Ernährung bei Krebs -
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- Kasimir Brodbeck
- vor 7 Jahren
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1 Basiskurs Krebswissen WS Ernährung bei Krebs - Kohlenhydrate & Co
2 Elisabeth Hütterer Univ. Klinik für Innere Med. I, Onkologie Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien Leitung Onkonetz österreichweite Arbeitsgruppe für Diaetologen Wissenschaftliche Sekretärin der AKE (Arbeitsgemeinschaft für klinische Ernährung)
3 Essen Sie abwechslungsreich
4 Verzichten Sie auf Grapefruit und Johanniskraut
5 Bedarfszahlen Energie: ~ (25)-30-35kcal/kgKG/d Eiweiß: ~1,2-2g/kgKG/d Fett: ~1-1,5g/kgKG/d Kohlenhydrate: ~3g/kgKG/d Flüssigkeit: ~35-40ml/kgKG/d Mikronährstoffe
6 1. Vielseitig ausreichend, aber Grundlagen der Ernährung nicht zu viel Ausbildungsunterlage 1997
7 2. Weniger tierische Produkte Ausnahme: Ungewollter Gewichtsverlust Grundlagen der Ernährung Thema Ausbildungsunterlage 1997
8 3. Würzig statt salzig Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
9 4. Wenig Süßes Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
10 5. Mehr Vollkornprodukte Ausnahme: Probleme mit der Verdauung Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
11 6. Reichlich Gemüse, Kartoffeln und Obst Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
12 7. Weniger tierisches Eiweiß. Ausnahme: ungewollter Gewichtsverlust Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
13 8. Trinken mit Verstand Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
14 9. Öfters kleine Mahlzeiten Ausnahme: Gewollte Gewichtsreduktion Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
15 10. Schmackhaft und schonend zubereiten Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
16 Bewusst genießen Grundlagen der Ernährung
17 1. Genuss braucht Zeit Wer in Eile Grundlagen ist, der hat keine Zeit zum Genießen! Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
18 2. Genuss darf sein Ohne schlechtes Gewissen! Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
19 3. Genuss geht nie nebenbei Voll und Grundlagen ganz auf der den Genuss konzentrieren! Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
20 4. Wissen, was einem gut tut. Jeder hat seine individuellen Vorlieben! Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
21 5. Qualität statt Quantität Weniger ist oft mehr! Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
22 6. Genuss ist Erfahrungssache Genießen kann man lernen! Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
23 7. Genuss Täglich! Erlaubt ist, was gefällt! Grundlagen der Ernährung Ausbildungsunterlage 1997
24 mit Ernährung können Symptome gut beeinflußt werden aber es gibt keine wirksame Anti- Krebsdiät
25 Krebsdiäten existieren seit es Krebs gibt 1500 v. Chr. Arsen gegen Auszehrung und Kräfteverfall Mittelalter zur Krebstherapie Absud von in Urin ausgekochten Hundefeten
26 Krebsdiäten bis heute unüberschaubare Anzahl nicht wissenschaftliche Grundlagen, sondern auf Beobachtungen, Erfahrungen, Instinkten oder Eingebungen viele ungefährlich Heilung oder Rezidivprophylaxe wissenschaftlich nicht nachweisbar
27 Antikrebsmittel und Diäten Hat das Produkt nur positive Wirkungen? Hat es keine Nebenwirkungen? Ist es nur bei einer bestimmten Adresse zu bestellen? Hilft es bei mehreren verschiedenen Erkrankungen? Übersteigt der Preis die zu erwartende Wirkung des Produktes?
28 Antioxidantien bei Krebs Biesalski HK, Der Onkologie 2004, 10,
29 Wirkung bestimmter Nahrungsmittel Krebszellen mögen keine Himmbeeren
30 Sulforaphan blog.wecareyouenjoy.eu
31 Indol-3-carbinol
32 Diallylsulfid amazon.com
33 Ellagsäure tee24.com
34 Curcumin
35 Epigallocatechin-3-gallat exquisine.de
36 Genistein
37 Resveratrol
38 Lycopin
39 Anthrocyanidine
40 Thema Omega-3-Fettsäuren
41 Limonin
42 Proanthocyanidine
43 ACE-Hemmung
44 Antioxidativ wirkende Vitamine: A, C, E Substanzen Spurenelement: Selen Polyphenole (kommen in allen Pflanzen vor - geringe Resorption aus Darm und niedrige Blutspiegel) Curcumin, Genistein, Resveratrol, Katechine, => Große Mengen können auch oxidativ sein!
45 Während der Therapie? Konservative Therapieformen (Zytostatika, Bestrahlung) wirken durch stark oxidativen Stress. Deshalb besteht eine fragliche Wirkung von pharmakologisch (zusätzlich zum Essen noch als Tabletten, Tropfen, Saft, ) dosierten Antioxidantien.
46 Individuell unklar Ausmaß der Radikalbildung der Chemotherapie? Art der reaktiven Sauerstoffverbindungen? Dosis des Zytostatikums? Art der Antioxidantien? Zeitlicher Abstand zw. Therapie und Antioxidanz? Tumorart, Stadium und Lokalisation? Bei pharmakologischen Dosen ist nach heutigem Wissenstand Vorsicht geboten!!!
47 Generelle Substitution Multivitaminpräparat Im Einzelfall unklar, welcher Mikronährstoff genau fehlt! Ist eine Kompensation potentieller Defizite und keine Therapie!
48 Entscheidend ist die ausreichende und kontinuierliche Versorgung mit Mikronährstoffen möglichst über native Ernährung!
49 Tipps zur Vitaminerhaltung Vitamine sind sehr empfindlich! Grundlagen der Hitze, Licht, Sauerstoff, Wasser, Säure, Ernährung Metall vermeiden möglichst kurz, kühl und dunkel lagern, sonst einfrieren Lebensmittel nicht wässern in bereits kochendes Wasser geben und möglichst kurz kochen wenig Garflüssigkeit Obst möglichst nicht schälen
50 Einteilung der Kohlenhydrate Einfachzucker Grundlagen der Ernährung (Trauben-, Fruchtzucker, ) Zweifachzucker ( Haushalts- Milchzucker, ) Vielfachzucker (Stärke, Zellulose, )
51 Funktion von Kohlenhydraten Energielieferant Grundlagen der Bau- und Ernährung Vorratsstoff (Glykogen und Glucose) Stützfunktion Spezifische Funktionen Regulation der Verdauungstätigkeit 1g = 4kcal (16,7kJ)
52 Kohlenhydratquellen Zucker, Honig Grundlagen der Ernährung Stärke, Mehle Reis, Kartoffeln daraus hergestellte Produkte Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte Milchzucker
53 Polysaccharide bevorzugen langsamerer Abbau Grundlagen der Ernährung langsamere Aufnahme geringere Insulinausschüttung Blutzuckerspiegel steigen nicht so stark an längeres Sättigungsgefühl bessere Konzentrationsfähigkeit
54 sonst: Mono- und Disaccharide in geringeren Mengen Grundlagen der Ernährung hohe Blutzucker- und Insulinspiegel BZ-Spiegels sinkt in Minuten neuerliches Hungergefühl Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit
55 Zucker und Tumor Tumorzellen verstoffwechseln Glucose zu Laktat Laktat ermöglicht infiltratives Wachstum physiologische Blutzuckerregelung kein Beweis für die Wirksamkeit von ketogener Diät Coy JF, Mutations in the Transketolase-like Gene TKTL1: Clin. Lab. 2005; 51:
56 Es gibt keinen Glucosewettbewerb zw. Tumor und Wirt 70kg Patient ißt rund g Glucose/d + 200g Glucose aus Gluconeogenese/d 500g Sarkom verbraucht ~9,8g Glucose/d => 2% des Glucoseumsatzes Bozzetti, ESPEN-Congress 2014
57 Vegane Ernährung und Krebs Hypothese: Methionin könnte Tumorwachstum auslösen/fördern
58 Bacon-Ribbon
59 Hochleistungskuh
60 Antibiotikum = Tierstärkungsmittel
61 Theorie: Fasten und Chemo Gesunde Zellen können besser in einen Ruhezustand als Tumorzellen gehen. Das würde die gesunden Zellen vor der Therapie schützen. Nur Daten aus Zellkulturen und Mäusen: Blagosklonny 2001, 2002, Holzenberger 2003, Seyfried 2003, 2010, Raffaghello 2008, Safdie 2012, Shi 2012, Lee 2010, 2012, Brandhorst 2013)
62 Gefahr Wenn appetitlose Tumorpatienten hören, dass ein Tag fasten gut ist, denken sie 2 Tage sind ws. besser und vielleicht sind dann Wochen noch optimaler? A. Laviano, ESPEN-Kongress Genf 2014
63 Appetitlosigkeit Wenn ich nicht esse, dann fühle ich mich am wohlsten Herr K, am
64 Inflammation Lisa Hütterer
65 Inflammation Lisa Hütterer
66 Inflammation Lisa Hütterer
67 Inflammation Lisa Hütterer
68 Inflammation Lisa Hütterer
69 Optimierung der aktiven Körperzellmasse
70 Zufuhr sicher stellen keine Mahlzeiten auslassen Mahlzeitenfrequenz erhöhen alle 2h
71 ~10g Eiweiß enthalten in ¼ l Milchprodukt ¼ l Sojamilch
72 ~10g Eiweiß enthalten in 50g Käse 80g Topfen (3 dünne Scheiben)
73 ~10g Eiweiß enthalten in 50g Fleisch 50g Wurst (5 dünne Blätter)
74 ¼ l Milchprodukt ~10g Eiweiß enthalten in 50g Fisch 1 ½ Eier
75 ¼ l Milchprodukt ~10g Eiweiß enthalten in 3 EL (12g) Proteinpulver
76 Vanillejoghurt versus eiweißreiche Zusatznahrung Eiweiß in in g g/100g Joghurt Zusatznahrung
77 Ernährungsinfusionen
78 Informationen zu Symptomen und Therapienebenwirkungen
79 Sekundärprävention BMI 21-23kg/m² (Berücksichtigung Bauchumfang) tägl. 30 Minuten moderate Bewegung wenig Zucker Energiedichte <125kcal/100g v.a. pflanzliche Kost, mind. 25g Ballaststoffe 400g/Tag (nicht Stärke-hältiges) Gemüse und Obst 5 Hände voll
80 Sekundärprävention max. 500g Fleisch/Woche möglichst wenig Wurstprodukte max g Ethanol/d (=1 Glas) fett- und salzarme Zubereitung keine verschimmelten bzw. verdorbene Lebensmittel NICHT RAUCHEN AUSREICHEND SCHLAF STRESS +LEBENSEINSTELLUNG
81 Körperliche Aktivität
82 Nicht das Lebensmittel, sondern die Dosis entscheidet.
83 Zusammenfassung Ernährung kann Ihre Therapie unterstützen, aber niemals ersetzen. Ein guter Ernährungszustand fördert Ihre Lebensqualität. Alles mit Hausverstand testen und keine einseitigen Diäten.
84 Individuelle Ernährungs- Beratung/Therapie möglich elisabeth.huetterer@aon.at
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