Schalltechnische Untersuchung zum Bebauungsplan Zwischen Industriestraße und Entensee, Teilplan 1 Gemeinde Haßloch (Rheinland Pfalz)

Transkript

1 zum Bebauungsplan Zwischen Industriestraße und Entensee, Teilplan 1 Gemeinde Haßloch (Rheinland Pfalz) Projekt: 961/3 04. Mai 2011 Auftraggeber: AR Lakmann Richard Wagner Straße Haßloch Bearbeitung: Dipl. Ing.(FH) Thomas Heine Dipl. Ing. Tanja Jordan INGENIEURBÜRO FÜR UMWELTAKUSTIK BÜRO STUTTGART Heusteigstraße Stuttgart Tel: 0711 / Fax: 0711 / Messstelle nach 26 BImSchG für Geräusche BÜRO DORTMUND Ruhrallee Dortmund Tel: 0231 / Fax: 0231 / BÜRO FREIBURG Engelbergerstraße Freiburg i. Br. Tel: 0761 / Fax: 0761 / info@heine jud.de THOMAS HEINE Dipl. Ing.(FH) AXEL JUD Dipl. Geograph

2 Inhaltsverzeichnis 1 Aufgabenstellung Unterlagen Projektbezogene Unterlagen Gesetze, Normen und Regelwerke Beurteilungsgrundlagen Immissionsrichtwerte der TA Lärm (Gewerbelärm) Orientierungswerte der DIN (alle Lärmarten) Gebietseinstufung und Schutzbedürftigkeit Verfahren zur Bildung der Beurteilungspegel Schienenverkehr Gewerbelärm Ausbreitungsberechnungen Beurteilung der Situation Schienenverkehr Gewerbe Lärmschutzmaßnahmen gegenüber dem Schienenverkehr Zusammenfassung Anhang Die Untersuchung enthält 15 Seiten, 3 Seiten Anlage und 3 Karten. Stuttgart, den 04. Mai 2011 Dipl. Ing. (FH) Thomas Heine Dipl. Ing. Tanja Jordan 961 t3.docx

3 1 Aufgabenstellung Es ist die Aufstellung des Bebauungsplanes Zwischen Industriestraße und Entensee, Teilplan 1 in der Gemeinde Haßloch in Rheinland Pfalz geplant, es ist die Ausweisung eines Misch und Allgemeinen Wohngebiets vorgesehen. Im Geltungsbereich des Mischgebiets soll ein 3 geschossiges Gebäude Verwaltung für Verkauf sowie zur Büronutzung entstehen, eine Wohnnutzung wird ausgeschlossen. Im Geltungsbereich des Allgemeinen Wohngebiets sollen 4 Wohnblöcke mit je 3 Vollgeschossen plus Penthouse (insgesamt 4 Geschosse) entstehen. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens sind die Schallimmissionen durch die nördlich gelegene Bahnanlage zu ermitteln und zu beurteilen. Bezüglich gewerblicher Immissionen wird eine theoretische Maximalauslastung unter Berücksichtigung des Bestandes angenommen, die Beurteilung erfolgt anhand der geltenden Immissionsrichtwerte nach TA Lärm 1. Im Einzelnen ergeben sich folgende Arbeitsschritte: o Erarbeiten eines Rechenmodells für den Schienenverkehr o Bei Überschreiten der zulässigen Orientierungswerte Konzeption von Lärmschutzmaßnahmen o Vereinfachte rechnerische Betrachtung des Gewerbelärms o Beurteilung, Textfassung und Darstellung der Ergebnisse 1 Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm), Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes Immissionsschutzgesetz vom 26. August 1998 (GMBl S. 503) 961 t3.docx

4 2 Unterlagen 2.1 Projektbezogene Unterlagen o Prognose 2015 ohne aktiven Schallschutz, Haßloch Lärmsanierung, Modus Consult Speyer GmbH, nicht datiert o Übersichtsplan, Grundrisse, Schnitte, Ansichten; Vorentwurf Bebauungskonzept in Haßloch, Schweiger Architekten GmbH, April Gesetze, Normen und Regelwerke o 16. Verordnung zur Durchführung des Bundes Immissionsschutzgesetzes (Verkehrslärmschutzverordnung 16. BImSchV) in der Fassung vom 12. Juni 1990 o Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm), Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes Immissionsschutzgesetz vom 26. August 1998 (GMBl S. 503) o Schall 03, Richtlinie zur Berechnung der Schallimmissionen von Schienenwegen, Information der Deutschen Bundesbahn, Bundeszentralamt München, Ausgabe 1990 o DIN 4109 Schallschutz im Hochbau, November 1989 o DIN Schallschutz im Städtebau, Juli 2002 o DIN Beiblatt 1 Schallschutz im Städtebau, Mai 1987 o VDI 2719 Schalldämmung von Fenstern und deren Zusatzeinrichtungen, August t3.docx

5 3 Beurteilungsgrundlagen 3.1 Immissionsrichtwerte der TA Lärm (Gewerbelärm) Zur Beurteilung der Schallimmissionen werden die Richtwerte der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) 1 herangezogen. Folgende Immissionsrichtwerte sollen während des regulären Betriebes nicht überschritten werden: Tabelle 1 Immissionsrichtwerte der TA Lärm, außerhalb von Gebäuden Gebietsnutzung Immissionsrichtwert in db(a) tags (6 bis 22 Uhr) lauteste Nachtstunde a) Industriegebiete b) Gewerbegebiete c) Kern, Misch, Dorfgebiete d) Allgemeine Wohngebiete und Kleinsiedlungsgebiete e) Reine Wohngebiete f) Kurgebiete, Krankenhäuser, Pflegeanstalten Es soll vermieden werden, dass kurzzeitige Geräuschspitzen den Tagrichtwert um mehr als 30 db(a) und den Nachtrichtwert um mehr als 20 db(a) überschreiten. Innerhalb von Ruhezeiten (werktags 6 bis 7 Uhr und 20 bis 22 Uhr, sonntags 6 bis 9 Uhr, 13 bis 15 Uhr und 20 bis 22 Uhr) ist für die Gebietskategorien d) bis f) ein Zuschlag von 6 db(a) zum Mittelungspegel in der entsprechenden Teilzeit anzusetzen. Für die Nachtzeit ist die lauteste Stunde zwischen 22 und 6 Uhr maßgeblich. 1 Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm), Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes Immissionsschutzgesetz vom 26. August 1998 (GMBl S. 503). 961 t3.docx

6 3.2 Orientierungswerte der DIN (alle Lärmarten) Zur Beurteilung der Schallimmissionen in Bebauungsplanverfahren sind die Orientierungswerte des Beiblattes 1 der DIN heranzuziehen. Tabelle 2 Orientierungswerte nach DIN für Verkehrslärm (Auszug) Gebietsnutzung Orientierungswert in db(a) tags (6 22 Uhr) nachts (22 6 Uhr) *) Gewerbe /Kerngebiete (GE / MK) / 50 Dorf /Mischgebiete (MD / MI) / 45 Allgemeine Wohngebiete (WA) / 40 Reine Wohngebiete (WR) / 35 Sondergebiete, nach Grad der Schutzbedürftigkeit 45 bis bis 65 *) Der jeweils niedrigere Nachtwert gilt für Industrie, Gewerbe und Freizeitlärm, der höhere für Verkehrslärm. Nach der DIN sollen die Beurteilungspegel verschiedener Arten von Schallquellen (Verkehrs, Sport, Gewerbe und Freizeitlärm, etc.) jeweils für sich allein mit den Orientierungswerten verglichen und beurteilt werden. Diese Betrachtungsweise lässt sich mit der verschiedenartigen Geräuschzusammensetzung und der unterschiedlichen Einstellung der Betroffenen zur jeweiligen Lärmquelle begründen. Die Orientierungswerte sollten im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens eingehalten werden, sind jedoch mit anderen Belangen abzuwägen. 3.3 Gebietseinstufung und Schutzbedürftigkeit Die Schutzbedürftigkeit eines Gebietes ergibt sich in der Regel aus den Festsetzungen in den Bebauungsplänen. Entsprechend der geplanten Ausweisung im Bebauungsplan Zwischen Industriestraße und Entensee, Teilplan 1 wird von einem Mischgebiet für das gewerblich genutzte Gebäude Verwaltung und einem Allgemeinen Wohngebiet für die übrigen geplanten Gebäude ausgegangen. Die bestehende Bebauung im Gebiet Industriestraße / Entensee ist als Mischgebiet ausgewiesen. Westlich, in ca. 130 m Entfernung, und östlich grenzen Gewerbegebiete an das Bebauungsplangebiet. 1 DIN Beiblatt 1, Mai t3.docx

7 Abbildung 1 Lageplan Bahnlinie Wird abgebrochen Verwaltung, Mischgebiet (MI) A B Allgemeines Wohngebiet (WA) C D Bebauungsplangebiet Mischgebiet Gewerbegebiet 961 t3.docx

8 4 Verfahren zur Bildung der Beurteilungspegel 4.1 Schienenverkehr Zur Berechnung der Schallemission einer Schienentrasse wird eine Linienschallquelle in 0,6 m Höhe über Gelände in der Mitte des Gleises angenommen. Für die Berechnungen der Immissionen aus dem Schienenverkehr nördlich des Bebauungsplangebiets wurde ein L me von 73 db(a) aus der Plangrundlage der DB Projektbau GmbH 1 abgeleitet. Die Berechnungen der Beurteilungspegel am Immissionsort werden nach den Richtlinien zur Berechnung der Schallimmissionen von Schienenwegen (Schall 03) 2 durchgeführt. Zur Berücksichtigung der geringeren Störwirkung des Schienenverkehrslärms gegenüber Straßenverkehrslärm ist gemäß der 16. BImSchV 3 ein Schienenbonus von 5 db(a) anzusetzen. 4.2 Gewerbelärm Die Schallabstrahlung der Gewerbegebiete west und östlich des Bebauungsplangebiets (vgl. Abbildung 2) wird durch die vorhandene Wohn und Mischbebauung bereits heute begrenzt. Der Gewerbebetrieb nördlich des Bebauungsplangebiets wird abgebrochen 1. Auf Basis der rechnerischen Maximalauslastung unter Berücksichtigung des Bestandes ergibt sich für das Gewerbegebiet im Westen ein flächenbezogener Schallleistungspegel tags / nachts von 65 / 50 db(a)/m 2 sowie für das Gewerbegebiet im Osten tags / nachts von 62 / 47 db(a)/m 2. 1 Prognose 2015 ohne aktiven Schallschutz, Haßloch Lärmsanierung, Modus Consult Speyer GmbH, nicht datiert 2 SCHALL 03, Richtlinie zur Berechnung der Schallimmissionen von Schienenwegen, Information der Deutschen Bundesbahn, Bundesbahnzentralamt München, Ausgabe Verordnung zur Durchführung des Bundes Immissionsschutzgesetzes (Verkehrslärmschutzverordnung 16. BImSchV) in der Fassung vom 12. Juni t3.docx

9 Abbildung 2 Lageplan, umliegende Gewerbegebiete 62 / 47 db(a) 65 / 50 db(a) Bebauungsplangebiet Abbruch 961 t3.docx

10 4.3 Ausbreitungsberechnungen Die Berechnungen erfolgten mit dem EDV Programm SoundPlan auf der Basis der Schall Das Modell berücksichtigt: o die Anteile aus Reflexionen der Schallquellen an Stützmauern, Hausfassaden oder anderen Flächen (Spiegelschallquellen Modell) o Pegeländerungen aufgrund des Abstandes und der Luftabsorption o Pegeländerungen aufgrund der Boden und Meteorologiedämpfung o Pegeländerungen durch topographische und bauliche Gegebenheiten (Mehrfachreflexionen und Abschirmungen) o einen leichten Wind, etwa 3 m/s, zum Immissionsort hin und Temperaturinversion, die beide die Schallausbreitung fördern Zur Darstellung der Situation innerhalb der Freibereiche wurden Lärmkarten erstellt. In einem Rasterabstand von 5 m und in einer Höhe von 10 m über Gelände wurden die Beurteilungspegel für das gesamte Untersuchungsgebiet berechnet und die Isophonen mittels einer mathematischen Funktion (Bezier) bestimmt. Die Lärmkarten können jedoch nur eingeschränkt mit den Pegelwerten der Einzelpunktberechnung verglichen werden, aufgrund unterschiedlicher Rechenhöhen und Behandlung der Reflexionen. Maßgeblich für die Beurteilung sind die Einzelpunktberechnungen. 1 SCHALL 03, Richtlinie zur Berechnung der Schallimmissionen von Schienenwegen, Information der Deutschen Bundesbahn, Bundesbahnzentralamt München, Ausgabe t3.docx

11 5 Beurteilung der Situation 5.1 Schienenverkehr Es treten folgende Pegelwerte durch den Schienenverkehr im Bebauungsplangebiet auf (siehe Anlagen 1 bis 3). Die Lage der Immissionsorte kann den Karten im Anhang entnommen werden. Tabelle 3 Beurteilungspegel Schienenverkehr im maßgeblichen Stockwerk an der maßgeblichen Fassade Immissionsort / Fassade, Geschoss Beurteilungspegel db(a) Orientierungswert db(a) Überschreitung db(a) tags nachts tags/nachts tags nachts Verwaltung Nord, 2. OG / Gebäude A Ost, 3. OG Gebäude B Nord, 3. OG Gebäude C Ost, 3. OG / 45 8 Gebäude D West, 3. OG Im Mischgebiet betragen die Beurteilungspegel tags und nachts bis 67 db(a). An dem geplanten Gebäude werden die Orientierungswerte der DIN tags um bis zu 7 db(a) und nachts um bis zu 17 db(a) überschritten. Im Allgemeinen Wohngebiet betragen die Beurteilungspegel tags und nachts bis 58 db(a). An den geplanten Gebäuden werden die Orientierungswerte der DIN tags um bis zu 3 db(a) und nachts um bis zu 13 db(a) überschritten. Es werden Lärmschutzmaßnahmen erforderlich. 1 DIN Schallschutz im Städtebau mit Beiblatt 1, Mai t3.docx

12 5.2 Gewerbe Die Pegelverteilung für die rechnerische, maximale Auslastung unter Berücksichtigung bestehender Wohn und Mischbebauung ist für den Nachtzeitraum in der Abbildung 2 eingetragen. Die Skala der Lärmkarte wurde so gewählt, dass ab den hellroten Farbtönen die Richtwerte für Allgemeine Wohngebiete überschritten werden. Abbildung 3 Lärmkarte Gewerbelärm, nachts Die Richtwerte TA Lärm 1 werden an der geplanten Bebauung im Bebauungsplangebiet nicht überschritten. 1 Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm), Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes Immissionsschutzgesetz vom 26. August 1998 (GMBl S. 503) 961 t3.docx

13 6 Lärmschutzmaßnahmen gegenüber dem Schienenverkehr Ein aktiver Schutz (Wände, Wälle) ist grundsätzlich passiven Maßnahmen (Schallschutzfenster, etc.) vorzuziehen. Im vorliegenden Fall ist ein aktiver Vollschutz tags und nachts durch Wände oder Wälle städtebaulich nicht realisierbar, da hierfür eine Lärmschutzwand parallel zur Bahnlinie in Höhe von 12 Meter und Länge von ca. 500 Meter notwendig wäre. Es wird deshalb ein passiver Schallschutz an den Gebäuden vorgesehen. Als passiver Schallschutz sind bauliche Maßnahmen wie Schallschutzfenster und Lüftungseinrichtungen sowie eine geeignete Grundrissgestaltung zu nennen wobei gilt, dass weniger schutzbedürftige Räume, wie Abstellräume, Küche und Badezimmer sich an den lärmbelasteten Seiten befinden und schutzbedürftige Räume zur lärmabgewandten Seite hin orientiert werden sollten. Die Berechnung der erforderlichen Schalldämm Maße von Fenstern und Außenwänden erfolgt in der Regel nach DIN Der maßgebliche Außenlärmpegel liegt um 3 db(a) über dem in dieser Untersuchung berechneten und dargestellten Pegel. Eine detaillierte Auflistung der zugehörigen Lärmpegelbereiche zum jeweiligen Immissionsort kann den Anlagen 1 3 entnommen werden. 1 DIN 4109 Schallschutz im Hochbau, November t3.docx

14 Tabelle 4 Maßgeblicher Außenlärmpegel und Lärmpegelbereiche nach DIN 4109 Maßgeblicher Außenlärmpegel Lärmpegelbereich (Gesamtpegel tags +3 db(a)) db(a) I bis 55 II 56 bis 60 III 61 bis 65 IV 66 bis 70 V 71 bis 75 VI 76 bis 80 VII > 80 Im vorliegenden Fall liegt die am stärksten belastete Fassade (Nordfassade des Gebäudes Verwaltung ) im Lärmpegelbereich IV nach DIN 4109 (siehe Karte 3). In Abhängigkeit des Fensterflächenanteils am geplanten Gebäude sind folgende bauliche Maßnahmen vorzusehen: Tabelle 5 Erforderliche Schalldämm Maße (Auszug aus der DIN 4109) Lärmpegelbereich Maßgeblicher Außenlärmpegel in db(a) Erf. R W, res des Außenbauteils in db in Wohnungen Erf. R W, res des Außenbauteils in db in Büroräumen II 56 bis III 61 bis IV 66 bis t3.docx

15 Tabelle 6 Erforderliche Schalldämm Maße (Auszug aus der DIN 4109) Erf. R W, res des Außenbauteils in db Schalldämm Maße für Wand/Fenster in... db/... db bei folgenden Fensterflächenanteil in % /25 30/25 30/25 30/25 50/25 30/ /30 40/25 35/30 35/32 40/30 40/30 40/32 50/30 45/ /32 45/30 40/35 45/35 45/35 40/37 60/35 40/37 Im Lärmpegelbereich IV sind voraussichtlich Fenster der Schallschutzklasse 3 nach VDI erforderlich, abhängig von der vorgesehenen Nutzung Wohnen bzw. Büro (eine detaillierte Prüfung ist im Rahmen der Ausführungsplanung vorzusehen). In den Lärmpegelbereichen II bis III genügen üblicherweise Fenster der Schallschutzklasse 2. Fenster, die den Konstruktionsmerkmalen der Klasse 2 entsprechen, werden bereits aufgrund von Anforderungen an den Wärmeschutz bei Neubauten vorgesehen. Lüftungseinrichtungen Da die Schalldämmung von Fenstern nur dann sinnvoll ist, wenn die Fenster geschlossen sind, muss der Lüftung von Aufenthaltsräumen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Bei einem Mittelungspegel nachts über 50 db(a) sind nach der VDI in jeder Wohnung die Schlafräume bzw. die zum Schlafen geeigneten Räume mit zusätzlichen Lüftungseinrichtungen auszuführen oder zur lärmabgewandten Seite hin auszurichten. Zur Lüftung von Räumen, die nicht zum Schlafen genutzt werden, kann ansonsten ein kurzzeitiges Öffnen der Fenster zugemutet werden (Stoßlüftung). Da im gewerblich genutzten Gebäude eine Wohnnutzung ausgeschlossen wird, ist die Betrachtung von Wohn und Schlafräumen nicht erforderlich. 1 VDI 2719 Schalldämmung von Fenstern und deren Zusatzeinrichtungen, August t3.docx

16 7 Zusammenfassung Die schalltechnische Untersuchung zum Bebauungsplan Zwischen Industriestraße und Entensee, Teilplan 1 in der Gemeinde Haßloch in Rheinland Pfalz kann wie folgt zusammengefasst werden: o Zur Beurteilung der künftigen Situation wurden die Orientierungswerte der DIN und die Richtwerte der TA Lärm 2 herangezogen. Der Orientierungswert der DIN für Verkehrslärm beträgt für das geplante Mischgebiet tags 60 db(a) und nachts 50 db(a), für das geplante Allgemeine Wohngebiet tags 55 db(a) und nachts 45 db(a). Der Richtwert der TA Lärm gegenüber Gewerbelärm beträgt für das geplante Mischgebiet tags 60 db(a) und nachts 45 db(a), für das geplante Allgemeine Wohngebiet tags 55 db(a) und nachts 40 db(a). o Durch den Schienenverkehr treten im Mischgebiet Pegelwerte tags und nachts bis 67 db(a), im Allgemeinen Wohngebiet Pegelwerte tags und nachts bis 58 db(a) auf. Die Orientierungswerte werden tags und nachts überschritten. Im Mischgebiet betragen die Überschreitungen tags bis 7 db(a) und nachts bis 17 db(a). Im Allgemeinen Wohngebiet betragen die Überschreitungen tags bis 3 db(a) und nachts bis 13 db(a). Es werden Lärmschutzmaßnahmen erforderlich. o Aktive Lärmschutzmaßnahmen wie Wände kommen aufgrund des notwendigen baulichen Umfangs nicht in Betracht. Es sind passive Maßnahmen (Grundrissgestaltung, Schallschutzfenster, Lüftungseinrichtungen) an den betroffenen Fassaden vorzusehen. Die Lärmpegelbereiche nach DIN , aus denen sich die Anforderungen an die Außenbauteile ergeben, wurden in dieser Untersuchung ausgewiesen. o Es ist nicht mit einer Überschreitung der Richtwerte der TA Lärm durch Schallimmissionen der angrenzenden Gewerbebetriebe auf die geplante Bebauung zu rechnen. 1 DIN Schallschutz im Städtebau mit Beiblatt 1, Mai Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm), Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes Immissionsschutzgesetz vom 26. August 1998 (GMBl S. 503) 3 DIN 4109 Schallschutz im Hochbau, November t3.docx

17 8 Anhang Einzelpunktberechnung Schiene und Ausweisung der Lärmpegelbereiche Anlage 1 3 Lärmkarten: Schienenlärm tags Karte 1 Schienenlärm nachts Karte 2 Lärmpegelbereiche Karte 3 Anmerkung zu den Ergebnistabellen und Karten: Die Angaben und die Koordinaten stellen Mittelwerte dar, tatsächlich wurden die Flächen und Linienschallquellen in eine Vielzahl einzelner Punktschallquellen unterteilt. 961 t3.docx

18 Bebauungsplan "Industriestraße/Entensee, Teilplan 1" Haßloch (Pfalz) - Einzelpunktberechnung Schiene Anlage 1 Spalte Richtung Pegel Prognose LrN Lärmpegelbereich Lüfter Beschreibung Himmelsrichtung der Gebäudeseite Beurteilungspegel Prognose (T)ag/(N)acht Grenzwertüberschreitung (T)ag/(N)acht Lärmpegelbereich notwendig, falls Schlafräume hier (bez. auf Fassade & Stockwerk) vorgesehen SoundPLAN 7.0

19 Bebauungsplan "Industriestraße/Entensee, Teilplan 1" Haßloch (Pfalz) - Einzelpunktberechnung Schiene Anlage 2 Pegel Prognose OW-Überschreitung Richtung Stockwerk LrT LrN LrT LrN Lärmpegelbereich Lüfter [db(a)] [db(a)] Planung - A WA Grenzwert tags / nachts 55 / 45 in db(a) N EG I x N 1.OG II x N 2.OG II x N 3.OG II x O EG II x O 1.OG II x O 2.OG II x O 3.OG II x S EG I - S 1.OG I - S 2.OG I - S 3.OG I x W EG I - W 1.OG I - W 2.OG I x W 3.OG II x Planung - B WA Grenzwert tags / nachts 55 / 45 in db(a) N EG II x N 1.OG II x N 2.OG II x N 3.OG III x O EG I - O 1.OG I - O 2.OG I - O 3.OG II x S EG I - S 1.OG I - S 2.OG I - S 3.OG I x W EG II x W 1.OG II x W 2.OG II x W 3.OG III x Planung - C WA Grenzwert tags / nachts 55 / 45 in db(a) N EG I - N 1.OG I - N 2.OG I x N 3.OG II x O EG I - O 1.OG I - O 2.OG I x O 3.OG II x S EG I - S 1.OG I - S 2.OG I - S 3.OG I - W EG I - SoundPLAN 7.0

20 Bebauungsplan "Industriestraße/Entensee, Teilplan 1" Haßloch (Pfalz) - Einzelpunktberechnung Schiene Anlage 3 Pegel Prognose OW-Überschreitung Richtung Stockwerk LrT LrN LrT LrN Lärmpegelbereich Lüfter [db(a)] [db(a)] W 1.OG I - W 2.OG I - W 3.OG II x Planung - D WA Grenzwert tags / nachts 55 / 45 in db(a) N EG I - N 1.OG I - N 2.OG I x N 3.OG II x O EG I - O 1.OG I - O 2.OG I - O 3.OG I - S EG I - S 1.OG I - S 2.OG I - S 3.OG I - W EG I x W 1.OG II x W 2.OG II x W 3.OG II x Planung - Verwaltung MI Grenzwert tags / nachts 60 / 50 in db(a) N EG IV x N 1.OG IV x N 2.OG IV x O EG III x O 1.OG IV x O 2.OG IV x S EG I - S 1.OG I x S 2.OG II x W EG III x W 1.OG III x W 2.OG III x SoundPLAN 7.0

21 Bebauungsplan "Industriestraße/Entensee, Teilplan 1" Haßloch (Rheinland-Pfalz) Karte 1 Bahnhofstraße Industriestraße Verw. B D A C Anilinstraße Pegelverteilung tags (6-22 Uhr) Schienenverkehr Rechenhöhe 10 m ü. Gel. Stand Legende Emission Schiene Planung Umliegende Bebauung Immissionsort Maßstab 1: , ,5 30 m Pegelwerte tags in db(a) <= < <= < <= < <= < <= < <= < <= < <= < <= < 0 0 OW WA MI / MK Anmerkung: Die Lärmkarte kann nur eingeschränkt mit der Einzelpunktberechnung verglichen werden, aufgrund unterschiedlicher Rechenhöhen, Reflexionen, etc Ingenieurbüro für Umweltakustik

22 Bebauungsplan "Industriestraße/Entensee, Teilplan 1" Haßloch (Rheinland-Pfalz) Karte 2 Bahnhofstraße Industriestraße Verw. B D A C Anilinstraße Pegelverteilung nachts (22-6 Uhr) Schienenverkehr Rechenhöhe 10 m ü. Gel. Stand Legende Emission Schiene Planung Umliegende Bebauung Immissionsort Maßstab 1: , ,5 30 m Pegelwerte nachts in db(a) <= < <= < <= < <= < <= < <= < <= < <= < <= < 0 0 OW WA MI / MK Anmerkung: Die Lärmkarte kann nur eingeschränkt mit der Einzelpunktberechnung verglichen werden, aufgrund unterschiedlicher Rechenhöhen, Reflexionen, etc Ingenieurbüro für Umweltakustik

23 Bebauungsplan "Industriestraße/Entensee, Teilplan 1" Haßloch (Rheinland-Pfalz) Karte 3 Lärmpegelbereiche DIN 4109 Pegelverteilung durch den Schienenverkehr Rechenhöhe 10 m ü. Gel. Stand Bahnhofstraße Industriestraße Verw. B D A C Anilinstraße Legende Immissionsort Umliegende Bebauung Planung Emission Schiene Maßstab 1: , ,5 30 m Lärmpegelbereich I <= II < <= III< <= IV< <= V< <= VI< <= VII < 0 0 Anmerkung: Die Lärmkarte kann nur eingeschränkt mit der Einzelpunktberechnung verglichen werden, aufgrund unterschiedlicher Rechenhöhen, Reflexionen, etc Ingenieurbüro für Umweltakustik