Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) an österreichischen Universitäten

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1 Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) an österreichischen Universitäten Mag. Alexander Hammer / Universität Wien Universities Implementing Full Costing EUA Country Workshop, Universität Wien, 28. Februar 2011

2 1. Entwicklung der Kosten- und Leistungsrechnung 2. Aktueller Status der Kosten- und Leistungsrechnung 3. Rolle in der Studienplatzfinanzierung 2

3 Einführung Kostenrechnung UOG 93 vgl. 17 (1): [ ] An jeder Universität ist eine Kostenrechnung einzuführen. [ ] Verordnungsermächtigung hinsichtlich der Festlegung der Grundsätze der Kostenrechnung Kostenrechnungsverordnung im UOG 93 Zwingende Einführung einer Kostenarten- und Kostenstellenrechnung Optionale Aufstellung einer Kostenträgerrechnung bei Bedarf der Universität [ ] zur verwendungsbezogenen Ausweisung der in der Abrechnungsperiode für Leistungen anfallenden Kosten, wobei diese im Rahmen der selbständigen Weiterverarbeitungen universitätsintern gestaltet werden kann 3

4 Erstellung eines Kostenrechnungshandbuchs in Rahmen einer Arbeitsgruppe Universitäten / BMWF Keine durchgehende Implementierung der Kostenrechnung Aufbau auf den Verrechnungskreisen der Haushaltsverrechnung Zwingende Verwendung des Systems der automatisierten Haushaltsverrechnung Geringer Spielraum im Aufbau der Kostenrechnung aufgrund universitätsweiter Standardisierungen Abbildung universitätsspezifischer Sachverhalte schwer möglich Keine operative Verwendung der Kostenrechnung aufgrund der dominierenden kameralistischen Budgetlogik 4

5 Verpflichtung zur Einrichtung einer Kosten- und Leistungsrechnung gemäß 16 (1) UG 2002 Kosten- und Leistungsrechnung als Teil des internen Rechnungswesens Keine Verordnungsermächtigung hinsichtlich universitätsweiter Regelungen für die Ausgestaltung der Kosten- und Leistungsrechnung Progressiver Aufbau der Kosten- und Leistungsrechnung an allen Universitäten Gemeinsame Basis: Vorarbeiten UOG 93 / Einführungsprojekt SAP R/3 jedoch: zunehmende Ausgestaltung der Kosten- und Leistungsrechnung an den einzelnen Universitäten entsprechend universitätsspezifischer Anforderungen 5

6 Kostenarten- und Kostenstellenrechnung implementiert Primäre Kosten (insb. Personalkosten, Sachkosten, Abschreibungen) in hoher Qualität auf Ebene der Organisationseinheiten sowie im Drittmittelbereich vorhanden Umlagen von Gebäudekosten sowie von sekundären Kosten auf Organisationseinheiten im Detail implementiert oder jedenfalls aggregiert möglich Verwendung von Umlageschlüsseln entsprechend universitätsspezifischer Gegebenheiten Ausweis von Vollkosten auf Ebene der Organisationseinheiten Gute Kenntnis der Gemeinkosten (insb. im Drittmittelbereich) jedoch: keine Trennung Lehre/Forschung auf dieser Ebene 6

7 Kostenträgerrechnung (Trennung Lehre/Forschung) nicht an allen Universitäten im Einsatz Mangelnde Zeitaufzeichnungen Zurechnung auf Kostenträger Lehre/Forschung nur auf Basis von Zeitschätzungen möglich Verschränkung der Leistungsbereiche Lehre/Forschung Erschwerte Zurechnung auf Leistungen in der Lehre (z.b. Studienrichtungen) Mehrfachverwendung von Modulen/Lehrveranstaltungen Wahlfreiheit der Studierenden Zurechnung auf Leistungen in der Forschung nur auf hoch aggregierter Ebene Begrenzte Aussagekraft von Kosten Lehre/Forschung Hohe Schwankungsbreiten in Abhängigkeit von Zurechnungsparametern 7

8 Universitätsweite Standardisierung der Kostenrechnungen möglich? Keine einheitliche Universitätslandschaft im Sinne der Kostenrechnung (Volluniversitäten vs. Spezialuniversitäten vs. Medizinische Universitäten vs. Kunstuniversitäten) Vereinheitlichung zu Lasten der Aussagekraft der Kostenrechnung: keine Berücksichtigung universitätsspezifischer Sachverhalte Standardisierte Kostenrechnung als Grundlage der Finanzierung tauglich? vgl. Kostenrechnung Schweiz Eliminierung der tatsächlichen Mietkosten im Schweizer Modell, rein kalkulatorische Berücksichtigung der Mietkosten auf Basis von landesweiten Einheitssätzen Standardisierung allenfalls auf Ebene von allgemeinen Prinzipien, jedoch unter Wahrung der Flexibilität und der Autonomie des internen Rechnungswesens Hoher zeitlicher Aufwand für etwaige Standardisierung 8

9 Kostenrechnungen als Ausgangsbasis in Studienplatzfinanzierung IST-Kosten aus Kostenrechnungen der Universitäten gut abschätzbar jedoch: IST-Kosten basieren auf suboptimalen Betreuungsverhältnissen Ziel: Normkostenmodell basierend auf international üblichen Betreuungsrelationen Kostenrelationen / Kostensätzen aus den universitären Kostenrechnungen 9

10 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Mag. Alexander Hammer Leiter DLE Finanzwesen und Controlling / Universität Wien T F E alexander.hammer@univie.ac.at 10