Wirksamkeit von kooperativen Lernarrangements im Fach Deutsch der Schulstufen 5 und 6
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- Günther Böhler
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1 Wirksamkeit von kooperativen Lernarrangements im Fach Deutsch der Schulstufen 5 und 6 Methodische Darstellung des Projekts und erste Ergebnisse Markus Gebhardt Universität Graz Angela Gastager PH Steiermark Gerda Kernbichler PH Steiermark Barbara Gasteiger Klicpera Universität Graz
2 Kooperatives Lernen Zusammenarbeit von zwei oder mehr Personen mit dem Ziel, dabei etwas zu lernen. Wirksamkeit belegt anhand von Wissenstests (Huber, 2007): Unter Einsatz von Methoden des wechselseitigen Lehrens und Lernens WELL ist Unterricht effektiver als lehrerzentrierter Unterricht. Die Schüler waren nach WELL Unterricht motivierter, fühlten sich kompetenter und selbst bestimmter, setzten mehr tief greifende Lernstrategien ein und erzielten in sofortigen und verzögerten Wissenstests bessere Lernergebnisse. Ihr Interesse am Lernstoff war höher. Wirksamkeit belegt hinsichtlich sozial emotionaler Kompetenz (Gastager & Weinberger, 2009):, Wohlwollen und das Vergnügen sind weitere wichtige Faktoren, die Schüler bei Teamworkunterricht nach der Intervention als wichtiger einschätzen. In einem heterogenen Team ist beispielsweise die gegenseitige Akzeptanz verschiedener Ansichten (..) notwendig, um eine Konsenssuche über die optimalste Lösung überhaupt durchführen zu können. Die Resultate zur Dimension Vergnügen zeigen, dass Teamwork im Unterricht Spaß macht. 2
3 Kooperatives Lernen Ein Weg zur optimalen Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen. o Fähigkeit mit anderen zusammenzuarbeiten o Problemlösekompetenzen o Fähigkeit zur Selbstregulation eigener Lernprozesse Lernende erleben sich dabei als selbstwirksam, entwickeln Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten und lernen dadurch motivierter. Positive Auswirkungen nicht nur auf den Einzelnen/die Einzelne, sondern auf die Gemeinschaft (soziale Beziehungen, soziales Klima). 3
4 Elemente des L&L Begründung der Wirksamkeit 4
5 + Elemente des L&L Begründung der Wirksamkeit kognitiver Ansatz Unterstützung von für den Lerngegenstand geeigneten Lernstrategien und der Selbstregulation Aktive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff mit geeigneten Lernstrategien höherer Lernerfolg (Wissen, Lernstrategien, soziale Kompetenzen, Selbstregulation) Ansatz kognitiver Konflikte Lernen in Partner / Kleingruppenarbeit Entstehen kognitiver Konflikte höhere Lernmotivation und tiefgreifendere Auseinandersetzung mit dem Lernstoff höhere Chance, etwas dazuzulernen höherer Lernerfolg (Wissen, Lernstrategien, soziale Kompetenzen, Selbstregulation)
6 + Elemente des L&L Begründung der Wirksamkeit Kontakthypothese Ansatz der Selbstwirksamkeit Aufgabenspezialisierung; jedes Gruppenmitglied ist für einen Teil des Lernstoffs Expertin/Experte Gemeinsame Ziele und Interessen, gleicher Status, institutionelle Unterstützung Höheres Selbstwirksamkeitserleben höhere Motivation, sich mit dem Lernstoff tiefgreifend auseinander zu setzen höherer Lernerfolg (Wissen, Lernstrategien, soziale Kompetenzen, Selbstregulation) und besseres Selbstwertgefühl Positives soziales Klima, bessere soziale Beziehungen
7 Fortbildung der Lehrerinnen Innerer Kreis äußerer Kreis Kennenlern-Interview Persönliches Erzählen Lautlese-Tandem Graffiti Lerntempo-Duett 7
8 Fortbildung der Lehrerinnen Partnerpuzzle 8
9 Fortbildung der Lehrerinnen Platzdeckchen TEXT: Zwei Päckchen Kaugummi 1. Die Schüler/innen arbeiten simultan zu einem Thema. 2. Verschiedenfarbige Stifte für die Teilnehmer/innen verwenden! 3. Jedes Team legt ein Arbeitsblatt oder Plakat in die Mitte des Tisches. Je nach Teilnehmer/innen/zahl das Plakat gestalten: 4. Der/Die Lehrer/in erklärt die Aufgabenstellung. 5. Jede Schülerin/jeder Schüler schreibt sein Statement auf das Plakat. (Jede/r mit einem andersfarbigen Stift) 6. Die Schüler/innen sichten die Statements durch Drehen des Plakates. 7. Durch Diskussionen kommen die Schüler/innen zu einem Konsens, der in die Mitte des Plakates geschrieben und anschließend von der Gruppe präsentiert wird. Bernhart & Bernhart (2010) 9
10 Fortbildung der Lehrerinnen Strukturierte Kontroverse Skriptkooperation 10
11 Fortbildung der Lehrerinnen Gruppenpuzzle Think Pair Share Lernreise nach dem UNESCO Ressource Pack 11
12 Fortbildung der Lehrerinnen Trade a Problem Partnercheck 12
13 Ebene der Intervention Fortbildung an der PH Steiermark Lehrer/innenteam Lehrer/innenteam Lehrer/innenteam Klassen Klassen Klassen Klassen Klassen Klassen Lesen & Rechtschreiben Sozialverhalten & Soziale Kompetenzen 13
14 Ziele der Studie Verbesserung der Lernmöglichkeit Verbesserung der Leistungsentwicklung Verbesserung der sozialen Partizipation Verbesserung der sozialen Kompetenzen in heterogenen Klassen 14
15 Design Nov 2011 Juni 2012 Juni
16 Durchführung An einem Tag wird die Klasse von einem Testteam besucht. Dieses besteht aus einem Testleiter/einer Testleiterin und 2-3 Assistenten/Assistentinnen. Schüler/innen Lehrer/innen min Gruppentest mit Unterstützung + 5 minutiger Einzeltest Lesen Soziale Integration Individualisierter Unterricht Lesen/ Rechtschreiben 1 Lehrerfragebogen für die Klasse 1 Lehrerfragebogen pro Schüler Soziale Kompetenzen Sozialverhalten 16
17 Methoden: Instrumente Quantitative Instrumente Rechtschreiben Hamburger Schreibprobe HSP 1 9 (May 2010) Lesen ELFE 1 6 (Lenhard & Schneider 2006) soziale und emotionale Integration FDI 4 6 (Häberlin et al. 1991) Schüler/innenselbst und (Gasteiger Klicpera, B., Klicpera, C. & Mitschüler/inneneinschätzung des Sozialverhaltens Schabmann, A. 2006) Soziale Kompetenzen (Gasteiger Klicpera, B. & Klicpera, C. 1999) Qualitative Instrumente Stimulated Recall (Calderhead 1981) Gruppendiskussion (Mischo 2004; Bohnsack et al. 2008) Forschungstagebuch (Mayring 2007) 17
18 Stichprobe Weiterbildung 2012 Interventionsgruppe I Weiterbildung 2013 Interventionsgruppe II Klassenzahl 10 5 Schüler/innenanzahl gesamt weiblich 92 55,5% männlich 74 44,6% Schüler mit Migrationshintergrund 32 19,4% Weniger als 10 Bücher im Haushalt der Familie 9 5,4% 35 36,8% 60 63,2% 35 37,2% 13 13,7% 18
19 Ergebnisse auf Klassenebene Rechtschreiben HSP 4 5 T Norm 19
20 Ergebnisse auf Klassenebene 11 Items α =.73 Individualisierter Unterricht 24,79% der Varianz geht auf Unterschiede zwischen den Gruppen 20
21 Ergebnisse auf Klassenebene 5 Items α =.74 Wohlfühlen in der Schule 21
22 Ausblick 2. MZP in Planung: Mai und Juni Gruppendiskussionen nach Ende der Fortbildung - Leistungstests: Lesen & Rechtschreiben, Soziale Integration - L - Fragebogen - Verwendung der modifizierten Instrumente - Stimulated Recall mit beteiligten Lehrerinnen: Juni
23 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: graz.at
24 Literatur Bäumer T., Preis N., Roßbach H., Stecher L., Klieme E. (2011). Education processes in life-course-specific learning environments. In: ZS für Erziehungswissenschaft, 14/2, S Fink M. (2008). Individuelle und kooperative Lernsituationen gestalten. Beispiele aus Unterrichtsstunden. In: Friedrich-Jahresheft. S Gastager, A. & Weinberger, A. (2009). Zur Wirksamkeit von Teamwork in einer innovativen Lernumgebung im Schulunterricht. About the effectiveness of Teamwork in an innovative learning environment at school, ZS für Empirische Pädagogik, S Huber, A. A. (2005) (Hrsg.). Vom Wissen zum Handeln: Ansätze zur Überwindung der Theorie-Praxis-Kluft in Schule und Erwachsenenbildung. Tübingen: I. Huber. Huber, A. A. (2007). Wechselseitiges Lehren und Lernen (WELL) als spezielle Form Kooperativen Lernens. Berlin: Logos. Sharan, S. (1999) (Ed.). Handbook of cooperative learning methods. London: Praeger. Wahl D. (2006). Lernumgebungen erfolgreich gestalten. Vom trägen Wissen zum kompetenten Handeln. 2. Erweiterte Auflage. Bad Heilbrunn: Klinkhardt
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