2011 Qualifikationsverfahren Detailhandelsfachfrau/ Detailhandelsfachmann Lokale Landessprache schriftlich Serie 1/5 Pos. 3.1

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1 2011 Qualifikationsverfahren Detailhandelsfachfrau/ Detailhandelsfachmann Lokale Landessprache schriftlich Serie 1/5 Pos. 3.1 Name... Vorname... Kandidatennummer... Datum... Zeit 75 Minuten für 17 Aufgaben Bewertung Hilfsmittel Die maximal erreichbare Punktzahl ist bei jeder Aufgabe aufgeführt. Bei mehreren Antworten auf eine Frage ist die Reihenfolge der Antworten für die Bewertung ohne Bedeutung. Rechtschreibewörterbuch (nicht elektronisch) Notenskala Punkte = Note Punkte = Note 5, Punkte = Note Punkte = Note 4, Punkte = Note Punkte = Note 3, Punkte = Note Punkte = Note 2, Punkte = Note Punkte = Note 1,5 0-4 Punkte = Note 1 Total 100 Punkte Erreichte Punktezahl Note Unterschrift der Experten/Expertinnen: Sperrfrist: Diese Prüfungsaufgaben dürfen vor dem 1. September 2012 nicht zu Übungszwecken verwendet werden. Erarbeitet durch: Autorinnen- und Autorenteam der Sprachregionalen Prüfungskommission im Detailhandel, Subkommission Deutschschweiz Herausgeber: SDBB, Abteilung Qualifikationsverfahren, Bern

2 In Krisenzeiten ist Bargeld wieder Trumpf 5 10 In der Schweiz und in der EU sind immer mehr Banknoten im Umlauf. Die Anbieter von Plastikgeld haben an diesem Trend keine Freude. Totgesagte leben länger hatte Peter Ayliffe, Europa-Chef von Visa, für das Jahr 2012 die bargeldlose Gesellschaft ausgerufen. Doch weit gefehlt: Bargeld erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit. Der Betrag der Euros, die im Umlauf sind, stieg zwischen 2002 und 2008 um 19 Prozent erhöhte sich der Wert nochmals um 6 Prozent. Luke Olbrich, Europachef Debitkarten beim US-Kreditkartenriesen Mastercard, warnte vor Finanzfachleuten in Paris deshalb unlängst: Das Risiko, im Kampf gegen das Bargeld zurückzufallen, ist real. Wir gehen in die falsche Richtung. In der Schweiz hat die Bargeldmenge in den letzten Jahren noch stärker zugenommen als in der Eurozone. Der Notenumlauf stieg laut Nationalbank von 35,1 Milliarden im Jahr 2002 auf 45,3 Milliarden Franken Das entspricht einer Steigerung von 29 Prozent Tausendernoten sind gefragt Für diese Zunahme gibt es laut Nationalbank-Sprecher Werner Abegg verschiedene Gründe. Einerseits sei der Bargeldbedarf in Zeiten tiefer Zinsen traditionell höher, weil dann viele das Geld zu Hause horten würden. Als Folge der Finanzkrise wurden im Herbst 2008 zudem vor allem Tausendernoten stark nachgefragt, und die sind seither nur zu einem kleinen Teil an die Nationalbank zurückgeflossen. Lange habe es geheissen, der Umlauf an Bargeld ginge zugunsten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs zurück. Das war in der Schweiz nie der Fall, so Abegg. Es gab zwar immer einen gewissen Ersatz Richtung bargeldloses Zahlen. Aber der Notenumlauf wuchs stetig, wenn auch nicht im Gleichschritt mit dem Bruttoinlandprodukt. Der Anteil des Plastikgeldes an den rund 100 Milliarden Franken Umsatz im Schweizer Detailhandel dürfte bei rund 60 Prozent liegen. Das sagt Pierre- André Steim, Präsident des Verbandes Elektronischer Zahlungsverkehr. 30 Milliarden entfielen auf Zahlkarten wie Maestro, 22 Milliarden auf Kreditkarten, 8 auf Tankkarten und Kundenkarten mit Zahlfunktion, etwa Myone von Manor. Bei den Grossverteilern werde leicht weniger Plastikgeld eingesetzt. Coop hat gerade die Schwelle von 50 Prozent geknackt, die Migros erreicht 45 Prozent. Christian Stolz, der Schweiz-Chef von Mastercard Europe, spricht von einem ungebrochenen Trend hin zur Kartenzahlung. Das gelte sowohl für Debitkarten wie Maestro als auch für Kreditkarten, wobei sich hier das Wachstum des Onlinehandels positiv niederschlägt Cash-Karte war ein Flop In einem anderen Bereich mussten die Banken und Kartenfirmen schmerzlich realisieren, dass Plastikgeld nicht immer besser als Bargeld ist. Weil das Verhältnis zwischen den tiefen Nutzungszahlen und den entstehenden Kosten schlecht war, wurde die 1996 mit viel Aufwand eingeführte Cash-Funktion auf Maestro-Karten im September eingestampft. Credit Suisse, UBS, Kantonalbanken, Raiffeisen und RBA-Banken hatten Anfang 2010 entschieden, keine Aufladefunktion mehr anzubieten. Der Millionenflop zeigte exemplarisch auf, dass auch der bargeldlose Zahlungsverkehr seine Grenzen hat. Einen noch schwereren Stand als in der Schweiz hat das Plastikgeld in der EU erfolgten lediglich 22 Prozent der Transaktionen bargeldlos. In Deutschland waren es immerhin 40 Prozent. Im Sog der Finanzkrise hat Bares sogar an Popularität gewonnen: Ende 2008 verzeichneten die Banken ungewöhnlich hohe Barbezüge an Automaten und Schaltern, die Kreditkarten wurden sparsamer eingesetzt und durch Zahlkarten oder Bares ersetzt. 45 In der Schweiz versucht die US-Firma Mastercard derzeit, ihre Einnahmen durch neue Gebühren auf der Zahlkarte Maestro zu erhöhen. Der Handel hat bei der Wettbewerbskommission dagegen Klage eingereicht und FDP-Nationalrat Otto Ineichen wurde mit einer Interpellation beim Bundesrat vorstellig. Für den Plastikgeld-Experten Pierre-André Steim ist klar: Wenn Mastercard durch zusätzliche Gebühren das bargeldlose Einkaufen verteuert, fördert das eine Rückkehr zum Bargeld, die keiner will. Auch die Cash-Karte sei letztlich an den zu hohen Gebühren gescheitert. bearbeitet nach Tagesanzeiger, 7. Oktober 2010 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 2011 Seite 2

3 Aufgaben A TEXTVERSTÄNDNIS Aufgabe 1 Behauptungen Kreuzen Sie an, ob die folgenden Behauptungen richtig oder falsch sind. richtig falsch a) Entgegen vieler Voraussagen ist Bargeld im Schweizer Detailhandel das wichtigste Zahlungsmittel geblieben. b) Viele Leute bringen Bargeld nicht auf die Bank, wenn die Zinsen gering sind. c) In der EU macht der Anteil an bargeldloser Bezahlung nur gut einen Fünftel aus. d) Die Cash-Funktionen auf Maestro-Karten wurden 1996 aufgehoben. 4 Aufgabe 2 Textstellen finden Aufgabe Antwort in Stichworten a) Nennen Sie eine im Text verwendete Bezeichnung für das Gebiet, in welchem der Euro verbindliche Währung ist. b) Nennen Sie einen im Text verwendeten Begriff für das Aufbewahren von Geld zu Hause. c) Nennen Sie einen im Text genannten Begriff für das Überschreiten einer Schwelle. d) Welche Folgen hat es, wenn die Kartenfirma Mastercard das bargeldlose Einkaufen verteuert? 4 Übertrag 8 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 2011 Seite 3

4 Aufgaben A TEXTVERSTÄNDNIS Übertrag 8 Aufgabe 3 Begriffe im Text finden Notieren Sie vier Karten für bargeldlose Bezahlung, die im Text genannt sind Aufgabe 4 Begriffe kombinieren Ordnen Sie den unten genannten Personen die Unternehmen korrekt zu. a) Peter Ayliffe b) Werner Abegg c) Edgar Delaquis d) Pierre-André Steim e) Christian Stolz 1. Mastercard 2. Manor 3. Migros 4. Coop 5. Nationalbank 6. Raiffeisenbank 7. Visa 8. UBS 9. Verband Elektronischer Zahlungsverkehr Übertrag 16 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 2011 Seite 4

5 Aufgaben B WORTSCHATZ Übertrag 16 Aufgabe 5 Wortfamilien a) Finden Sie zum gegebenen Nomen zwei Verben mit einer Vorsilbe. Nomen mit Vorsilbe mit Vorsilbe die Warnung der Kauf b) Finden Sie zum gegebenen Nomen zwei Adjektive mit Nachsilben Nomen mit Nachsilbe mit Nachsilbe der Nutzen 6 Aufgabe 6 Synonyme finden Suchen Sie für die folgenden beiden Wörter je ein Synonym. Wort aus dem Text Synonym Gründe (Zeile 16) sich niederschlagen (Zeile 30) 2 Aufgabe 7 Pluralformen Das folgende Nomen hat zwei unterschiedliche Pluralformen. Setzen Sie das Nomen in den Plural und erklären Sie den inhaltlichen Unterschied in Stichworten: a) die Bank: Plural: Bedeutung: b) die Bank: Plural: Bedeutung: 4 Übertrag 28 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 2011 Seite 5

6 Aufgaben B WORTSCHATZ/ Aufgabe C STILISTIK Übertrag 28 Aufgabe 8 Richtige Bedeutung zuordnen Markieren Sie die richtige Bedeutung des fettgedruckten Wortes. unlängst (Zeile 9) Sog (Zeile 39) exemplarisch (Zeile 37) lange Zeit länglich bald kürzlich Verlauf Abstossung Ursache Einfluss wirklich beispielhaft ausdrücklich anschaulich 3 Aufgabe 9 Sprachebenen Formulieren Sie die fettgedruckten Wörter in den folgenden Sätzen in die verlangte Sprachebene um. a) Die Cash-Karte war ein Flop. Standardsprache: Die Cash-Karte b) Otto Ineichen wurde mit einer Interpellation beim Bundesrat vorstellig. Standardsprache: Otto Ineichen 2 Übertrag 33 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 2011 Seite 6

7 Aufgaben D FORMALE KORREKTHEIT Übertrag 33 Aufgabe 10 Zeiten anwenden a) Bestimmen Sie die Zeit des unten stehenden Satzes. Ende 2008 verzeichneten die Banken ungewöhnlich hohe Barbezüge. Zeit: Setzen Sie nun den Satz ins Perfekt. Notieren Sie nur den verbalen Ausdruck. b) Bestimmen Sie die Zeit des unten stehenden Satzes. Man hatte immer in Richtung bargeldloses Bezahlen gehen wollen. Zeit: Setzen Sie nun den Satz ins Futur I. Notieren Sie nur den verbalen Ausdruck. 4 Aufgabe 11 Aktiv- und Passivsatz a) Wandeln Sie den nachfolgenden passiven Satz ins Aktiv um. Berücksichtigen Sie dabei die Zeitform. Schreiben Sie den ganzen Satz auf. Die 1996 mit viel Aufwand eingeführte Cash-Funktion wurde eingestampft. 1 b) Wandeln Sie den nachfolgenden aktiven Satz ins Passiv um. Berücksichtigen Sie dabei die Zeitform. Schreiben Sie den ganzen Satz auf. Die Schweizer haben noch mehr Bargeld gehortet als die Leute in der Eurozone. 1 Übertrag 39 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 2011 Seite 7

8 Aufgaben C FORMALE KORREKTHEIT Übertrag 39 Aufgabe 12 Direkte und indirekte Rede a) Setzen Sie folgenden Satz in die indirekte Rede ohne Verwendung von dass. Luke Olbrich warnte deshalb: Das Risiko, im Kampf gegen das Bargeld zurückzufallen, ist real. Wir gehen in die falsche Richtung. Luke Olbrich warnte deshalb, 2 Aufgabe 13 Nebensätze Markieren Sie im nachfolgenden Text alle Nebensätze. Der Betrag der Euros, die im Umlauf sind, stieg zwischen 2002 und 2009 um 19 Prozent. Der Bargeldbedarf ist in Zeiten tiefer Zinsen traditionell höher, weil dann viele Leute das Geld zu Hause horten. 2 Aufgabe 14 Gross- und Kleinschreibung Im unten stehenden Text haben sich zwei Fehler eingeschlichen. Markieren Sie die Fehler und schreiben Sie diese korrigiert auf die Zeilen 1) und 2). Das Bezahlen mit Bargeld hat sich nicht so stark etabliert, wie dies Prognostiziert war. Es gibt immer noch viele Leute, die dem Bezahlen mit Karten skeptisch gegenüberstehen. Allerdings gibt es Gelegenheiten, bei denen das zahlen mit Kreditkarten unumgänglich ist. Das wissen alle, die jemals in die Vereinigten Staaten gereist sind. Jedes Hotel, jede Restaurantrechnung, die Automiete und unzählige andere Dienstleistungen werden ganz selbstverständlich mit der Plastikkarte bezahlt. Es ist mehr als unüblich, dafür Bargeld in die Hand zu nehmen. Das Bezahlen mit einer Karte kann man mit Fug als Zwang ansehen, aber natürlich handelt es sich auch um eine Sicherheit. Allen Unkenrufen zum Trotz sind Kreditkarten relativ sichere Geldmittel. 1) 2) 2 Übertrag 45 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 2011 Seite 8

9 Aufgaben C FORMALE KORREKTHEIT Übertrag 45 Aufgabe 15 Zeitenfolge Bilden Sie aus den untenstehenden Elementen einen Haupt-und Nebensatz, bei der die Zeitenfolge logisch richtig ist. Kunden/heute wieder vermehrt mit Bargeld bezahlen/nachdem/zahlkarten/sich nicht bewährt haben 3 Aufgabe 16 Syntax Markieren Sie im nachfolgenden Text je ein Akkusativobjekt und ein Subjekt. Mehr als eine Nennung führt zu einem Abzug. Der Betrag der im Umlauf befindlichen Euros stieg zwischen 2002 und 2009 deutlich an. Der Bargeldbedarf ist in Zeiten tiefer Zinsen traditionell höher, weil dann viele Leute das Geld zu Hause horten. Subjekt: Akkusativobjekt: 2 Übertrag 50 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 2011 Seite 9

10 TEXT VERFASSEN Übertrag 50 Aufgabe 17 Text verfassen Lösen Sie eine der beiden unten gestellten Aufgaben. 1) Stellungnahme ODER Im Text wird erwähnt, dass viele Menschen in wirtschaftlichen Krisenzeiten den Banken wenig vertrauen und ihr Erspartes lieber zu Hause aufbewahren. Nehmen Sie Stellung zu dieser Tatsache. Umfang: mindestens 200 Wörter 2) Erlebnisse erzählen Erzählen Sie von eigenen Erfahrungen mit den verschiedenen Zahlungsmitteln. Umfang: mindestens 200 Wörter gewählte Aufgabe: Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 2011 Seite 10

11 Bewertungskriterien Inhalt, Relevanz 10 Aufbau, Darstellung 10 Ausdruck, Stil 10 Grammatik, Satzbau 10 Rechtschreibung, Zeichensetzung 10 Insgesamt Total 100 Position 3.1, Lokale Landessprache, Serie 1/5, Kandidatenexemplar, 2011 Seite 11