Keywords Granulocytes, Phagocytes, prim immunodeficiencies, innate immunesystem

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Keywords Granulocytes, Phagocytes, prim immunodeficiencies, innate immunesystem"

Transkript

1 160 Immundefekte 2008 Schattauer GmbH Uwe Wintergerst, Anita Rack, Johannes G. Liese, Bernd H. Belohradsky Kinderklinik derludwig-maximilians-universität im Dr. von Haunerschen Kinderspital, München (Direktor:Prof. Dr. med. D. Reinhardt) Schlüsselwörter Granulozyten, Phagozyten primäre Immundefekte, angeborenes Immunsystem Zusammenfassung Hereditäre Störungen dergranulozyten betreffen das angeboreneimmunsystem ( innateimmunity ). Sie lassensich in Erkrankungen mit quantitativer Reduktion und funktionellen Störungen der Granulozyten/Phagozyten einteilen. Sie können fernerisoliert oderals Begleitsymptom weiterer Störungen auftreten. PathogenetischsindMutationen in so unterschiedlichen Molekülen wie Enzymen, Transkriptionsfaktoren, Adhäsionsproteinen und Strukturproteinen ursächlich beteiligt. Der folgende Übersichtsartikel stellt die Krankheitsbilder schwere kongenitale Neutropenie, zyklische Neutropenie, Shwachman-Diamond-Syndrom,Glykogenose Ib, Chediak-Higashi-Syndrom, Dyskeratosiscongenita, Knorpel-Haar-Hypoplasie, Leukozytenadhäsionsdefekte I-III, ß-Actin-Defizienz, RAC-2-Defizienz, spezifischer Granula-Defekt, Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase sowie chronischegranulomatose vor. Keywords Granulocytes, Phagocytes, prim immunodeficiencies, innate immunesystem Summary Hereditary defectsof granulocytesare defectsof the innate immune system. They can be classified as quantitative or qualitative deficiencies andcan present as asingle defector as part of asyndrome.pathogeneticallymutationsinsuch different molecules like enzymes, transcriptional factors, adhesion proteines or structural proteins are involved. This review deals with severe congenital neutropenia, cyclic neutropenia, Shwachman-Diamondsyndrome, glycogenosis Ib, Chediak-Higashi syndrome,dyskeratosis congenita, Cartilage-hair hypoplasia, leukocyte adhesion deficiency I-III, ß-actin deficiency, RAC-2 deficiency, specific granule deficiency, glucose-6-phosphate dehydrogenase deficiency, andchronic granulomatous disease. Defects of granulocytes Kinder-und Jugendmedizin 2008; 8: Die Patienten leiden von Geburt an an schweren, rezidivierenden bakteriellen Infektionen. Eshandelt sich meistensumabszesse, orale Ulzera, Pneumonien und Omphalitis. Unbehandelt versterben die meistenkinder indenerstenlebensjahren. SCN wird auch alsein präleukämisches Syndrom angesehen,weil eingrößererteil der PatientenimweiterenVerlauf einmyelodysplastisches Syndrom bzw. eine akute myeloische Leukämie entwickelt (98). Ca. 80% entwickeln zuvor einemutation im G-CSF-Rezeptor. SCN-Patienten haben eine persistierende schwere Neutropenie (<500 Zellen/µl). Beim diagnostischen Vorgehen sollte zunächst die wesentlich häufigere Autoimmunneutropenie durch Bestimmung von antineutrophilen Antikörpern ausgeschlossen werden. Findensichkeine neutrophilen Antikörper, ist eine Knochenmarkuntersuchung angezeigt. Bei SCN wird ein Maturationsarrest auf Ebene der Promyelozyten gefunden. Die molekulargenetische Analyse kann dentyp genauer einordnen(109). Störungen der Granulozyten betreffen das angeborene Immunsystem ( innate immunity ). Sie lassen sich in Erkrankungenmit quantitativerreduktion und funktionellen Störungender Granulozyten/Phagozyten einteilen (Tab.1). Schwere kongenitale Neutropenie Die schwere kongenitale Neutropenie(SCN) ist ein angeborener Immundefekt mit einer Häufigkeit von 1 2 Fällen pro /Jahr.Diese Erkrankung ist charakterisiert durch früh einsetzende, bakterielle Infektionen bei persistierender schwerer Neutropenie(<200 Zellen/µl) (98, 109). Bisher wurden mehrere Gendefekte gefunden. Etwa die Hälfte der autosomal-dominanten und sporadischen Formen sind durch Mutationen im Neutrophilen-Elastase-Gen (Ela2) bedingt (109). Bei der autosomal-rezessiven Form wurden Mutationen im HAX1-Gen (52) gefunden. Eine X-gebundene Form ist durch eine konstitutive Überaktivierung im Wiskott-Aldrich-Gen(WAS) verursacht(22).die Neutrophilen-Elastase ist an der Synthese der Promyelozyten und das HAX1 an der Kontrolle der Apoptose beteiligt derwahl ist die Gabe von rekombinantemgranulozytenstimulierendemfaktor (G-CSF). Die Dosis sollte so gewählt werden, dass 24 h nach GabedieGranulozytenzahl >1500 bis 5000 Zellen/µl beträgt. Man beginnt mit 5µg/kg KG/Tag. Unter G-CSF reduziert sich die Zahl neuer Infektionensignifikant (109). Eine Stammzelltransplantation ist bei Patienten mit Mutationen im G-CSF-Rezeptor angezeigt, die nicht auf G-CSF ansprechen oder unter G-CSF ein myelodysplastisches Syndrom bzw. eine akute Leukämie entwickeln (56). Alle Patienten mit SCN sollten mindestens alle 6 Monate klinisch untersucht und alle 3 Monate sollte ein komplettes Blutbild durchgeführt werden(109). Eingegangen: 10. Dezember2007; angenommen: 17. Dezember2007

2 161 ZyklischeNeutropenie Diezyklische Neutropenie (CN)ist einseltener Immundefekt mit einer Frequenz von 1/ /Jahr,charakterisiert durcheine alle 3Wochen wiederkehrende und für 3 6 Tage dauernde Neutropenie (18). Die zyklische Neutropenie ist durch eine abnorme Regulation früher hämatopoetischer Vorläuferzellen bedingt. Häufig werden MutationenimEla2-Gen nachgewiesen (19). Die Patienten sind normalerweise in der Phase zwischen den Neutropenien symptomfrei, leidenaberwährend derneutropeniehäufig an Fieber, oralen Ulzera, Gingivitis, AbszessenoderSepsis(26, 87). Um den zyklischen Verlauf der Neutrophilenzahl zuerfassen, muss über 6Wochen zweimal wöchentlich ein Differenzialblutbild angefertigt werden. DieKnochenmarkuntersuchung zeigt in Phasen der Neutropenieeinen Reifungsstop auf der Ebenefrüher Vorläuferzellen(Promyelozyten) (26). Ca. 10% der Patienten mit zyklischer Neutropenie erleiden lebensbedrohliche Infektionen. Bei schwerem klinischem Verlauf ist eine mit G-CSF angezeigt (18). Shwachman-Diamond- Syndrom Tab. 1 Erkrankung Angeborene Störungen der Granulozytenzahl und -funktion quantitativedefekte schwere kongenitale Neutropenie (Kostmann-Syndrom) zyklischeneutropenie Shwachman-Diamond-Syndrom Glykogenose Ib Chediak-Higashi-Syndrom Dyskeratosis congenita Knorpel-Haar-Hypoplasie qualitativedefekte Leukozytenadhäsionsdefekte I-III ß-Actin-Defizienz RAC-2-Defizienz spezifischer Granula-Defekt Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase chronische Granulomatose Das Shwachman-Diamond-Syndrom (SDS) umfasst eine exokrine Pankreasinsuffizienz, eine Knochenmarkhypoplasie und eine metaphysäre Chondrodysplasie (97). Die Erkrankung ist durch Mutationen imsbds-gen bedingt (96), dessen Funktion derzeit noch nicht genügend verstanden wird. Vermutlich ist das entsprechende Protein an der Regulation der Ribosomen, der Chromatintranskription und der Modulation von Apoptose beteiligt (83, 102). pathophysiologische Störung Patienten mit Shwachman-Diamond-Syndrom leiden aufgrund der Pankreasinsuffizienz angedeihstörungen mit übelriechenden Stühlen, Wachstumsretardierung und einer persistierenden bzw. intermittierenden Neutropenie mit rezidivierender Otitis media, Sepsis und Pneumonie. Während sich die PankreasinsuffizienzimVerlauf bessern kann, entwickeln die Patienten etwa nach dem4.lebensjahrhäufigeine Anämie und/ oder Thrombozytopenie. Bei ca. 10% der Patienten treten ein myelodysplastisches Syndrom und/oder eine akute myeloische Leukämieauf (36, 97). Ausreifungsstörung der Granulozyten zyklische Ausreifungsstörung Pankreasinsuffizienz, Neutropenie Glykogenspeicherung, Neutropenie fehlende NK-, T-Zellzytotoxizität aufgrund einer Sekretionsstörung von Granula Dyskerin, Telomerase RNA-Verdauung Adhäsionsmolekül CD18 (LAD-I), Fucosylierungsstörung (LAD-II), Aktivierungsstörung der Integrine (LAD-III) Actinpolymerisation, Migration Migration, fehlende Sauerstoffradikalproduktion fehlende Bildung von Granula fehlender respiratorischer Burst, Hämolyse fehlende Sauerstoffradikalproduktion Gendefekt Ela-2, HAX-1 Ela-2 SBDS-Gen Glukose-6-Phosphatase LYST DKC1,TERC RMRP CD18-Molekül,GDP-Transporter (LAD-II) ß-Actin-Gen RAC-2 CEBPe Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase, NADPH-Oxidase intakt Defekt der NADPH-Oxidase 4Formen: CYBB, CYBA, NCF-1, NCF-2 DerVerdacht auf ein Shwachman-Diamond- Syndrom sollte sich ergeben bei der Kombination einer Pankreasinsuffizenz, Minderwuchs und Knochenmarkversagen wie z. B. einer Neutropenie oder Thrombozytopenie. Im abdominellen Ultraschall zeigt sich das Pankreas echoreich( weißes Pankreas ).Für die Bestätigung der Pankreasinsuffizienz sollte eine 72-Stunden-Stuhlsammlung mit Fettbestimmung und Messung von Serumtrypsinogendurchgeführtwerden. Die Chemotaxis der Neutrophilen ist reduziert. Wegen der Blutbildveränderungen ist eine Knochenmarkuntersuchung mit Zytogenetikindiziert (Ausschluss vonfanconi-anämie und Chromosomenbruchsyndromen). Die kann durch eine molekulargenetische Analyse des SBDS-Gens gesichert werden. Ein fehlender Nachweis einer Mutation schließt die jedochnicht aus. Kinder-und Jugendmedizin 3/2008

3 162 Wintergerstetal. Bei Vorliegen einer Pankreasinsuffizienz sollten zunächst Pankreasenzyme substituiertund die Neutropenie im Falle rezidivierender Infektionen mit G-CSF behandelt werden. Patientenmit Panzytopenie,myelodysplastischem Syndrom (MDS) oder akuter myeloischer Leukämie sollten einer Knochenmarktransplantation zugeführt werden. Die akute Überlebensrate nach Transplantation beträgt allerdings derzeit nur ca % (14, 97). Glykogenose Ib Die Glykogenose 1bist bedingt durch einen Defekt in der Glukose-6-Phosphat-Translokase, die für den Transport von Glukose- 6-Phosphatindas endoplasmatische Retikulum essenziell ist. Hierdurch ist, ähnlich der Glykogenose Ia, die Freisetzung von Glukose aus der Zelle gestört. DiesesTransportsystem ist besonders für Neutrophile wichtig. Die Glykogenose 1b ist gekennzeichnet durch Hypoglykämien, Hepatomegalie, Wachstumsretardierung und Neutropenie mit rezidivierenden bakteriellen Infektionen. Die kann beivorliegen einer Hepatomegalie, Hypoglykämie, die sich nicht auf Glukagon bessert, Hyperlipidämie, erhöhtem Laktat und Neutropenie vermutet werden. Eine definitive kann einerseits durch die fehlende Aktivität der Glukose- 6-Phosphat-Translokase im Lebergewebe oder molekulargenetisch durch eine Mutationsanalyse desgensgestellt werden. DieHypoglykämien müssen durch intermittierende oder kontinuierliche Zufuhr ungekochter Stärke behandelt werden. Je nach Schwere der Neutropenie ist eine mit G-CSF indiziert. Chediak-Higashi-Syndrom Das Chediak-Higashi-Syndrom (CHS) ist eine seltene autosomal-rezessive Krankheitsentität, bestehend aus Hypopigmentierung, schwerem Immundefekt besonders der NK-Zellen, Blutungsneigung und neurologischen Störungen mit Riesengranula in allen granulierten Körperzellen. (15, 44). Das bei CHS defekte CHS-Protein ist vermutlich an der Steuerung intrazellulärer Membranfusionen beteiligt und wird von dem auf Chromosom 1q42-q43 gelegenen Gen LYST kodiert(75). Aufgrund des ubiquitärenvorkommens dieser lysosomalen Störung invielen unterschiedlichen Körperzellen tritt eine Vielzahl von Symptomen auf. Kennzeichnend ist eine Hypopigmentierung von Haut und Haaren mit Variabilität zwischen milder Ausprägung und totalem Albinismus (99). Ist auch die Iris betroffen, können damit Lichtempfindlichkeit, Nystagmus und Sehschwäche einhergehen (86).Die Kinderleidenanhäufigen, oft schwereninfektionenv.a.der Haut unddes Zahnfleisches, mit Staphylo-und Streptokokken, Blutungs- und Hämatomneigung aufgrund gestörter Plättchenfunktion(13) und neurologischen Symptomen wie Krampfanfällen, mentaler Retardierung, Hirnnervenparesen und progressiverperiphererneuropathie mit Muskelschwäche(71). Bei 85% der Patienten tritt im Verlauf einesogenannte akzelerierte lymphoproliferative Phase mit Panzytopenie, Blutungsneigung,lymphohistiozytären Infiltraten (Knochenmark, Lymphknoten, Milz, Leber, Lunge), Fieber, Ikterus, Lymphadenopathie, Hepatosplenomegalie und Gingivitis ein (9). Liegt eine mildere Verlaufsform vor (10 15%), kann das Erwachsenenalter erreicht werden, viele Patienten sterben jedoch im ersten Lebensjahrzehnt. Die Leukozyten, teilweise auch die Thrombozyten, in peripherem Blut und Knochenmark enthalten typischerweise PAS-positive Riesengranula,die rote Reihe ist meist ausgenommen. Während die Phagozytose intakt ist, sind die NK- und T-Zell-Zytotoxizität durchreduzierte intrazelluläre Lyse aufgrund von gestörter Enzymsekretion aus den Riesengranula herabgesetzt unddie Chemotaxis ist vermindert (101). Die Mikroskopie von Haut oder Haarschaft zeigt Riesenmelanozyten mit Reifungsstörung und Fibroblasten mit großengranula. Im CT oder MRT könneneine diffuse Hirn- und Rückenmarksatrophie auffallen (6), weiterhin kann es zu verminderter Nervenleitgeschwindigkeit und neurogener Muskelatrophie sowie zu Riesengranula in Schwann- und Muskelzellen kommen. Aufgrund seiner enormen Größe ist die Analyse des LYST-Gens bisher nur im Rahmen von Forschungsprojekten möglich, erlaubt jedoch eine grobe Genotyp-Phänotyp- Korrelationmit Null-Mutationen, die meist zu schwerer, und Missense-Mutationen, die zu milderer klinischer Ausprägung führen(49). ZurPränataldiagnostikkanndie aus fetalen Blut-,Haarzellen oder Amnionzellen mikroskopiert gestellt werden(25). Bisher gibt es keine spezifische und die Langzeitprognose unbehandelter Patienten ist schlecht. Die einzige kurative Möglichkeit hinsichtlich des Immundefekts und der Verhinderung der akzelerierten Phase bietet dieknochenmarktransplantation (41).Letztereist auch nochinder akzelerierten Phase wirksam, während eine Chemotherapie nur temporärwirksam ist. Die Haut- und neurologischen Symptome werden von einer Knochenmarktransplantation allerdingsnicht beeinflusst.letzterekönnen eventuell durch Kortikosteroide aufgehalten werden(33). BeiakutenInfektionenkanndie Neutropenie durch die Substitution vongranulozytenstimulierendem Faktor (G-CSF) positiv beeinflusst werden (5). Akute Infektionen müssen aggressiv und frühzeitig behandelt werden. Eine Gentherapie ist bisher nicht verfügbar.

4 163 Dyskeratosiscongenita Die Dyskeratosis congenita(dc) ist eine Multisystemerkrankung mit einer Prävalenz von 1: /Jahr. Es besteht eine ausgeprägte klinische und genetische Heterogenität. Die X-chromosomale Form beruht aufmutationen im DKC1-Gen (Xq28), das für das Protein Dyskerin kodiert und in den Nukleoli aller Körperzellen vorliegt (42). Bei Patienten mit autosomal-dominantem Erbgang und milderem Verlauf wurden Mutationen im TERC- Gen (Chromosom 3q) gefunden (105), die in reduzierter Telomerase-Aktivität resultieren undinfolgendengenerationendurchprogressive Verkürzung der Telomere zu erschwerter Krankheitsausprägung führen. DC ist charakterisiert durch die mukokutane Symptomtrias aus abnormaler Hautpigmentierung, Nageldystrophie und Leukoplakie.Daneben wurdenveränderungen der Zähne, der Augen, des Gastrointestinal-, Genitourinal- und Skelettsystems sowie neurologischestörungenbeschrieben(24). Limitierend sind pulmonale Komplikationen aufgrund eines schweren T-, B- und NK-Immundefekts und eines Knochenmarkversagens sowie maligner Entartung. Dies sind Kennzeichen der neonatalen Form, die Hoyeraal-Hreidarsson-Syndrom genannt wird (46, 47). Die wird klinisch gestellt. BeiVerdacht ist eine molekulargenetische Untersuchung indiziert(mutation im DKC-TERC- 1-Gen). Differenzialdiagnostisch zum Knochenmarksversagen sind eine aplastische Anämie, ein myelodysplastisches Syndrom und eine Fanconi-Anämie auszuschließen. Eine Pränataldiagnose ist möglich. Hautpflege,Sonnenschutz und Mundhygiene sowie die Vermeidung von Zigarettenrauch undalkohol sind die Grundpfeiler der. Die Blutbildung kann durch Oxymetholon, G-CSF und Erythropoetin angeregt werden. Durch Stammzelltransplantationkannzwar dasknochenmarkversagen behandelt werden, die Patienten sterbenaberhäufigwenige Jahrespäter an Gefäßkomlikationen und Infektionen (53, 112, ). Knorpel-Haar-Hypoplasie Die Knorpel-Haar-Hypoplasie (CHH) ist eine autosomal-rezessive Chondrodysplasie mit Immundefekt.Zugrunde liegt der Defekt einer Endoribonuklease,kodiert vom RMRP- Gen auf Chromosom 9p12. Das Enzym verdaut RNAin der mitochondrialen DNA-Synthese und prä-rrna im Nukleolus (88). Die Erkrankung umfasst Kleinwuchs (70%), Haarhypoplasie, Immundefekt mit Anfälligkeit für virale, bakterielleund Pilzinfektionen mit rezidivierendenatemwegsinfektionen (ca. 60%), chronischer Sinusitis und Diarrhö, hypoplastische Anämie (80%), Assoziation mit M. Hirschsprung (7%), gestörte Spermatogenese, dysproportionierte, kurze Extremitäten, Skoliose (21%), Lendenlordose(85%), dünnes, lichteshaar sowiegelenklaxizität oder-streckhemmung (65, 63). Neben pulmonalen Infektionen sind Non-Hodgkin-Lymphome lebenslimitierend(64). Die basiert auf dem klinischen Phänotyp. Daneben finden sich eine moderate Lymphopenie und bei ca. 60% der Patienten eine eingeschränkte Lymphozytenantwort auf Mitogenstimulation bei zugrunde liegendem T-Zelldefekt. Die Immunglobulinspiegelsind normal.die Mutationsanalyse des RMRP-Gens sichert die und ermöglicht einepränataldiagnose. IndenerstenLebensjahrenkönnenbei mildemphänotyp zunächst symptomatisch antibiotische und antivirale Medikamente sowie Erythrozytenkonzentrate eingesetzt werden. Aufgrund des90-fach erhöhtenrisikosfüreinnon-hodgkin-lymphom sollte eine Stammzelltransplantation erwogen werden. Diese behebt allerdings nicht die skelettalen Veränderungen und die Aganglionose (10). Erythropoetin und Wachstumshormon sind wirkungslos,lebendimpfungen kontraindiziert. Die Aganglionose mussoperativbehandelt werden. ß-Actin-Defizienz Die β-actin-defizienz ist wie die RAG- 2-Defizienz eine Leukozytenmigrationsstörung. Sie führt zu einer gestörten Actinpolymerisation von Neutrophilen durch eine Mutation im nicht-myofibrillären β-actin-gen (ACTB)(78). Die Patienten leiden anwiederkehrenden bakteriellen und mykotischen Infektionen, an mentaler Retardierung und Photosensitivität (77). Die Chemotaxis und Phagozytose sind erheblich eingeschränkt, ebenso die Polymerisation von Actinmonomeren; die CD18- und CD15A-Expression sind normal. Die kanndurcheine MutationsanalysedesACTB-Gens gestellt werden. Die Knochenmarktransplantation ist die derzeit einzige Form der kurativen. Bei Fehlen eines geeigneten Spenders sollte eine Antibiotika-Dauerprophylaxe (z.b.cotrimoxazol) verabreicht werden. Kinder-und Jugendmedizin 3/2008

5 164 Wintergerstetal. Im Blutausstrich sind zweigelappte Granulozytenpathognomonisch.Die Chemotaxis istdeutlich eingeschränkt und elektronenmikroskopisch ist die Anzahl spezifischer Granula signifikantreduziert.währendimspeichelnormale Mengen Laktoferrin und Transcobalamin-1 vorkommen, fehlendiesebeiden Moleküle im Plasma und in den Neutrophilen. Die Erkrankung kann durch eine molekulargenetische Analyse des CEBPε-Gens bestätigt werden. RAC-2-Defizienz Die RAC-2-Defizienz bedingt eine Leukozytenmigrationsstörung. Ähnlich den Leukozytenadhäsionsproteindefekten (LAD I-III) und der β-actin-defizienz kommt es am Ort der Infektion nicht zur Eiterbildung (1). RAC-2 ist einerseits eine Komponente der granulozytären NADPH-Oxidase (Abb. 1), weshalb bei Fehlen von RAC-2 die Bildung reaktiver Sauerstoffradikale gestört ist (2). Andererseits ist RAC-2 als Rho-GTPase wichtig für die Expression von L-Selektin und F-Actin. Mutationen in RAC-2 führen zur Störung der Actinpolymerisation und der Chemotaxis (77). Das klinische Erscheinungsbild ähnelt Patientenmit LAD-I(89). Die CD18-Expression ist normal, die Chemotaxis gegen das Peptid FMLP oder den Komplementfaktor C5A ist vermindert, ebenso die Bildung von Sauerstoffradikalen nach Stimulierung mit FMLP (89). Die erfordert dennachweis derwiederherstellung der Oxidaseaktivität ineinem zellfreien System nach Hinzugabe von gereinigtem RAC-2. Schwere Infektionen müssen frühzeitig mit Antibiotika und eventuell mit Granulozytentransfusionen behandelt werden. Eine Heilung ist nur durch Stammzelltransplantation möglich(89). SpezifischerGranuladefekt Der spezifische Granuladefekt ist eine äußerst seltene Erkrankung, die zu einer gestörten Chemotaxis und verminderten Hochregulierung von Toll-like-Rezeptoren führt. Hierdurch kommt es zu einer erhöhten Empfänglichkeit für bakterielle Infektionen.DieErkrankung ist bedingt durch eine Mutation in einem myelopoetischen Transkriptionsfaktor (CEBPε) (54). Die Patienten leiden an ulzerativen und nekrotischen Läsionen der Haut-und Schleimhäute bedingt durch Staphylococcus aureus und/oder Pseudomonas aeruginosa. Abb. 1 Funktion der NADPH- Oxidase Durch eine Antibiotika-Dauerprophylaxe kann die Infektionsfrequenz deutlich gesenkt werden. Bei akuten Infektionen solltenantibiotika gegeben werden, die Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa und Klebsiella-Spezies umfassen. Leukozytenadhäsionsproteindefekte(LAD I III) Leukozytenadhäsionsproteindefekte sind seltene Immundefekte mit einer Inzidenz von ca. 1/ Einwohner/Jahr. Sie sind gekennzeichnet durch Defekte der neutrophilen Adhäsion ander Gefäßwand, wodurch neutrophile Granulozyten nicht anden Ort der Infektion wandern können (67). Ätiologisch werden sie in drei Formen eingeteilt (79): LAD-Iist gekennzeichnet durcheinedefekte β-kette (CD18) eines Integrins, das an die endothelialen Rezptoren ICAM-1 bzw. ICAM-2 bindet, um das Gefäßsystemverlassen zu können. LADTyp II ist durcheine fehlendefucosylierung von Selektinen, die für das Rolling der Granulozyten ander Gefäßwand wichtig sind, gekennzeichnet (27). Aufgrund dieses Fucosylierungsdefektes wird LAD-II auch als Congenital Disorders of Glycosylation (CDG TypIIc)klassifiziert(59, 61, 110). LADTyp III wurde kürzlich beschrieben als Aktivierungsdefekt von Integrinen. Im Gegensatz zu LAD-I ist die Expression von CD18 normal. LAD-III ist durch eine Fehlfunktion des Moleküls RAP-1, einer regulatorischen GPTase,bedingt (51).

6 165 LAD-Iund LAD-III sind häufig durcheine verzögerte Ablösung des Nabelstumpfes mit gleichzeitig bestehender Omphalitis charakterisiert.normalerweise fällt der Nabelstumpf zwischen dem 3. und 45.Tag, im Mittel nach 10 Tagen, ab. Ferner sind wiederkehrende bakterielle Infektionen der Haut, Periodontitis und Abszesse mit fehlender Eiterformation charakteristisch (26). Bei LAD-II sind die Infektionen im Allgemeinen weniger schwer als bei LAD-I. Die Eiterbildung ist beeinträchtigt, aber nicht fehlend und die Infektionen sind in der Regel nicht lebensbedrohlich. Allerdings entwickelt sich bei Patienten mit LAD II rasch eine schwere psychomentale Retardierung mit Mikrozephalie und kortikaler Atrophie, wenn die (s. u.) nicht frühzeitig eingeleitet wird (29). Frühe bakterielle Infektionen, besonders Omphalitis mit fehlender Eiterbildung und ausgeprägter Neutrophilie (zwischen bis /µl), sollten zu derverdachtsdiagnoselad führen. LAD-I ist gekennzeichnetdurchein Fehlen oder eine signifikante Verminderung voncd18 undcd11.inder schwerenform ist CD18 auf 1 2% verglichen zu normalen Tageskontrollen vermindert. Patienten mit einem CD18-Gehalt von 2 30% zeigen einenmilderenphänotyp (67). LAD-II kann bei Patienten mit mentaler Retardierung, Neutrophilie und Infektionsneigung vermutet werden. Hinweise geben die sogenannte Bombay-Blutgruppe (Hämoglobin H)und die fehlende Expression von SLEX (CD15A). Eine Bestätigung der gelingt durch die molekulare Analyse des GDP-Fucose-Transporter- Gens (32, 59). LAD-III benötigt den Nachweis einer gestörten Integrinaktivierung in einemspeziallabor. Bei allen LADs sollten Infektionen sofort und adäquat mit Antibiotika behandelt werden. Die Transfusion G-CSF-stimulierter Granulozyten kann im Akutfall lebensrettend sein. Für die schwere Form von LAD-I und -III ist die einzige kurative derzeit die Stammzelltransplantation (103). Hierbei legen neue Daten nahe, dass mit non-myeloablativen Konditionierungsregimen die Überlebensrate gesteigert werden kann (85). Die Genersatztherapie ist derzeit noch keine klinische Option, aberimtierversuch durchaus Erfolgversprechend(7, 8). Bei leichteren Formen (CD18 >2%) reichen oft eine antibiotische Dauerprophylaxe mit z. B. Cotrimoxazol und gutezahnhygiene aus. BeiLAD-II ist eine antibiotischedauerprophylaxe zur Verhinderung von Infektionen oft ausreichend. Bei einigen Patienten konnte durchfrühzeitige Supplementierung von L-Fucose(Kaden BiochemicalsGmbH, Hamburg) eine dramatische Verbesserung erzieltwerden(28, 29, 69). Glukose-6-Phosphat- Dehydrogenase-Defizienz (G6PD) Die Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase- Defizienz ist bedingt durch Mutationen im G6-PD-Gen (12). Normalerweise führt die Defizienz dieses Enzyms zu intermittierenden Hämolysen, daerythrozyten aufgrund ihrer fehlenden Mitochondrien ammeisten auf dieses Enzym angewiesen sind. Ist die Mutation so schwer, dass die Restaktivität unter 5%liegt, kann auch die Sauerstoffradikalproduktion beeinträchtigtsein(4, 17, 37, 104). Bei Beeinträchtigung des respiratorischen Burst ist dieklinischesymptomatik ähnlich der chronischen Granulomatose mit rezidivierenden Abszessen innerer Organe, schweren Pneumonien zusätzlich zu den ZeicheneinerhämolytischenAnämie (37). Die Kombination einer hämolytischen Anämie mit einem pathologischen Dihydrorhodamin-Test unter1% istrichtungsgweisend. Die Bestimmung der Glukose-6-Phosphat- Dehydrogenaseaktivität in Erythrozyten und Leukozyten bestätigt die (11). DieInfektionenerfordern eine symptomatische Behandlung von Infektionen und Hämolyse. Als ultima ratio kommt eine Stammzelltransplantation in Betracht. Chronische Granulomatose Die chronische Granulomatose ist eine genetisch bedingte Störung der Sauerstoffradikalbildung vonphagozyten (89) miteiner Häufigkeit von ca. 1: Geburten. Den Phagozyten fehlt die Fähigkeit insbesondere Katalase-positive Bakterien (z. B. Staphylococcus aureus) und Pilze (z. B. Aspergillus spp.) abzutöten (89). Katalasenegative Mikroorganismen hingegen, die eine Netto-Produktion reaktiver Sauerstoffradikale haben, tragen nach Phagozytosezu ihrem eigenen Absterben bei. Infektionen mitdiesen Erregern tretenbei Patientenmit CGD nicht gehäuft auf. Neben der gesteigerten Empfänglichkeit gegenüber Infektionen leiden Patienten mit CGD häufig auch an inflammatorischen Erkrankungen wie chronischen Darmentzündungen (Crohn-likedisease),Lupus-ähnlichen Syndromen, Lungenfibrose sowie Erkrankungen durch die Bildung von Granulomen in lumenhaltigen Organen (z. B.Bronchien, Magenausgang,Ureteren) (55). Ätiologie Der Enzym-Defekt liegt in der NADPH- Oxidase, die den respiratory burst, d.h. diebildung reaktiver Sauerstoffradikale,katalysiert. DiesesEnzym isteinkomplexaus mindestens 7Proteinen (Abb. 1). Das En-

7 166 Wintergerstetal. Tab. 2 Komponente gp91phox p22phox Klassifikation der chronischen Granulomatose(89) Genlocus Xp p24 p47phox 07q11.23 p67phox 01q25 Benennung X91 o X91- X91- X91+ A22 o A22+ A47 o A67 o NBT-Score 00% % (schwach gefärbt) 05 10% 00% 00% 00% 00 1% 00 1% O 2 -Produktion (% von normal) 0% 3 30% 5 10% 0% 0% 0% 0 1% 0 1% Cytochrom b(% vonnormal) 000% % % 100% 000% 100% 100% 100% Molekulargewicht und dem Suffix phox (Phagozyten-Oxidase) bezeichnet werden (gp91phox, p22phox, p47phox, p67phox), konnten bisher mit dem Krankheitsbild der CGD assoziiertwerden (Tab.2). Wenn eines dieser 4Proteinenichtkorrektgebildet wird, kommt es zu einem Funktionsverlust der NADPH-Oxidase. Mutationen in gp91phox verursachendie X-gebundene Form und betreffen etwa 65% aller Erkrankten. Etwa 25% werden durch Mutationen in p47phox und je 5% in p67phox und p22phox beobachtet (89,111). Abb. 2 Röntgen-Thorax- Aufnahme eines Patienten mit invasiver Aspergillose (mit freundlicher Genehmigung vonprof. Schneider, UniversitätMünchen) Pathogenese Die Granulozyten und Makrophagen von Patienten mit CGD sind morphologisch intakt undkönnenbakterienund Pilzenormal phagozytieren. Durch die fehlende bzw. stark verminderte Bildung reaktiver Sauerstoffradikale können Katalase-positive Mikroorganismen nicht abgetötet werden. Durch die ungestörte Vermehrung der Erreger gehen die Granulozyten zugrunde und die Erregerwerdenerneutfrei, um vonweiterengranulozytenphagozytiertzuwerden. Um diese zerfallenden Granulozyten bildet sich sekundär ein Wall von Lymphozyten und Histiozyten, die Granulomebildenund der Erkrankung ihren Namen geben. Die Bildung von Granulomen scheint im Alter zuzunehmen (57). zym wird über Bindung von Bakterien oder Pilzen an Toll-like-Rezeptoren aktiviert (114), wobei die zytosolischen Komponentenp47phox, p67phox und GTPase Rac und RapA1nach Phosphorylierungandas membranständige Flavocytochrom gp91phox und p22phox transloziert werden. Dieser KomplexüberträgtElektronen vonnadph auf der zytoplasmatischen Seite auf 0 2 -Moleküle auf der Phagosomen-Seite. Die NADPH-Bindungsseiteliegt dabei zunächst im Innern der Zellmembran.Wenn ein Granulozyt einen Erreger phagozytiert, kommt diese Bindungsseite an der Außenseite des Phagosomes zu liegen und die katalytische Seite für die Generierung von 0 2 im Innern des Phagosoms (Abb. 1). Der Krankheitserreger wird durch die entstehenden Sauer- stoffradikale undweiteredadurch generierte Moleküle, wiez.b.hypochlorigesäure, abgetötet (3, 20, 93). Mutationen in 4Komponenten der NADPH-Oxidase,die mit dem Abb. 3 Computertomografisches Bild eines Leberabszesses (mit freundlicher Genehmigung von Dr. Leinsinger, UniversitätMünchen) Pneumonien (Abb. 2)sind die häufigste Erkrankung bei CGD und werden gewöhnlich von Staphylococcus aureus, Burkholderia cepacia und Aspergillus-Spezies ausgelöst, gefolgt von Lymphknotenabszessen, Hautabszessen und Leberabszessen (Abb.3). Seltenere Infektionen sind Osteomyelitiden durch z. B. Aspergillen, ausgehend voneiner invasiven Aspergillose der Lunge. Bei ca. 60%der Patienten besonders bei der X-gebundenen Form treten die ersten Symptome schon während des ersten Lebensjahres auf (55). Diese Kinder sind oft dystroph, anämisch,mit Ekzem undhepatosplenomegalie. Die Tabellen 3 5 geben die relativen Häufigkeiten von Infektionsort und Erreger

8 167 an. Durchschnittlich erleiden Patienten mit X-chromosomalem Defekt ohne antibiotische Prophylaxe ca. 2schwere Infektionen/ Jahr (30). DasklinischeBild ist sehrvariabel und ein kleiner Teil der Patienten wird erst im Erwachsenenalter auffällig (58). Diese Patienten habenmeist eine geringerestaktivität (2 5%) der NADPH-Oxidase. Neben schweren Infektionen treten auch gehäuft granulomatöse und autoimmunologische Komplikationen auf (Tab. 6). Granulome entstehen dadurch, dass phagozytierte Erreger zwar einerseits nicht abgetötet, andererseits durch einen makrozytären/histiozytären Randwall ander Ausbreitung und Abszessentstehung gehindert werden. Dies ist ein Gleichgewichtsprozess, sodass Granulome undabszesse nebeneinander vorkommen können. Diehäufigsten autoimmunologischen Manifestationen sind Crohn-like-artige Erkrankungen des Dünndarms und restriktive Lungenerkrankungen. Zum diagnostischen Screening werden Substanzen verwendet, die im reduzierten Zustandfarblos sind und frei überdie Plasmamembran diffundieren können. Nach maximaler Stimulation mit dem Phorbolester PMA oxidieren die gebildeten reaktiven Sauerstoffradikale diese Indikatorsubstanzen, die sich hierunter färben und wegen ihrer Ladung nicht mehr die Zelle verlassen können. Der älteste heute z. T. noch gebräuchliche Test ist der Nitroblautetrazoliumtest (NBT). Die Granulozyten werden hierbei mikroskopisch ausgewertet. Der Nachteil dieses Testsbestehtdarin, dass keine quantitative Bewertung möglich ist und somit CGD-Formen mit Restaktivität als falsch normal befundet werden können. Dihydrorhodamin (DHR) ist ein Farbstoff, der sich aufgrund seiner Fluoreszenz für die automatische Detektion in einem Fluoreszenz-aktivierten Cell Sorter (FACS) eignet. Die Farbintensität sollte nach Stimulation mindestensumden Faktor 200 ansteigen. Dieser Test hat den weiteren Vorteil, dass Überträgerinnen durch die Detektion zweier Populationen mit unterschiedlicher Farbintensität erkannt werden können. Tab. 3 InfektionslokalisationundHäufigkeitbei Patientenmit chronischer Granulomatose (55, 89, 111) Infektionstyp Häufigkeit Pneumonie 30 80% Abszesse Haut Lymphknoten Lunge Leber Gehirn perirektal 20 40% 60 80% 15% 30 40% 10 15% Osteomyelitis 03 30% Meningitis Perikarditis 01% Tab. 4 Erreger und Häufigkeit bei Infektionen von Patientenmit chronischer Granulomatose (89) infektiöses Agens Häufigkeit Staphylococcus aureus 30 50% E. coli 5 10% Aspergillus spp % Salmonella spp. 5 10% Klebsiellaspp. 5 10% Burkholderia cepacia 5 10% Serratiamarcescens 5 10% Enterobacterspp. Nocardia spp. Proteus spp. Haemophilus influenzae Streptococcus spp. Candidaspp. Granulibacter bethesdensis * * (38) Tab. 5 Beziehungvon Infektionsort und Häufigkeitder isolierten Erreger von Patienten mit chronischer Granulomatose (111) Infektionsort Pneumonie Lymphknotenabszesse Osteomyelitis Meningitis? häufigste Erreger Aspergillus (40%) > Staphylococcus (10%) > Burkholderia (7%) Staphylococcus (30%) > Serratia > Candida > Klebsiellen Serratien (32%) > Aspergillen (25%) >Paecilomyces (4%) > Staphylococcus (3%) Candidaspp., Burkholderia Bei pathologischem DHR-Test solltedie O 2 -Produktion (Ferrocytochrom-Reduktion) als unabhängiger Bestätigungstest durchgeführtwerden. Ist auch diesenegativ oder erheblich eingeschränkt, sollte der zugrunde liegende Defekt näher charakterisiert werden. Mit demantikörper 7D5 (113) kann im FACS bei gesunden Kontrollen dermembranständige gp91/p22phox (Cytochrom B)-Komplex nachgewiesen werden. Bei der X-gebundenen Form findet man normalerweise kein Cytochrom B, während bei p47-mangel oder p67-mangel allephagozytencytochrom Btragen(Tab. 2). Beip22-Defizienz kann der Komplex nicht in der Membran verankert werden, weshalb auch hier inder FACS-Analyse kein oder nur deutlich vermindert Cytochrom Bnachgewiesen werdenkann. Wenn aufgrund des Stammbaums, des Geschlechts des Patienten und der Labortests eine Verdachtsdiagnose für die Unterform gestellt werden kann, kann die zugrunde liegende Mutation molekulargenetisch geklärtwerden. Überträgerinnen Bei der X-chromosomalen Form kann im DHR-Test durchnachweis vonzweipopulationen (mit und ohne oxidative Reaktivität) rasch und sicher der Überträgerstatus der Mutter diagnostiziert werden. Diese Untersuchung sollte allen Familienmitgliedern der mütterlichen Linie angeboten werden. Bei den autosomal-rezessiven Tab. 6 Typische nicht-infektiöse Erkrankungen bei Patienten mit chronischer Granulomatose (ITP = idiopathisch-thrombozytopenische Purpura) (111) Erkrankung Colitis/Crohn-like-Erkrankung 17% Magenausgangsstenose 15% Häufigkeit Lungenrestriktion 05 10% Ureterstenose 10% systemischer Lupus erythematodes 03% Chorioretinitis 02% ITP 01% Myasthenia gravis 00,3% Kinder-und Jugendmedizin 3/2008

9 168 Wintergerstetal. Formen istdie Bildung vonsauerstoffradikalen in denphagozyten beider Eltern normal. DerSubtyp derchronischen Granulomatosesollte molekulargenetisch bestätigt werden. Klinischer Verlauf bei Überträgerinnnen:Überträgerinnensind meistasymptomatisch.ca. 50% der Überträgerinnen der X-gebundenen Form leiden allerdings an wiederkehrender, meist milder Stomatitis undgingivitis.bei ungewöhnlich ungünstigerx-inaktivierung (<10% normale Granulozyten) können gehäuft Infektionen auftreten (89). Die ungünstige X-Inaktivierung und damit die Verminderung gesunder Granulozyten kann mit dem Alter zunehmen und mitunter zu einem schweren Krankheitsverlauf führen (62). Wenn deranteil gesunderzellenunter 10% fällt, sollte eine Dauer-Prophylaxemit Cotrimoxazol eingeleitet werden. Bei ca. 25% der Überträgerinnen mit X-gebundener Form wird zudemein diskoiderlupus erythematodes (90) des Gesichts, der Arme und des oberen Thorax beobachtet. Sonnenlicht- Exposition verstärkt die Symptomatik. In schweren Fällen kann der Einsatz von Hydroxychloroquin helfen (89). Beiden autosomal-rezessiven Formen werden keine spezifischen oder gehäuften Erkrankungen bei Überträgern/Überträgerinnen beobachtet. (etablierten) Konservative/Prophylaxe der Grundkrankheit Mitte der 80er-Jahre wurde gezeigt, dass die lebenslange prophylaktische Gabe von Cotrimoxazol zueiner signifikanten Reduktion vonbakterielleninfektionenführt. Hiermit gelingt es, die Zahl schwerer Infektionen auf ca. 0,4/Jahr zu senken (68, 73). Bei Unverträglichkeit (Allergie) kommt Dicloxacillin (25 50 mg/kg KG/ Tag) in Betracht (89), dessen Wirksamkeit allerdings nicht gut dokumentiert ist. Es zeigte sich rasch, dass unter der antibakteriellen Prophylaxe die bakteriellen Infektionen zurückgingen, die mykotischen Infektionen, und allenvoran Aspergillus spp. aber nun die Haupttodesursache bildeten. In einer 1991 veröffentlichten randomisierten, US-amerikanisch-europäischen Studiezum Einsatzvon Interferon-gamma bei CGD wurde eine signifikante Verbesserung der Überlebenszeit beobachtet (34, 35, 89). Interessanterweise lagendie Letalitätsraten amerikanischer Kinder in der Verum-Gruppe höher als in der Placebogruppe der europäischen Kinder. Obhier ethnische Gründe für den günstigeren Krankheitsverlauf europäischerkinder eine Rollespielen, konnte nicht geklärtwerden. In Europa hat sich die Routine-Prophylaxe mit gamma-interferon aufgrund des eher geringen klinischen Effekts und derhohennebenwirkungsratenicht durchgesetzt.dazur gleichenzeitdas ersteorale Antimykotikum mit Wirkung gegenaspergillen verfügbar wurde und sich durch prophylaktische Gabe die Rate von Aspergillus-Infektionen (74, 84) signifikant senkenließ, wird in deneuropäischenzentren Patienten mit CGD üblicherweise die Prophylaxemit Cotrimoxazol(3 5 mg/kg KG TMP-Anteil/Tag) und Itraconazol (5 10 mg/kg KG/Tag) empfohlen. derkomplikationen Grundsätzlich sollen Infektionen sofort und aggressiv therapiert werden. Es muss darauf geachtet werden, dass die Antibiotika ausreichende intrazelluläre Wirkspiegel aufbauen. Günstigsind beigrampositivenerregern Clindamycin, Makrolide und Rifampicin, sowie Teicoplanin/Vancomycin und Fosfomycin; bei gramnegativen Erregern Fosfomycin und Gyrase-Hemmer. Penicilline und Cephalosporine sind im Allgemeinennur wenig wirksam(45). Pneumonie: Pneumonien sind die häufigste Manifestation der CGD. Verursachende Erreger sind Staphylococcus aureus, Burkholderia cepacia, Aspergillus spp. und andere gramnegative Erreger. Die klinische und radiologische Rückbildung ist meist sehr verzögert und eine Ausheilung benötigt oft eine prolongierte Antibiotika/Antimykotika- über Wochen bis Monate (Aspergillus spp., s.unten). Bei Staphylococcusaureus sind Antibiotika derwahlclindamycin, Fosfomycin und Rifampicin. Mittel der 2. Wahl sind Vancomycin/Teicoplanin. Gegen Burkholderia und andere gramnegative ist Meropenem oder Ciprofloxacin wirksam. Lymphadenitis:Erreger sind meist Staphylokokken. Im Frühstadium kann eine mitantibiotika, die sich intrazellulär anreichern, erfolgreich sein. Mittel der Wahl ist Clindamycin. Bei Einschmelzung muss der Lymphknoten entfernt werden. Abszesse sollte frühzeitig chirurgisch drainiert werden. Leberabszess:Erreger sind ebenfallsmeist Staphylokokken. Neben der antibiotischen mit z. B. Clindamycin plus Rifampicin sollte frühzeitig eine Drainage zur Erregergewinnung und Entlastung in Erwägung gezogen werden(60). Steroidewirken der Granulombildung und dadurch der verschlechtertendurchblutung desinfektionsortes entgegenund sind deshalbbei fehlender Besserung trotz der Immundefizienz unter Antibiose indiziert. Invasive Aspergillose: Mittel der Wahl ist Voriconazol(43, 106). Alternativstehenliposomales Amphotericin B, Caspofungin und Posaconazol (letzteres ist im Kindesalter noch nicht zugelassen) zur Verfügung. Konventionelles Amphotericin B war ineiner großen randomisierten Studie von Herbrecht etal. Voriconazol signifikant unterlegen. Zu beachten ist ferner, dass Aspergillus terreus gegenamphotericin B/Ambisome primär resistent ist. Bei den Azolen sind v.a.bei Voriconazol Interaktionen mit Medikamenten, die über das Cytochrom-P-450-System abgebaut werden (z. B. Ciclosporin, Tacrolimus, Vincristin. HIV-Protease-Inhibitoren etc.), zu beachten. Dosis für Voriconazol bei Kindern: initial 6mg/kg KG, dann schrittweise Steigerung auf 2-mal 7 8 mg/kg KG/d (100, 108). Die wichtigsten Nebenwirkungen sind Erhöhung der Transaminasen, Photosensibilität, Bauchschmerzen, Erbrechen, und Verlängerung der QT-Zeit. Posaconazol ist das derzeit jüngste für Erwachsene zugelassene Azol-Derivat. Die Effektivität bei Ambisome- oder Voriconazol-resistenten Aspergillus-Infektionen liegt bei ca % (50). Die Dosis beträgt für Erwachsene2-mal400 mg bzw.4-mal200 mg p. o./d. Die Substanz sollte zur besseren Resorption mit einer kleinen fettreichen Mahlzeit eingenommenwerden.posacona-

10 169 zol ist auch für die der ZNS-Aspergillose geeignet. Erste Fallbeschreibungen bei Kindernlegen nahe, dass diese Dosis auch für Kinder geeignet ist (76, 92). Alsultima ratio kann die antimykotische Effektivität versuchsweisedurcheinekombination von Caspofungin mit einem Azol (Voriconazolbzw.Posaconazol) erhöht werden. Die Dosis für Caspofunginbeträgt: initial 70 mg/m 2 /d,abtag 2dann50mg/m 2 /d, bei Säuglingen 2mg/kg KG/d (sehr begrenzte Erfahrung). Die wichtigsten Nebenwirkungen sind Anämie, Kopfschmerzen, Phlebitis und Übelkeit; keine Hemmung voncytochrom P450 (100, 108). Fürdie generelleanwendung einer Kombinationstherapie liegen noch zuwenige Daten vor (70, 94, 108). In therapieresistenten Fällen können Granulozytentransfusionen, die Gabe von gamma-interferon und eine Knochenmarktransplantation (48, 82)lebensrettend sein. Nicht-infektiöse Komplikationen Ein wesentlicher Baustein der der nicht-infektiösen granulombedingten Komplikationen (Granulome, Crohn-likedisease ) istein Kortikosteroid (16, 21). Magenausgangsstenose: Die Stenose wird durch Granulome verursacht, die gut auf Steroide ansprechen.die Häufigkeitbeträgt ca % (89, 111). Das Hauptsymptom ist zunehmendes nicht-galliges Erbrechen. Die Symptome bilden sich unter Steroiden rasch zurück. Hierbei solltebis zur Rückbildung dersymptome eine hohe Dosis (2 mg/ kg KG Prednisonäquivalent) eingesetzt werden. Nach klinischer Besserung sollte die Dosis über Wochen langsam bis auf 0,1 0,2 mg/kg KG reduziert und diese Erhaltungsdosis über einige Wochen fortgeführtwerden Weitere gastrointestinale Manifestationen: Patienten mit CGD haben überproportional häufig gastrointestinale Manifestationen.Inbis zu 30% findetman ulzerative Stomatitiden, in 5% eine chronische Gingivitis (55), in bis zu 20% perirektale Abszesse (31), in 15% entzündliche Darmerkrankungen, die dem M.Crohn ähneln (Crohn-like disease) und Kolitiden (55, 111). Klinisch herrschen abdominelle Schmerzen,Diarrhö miteiweißverlustund blutige Stühle vor. Histologisch findetman Zellinfiltrationen mit eosinophilen Granulozyten, teilweise Kryptenabszesse und seltengranulome (91). Hervorzuhebenist, dass man auffallend wenig neutrophile Granulozyten imhistologischen Präparat findet. Die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sprechen gut auf Kortikosteroide an und können die Erstsymptome einer CGD sein. Harnleiterstenosen: Wie bei der Magenausgangsstenose handelt es sich um steroidsensible Granulome. Hauptsymptome sind Flankenschmerzen und Harnwegsinfektionen und Erweiterung des Nierenbeckenkelchsystems.Die istidentisch zur Magenausgangsstenose. Auch Interferon-gamma kann hilfreichsein(107). Lungenfibrose: Auch die Lungenfibrose spricht auf Steroidean.Aufgrund der Langzeitkomplikationen (Cor pulmonale) sollte Patienten mit dieser Komplikation eine Knochenmarktransplantation angeboten werden. Bei fehlendem Spenderkommt die Fremdspende in Betracht. Interessanterweise bilden sich nach dertransplantation die restriktivenveränderungenzurück. Knochenmarktransplantation (KMT) Seger et al. (95) berichten, dass sich beiverfügbarkeit eines HLA-identischen Geschwisters durch immunsuppressive Konditionierung die Erkrankung durch KMT mitvertretbaremrisikoheilenlässt (40). Im Transplantationsregister für CGD sind die Daten von 22 Patienten verfügbar. 19 Patienten wurden geheilt, 3verstarben. Die drei verstorbenen Patienten hatten alle zum Zeitpunkt der Transplantation eine nichtkontrollierbare Pilzinfektion (95). Bei Erwachsenen mit CGD zeigte ein gegenüber dem Standard-Protokoll reduziertes Konditionierungsregime ermutigende Ergebnisse (40), die noch der weiteren Bestätigung bedürfen. Die HLA-identische Fremdspende wird aufgrund der relativ günstigen Prognoseunter konservativer Antibiotika- und Antimykotika-Prophylaxe derzeitals zu risikoreich angesehen. Allerdings ist die Fremdspendertransplantation bei Auftreten von Komplikationen wie einer nicht-konservativ kontrollierbaren, invasiven Aspergilleninfektionundbei pulmonalerrestriktioneine therapeutische Option (82). (experimentelle Ansätze) Gen-Ersatztherapie In den letzten Jahren wurden sowohl im Tierversuch (23) als auch mit humanen Stammzellen Fortschritte inder Transfektion des gp91phox-gens erzielt (39). Ein schwieriges Problem ist dabei, dass transfizierte Zellen in vivo keinen Selektionsvorteil haben und somit die Menge anex vivo transfiziertenund reinfundierten Zellen bisher nicht ausreicht umdie Infektionsanfälligkeitzusenken. Dieses Problem konnte durch eine milde Konditionierung überwundenwerden. Ott et al.(80) gelang es erstmals bei 2erwachsenen Patienten Stammzellenmit einemgp91phox-tragenden retroviralen Vektor zu transfizieren. Die Patienten erholten sich von ihren schweren Infektionen und hatten über 20 Monate bis zu 40% funktionierende Granulozyten imperipheren Blut. Ein Patient verstarb nach 27 Monaten an einer Darmperforation, die wohl nicht mit der Gentherapie assoziiert war (81). Bei dem anderen Patienten entwickelte sich ein myelodysplastisches Syndrom mitverlust der korrigierten Granulozyten. Ein Münchner Kind mit schwerster invasiveraspergillose und Tetraparese aufgrund einer Pilzinfektion der Myelons erholte sich vollständig nach Gentherapie,obwohl schon4 Wochen nach Gabe der gentransfizierten Zellen nur noch 2%korrigierte Zellen im peripheren Blut nachweisbar waren (durchgeführt bei R. Seger, Zürich). Aufgrund der Probleme mit der Transaktivierung von Onkogenen ist derzeit die Gentherapie nur als Ultima ratio anzusehen und bedarf einer grundsätzlichen Verbesserung der verwendeten Vektoren. Bei p47phox-cgd wurden gentherapeutische Versuche von Malech et al. berichtet (66), die aber klinisch nicht erfolgreich verliefen. Bei den anderen Formen der CGD ist derzeit keine funktionierende Gentherapie in Sicht. Kinder-und Jugendmedizin 3/2008

11 170 Wintergerstetal. Prognose Finn et al. (30) beobachteten bei Patienten, diein der Zeit von geboren wurden, eine Letalitätvon 50% bis zum20. Lebensjahr. In einer Untersuchung von Mouy et al.(72) betrug die Letalitätinder Zeit von % bis zum10. Lebensjahr.In einer eigenen Untersuchung war die Überlebensrate bei 39Patienten, die zwischen 1952 und 1992 geboren wurden, bis zum 10., 20. und 40. Lebensjahr 91%, 86% und 54% (55). Fazit für die Praxis Die chronische Granulomatose ist eine zwar seltene, aberwichtigeerkrankung des Kindesalters, dabei frühzeitiger eine wirksame Prophylaxe eingeleitet und bei Vorhandensein eines HLA-identischen Geschwisters die Erkrankung durch eine Knochenmarktransplantation geheilt werden kann, bevor schwere Komplikationen auftreten. Vorallem Abszesse innerer Organe (Leber, Lunge, Knochenmark) und rezidivierende Abszesse von Lymphknoten, Haut und Perineum sowie schwere Pneumonien sollten an dieses Krankheitsbild denken lassen. Das Literaturverzeichnis finden Sie online unter Korrespondenzadresse: Prof. Dr. med. Uwe Wintergerst Dr. von Haunersches Kinderspital Lindwurmstr München Tel.: 089/ Fax: 089/ Uwe.wintergerst@med.uni-muenchen.de

Von Hüsteln, Schnupfen und ELVIS hereditäre Immundefekte im Erwachsenenalter

Von Hüsteln, Schnupfen und ELVIS hereditäre Immundefekte im Erwachsenenalter Von Hüsteln, Schnupfen und ELVIS hereditäre Immundefekte im Erwachsenenalter PD Dr. Matthias Wahle Abteilung Rheumatologie, Medizinische Klinik II Klinikum der JW Goethe-Universität Frankfurt Frau Doktor/

Mehr

Einfluss der Lymphombehandlung auf das Blut. Michael Gregor Abteilung für Hämatologie Kantonsspital Luzern

Einfluss der Lymphombehandlung auf das Blut. Michael Gregor Abteilung für Hämatologie Kantonsspital Luzern Einfluss der Lymphombehandlung auf das Blut Michael Gregor Abteilung für Hämatologie Kantonsspital Luzern Zusammensetzung des Blutes Blutgefäss Erythrozyten Blutkörperchen (Zellen) Blutflüssigkeit (Plasma)

Mehr

Reisen nach Hämopoietischer Stammzelltransplantation (HSCT) André Tichelli

Reisen nach Hämopoietischer Stammzelltransplantation (HSCT) André Tichelli Reisen nach Hämopoietischer Stammzelltransplantation (HSCT) André Tichelli Reisen in Entwicklungsländer Wo ist das Problem? Risiko bei gesunden Personen Bestimmte Vorsichtsmassnahmen Prophylaktische Massnahmen

Mehr

Immundefekte. Dr. med. Peter Igaz PhD DSc. Klinik II. der Inneren Medizin Medizinische Fakultät Semmelweis Universität

Immundefekte. Dr. med. Peter Igaz PhD DSc. Klinik II. der Inneren Medizin Medizinische Fakultät Semmelweis Universität Immundefekte Dr. med. Peter Igaz PhD DSc Klinik II. der Inneren Medizin Medizinische Fakultät Semmelweis Universität IMMUNDEFEKTE I. -B-Zellen Defekte Antikörpermangelsyndrome -T-Zellen Defekte Defekte

Mehr

Komponenten und Aufbau des Immunsystems Initiation von Immunantworten. lymphatische Organe. Erkennungsmechanismen. Lymphozytenentwicklung

Komponenten und Aufbau des Immunsystems Initiation von Immunantworten. lymphatische Organe. Erkennungsmechanismen. Lymphozytenentwicklung Komponenten und Aufbau des Immunsystems Initiation von Immunantworten lymphatische Organe Erkennungsmechanismen Lymphozytenentwicklung Entstehung und Verlauf adaptiver Immunantworten 1 Makrophagen werden

Mehr

6 Klinische Wirksamkeit und Indikationen

6 Klinische Wirksamkeit und Indikationen 6 Klinische Wirksamkeit und Indikationen Posaconazol wurde im Oktober 2005 in der Europäischen Union als neues Azol-Antimykotikum nach umfangreichen Studien für folgende Indikationen zugelassen: invasive

Mehr

Differentialdiagnose Infektanfälligkeit oder Immundefekt?

Differentialdiagnose Infektanfälligkeit oder Immundefekt? Differentialdiagnose Infektanfälligkeit oder Immundefekt? PD Dr. med. Almut Meyer-Bahlburg Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie Der infektanfällige Patient Physiologische Infektanfälligkeit

Mehr

Immungenetik QSB 4 Immunologie/Infektiologie

Immungenetik QSB 4 Immunologie/Infektiologie Immungenetik QSB 4 Immunologie/Infektiologie 23.06.2005 Dr. Peter Ahnert peter.ahnert@uni-leipzig.de Definition Immungenetik Immungenetik: Eine Unterdisziplin der Genetik, die sich mit der genetischen

Mehr

Diagnose & Management einer Autoimmunzytopenie (Evans Syndrom) bei einem Kind mit Diamond Blackfan Anämie

Diagnose & Management einer Autoimmunzytopenie (Evans Syndrom) bei einem Kind mit Diamond Blackfan Anämie Diagnose & Management einer Autoimmunzytopenie (Evans Syndrom) bei einem Kind mit Diamond Blackfan Anämie Dr. B. Lange, University of Dresden, Pediatric hematology/oncology Einführung: Das Evans-Syndrom

Mehr

Charitè, Campus Benjamin Franklin Medizinische Klinik III Hämatologie, Onkologie und Transfusionsmedizin Direktor Prof. Dr. E.Thiel Berlin Bonn, 04/05

Charitè, Campus Benjamin Franklin Medizinische Klinik III Hämatologie, Onkologie und Transfusionsmedizin Direktor Prof. Dr. E.Thiel Berlin Bonn, 04/05 VERGLEICHENDE PROSPEKTIVE STUDIE FÜR DIE PRIMÄRE UND SEKUNDÄRE PROPHYLAXE VON MYKOTISCHEN INFEKTIONEN BEI PATIENTEN MIT LANGER NEUTROPENIEDAUER MIT TOPISCHEN ANTIMYKOTIKA IM VERGLEICH MIT SYSTEMISCHER

Mehr

Referat Blut Teil 3: Leukämien

Referat Blut Teil 3: Leukämien n 1. Definition Bei einer handelt es sich um eine bösartige (maligne) Erkrankung der weißen Blutkörperchen, bei der es zu einer qualitativen und meist auch quantitativen Veränderung der Leukozyten kommt.

Mehr

Publikumsvortrag an der AndreasKlinik Cham Zug vom 30. Mai 2006 Leukämien bei älteren Patienten: Neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten

Publikumsvortrag an der AndreasKlinik Cham Zug vom 30. Mai 2006 Leukämien bei älteren Patienten: Neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten Publikumsvortrag an der AndreasKlinik Cham Zug vom 30. Mai 2006 Leukämien bei älteren Patienten: Neue diagnostische und therapeutische Möglichkeiten PD Dr.med. Andreas Himmelmann PD Dr.med. Andreas Himmelmann

Mehr

Charitè, Campus Benjamin Franklin Medizinische Klinik III Hämatologie, Onkologie und Transfusionsmedizin Direktor Prof. Dr. E.

Charitè, Campus Benjamin Franklin Medizinische Klinik III Hämatologie, Onkologie und Transfusionsmedizin Direktor Prof. Dr. E. VERGLEICHENDE PROSPEKTIVE STUDIE FÜR DIE PROPHYLAXE VON INVASIVEN MYKOTISCHEN INFEKTIONEN BEI NEUTROPENISCHEN PATIENTEN MIT TOPISCHEN ANTIMYKOTIKA IM VERGLEICH ZU NIEDRIGDOSIERTEM, LIPOSOMALEM AMPHOTERICIN

Mehr

Immunbiologie. Teil 3

Immunbiologie. Teil 3 Teil 3 Haupthistokompatibilitätskomplex (1): - es gibt einen grundlegenden Unterschied, wie B-Lymphozyten und T-Lymphozyten ihr relevantes Antigen erkennen - B-Lymphozyten binden direkt an das komplette

Mehr

Leukämie. weißes Blut, Blutkrebs. bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen

Leukämie. weißes Blut, Blutkrebs. bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen Leukämie weißes Blut, Blutkrebs bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen Genetische Veränderungen der Stammzellen durch folgende Risikofaktoren: radioaktive Strahlung (Hiroshima und Nagasaki) Röntgenstrahlung

Mehr

Nicht-maligne Erkrankungen mit genmodifizierten Stammzellen

Nicht-maligne Erkrankungen mit genmodifizierten Stammzellen Nicht-maligne Erkrankungen mit genmodifizierten Stammzellen Rupert Handgretinger Abteilung für Hämatologie/Onkologie und Allgemeine Pädiatrie Hoppe-Seyler-Strasse 1, 72076 Tübingen Septische Granulomatose

Mehr

ahus: Entstehung, Symptome und Diagnostik

ahus: Entstehung, Symptome und Diagnostik ahus: Entstehung, Symptome und Diagnostik Prof. Dr. med. Thorsten Feldkamp 3. ahus-patienten- und Angehörigentag Universitätsklinikum Mainz 20. Juni 2015 Atypisches hämolytisches urämisches Syndrom Einführung

Mehr

Pulmonale Komplikationen

Pulmonale Komplikationen Pulmonale Komplikationen Angewandte Immunologie Abt. Klinische Immunologie Fallbeispiel 1 Schwerkranke Patientin, notfallmäßige stationäre Aufnahme bei Dyspnoe und Fieber Wochenlanger Verlauf mit mehrfachen

Mehr

Bluterkrankungen bei Menschen mit Down-Syndrom

Bluterkrankungen bei Menschen mit Down-Syndrom Bluterkrankungen bei Menschen mit Down-Syndrom oder Besonderheiten des Blutbildes bei Trisomie 21 Prim. Univ.-Prof. Dr. Milen Minkov Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde Pädiatrische Hämatologie und

Mehr

Erreger-Wirt Interaktionen

Erreger-Wirt Interaktionen Erreger-Wirt Interaktionen (Infektion vs Inflammation) Johannes Schulze Klinik I Allgemeine Pädiatrie Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Defektes CFTR Gen ASL Submuköse Drüsen Adhäsion

Mehr

Zusatzinformationen Fremdwörter QuickVet

Zusatzinformationen Fremdwörter QuickVet Antigen Antikörper Auf einer Struktur (in diesem Falle Erythrozyten) gelegenes Protein. Gegen solche Proteine können Antikörper gebildet werden. Antigen- Antikörper Verbindungen können zur Zerstörung der

Mehr

Autoimmun-Lymphoproliferatives Syndrom (ALPS)

Autoimmun-Lymphoproliferatives Syndrom (ALPS) CC CI C Centrum für Chronische Immundefizienz Autoimmun-Lymphoproliferatives Syndrom (ALPS) 1. ALPS - was ist das? 2. Wie häufig ist die Erkrankung? 3. Was sind die Ursachen der Erkrankung? 4. Ist es eine

Mehr

Einführung-2 Block Blut und Immunologie Teil Immunologie

Einführung-2 Block Blut und Immunologie Teil Immunologie Einführung-2 Block Blut und Immunologie Teil Immunologie Albrecht Bufe www.ruhr-uni-bochum.de/homeexpneu Folien für diese Seminare finden Sie: www.ruhr-uni-bochum.de/homeexpneu Lehre Modellstudiengang

Mehr

Referat Blut Teil 4: weitere Blutkrankheiten. 1. Agranulozytose. 1.2 Definition

Referat Blut Teil 4: weitere Blutkrankheiten. 1. Agranulozytose. 1.2 Definition 1. Agranulozytose 1.2 Definition Bei einer Agranulozytose kommt es nach Medikamenteneinnahme zu einem starken Rückgang oder sogar zum völligen Verschwinden der Granulozyten. 1.3 Verlaufsformen Typ I schnell

Mehr

Haben Sie externe Hilfestellungen in Anspruch genommen? Wenn ja, bitte geben Sie an, welche Hilfestellung Sie in Anspruch genommen haben?

Haben Sie externe Hilfestellungen in Anspruch genommen? Wenn ja, bitte geben Sie an, welche Hilfestellung Sie in Anspruch genommen haben? Haben Sie externe Hilfestellungen in Anspruch genommen? Wenn ja, bitte geben Sie an, welche Hilfestellung Sie in Anspruch genommen haben? 1.1 Angefragte Untersuchungs- und Behandlungsmethode (Kurzbezeichnung

Mehr

Komponenten und Aufbau des Immunsystems. 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion

Komponenten und Aufbau des Immunsystems. 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion Komponenten und Aufbau des Immunsystems 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion 50 humorale Funktionen Zelluläre Funktionen anti-microbials Phagozyten

Mehr

Spezielle Studiendesigns bei Seltenen Erkrankungen

Spezielle Studiendesigns bei Seltenen Erkrankungen Spezielle Studiendesigns bei Seltenen Erkrankungen T.O.F. Wagner Berlin, 25. Januar 2007 Besonderheiten bei Seltenen Erkrankungen Patientenzahl chronisch schwer Therapie confounder Mathematik Statistik

Mehr

Querschnittsbereich 4 Immundefektdiagnostik. Ulrich Sack

Querschnittsbereich 4 Immundefektdiagnostik. Ulrich Sack Querschnittsbereich 4 Immundefektdiagnostik Ulrich Sack Immundefekte Kriterium Bedingungen des Auftretens Betroffenes System physiologische angeboren erworben sekundär iatrogen infektiös Stammzelle TVorläufer

Mehr

Aktueller Stand der morphologischen Beurteilung immunogener Myopathien

Aktueller Stand der morphologischen Beurteilung immunogener Myopathien Manuskript Aktueller Stand der morphologischen Beurteilung immunogener Myopathien Dieter Pongratz Friedrich-Baur-Institut der Medizinischen Fakultät an der Neurologischen Klinik und Poliklinik der Ludwig

Mehr

Leukämie (CML) Was ist Chronische Myeloische Leukämie? Download. Published on Novartis Austria (https://www.novartis.at)

Leukämie (CML) Was ist Chronische Myeloische Leukämie? Download. Published on Novartis Austria (https://www.novartis.at) Published on Novartis Austria (https://www.novartis.at) Home > Printer-friendly PDF > Leukämie (CML) Leukämie (CML) Was ist Chronische Myeloische Leukämie? Die chronische myeloische Leukämie (CML) ist

Mehr

Begrüßung und Einführung

Begrüßung und Einführung Begrüßung und Einführung Hubert Schrezenmeier Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg Hessen Institut für Transfusionsmedizin, Universität

Mehr

MGZ. Medizinisch Genetisches Zentrum DIE GENETIK DER THALASSÄMIEN

MGZ. Medizinisch Genetisches Zentrum DIE GENETIK DER THALASSÄMIEN MGZ Medizinisch Genetisches Zentrum 1 DIE GENETIK DER THALASSÄMIEN < 0,1 0,1-0,19 0,2-0,99 1,0-4,9 5,0-9,9 10,0-18,9 19,0 Neugeborene mit einer krankhaften Hämoglobinstörung, pro 1000 Lebendgeburten www.ironhealthalliance.com

Mehr

Hämatopoese TITAN. Dezember 2005 S.Gärtner

Hämatopoese TITAN. Dezember 2005 S.Gärtner Hämatopoese Alle reifen Blutzellen stammen von pluripotenten hämatopoetischen Stammzellen ab, die sich von Geburt an im Knochenmark, in der Leber und der Milz befinden. Hämatopoese Die hämapoetischen Stammzelle

Mehr

Abiturprüfung Biologie, Leistungskurs

Abiturprüfung Biologie, Leistungskurs Seite 1 von 5 Abiturprüfung 2008 Biologie, Leistungskurs Aufgabenstellung: Thema: Das MERRF-Syndrom II.1 Begründen Sie, warum x-chromosomale Vererbung des MERRF-Krankheitsbildes, wie in Material C dargestellt,

Mehr

Granulozytenfunktionstest und ELISpot. PD Dr. med. Monika Lindemann

Granulozytenfunktionstest und ELISpot. PD Dr. med. Monika Lindemann Granulozytenfunktionstest und ELISpot PD Dr. med. Monika Lindemann 1 Granulozytenfunktionstest (NBT-Test) Bedeutung und Prinzip Zur Abwehr mikrobieller Infektionen sind sowohl ein intaktes Erkennungssystem,

Mehr

Tumorkonferenz der Niedergelassenen Onkologen für Niedergelassene. 8. April Thrombozytenbedingte Blutungsneigung und Therapiemöglichkeiten

Tumorkonferenz der Niedergelassenen Onkologen für Niedergelassene. 8. April Thrombozytenbedingte Blutungsneigung und Therapiemöglichkeiten Tumorkonferenz der Niedergelassenen Onkologen für Niedergelassene 8. April 2008 Thrombozytenbedingte Blutungsneigung und Therapiemöglichkeiten Prof. Dr. Abdulgabar Salama Universitätsklinikum Charité Institut

Mehr

Screening auf angeborene Immundefekte

Screening auf angeborene Immundefekte Screening auf angeborene Immundefekte Michael H. Albert Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital der LMU, München Stuttgart, 10.11.12 Begriffsklärung Jargon: SCID-Screening

Mehr

angeboren erworben Komponenten und Aufbau des Immunsystems 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion

angeboren erworben Komponenten und Aufbau des Immunsystems 1) Zelltypen 2) angeborene und erworbene Immunität 3) humorale und zelluläre Immunfunktion angeboren erworben lebensnotwendig ready to go Zellen besitzen Effektorfunktion (Phagozyten) Erkennung über PAMPs gut es zu haben braucht etwas mehr Zeit Keine basale Effektor- Funktion (Lymphozyten) hoch

Mehr

Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze. - der Infektion mit einem Immundefizienz-Virus (HIV, SIV, FIV, BIF) und

Immundefizienz-Virus bei Mensch bzw. Katze. - der Infektion mit einem Immundefizienz-Virus (HIV, SIV, FIV, BIF) und HIV- SIV FIV Allgemeines (1): - es muß unterschieden werden zwischen - der Infektion mit einem Immundefizienz-Virus (HIV, SIV, FIV, BIF) und - der Ausbildung eines manifesten Krankheits- Syndroms, das

Mehr

Blutzellen: Übersicht. Erythrozyten: Zahl und Form. Erythropoiese. Erythrozyten: Verformbarkeit

Blutzellen: Übersicht. Erythrozyten: Zahl und Form. Erythropoiese. Erythrozyten: Verformbarkeit Blutzellen: Übersicht Erythrozyten: Zahl und Form >99% der Blutzellen :4.8*10 12 ; : 5.3*10 12 /Liter Hauptinhaltsstoff: H 2 O und Hämoglobin Form: kernlos bikonkav Oberflächenvergrößerung Erythropoiese

Mehr

Zu unterscheiden ist zwischen Sepsis, schwerer Sepsis und septischem Schock.

Zu unterscheiden ist zwischen Sepsis, schwerer Sepsis und septischem Schock. Sepsis in Deutschland Aktueller Stand und Perspektiven in Diagnose, Epidemiologie und Therapie der Sepsis Von Professor Dr. Michael Quintel München München (3. Mai 2007) - Der Verdacht auf eine Sepsis

Mehr

Diagnose von kompletter C2-Defizienz

Diagnose von kompletter C2-Defizienz Diagnose von kompletter C2-Defizienz Die Patientin war ein 14-jähriges Mädchen mit gesunden Eltern und einer gesunden 11- jährigen Schwester. Im Alter von 10 Tagen erkrankte die Patientin an Sepsis und

Mehr

Fall einer hereditären Hämochromatose (HH) Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse Winterthur

Fall einer hereditären Hämochromatose (HH) Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse Winterthur Fall einer hereditären Hämochromatose (HH) Dr. med. Carl M. Oneta Schaffhauserstrasse 7 8400 Winterthur Fall (Klinik) 48 jähriger Patient, Wirtschaftsmanager, Vater von 3 Kindern, bisher immer bei guter

Mehr

Atypisches HUS und Genetik. Gesa Schalk / Kinderspital Zürich ahus-patiententag / Bonn /

Atypisches HUS und Genetik. Gesa Schalk / Kinderspital Zürich ahus-patiententag / Bonn / Atypisches HUS und Genetik Gesa Schalk / Kinderspital Zürich ahus-patiententag / Bonn / 20.05.2017 Warum dieser Vortrag auf dem Patiententag? Man weiss heute, dass die genetische Ursache erhebliche Unterschiede

Mehr

Hypophysenerkrankungen im Kindes- und Jugendalter. PD Dr. Walter Bonfig Kinderklinik München Schwabing (StKM und TU München) Kinderendokrinologie

Hypophysenerkrankungen im Kindes- und Jugendalter. PD Dr. Walter Bonfig Kinderklinik München Schwabing (StKM und TU München) Kinderendokrinologie Hypophysenerkrankungen im Kindes- und Jugendalter PD Dr. Walter Bonfig Kinderklinik München Schwabing (StKM und TU München) Kinderendokrinologie Hypophysenhormone Hypophysenerkrankungen im Kindesund Jugendalter

Mehr

UNIVERSALINSTRUMENT ANTIBIOTIKUM?

UNIVERSALINSTRUMENT ANTIBIOTIKUM? CAMPUS GROSSHADERN CAMPUS INNENSTADT UNIVERSALINSTRUMENT ANTIBIOTIKUM? Dr. Béatrice Grabein Stabsstelle Klinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene 02.04.2014 B. Grabein DIE INSTRUMENTE Daptomycin Aminoglykoside

Mehr

Fallvorstellung 8. Mai 2007

Fallvorstellung 8. Mai 2007 Fallvorstellung 8. Mai 2007 67jährige Patientin mit CLL und Fieber 5 Süd Anamnese Aktuelle Anamnese: Aufnahme 13.3.2007 bei Fieber bis 38.8 C, Müdigkeit, Nachtschweiß Bisherige Anamnese: CLL ED 1997 Z.n.

Mehr

Patientenseminar Bronchiektasen Studienübersicht. Jessica Rademacher Klinik für Pneumologie

Patientenseminar Bronchiektasen Studienübersicht. Jessica Rademacher Klinik für Pneumologie Patientenseminar Bronchiektasen Studienübersicht Jessica Rademacher Studien Übersicht - Diagnostik - Therapie - Mukolytika - Inhalative Antibiotika - systemisch wirksame Antibiotika - Nicht-Tuberkulöse

Mehr

HIV Diagnostik und Symptome

HIV Diagnostik und Symptome HIV Diagnostik und Symptome 1. 2. 3. 4. 1 Diagnostik Klinische Stadien Symptome AIDS definierende Krankheiten (2 Bsp.) 4.1 Enzephalopatie - PML 4.2 cerebrale Toxoplasmose 4.3 Tuberkulose 1 Diagnostik -

Mehr

Akute Leukämien und das Myelodysplastische Syndrom

Akute Leukämien und das Myelodysplastische Syndrom Akute Leukämien und das Myelodysplastische Syndrom Der Begriff Leukämie kommt aus dem Griechischen und bedeutet weißes Blut. Der Name rührt daher, dass bei Patienten mit Leukämie sehr viele weiße Blutzellen

Mehr

Modul 3: Rationale Antibiotikatherapie bei Infektionen der unteren Atemwege

Modul 3: Rationale Antibiotikatherapie bei Infektionen der unteren Atemwege Online-Fragebogen zur Fortbildung Modul 3: Rationale Antibiotikatherapie bei Infektionen der unteren Atemwege Bitte bearbeiten Sie die folgenden Multiple-Choice-Fragen. Beachten Sie, dass pro Frage nur

Mehr

Leukämien im Kindesalter Allgemeines

Leukämien im Kindesalter Allgemeines 5 2 Leukämien im Kindesalter Allgemeines Paul Imbach 2.1 Definition 6 2.2 Häufigkeit und Vorkommen 6 2.3 Ätiologie und prädisponierende Faktoren 6 2.3.1 Genetik 6 2.3.2 Ionisierende Strahlen 7 2.3.3 Chemische

Mehr

Thrombopenie in der Schwangerschaft. Prof. Dr. Jörg Beyer Vivantes Klinikum Am Urban, Berlin

Thrombopenie in der Schwangerschaft. Prof. Dr. Jörg Beyer Vivantes Klinikum Am Urban, Berlin Thrombopenie in der Schwangerschaft Prof. Dr. Jörg Beyer Vivantes Klinikum Am Urban, Berlin Thrombopenie Eine Thrombopenie wird wie folgt definiert: Thrombozyten unter 150 G/l oder ein Abfall um mehr als

Mehr

Grundlagen der β-thalassämia major. Stefan Balzer

Grundlagen der β-thalassämia major. Stefan Balzer Grundlagen der β-thalassämia major Stefan Balzer Universitätsklinikum Düsseldorf Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und klinische Immunologie Thalassämie Cooley

Mehr

2 Jahre AIDA Adulte Immundefektambulanz in München. Dr. med. Dr.med.univ. Carla Neumann

2 Jahre AIDA Adulte Immundefektambulanz in München. Dr. med. Dr.med.univ. Carla Neumann 2 Jahre AIDA Adulte Immundefektambulanz in München Dr. med. Dr.med.univ. Carla Neumann AIDA - adulte Immundefektambulanz Rheumaeinheit Leiter: Prof. Dr. med. H. Schulze-Koops Überblick: die AIDA stellt

Mehr

Zu den pathologischen Ursachen eines Eisenmangels gehören Blutungen sowie Aufnahmestörungen.

Zu den pathologischen Ursachen eines Eisenmangels gehören Blutungen sowie Aufnahmestörungen. Pathologische Ursachen Zu den pathologischen Ursachen eines Eisenmangels gehören Blutungen sowie Aufnahmestörungen. Blutungen Während Regelblutungen zu den natürlichen Ursachen gehören, ist jegliche sonstige

Mehr

3.20 Leukämien. Kernaussagen

3.20 Leukämien. Kernaussagen 148 Ergebnisse zur Leukämien 3.20 Leukämien Kernaussagen Inzidenz und Mortalität: Um die tausendwende traten in Deutschland jährlich ca. 4.800 Leukämien bei n und 4.300 bei auf, 7 % bis 10 % davon bei

Mehr

Gentherapie. Grüne Gentechnologie

Gentherapie. Grüne Gentechnologie Gentherapie Grüne Gentechnologie Definition Mit Gentherapie bezeichnet man das Einfügen von Genen in Zellen eines Individuums zur Behandlung von Erbkrankheiten bzw. Gendefekten Durch die Einführung soll

Mehr

Neue Antimykotika Stand der klinischen Entwicklung

Neue Antimykotika Stand der klinischen Entwicklung WESTFÄLISCHE WILHELMS-UNIVERSITÄT MÜNSTER Neue Antimykotika Stand der klinischen Entwicklung Dr. med. Evgeny A. Idelevich Institut für Medizinische Mikrobiologie Prof. Dr. Andreas H. Groll Pädiatrische

Mehr

durch eine Geschmacksprobe des Urins gestellt. Diese Methode war noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts üblich. Unbehandelt führt der Diabetes mellitus

durch eine Geschmacksprobe des Urins gestellt. Diese Methode war noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts üblich. Unbehandelt führt der Diabetes mellitus durch eine Geschmacksprobe des Urins gestellt. Diese Methode war noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts üblich. Unbehandelt führt der Diabetes mellitus aber nicht nur zu einer Hyperglykämie. Neben dem Kohlenhydrat-Stoffwechsel

Mehr

Patientenpass CML. Für. (Name des Patienten) Bitte bei jedem Arztbesuch mitbringen

Patientenpass CML. Für. (Name des Patienten) Bitte bei jedem Arztbesuch mitbringen Patientenpass CML Für (Name des Patienten) Bitte bei jedem Arztbesuch mitbringen 1 Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 3 Patientendaten und Ersterhebung 4-5 Übersicht Medikamenteneinnahme 6 Bedeutung der

Mehr

Warum bin ich so oft krank? Primäre Immundefekte eine Information für Erzieher und Erzieherinnen

Warum bin ich so oft krank? Primäre Immundefekte eine Information für Erzieher und Erzieherinnen Warum bin ich so oft krank? Primäre Immundefekte eine Information für Erzieher und Erzieherinnen Dr. Ines Schöndorf Inhaltsverzeichnis Warum wurde diese Broschüre erstellt? S.5 Wie viele Infektionen sind

Mehr

Vom unklaren Symptomkomplex zur ganzheitlichen Diagnose

Vom unklaren Symptomkomplex zur ganzheitlichen Diagnose Morbus Fabry - Niereninsuffizienz Kardiomyopathie Neurologische Störungen - Vom unklaren Sympto Morbus Fabry Niereninsuffizienz Kardiomyopathie Neurologische Störungen Vom unklaren Symptomkomplex zur ganzheitlichen

Mehr

Zulassung für JANUMET (Sitagliptin/Metformin) zur Behandlung des Typ-2-Diabetes in der Europäischen Union

Zulassung für JANUMET (Sitagliptin/Metformin) zur Behandlung des Typ-2-Diabetes in der Europäischen Union Zulassung für JANUMET (Sitagliptin/Metformin) zur Behandlung des Typ-2-Diabetes in der Europäischen Union Haar (23. Juli 2008) JANUMET (Sitagliptin/Metformin, MSD) hat von der Europäischen Kommission die

Mehr

Hyper-IgE Syndrom (HIES)

Hyper-IgE Syndrom (HIES) Hyper-IgE Syndrom (HIES) 1. HIES - was ist das? 2. Wie häufig ist die Erkrankung? 3. Was sind die Ursachen der Erkrankung? 4. Ist es eine Erbkrankheit? 5. Wie wird die Erkrankung festgestellt? 6. Welche

Mehr

Agammaglobulinämie. Auch zur Verfügung: DAS VARIABLE IMMUNDEFEKT-SYNDROM DER SCHWERE KOMBINIERTE IMMUNDEFEKT DIE CHRONISCHE GRANULOMATOSE

Agammaglobulinämie. Auch zur Verfügung: DAS VARIABLE IMMUNDEFEKT-SYNDROM DER SCHWERE KOMBINIERTE IMMUNDEFEKT DIE CHRONISCHE GRANULOMATOSE AGAMMAGLOBULINÄMIE Diese Broschüre wurde für Patienten und ihre Familie verfasst und ist nicht als Ersatz für eine Beratung durch einen klinischen Immunologen zu betrachten 1 Auch zur Verfügung: DAS VARIABLE

Mehr

Modul 2: Rationale Antibiotikatherapie bei Infektionen der oberen Atemwege

Modul 2: Rationale Antibiotikatherapie bei Infektionen der oberen Atemwege Online-Fragebogen zur Fortbildung Modul 2: Rationale Antibiotikatherapie bei Infektionen der oberen Atemwege Bitte bearbeiten Sie die folgenden Multiple-Choice-Fragen. Beachten Sie, dass pro Frage nur

Mehr

Multiples Myelom: Behandlungsmöglichkeiten im Rezidiv. Univ.-Doz. Dr. Eberhard Gunsilius Hämatologie & Onkologie Universitätsklinik Innsbruck

Multiples Myelom: Behandlungsmöglichkeiten im Rezidiv. Univ.-Doz. Dr. Eberhard Gunsilius Hämatologie & Onkologie Universitätsklinik Innsbruck Multiples Myelom: Behandlungsmöglichkeiten im Rezidiv Univ.-Doz. Dr. Eberhard Gunsilius Hämatologie & Onkologie Universitätsklinik Innsbruck Myelom: Therapeutisches Arsenal Verbesserung der Prognose Interferon,

Mehr

Integrase-Hemmung mit ISENTRESS : Eine neue Klasse antiretroviraler Wirkstoffe zur Behandlung von HIV

Integrase-Hemmung mit ISENTRESS : Eine neue Klasse antiretroviraler Wirkstoffe zur Behandlung von HIV Integrase-Hemmung mit ISENTRESS : Eine neue Klasse antiretroviraler Wirkstoffe zur Behandlung von HIV Von Dr. med. Markus Rupp, MSD SHARP & DOHME GMBH, Haar München (20. September 2008) Der World-Aids-Report

Mehr

Klausur Mikrobiologie, Hygiene und Virologie SS (Humanmedizin, Universität zu Köln) Gedächtnisprotokoll Revision: v1.0 /

Klausur Mikrobiologie, Hygiene und Virologie SS (Humanmedizin, Universität zu Köln) Gedächtnisprotokoll Revision: v1.0 / Klausur Mikrobiologie, Hygiene und Virologie SS 2007 (Humanmedizin, Universität zu Köln) Gedächtnisprotokoll Revision: v1.0 / 13.07.2007 IK Studiengang: Anzahl: Format: Zeit: RSG und MSG 54 short-answer-

Mehr

Dacogen zur Therapie der Akuten Myeloischen Leukämie

Dacogen zur Therapie der Akuten Myeloischen Leukämie Epigenetische Behandlungsoption Dacogen zur Therapie der Akuten Myeloischen Leukämie München (20. Februar 2017) - Der epigenetisch wirkende DNA-Methyltransferase-Inhibitor Decitabin (Dacogen ) stellt seit

Mehr

2. Regensburger Patiententag

2. Regensburger Patiententag 2. Regensburger Patiententag 7. Feb. 2015 Neues aus der Therapie von Leukämien und Lymphomen Wolfgang Herr Innere Medizin III Hämatologie und Onkologie Leukämien und Lymphome entstehen durch Veränderungen

Mehr

8 Antibiotika, Antimykotika: Spektrum Dosierung Nebenwirkungen

8 Antibiotika, Antimykotika: Spektrum Dosierung Nebenwirkungen 8 Antibiotika, Antimykotika: Spektrum Dosierung Nebenwirkungen Amoxicillin Amoxypen j Grampositive (nicht S. aureus) und gramnegative Keime (H. influenzae ca. 10 % Resistenz) * Erwachsene, Kinder 412 Jahre

Mehr

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Prof. Dr. Tamás Decsi Kinderklinik, UNI Pécs

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Prof. Dr. Tamás Decsi Kinderklinik, UNI Pécs Chronisch entzündliche Darmerkrankungen Prof. Dr. Tamás Decsi Kinderklinik, UNI Pécs Häufigkeit: Morbus Crohn In den letzten Jahren haben die Inzidenz und die Prävalenz (verbesserte Lebenserwartung) stetig

Mehr

Einführung, Zellen und Organe

Einführung, Zellen und Organe Grundlagen der Immunologie 5. Semester - Dienstags 11.15 Uhr Ruhr-Universität Bochum, HMA 20 Einführung, Zellen und Organe Albrecht Bufe www.ruhr-uni-bochum.de/homeexpneu Stempel für Anwesenheit in der

Mehr

Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Allgemeine Hämatologie

Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Allgemeine Hämatologie Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik Vorlesung: Allgemeine Hämatologie Priv.-Doz. Dr. med. Torsten Kessler Universitätsklinikum Münster Medizinische Klinik A Albert-Schweitzer-Campus 1 48149 Münster

Mehr

HIV-Infektion und AIDS. Seminar aus funktioneller Pathologie

HIV-Infektion und AIDS. Seminar aus funktioneller Pathologie HIV-Infektion und AIDS Seminar aus funktioneller Pathologie Retroviren des Menschen Lentiviren von Primaten Das Virion des HI-Virus schematisch und elektronenmikroskopisch Virale Gene Bindungssequenzen

Mehr

Kurstag 5. -Infektionen mit gramnegativen Erregern. -Therapie. -Auswertung der letzten Stunde. -Differenzierung gramnegativer Erreger

Kurstag 5. -Infektionen mit gramnegativen Erregern. -Therapie. -Auswertung der letzten Stunde. -Differenzierung gramnegativer Erreger Kurstag 5 -Infektionen mit gramnegativen Erregern -Therapie -Auswertung der letzten Stunde -Differenzierung gramnegativer Erreger Antibiotika-Seminar Freitag: Vorbesprechung Praktischer Teil Dienstag:

Mehr

Was gibt s Neues in der Ursachenforschung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen?

Was gibt s Neues in der Ursachenforschung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen? Was gibt s Neues in der Ursachenforschung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen? Carl M. Oneta Abteilung für Gastroenterologie Inselspital CH-3010 Bern Zwei Hauptformen Morbus Crohn Colitis ulcerosa

Mehr

Als Durchfall bezeichnet man eine Veränderung der Kotkonsistenz, der Absatzhäufigkeit sowie der Kotmenge.

Als Durchfall bezeichnet man eine Veränderung der Kotkonsistenz, der Absatzhäufigkeit sowie der Kotmenge. Durchfall (Diarrhoe) Als Durchfall bezeichnet man eine Veränderung der Kotkonsistenz, der Absatzhäufigkeit sowie der Kotmenge. Man unterscheidet zwischen akutem Durchfall, der meist spontan (innerhalb

Mehr

Der Pulsierende. Die neue Welle in der Sinusitistherapie. Ausgabe speziell für CF-Patienten

Der Pulsierende. Die neue Welle in der Sinusitistherapie. Ausgabe speziell für CF-Patienten Die neue Welle in der Sinusitistherapie Ausgabe speziell für CF-Patienten Der Pulsierende punktgenau, befreiend und für die sanfte Therapie bei Sinusitis PARI SINUS Inhalationstherapie bei akuten und chronischen

Mehr

NEUE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN MONOKLONALE ANTIKÖRPER

NEUE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN MONOKLONALE ANTIKÖRPER NEUE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN MONOKLONALE ANTIKÖRPER Was sind Antikörper? Antikörper patrouillieren wie Wächter im Blutkreislauf des Körpers und achten auf Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Parasiten

Mehr

4 Ergebnisse. 4.1 Deskriptive Statistik. Ergebnisse

4 Ergebnisse. 4.1 Deskriptive Statistik. Ergebnisse 4 Ergebnisse 4.1 Deskriptive Statistik Der Mittelwert und der Median für die PMNE im Stuhl und die Leukozytenwerte im Blut wurden mit der entsprechenden Variationsbreite (=Range) ermittelt. Die Ergebnisse

Mehr

Katzenschnupfen. Organzentrierter Unterricht Oberer Respirationstrakt 7. Oktober 2015

Katzenschnupfen. Organzentrierter Unterricht Oberer Respirationstrakt 7. Oktober 2015 Katzenschnupfen Organzentrierter Unterricht Oberer Respirationstrakt 7. Oktober 2015 Klinik Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Niesen Nasenausfluss, Augenausfluss; zunächst serös, später eitrig Allenfalls Fieber

Mehr

Rhodococcus equi. Allgemeines:

Rhodococcus equi. Allgemeines: Allgemeines: früherer Name des Bakteriums Corynebacterium equi Ordnung Actinomycetales (u.a. Mycobacterium, Nocardia) heutiger Gattungsname beruht auf der Rosafärbung der Kolonien aus: Quinn et al. (2000):

Mehr

www.printo.it/pediatric-rheumatology/de/intro MAJEED Version von 2016 1. ÜBER MAJEED 1.1 Was ist das? Das Majeed-Syndrom ist eine seltene genetische Erkrankung. Die betroffenen Kinder leiden unter chronisch-rezidivierender

Mehr

(Imatinib) aufweisen. Durch die Zulassung von Tasigna können wir mehr Patienten mit CML helfen. Mit Glivec als Primärtherapie

(Imatinib) aufweisen. Durch die Zulassung von Tasigna können wir mehr Patienten mit CML helfen. Mit Glivec als Primärtherapie Tasigna (Nilotinib) erhält in der Europäischen Union die Zulassung für die Zweitlinientherapie von CML-Patienten Frankfurt am Main (17. Dezember 2007) - Tasigna führte zu einem guten zytogenetischen Ansprechen

Mehr

OZONTHERAPIE BEI SSPE

OZONTHERAPIE BEI SSPE OZONTHERAPIE BEI SSPE Dr. Murat BAS OZON KLINIK - BURSA, Türkei Deutsche Übersetzung: R.Schönbohm 1 SSPE (subakut sklerosierende Panenzephalitis) ist eine seltene Komplikation der Masern. Sie gehört zu

Mehr

Periodisches Fieber mit Aphthöser Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis (PFAPA)

Periodisches Fieber mit Aphthöser Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis (PFAPA) www.printo.it/pediatric-rheumatology/de/intro Periodisches Fieber mit Aphthöser Stomatitis, Pharyngitis und Adenitis (PFAPA) Version von 2016 1. ÜBER PFAPA 1.1 Was ist das? PFAPA steht für periodisches

Mehr

Was ist denn nun das Hauptproblem AA, PNH, MDS oder?

Was ist denn nun das Hauptproblem AA, PNH, MDS oder? Was ist denn nun das Hauptproblem AA, PNH, MDS oder? Dr. med. Sixten Körper Abteilung für Blutspende, Apherese und Hämotherapie Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm gemeinnützige

Mehr

Wie sich die schleichende Autoimmunerkrankung kontrollieren lässt

Wie sich die schleichende Autoimmunerkrankung kontrollieren lässt Vaskulitiden wenn Blutgefäße sich entzünden Wie sich die schleichende Autoimmunerkrankung kontrollieren lässt Hamburg (24. August 2010) - Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust, rheumatische Beschwerden

Mehr

Patient mit Pneumonie und Anti-IL-6- Antikörpern

Patient mit Pneumonie und Anti-IL-6- Antikörpern Patient mit Pneumonie und Anti-IL-6- Antikörpern Ärztliche Fortbildung BCRT - 14.2.2015 Horst von Bernuth Kinderklinik m S. Pneumologie/ Immunologie Labor Berlin Charité Vivantes U N I V E R S I T Ä T

Mehr

Dr. Barbara Kiesewetter. Medical University Vienna, Clinical Division of Oncology. Potential new agents for MZL Indolent Lymphoma Workshop - Bologna

Dr. Barbara Kiesewetter. Medical University Vienna, Clinical Division of Oncology. Potential new agents for MZL Indolent Lymphoma Workshop - Bologna Dr. Barbara Kiesewetter Medical University Vienna, Clinical Division of Oncology Potential new agents for MZL Indolent Lymphoma Workshop - Bologna 1 Maligne Lymphome Lymphsystem = Teil des Abwehrsystems

Mehr

SOMATISCHE GENTHERAPIE DER SEPTISCHEN GRANULOMATOSE

SOMATISCHE GENTHERAPIE DER SEPTISCHEN GRANULOMATOSE SOMATISCHE GENTHERAPIE DER SEPTISCHEN GRANULOMATOSE Unserer Arbeitsgruppe ist es kürzlich gelungen in Zusammenarbeit mit deutschen und schweizer Ärzten und Naturwissenschaftlern, eine angeborene Immunerkrankung,

Mehr

Akute lymphoblastische Leukämie

Akute lymphoblastische Leukämie Akute lymphoblastische Leukämie Pädiatrische Hämatologie und Onkologie Universitätskinderklinik Münster November 2011 Krebserkrankungen des Kindesalters Leukämien 34.5% Leukämien ALL: 478 Kinder/Jahr AML:

Mehr

Mikrobiologische Diagnostik- wann ist was sinnvoll?

Mikrobiologische Diagnostik- wann ist was sinnvoll? Mikrobiologische Diagnostik- wann ist was sinnvoll? Radiologisch-internistisches Forum 09.07.2008 C. Ott Enge Assoziation von Infektionen mit CED fragliche pathogenetische Bedeutung von M. paratuberculosis

Mehr

Immunologie der Vaskulitis

Immunologie der Vaskulitis Querschnitt Immunologie-Infektiologie Montags 12.00 Uhr Hörsaalzentrum St. Joseph Immunologie der Vaskulitis Albrecht Bufe www.ruhr-uni-bochum.de/homeexpneu Ein Patient mit diesen Veränderungen kommt in

Mehr