollen wir tun? Planung Norming Wie werden wir es machen? Aktion Performing Unabhängigkeit
6 prozeduraler Vierschritt 1. beobachten / sehen 2. diagnostizieren / urteilen / Hypothesen bilden 3. handeln / Lösungen erproben 4. Ergebnisse überprüfen
7 Probehandeln Regeln und Normen werden im alltäglichen Handeln vielfältig interpretiert und variiert. Ausgiebiges Probehandeln konstituiert den Lernerfolg einer Verbindung von Regel und situativem Kontext. Die Geltung von Regeln muss erfahren werden.
8 Probehandeln I Auf dem Weg durch die Schrebergärten gibt es unzählige Brennnesseln. Ich weise E. darauf hin. Das sind Brennnesseln. Sie brennen. Sie tun weh, wenn du sie berührst. E. berührt die Brennnessel behutsam mit der Hand. Ich sage: Das ist eine Brennnessel. Sie tut weh. Sie berührt die Brennnessel solange, bis sie sich verbrannt hat. Dann zuckt sie zurück. Sie nähert sich der Brennnessel wieder, diesmal mit dem Mund, bis sie sich auch da verbrannt hat. Ich sage wieder: Das sind Brennnesseln. Sie tun weh. Dann steht sie auf und wir gehen weiter. Aufgaben: 1. Beschreiben Sie genau das Handeln des Erwachsenen und des Kindes. 2. Erklären Sie, worin die pädagogische Leistung des Erwachsenen besteht. 3. Erklären Sie ausgehend von dem Beispiel, was eine (logische) Konsequenz ist, und erläutern Sie solche Konsequenzen im Schulalltag.
9 Probehandeln II Der Lehrer nimmt E.s rechte Hand, um mit ihr das Brötchen aufzuschneiden. E. kratzt ihn mit ihrer linken Hand. Lehrer: Ich mag das nicht, wenn du mich kratzt, wenn ich dir helfe. Er legt das Messer hin und hört auf, das Brötchen aufzuschneiden. Nach wenigen Sekunden nimmt er wieder E.s rechte Hand und ergreift damit das Messer. Das Brötchen hält er mit der linken Hand. Wieder kratzt E. ihn. Der Lehrer: Dann müssen wir das so machen. Wenn du mich kratzt, kann ich dir nicht helfen, dein Brötchen zu schmieren. Pause! Darauf sagt E. mit sichtlicher Anstrengung: Lieb! und streichelt seine Hand. Danach geht das Schneiden und Schmieren des Brötchens problemlos. Aufgaben: 1. Beschreiben Sie genau das Handeln des Lehrers und des Kindes. 2. Erklären Sie, worin die pädagogische Leistung des Lehrers besteht. 3. Erklären Sie ausgehend von dem Beispiel, was eine (logische) Konsequenz ist, und erläutern Sie solche Konsequenzen im Schulalltag. 4. Verdeutlichen Sie den Unterschied zwischen dem Beispiel I und II.
10 Probehandeln III Vertretungsstunde in einer Klasse, die dem Lehrer nicht bekannt ist. Ein Schüler versucht, mit Störungen jeglicher Art die Klasse aufzumischen. Auf einen höflichen, aber unmissverständlichen Hinweis reagiert er nicht. Trotz des für die meisten interessanten Unterrichts schließen sich ihm drei seiner Freunde an und stören mit lautem Reden, Rumrennen usw. Mitschüler und Lehrer. Weitere Ermahnungen des Lehrers mit entsprechenden Erklärungen der Notwendigkeit eines Mindestmaßes an Disziplin ändern nichts. Aufgaben: 1. Vergleichen Sie genau das Verhalten des Schülers und des Lehrers mit den vorigen Beispielen 2. Formulieren Sie (logische) Konsequenzen für das Verhalten des Schülers
11 Regeln regeln den Umgang miteinander liefern Orientierung in alltäglichen Situationen zeigen Grenzen auf verweisen auf mögliche Konsequenzen / Sanktionen Sind Übereinkünfte, die entweder vom Lehrer gesetzt, aber begründet werden oder in einer Gruppe ausgehandelt werden. müssen bewusst installiert werden sollen in den Horizont der Schüler gerückt werden ( z.b. durch schriftliches Fixieren, Publizieren..) müssen in Erinnerung gerufen werden
12 Regeln basieren immer auch auf Werthaltungen, über die sich eine Gruppe verständigen muss. sind nie allgemein gültig. Sie müssen fortlaufend angepasst, neu eingepasst werden, wenn/ weil Randbedingungen sich ändern. Andernfalls werden Regeln zum Zwang. Werden Regeln immer wieder in dieser Weise überprüft und eingepasst, dann sind sie äußerst hilfreich, bilden die Grundlage einer Kultur des Zusammenlebens.
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14 Regeln - Rituale Regeln sind als Gebote und Verbote vor allem rational begründet. Rituale sind symbolische Handlungen, die stets eine definierte Gestalt haben und als solche genormte Inszenierungen darstellen.
15 Rituale im Schulalltag laufen immer Gefahr, zwanghaft zu werden, zu erstarren und so ihren eigentlichen Sinn zu verlieren, müssen deshalb veränderbar sein.
16 Rituale können /sollen die Arbeit im Unterricht strukturieren dem Zusammenleben eine verlässliche Orientierung geben die Schulzeit gliedern und mit Spannung erfüllen jedem/jeder Einzelnen möglichst einen Halt geben
17 Qualitätskriterien für Rituale Rituale sind gut, wenn sie durch festgelegte Handlungsrahmen Ordnung und Orientierung stiften und gleichwohl Raum für individuelle Entfaltung zulassen, in ihnen gemeinschaftliche Werte und Orientierungen zum Ausdruck kommen, in denen die Individuen sich wieder erkennen und denen sie zustimmen, sie innerhalb eines vorgegebenen Rahmens zugleich einen Kern von Veränderbarkeit in sich tragen, der die Individuen zum Mitdenken und eigenem verantwortlichem Handeln auffordert,
18 Qualitätskriterien für Rituale Rituale sind gut, wenn sie prinzipiell einsehbar und kritisierbar sind, sich insbesondere unterschiedlichen Alterstufen je anders präsentieren und begründen, sie Gemeinschaft stiftende Erlebnisse darstellen, die die einzelnen von sich aus nicht herstellen könnten oder würden.
19 Vorschläge für den Schulalltag Feste und Rituale, die bewusst auch ästhetisch gestaltet sind Gemeinsames Essen in festlichem Rahmen Regeln für Gespräche, Situationen Achtung im Umgang mit den andern Eine reflektierte Koedukation
20 Umgangsformen? Grüßen Regeln einhalten Rücksichtsnahme Lernen, dass die Achtung des anderen auch eine äußere Form hat.
21 Was? Wann? In höfliches Sprechen einführen Anregungen in Praxis Deutsch 178 Sprachliche Höflichkeit Begrüßung im fremdsprachlichen Unterricht Begrüßungsrituale einüben, über deren Sinn sprechen, vergleichend auf unterschiedliche kulturelle Ausprägungen verweisen literarische Texte als Gelegenheit nutzen, Fragen des menschlichen Miteinanders anzusprechen und Rücksichtnahme und Toleranz bewusst zu machen;
22 Was? Wann? pragmatische Texte zu Benimmunterricht, Umgangsformen, Höflichkeit einsetzen, als Diskussionsgrundlage nutzen, Höflichkeit im Internet Netikette im Ethikunterricht kann die goldene Regel, den andern so zu behandeln, wie man von ihm behandelt werden möchte, an vielen Beispielen des alltäglichen Umgangs verdeutlicht werden.
23 Regelfilter Effektive Regeln sind wenige vernünftig: fördern das Lernen verständlich: kurze, einfache Sätze positiv: als Gebot, nicht als Verbot formuliert verbindlich: im Indikativ beobachtbar: sichtbar, konkret, überprüfbar, kein/wenig Deutungsspielraum kompatibel: mit anderen Regelungen durchsetzbar: unkomplizierte Kontrolle, Folgen bei Nichtbeachtung
24 Prozess der Regelfindung Regelfindung offen / halboffen / lehrerzentriert Etablierung Formulierung von Konsequenzen Positive Verstärkung Kritische Phase Kontinuierliche Überprüfung Vorbildfunktion Konsequenzen Einbezug der Schüler? Einschränkung von Rechten Festlegung vor der Störung
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