Sozialpsychologische Grundlagen! Termine 2014 / 2015!

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1 Prüfungsstoff! Sozialpsychologische Grundlagen! Prüfungsstoff:! Hogg & Vaughan (2014).! Social Psychology.! Harlow: Pearson Education! Kapitel 1-6 und 10! Prüfung: 1. Termin:! 29. Jänner 2015! 2! Homepage! 3! Termine 2014 / 2015! 16. Oktober! 20. November! 23. Oktober! 27. November! 30. Oktober! 4. Dezember! 6. November! 8. Jänner! 13. November! 15. Jänner! 4!

2 Definition und Einführung! Definition! Die Sozialpsychologie!!! beschreibt und erklärt!!! die Interaktionen zwischen Individuen!! sowie die Ursachen und Wirkungen dieser Interaktionen.! Herkner (1991, S. 17)! Social psychology is the scientific investigation of!! how thoughts, feelings and behaviours of individuals are influenced!! by the actual, imagined or implied presence of others! (G. W. Allport, 1954, S. 5)! 6! Themen! Die aktuellen Themen der Sozialpsychologie! Soziales!! Wissen!! Attribution! Selbstbild! Selbstwert! Einstellungen! Sozialer Einfluss! Führungsverhalten und Entscheidungen! Beziehungen zwischen Gruppen! Aggression! Attraktion und Liebe! Prosoziales Verhalten! Sprache! Kultur! Vorurteile und Diskriminierung! 7! Theorie & Hypothese! Eine Theorie besteht aus Definitionen und Hypothesen.! Hypothese: Spezifische Aussagen, die empirisch überprüft werden können. (zumeist in Wenn- Dann-Sätzen formuliert).!!!! 8!

3 Theorie & Hypothese! Methoden! Gütekriterien von Theorien:! Eine Theorie muss widerspruchsfrei sein.! Eine Theorie ist desto besser,! je mehr Phänomene sie erklärt und voraussagt.! je präziser die Voraussagen sind.! je einfacher sie ist.! je größer ihre Prüfbarkeit ist.! Je mehr sie durch empirische Daten gestützt ist.!!!! 9! Experiment:! Eine unabhängige Variable (=potentielle Ursache für ein Phänomen) wird durch den Experimentator / die Experimentatorin manipuliert und die Veränderung auf eine abhängige Variable wird gemessen.! 10! Methoden! Laborexperimente! Feldexperimente: realistische Situationen! Externe Validität: Die Umstände im Experiment entsprechen den Umständen in der Realität! Reliabilität: Die Genauigkeit der Messung einer bestimmten Variable! Störvariablen:! Aufforderungscharakter (demand characteristics; Orne, 1962): Die Versuchsperson meint zu wissen, was im betreffenden Versuch untersucht wird, und verhält sich dem entsprechend! Soziale Erwünschtheit! Versuchsleitereffekt (Rosenthal, 1963): unbeabsichtigte Manipulation der Vp! 11! 12!

4 Methoden! Methoden! Machen aggressive TV-Filme Kinder im Volksschulalter aggressiver?! Unabhängige Variable: TV-Film (aggressiv, nicht aggressiv)! Abhängige Variable: Aggression der Kinder! Vorgehensweise:! Auswahl von zwei TV-Filmen(aggressiv, nicht aggressiv) durch Experten! Auswahl der Kinder (Volksschulalter, Ort, Behinderung (ja, nein) etc.)! Zuteilung der Kinder zu drei Versuchsgruppen! 13! Machen aggressive TV-Filme Kinder im Volksschulalter aggressiver?! Messung der Aggression der Kinder: Verhaltensbeobachtung beim Spielen (Klare Definition des aggressiven Handlung notwendig)! z.b. Aggressiv: Gibt einer Puppe eine Ohrfeige! z.b. Nicht-Aggressiv: Kind lässt zwei Puppen sich küssen! z.b. Nicht-eindeutig: Kind hämmert einen Nagel in ein Holzbrett! 14! Methoden! Machen aggressive TV-Filme Kinder im Volksschulalter aggressiver?! Versuchsbedingung -->! Aggressiver Film! Fröhlicher Film! Kein Film! 20 Kinder! 20 Kinder! 20 Kinder! Mehr Aggression! Keine Aggression! Keine Aggression! 15! Methoden! Machen aggressive TV-Filme Kinder im Volksschulalter aggressiver?! Experimente bestätigen die Hypothese:! Anderson, 1997;! Bandura, Ross & Ross, 1963;! Berkowitz, 1993;! Geen, 1991;! Huesmann & Eron, 1984 (Langzeit-Effekt nachgewiesen!)! Paik & Comstzock, 1994;! Wood, Wong & Cachere, 1991! Kulturübergreifendes Phänomen: (Botha, 1990): Australien, Finnland, Israel, Polen, Süd-Afrika.! 16!

5 Methoden! Machen aggressive TV-Filme Kinder im Volksschulalter aggressiver?! Meta-Analyse von Anderson & Bushman (2002):! -! Studienart! Vpn! Studienart! Vpn! 46 Longitudinalstudien! 4.975! 28 Feldstudien! 1.976! 86 Querschnittstudien! ! 124 Laborstudien! 7.305!!!!!! JA!! 17! Methoden! Nicht-experimentelle Methoden:! Archiv-Studien: Groupthink-Phänomen (Janis, 1972)! Case-Studies: Welche Persönlichkeitszüge braucht ein US-Präsident, um erfolgreich zu sein? (Barber, 1977)! Umfragen! Feldstudien: Teilnehmende Beobachtung: Die Arbeitslosen von Marienthal (Jahoda, Lazarsfeld & Zeisel, 1933)! 18! Ethik! Geschichte! Ethische Grundbedingungen für psychologische Experimente:! Physisches und psychisches Wohlbefinden der Versuchspersonen (Vpn)! Respekt der Privatsphäre! Vermeidung von Täuschung (deception)! Informierte Zustimmung! Aufklärung (Debriefing)! Die Anfänge:! 1860: Völkerpsychologie (Steinthal & Lazarus)! 1891: Verminderte Zurechnungsfähigkeit des Individuums in! der Gruppe (Sighele)! 1895: Massenpsychologie (LeBon): psychische Ansteckung,! man verhält sich in der Gruppe pathologisch! 1920: McDougall: group mind ( Gruppengeist )! 19! 20!

6 Geschichte! Behaviourismus! Basis ist das beobachtbare Verhalten, direkte Manipulation; Objektivität und Wiederholbarkeit! Verhalten wird auf Lernen (auf die erhaltene Belohnung und Bestrafung) zurückgeführt.! 1920: Watson & Rayner: Der kleine Albert (das wahrscheinlich unethischste Experiment der Sozialpsychologie!)! 1938: Skinner Lerntheorie: Reflexe und Operanten; Verstärker und Strafreize! 1927: Pavlov: Klassisches Konditionieren! 21! Geschichte! Kognitive Sozialpsychologie! : Abelson, Aronson, McGuire, Newcomb, Rosenberg & Tannenbaum (Konsistenztheorien),!! Festinger (Dissonanztheorie),!! Heider (Balancetheorie)! Kognitive Konsistenz: Menschen sind bestrebt, ihre Meinungen, Wissen und ihr Verhalten konsistent zu ordnen.! Diskrepanzen führen zu unangenehmen Gefühlen.! Grundannahme: Jeder Mensch ist motiviert, Diskrepanzen zu reduzieren.! 22! Geschichte! Kognitive Sozialpsychologie II! : Der Mensch als naiver Wissenschaftler (naive scientist) :! Personen reagieren großteils rational und versuchen das Verhalten auf bestimmte Gründe (Person, Stimulus, Umstände) zurückzuführen.! Kelley (1967): Attributionstheorie! Bem (1967, 1972): Selbstwahrnehmungstheorie! Weiner (1979): Attributionstheorie (intern/extern, global/spezifisch, stabil/variabel)!! Da sie nur auf wenige Informationen zurückgreifen können, 23! treten viele Fehler auf.!!!!!! ==>! Geschichte! Kognitive Sozialpsychologie III! : Der Mensch als kognitiver Geizhals (cognitive miser) :! Auch bei Vorliegen vollständiger Information greifen Personen nicht auf das ganze Wissen zu, sondern verwenden Heuristiken ( rules of thumb - Faustregeln)! Kahneman & Tversky (1972): Repräsentativitätsheuristik! Langer (1978): Mindlessness!!!!!! ==>! 24!

7 Geschichte! Kognitive Sozialpsychologie IV! : Der Mensch als motivierter Taktierer (motivated tactician) :! Man verfügt über ein Repertoire an Informationsverarbeitungsstrategien, setzt aber die genaue Informationsverarbeitung nur bei hoher Motivation und Abhängigkeit ein.! Petty & Cacioppo (1986): Elaboration Likelihood Model (ELM)! (Fiske & Taylor, 1991; Gollwitzer & Bargh, 1996)!!!! 25! Geschichte! Kognitive Sozialpsychologie V! Seit Mitte der 1990er Jahre: Der Mensch wird stark von seinem Unbewussten beeinflusst ( The New Unconscious ):! Unbewusste Informationsverarbeitungsstrategien führen zu paradoxen Verhalten, das erst im Nachhinein vom Betroffenen interpretiert wird.!!!! (Hassim, Uleman & Bargh, 2005)! 26! Geschichte! Evolutionäre Sozialpsychologie:! Geschichte! Unser Verhalten kann großteils auf vererbte Verhaltensmuster zurückgeführt werden, die uns das Überleben gesichert haben.! (Buss, 1990, 1999; Buss & Kenrick, 1998; Singh, 1993, 1995; Marlowe & Wetsman, 2001).! Anwendungsgebiete: Attraktionsforschung, Aggression, Prosoziales Verhalten! 27! Singh, 1995! 28!

8 Männer aus den USA! (Marlowe & Wetsman, 2001):! Männer aus Tanzania (Afrika):! 29! 30! Eindrucksbildung Personenwahrnehmung! (impression formation)! Singh (1995)! 31!

9 Personenwahrnehmung! Implizite Persönlichkeitstheorien:! Innerhalb bestimmter Gruppen, Schichten und Kulturen gibt es weit verbreitete und ziemlich einheitliche Meinungen darüber, welche Persönlichkeitseigenschaften gemeinsam auftreten.! Personenwahrnehmung! Asch s Konfigurations-Modell (1946):! Dimensionen, die die Inferenzprozesse stark beeinflussen, werden zentrale Merkmale genannt (wie z.b. warmherzig und kalt).! Periphere Traits (Eigenschaften) haben kaum Einfluss auf die Bewertung anderer Personen.!!!! 33! 34! Personenwahrnehmung! Experiment (Asch, 1946):! Vpn erhielten Adjektivlisten als Beschreibung einer fiktiven Person.! VG1: intelligent, geschickt, fleißig, warmherzig, bestimmt, praktisch, vorsichtig.! VG2: intelligent, geschickt, fleißig, kalt, bestimmt, praktisch, vorsichtig.! VG3: intelligent, geschickt, fleißig, freundlich, bestimmt, praktisch, vorsichtig.! VG4: intelligent, geschickt, fleißig, rüde, bestimmt, praktisch, vorsichtig.!! Danach sollten Vpn aus einer Liste von 18 Adjektiven auswählen, welche die fiktive Person noch besaß.!!!! 35! Personenwahrnehmung! Zuschreibung weiterer Eigenschaften (in Prozent):! warmherzig! kalt! freundlich! rüde! großzügig! 91! 8! 56! 58! weise! 65! 25! 30! 50! glücklich! 90! 34! 75! 65! gutmütig! 94! 17! 87! 56! gewissenhaft! 94! 99! 95! 100! 36!

10 Personenwahrnehmung! Kelley (1950): Feldexperiment; Auswirkung der Vorstellung eines Gastreferenten auf die Evaluation des Referenten und Interaktionen während des Vortrages! Vorstellung: People who know him consider him to be a rather cold (or warm) person, industrious, critical, practical, and determined! Der Vortragende hielt idente Vorträge vor verschiedenen Klassen.! Nach dem Vortrag mussten die Zuhörer den Referenten evaluieren.! Außerdem wurden die Zuhörer während des Vortrages beobachtet.! 37! Personenwahrnehmung! Ergebnis:! In der kalten Vorstellung:! Evaluation:! Vortragender wurde als eher unsozial, selbstzentriert, unpopulär, formal, reizbar, humorlos und harsch beschrieben.! Behaviorale Auswirkungen:! Die Studenten stellten weniger Fragen und interagierten auch weniger mit dem Gastprofessor.! 38! Personenwahrnehmung! Personenwahrnehmung! Re-Analyse der Daten von Asch:! Rosenberg, Nelson & Vivekananthan (1968):! Zwei Bewertungsdimensionen:! (1) Soziale Bewertungsdimension:! verlässlich, ehrlich, tolerant, hilfsbereit,! warmherzig, gesellig vs. ungesellig, kalt,! humorlos, pessimistisch! (2) Intellektuelle Bewertungsdimension:! intelligent, fleißig, beharrlich, phantasie-! voll, bestimmt vs. unintelligent, naiv,! ungeschickt.! 39! Wojciszke, Bazinska, & Jaworski (1998): 82% der Varianz in der Eindrucksbildung wird durch die beiden Faktoren erklärt.! Werden zur Beschreibung von! alten Personen (Cuddy & Fiske, 2002)! Asiaten (Kitano & Sue, 1973)! Immigranten (Lee & Fiske, 2006)! Untergruppen von Homosexuellen (Clausel & Fiske, 2005)! Frauen (Cuddy & Frantz, 2007)! Afroamerikanern (Williams & Fiske, 2006)! Psychisch Kranken (Russell et al., 2007)!!!!!!! herangezogen.! 40!

11 Sozialpsychologische Grundlagen Personenwahrnehmung " Anfangs- oder Endeffekte (primacy oder recency - Effect)! Asch (1946): 2 Listen mit Adjektiven (positive zuerst, dann negative; oder negative zuerst, dann positive)!! Die ersten Adjektive beeinflussen die Bewertung der Person stärker! Jones & Goethals (1972): Endeffekt: Wenn Personen kognitiv durch andere Aufgaben (zb. Kopfrechnen, Stricken) belastet oder abgelenkt oder müde sind.! 41! Personenwahrnehmung " Positivität vs. Negativitätstendenz:! Sears (1983): Wenn wir noch keine Information besitzen, bewerten wir andere Personen positiv.! Die Stärke der Ausprägung ist jedoch kulturabhängig (Markus, Kitayama & Heiman, 1996)! ABER: Sobald eine negative Information vorliegt --> Bias in Richtung Negativität (Fiske, 1980)! Hamilton & Zanna (1974): Negatives Bild ist schwerer zu ändern als positives Bild.! 42! Personenwahrnehmung " Physische Erscheinung! 2 Gründe für die Negativitätstendenz:! 1. Ungewöhnliche, auffällige und extreme Information wird leichter gemerkt (Skowronski & Carlston, 1989)! 2. Negative Eigenschaften könnten eine potentielle Gefahr für den Bewerter darstellen (Hogg & Vaughan, 2002)! 43! Die physische Erscheinung eines Menschen spielt eine signifikante Rolle bei der Bewertung:! Park (1986): Der erste Eindruck bleibt über lange Zeit erhalten! Und ist erstaunlicherweise ziemlich akkurat (Zebrowitz & Collins, 1997)! Schönheitsstereotyp (Dion et al., 1972): Schöne Menschen sind interessant, warmherzig, offen, sozial kompetent (und werden auch so bewertet).! 44!

12 Schönheitsstereotyp! Je attraktiver eine Person ist, desto positiver wird sie bewertet (Langlois, Kalakanis, Rubinstein, Larson, Hallam & Smoot, 2000): Meta-Analyse von 919 Studien! Die Attraktivität hängt ab von:! Feminität des Gesichts (Rhodes, Hickford & Jeffrey, 2000)! Jugendlichkeit (Buss & Kenrick, 1998; Perlini, Bertolissi, & Lind, 1999)! Schlankheit (Gardner & Tockerman, 1994)! Ehrlichkeit (Yarmouk, 2000)! Gehalt (Hamermesh & Biddle, 1994)! Schönheitsstereotyp! Attraktive Personen werden! als strukturierter (Cash, Kehr, Polyson & Freeman, 1977)! besser für einen Job geeignet (Dipboye, Arvey, & Terpstra, 1977)! Fröhlicher und erfolgreicher (Dion, Berscheid & Walster, 1972) bewertet! Weniger streng behandelt bei Gerichtsverfahren (wenn man weiblich ist) (Sigall & Ostrove, 1975)! Besser bewertet bei Abgabe einer schriftlichen Arbeit (weibliche Studenten) (Landy & Sigall, 1974)! 45! 46! Schönheitsstereotyp! Schönheitsstereotyp! Attraktive Personen werden! besser bezahlt (Hamermesh & Biddle, 1994, Hamermesh, 2011).! Schönheitsskala:! Rate the respondent s physical appearance! 5: strikingly handsome or beautiful! 4: good looking (above average and sex)! 3: average looks for age and sex! 2: quite plain (below average for age and sex)! 1: Homely! 47! Aussehen! Frauen! Männer! Überdurchschnittlich gut (5, 4)! Überdurchschnittlich schlecht (1, 2)! +8 Prozent! + 4 Prozent! - 4 Prozent! -13 Prozent! n! Frauen! Männer! 48!

13 Schönheitsstereotyp! Attraktive Gesichter (Cunningham, 1986):! Vertikale und horizontale Größe der Augen! Größe der Nase! Die Länge des Kinns! Die Breite des Gesichts! Pupillendurchmesser! Breite des Lächelns!! Große Nase und langes Kinn besonders negativ!! Schönheitsstereotyp! Besonders attraktive Gesichter sind Durchschnittsgesicher (Gruendl, 2002):! Echte Miss Germany 2002! Virtuelle Miss Germany! (Alle Kandidatinnen zusammen gemorpht)! Virtuelles Gesicht aus 64 weiblichen Gesichtern! 49! 50! Kognitive Algebra! Zur Bewertung werden mehrere Eigenschaften herangezogen.! Drei Modelle der Verrechnung (Anderson, 1965, 1978, 1981)! Das Summenmodell: Die positiven Eigenschaften werden addiert, die negativen Eigenschaften werden abgezogen.! Das Durchschnittsmodell: Der Durchschnitt aller Eigenschaften bildet die Gesamtbewertung.! Das gewichtete Durchschnittsmodell: Jede Eigenschaft wird unterschiedlich gewichtet und danach der Durchschnitt gebildet.! 51! Eigenschaften! Intelligent (+2)! Ernst (+3)! langweilig (-1)! Kognitive Algebra! Summenmodell! Durchschnitts modell! Gewichtetes Durchschnitts modell! (1. Beispiel)! 2! 3! 3! Gewichtetes Durchschnitts modell! (2. Beispiel)! Erste Bewertung! +4! +1.33! +3.33! +4.00! Revidierte Bewertung nachdem man erfahren hat, dass die Person auch humorvoll (+1) ist.! Bewertung, nachdem man erfahren hat, dass die Person großzügig (+1) ist! +5! +1.25! (Gewicht: 1)! +2.75! +6! +1.20! (Gewicht: 2)! +2.60! 3! 2! 0! (Gewicht: 0)! +3.00! (Gewicht: 1)! 52! +2.60!

14 Soziale Schemata! Schema = kognitive Struktur, die Wissen über einen Sachverhalt und seine Attribute und ihren Beziehungen zueinander repräsentiert.! z.b.: Paris -- Boulevard, schöne Kleidung, Wein, Baguette, Camembert, Quiche, Eiffelturm! Soziale Schemata! Funktionen von Schemata (Herkner, 1991):! 1. Schemata bestimmen, ob und wie gut wir etwas verstehen! 2. Schemata beeinflussen unsere Gedächtnisleistung! 3. Schemata bewirken, dass wir automatisch Schlussfolgerungen ziehen und damit über die gegebene Information hinausgehen! 4. Schemata wecken bestimmte Erwartungen, und beeinflussen die Aufmerksamkeit! 5. Schemata steuern unser Verhalten! 53! 54! Soziale Schemata! Soziale Schemata! Aufsteigende Informationsverarbeitung (bottom up):! Kontrollierter Prozess,! viele Informationen werden berücksichtigt.! Aus zahlreichen Verhaltensweisen und deren situativen Kontexten wird zunächst auf Merkmale geschlossen.! Diese werden zusammengefasst und einer Kategorie oder einem Schema zugeordnet.! Absteigende Informationsverarbeitung (top down):! Es wird von Erwartungen (Hypothesen) bezüglich einer Person ausgegangen.! Jede Information wird daraufhin überprüft, ob sie den Erwartungen entspricht.! Oder man kann aus der bloßen Kategoriezugehörigkeit ganz automatisch Urteile über die Stimulusperson ableiten.! 55! 56!

15 Soziale Schemata! Beispiel (Bransford & Johnson, 1973):! Der Vorgang ist eigentlich ganz einfach. Zuerst teilen Sie die Dinge in mehrere Gruppen. Natürlich kann auch ein Stapel genügen das kommt darauf an, wieviel zu tun ist.! Wenn Sie wegen fehlender Möglichkeiten woanders hingehen müssen, dann ist das der nächste Schritt, ansonsten kann es losgehen. Es ist wichtig, nicht zu übertreiben. Das heißt, es ist besser zu wenige Dinge auf einmal zu tun, als zu viele. Das mag zunächst nicht besonders wichtig erscheinen, aber es können leicht Komplikationen entstehen. Ein Fehler kann viel Geld kosten.! Am Anfang erscheint der ganze Vorgang kompliziert. Aber bald ist er einfach ein Teil des Lebens. Es ist schwer vorauszusehen, ob diese Aufgabe in der nächsten Zukunft überflüssig sein wird.! Wenn der Vorgang zu Ende ist, muss man das Material wieder in verschiedenen Gruppen anordnen. Dann kann man sie auf ihre Plätze legen. Später werden sie wieder verwendet und der ganze Kreislauf muss wiederholt werden. Das ist eben ein Teil des Lebens! 57! Soziale Schemata! Schematypen:! Personenschema: Wissen über bestimmte Personen, ihre Vorlieben,! Gesten, Hobbies! Rollenschema: Wissen über bestimmtes Rollenverhalten: z.b.: Pilot,! Arzt, katholischer Priester! Scripts: Wissen über Ereignisse und Abläufe, z.b.: Fußballspiel,! Restaurantbesuch; kulturabhängige Bedeutungen (z.b.: In! Japan isst man die Suppe nach der Hauptspeise ).! Selbst-Schema: Wissen über sich selbst, welche Eigenschaften sind für 58!! einen selbst relevant (z.b. Intelligenz aber nicht Ordentlichkeit)! Soziale Schemata! Kategorien: beinhalten Mitglieder, die bestimmte Eigenschaften gemeinsam haben (Cantor & Mischel, 1977, 1979; Rosch, 1978).! Die Kategorien sind zumeist hierarchisch geordnet. Je höher eine Kategorie in die Hierarchiestufe eingeordnet ist, desto mehr Mitglieder besitzt sie.! 59! Soziale Schemata! Prototyp: Kognitive Repräsentation eines typischen oder idealen Vertreters einer Kategorie! (realer Vertreter = Exemplar, z.b. Bruce Springsteen = Amerikaner! fiktiv = z.b. Durchschnittsmodell bei Schönheit)! Stereotyp: widely shared generalizations about members of a social group (Hilton & vonhippel, 1996; Leyens et al., 1994; Macrae et al., 1996);! Meistens stark vereinfacht, abwertend und oft auf klaren, offensichtlichen Unterschieden basierend (z.b. physisches Erscheinungsbild; Zebrowitz, 1996).! Zuerst definiert von Lippman (1922): vereinfachte mentale Bilder, die zur Interpretation der sozialen Welt dienen.! 60!

16 Soziale Schemata! Soziale Schemata! Eigenschaften von Stereotypen:! Menschen tendieren dazu, sehr schnell nach einfachen Regeln andere Menschen in Gruppen zu kategorisieren (Tajfel, 1978).! Stereotypen können schwer geändert werden (Kunda, 1999).! Stereotypen werden oft erst nach großen ökonomischen, sozialen oder politischen Umbrüchen geändert (Stephan, 1985).! Stereotypen werden schon in der Kindheit gelernt (Rutland, 1999)! Stereotypen werden besonders bei sozialen Konflikten betont (Sherif et al., 1961)! Stereotypen helfen, Beziehungen mit anderen Gruppen einzugehen! Aufgaben von Stereotypen:! Reduktion von sozialer Ungewissheit (Hogg, 2000a; Hogg & Mullin, 1999)! Klärung von sozialen Rollen (Eagly, 1995)! Stabilisierung von Machtunterschieden (Fiske, 1993b)! Klärung von Gruppenkonflikten (Robinson et al., 1995)! Rechtfertigung des status quo (Jost & Banaji, 1994)! Aufbau einer positiven Eigengruppen-Identität (Hogg & Abrams, 1988)! 61! 62! Soziale Schemata! Variablen, die die Benutzung von Stereotypen beeinflussen:! 1. Kosten, eine falsche Entscheidung zu treffen! Ergebnisabhängigkeit (Erber & Fiske, 1984; Neuberg & Fiske, 1987): Wenn man von anderen Personen abhängig ist! genaue Infoverarbeitung! Verantwortlichkeit (accountability): Wenn man weiß, dass man seine Entscheidung rechtfertigen muss! Anwendung von Stereotypen sinkt (Tetlock & Boettger, 1989; Tetlock & Kim, 1987)! Soziale Schemata! 2. Kosten, keine Entscheidung zu treffen! Wenn Angst oder Stress hoch ist! Verwendung von Stereotypen! Jamieson & Zanna (1989): Unter Zeitdruck entschieden weibliche und männliche Vpn mit konservativen Rollenbildern gegen weibliche Bewerber; weibliche Vpn mit progressiven Rollenbildern gegen männliche Job-Bewerber.! 63! 64!

17 Soziale Schemata! soziale Schemata! 3. Individuelle Differenzen:! Attributionale Komplexität: Personen unterscheiden sich in der Komplexität der Beschreibung und Bewertung von anderen Mitmenschen (Fletcher et al., 1986)! Reduktion von Ungewissheit: Personen unterscheiden sich in der Motivation, informiert zu sein bzw. uninformiert zu bleiben (Sorrentino & Roney, 1999)! Bedürfnis nach kognitiver Beschäftigung (need for cognition): Cacioppo & Petty (1982)! Chronische Zugänglichkeit (chronic accessibility): Personen benützen individuelle Bewertungsdimensionen (Markus, 1977; Markus et al., 1985), Big Five: Neurotizismus, Extraversion, Verträglichkeit, Offenheit und Gewissenhaftigkeit! 65! Soziales Wissen bleibt im Gedächtnis, obwohl es als falsch klassifiziert wurde.! Ross, Lepper & Hubbard (1975):! 1. Präsentierten Vpn Infos über eine Stimulusperson,! 2. Bewertung der Stimulusperson,! 3. Feedback, dass vorherige Info falsch! 4. -> keine Revision der Evaluation! Thompson, Fong & Rosenhan (1981): Ergebnis gilt auch für Gerichtsurteile.! 66! soziale Enkodierung! soziale Enkodierung! Soziale Enkodierung: Prozess, der soziale Stimuli im Gedächtnis abspeichert.! Bargh (1984):! Salienz: Auffälligkeit, Aufmerksamkeit erregend! Neue Informationen oder auffällige Figur (starke Diskrepanz zum Hintergrund) (McArthur & Post, 1977)! Widerspruch zu Erwartungen bzw. zu gewohntem Rollenverhalten (Jones & McGillis, 1976)! Wichtigkeit, Abhängigkeit, Dominanz (Erber & Fiske, 1984; Taylor & Fiske, 1975)! 67! 68!

18 soziale Enkodierung! soziale Enkodierung! Konsequenz der Salienz (McArthur, 1981; Taylor & Fiske, 1978):! Saliente Personen werden! Als einflussreicher gesehen! Persönlich verantwortlich gemacht für ihr Verhalten (Verhalten spiegelt für den Betrachter die Disposition - zugrunde liegende Eigenschaften - wider)! Extremer bewertet (sowohl positiv als auch negativ)! Zugänglichkeit der Information im Gedächtnis (Accessibility)! Chronische Zugänglichkeit: Manche Kategorien werden ständig für Beurteilungen benutzt,! Bargh & Tota (1988): Depression, chronische Zugänglichkeit von negativen Selbst-Schemata! 69! 70! soziale Enkodierung! Priming: Verfahren zur Erhöhung der Zugänglichkeit bzw. Aktivierung eines bestimmten Schemas (z.b. durch Präsentation von Postern, Werbung, Filmen, etc.)! Higgins, Bargh & Lombardi (1985); Durch Priming werden mehrdeutige (engl. ambiguous) Situationen eindeutig kategorisiert.! Devine (1989): Erwähnung von afro-amerikanischen Wörtern; weiße Vpn bewerteten mehrdeutige Handlungen als aggressiver und feindseliger.! soziale Enkodierung! Devine (1989):! Priming durch Tachistoskop-Test: Vpn sollten Wörter erkennen (In welchem Quadranten des Gesichtsfeldes wurde das Wort präsentiert?)! (Stereotyp für Schwarze): nigger, poor, afro, jazz, slavery, musical, Harlem, busing, minority, oppressed, atletic, prejudice! Neutrale Wörter: number, considered, what, that, however, remember, example, called, said, animal, sentences, important! VG1 (Priming des Stereotyps): 80% stereotype Wörter, 20% neutrale! VG2: 20% stereotype Wörter, 80% neutrale Wörter! In jeder VG=100 Wörter vorgegeben; Jedes Wort war 80ms sichtbar.! Danach:! Bewertung einer Person, die mehrdeutige Handlungen durchführt! 71! 72!

19 soziale Enkodierung! soziale Enkodierung! Srull, T. S., & Wyer, R. S. (1979, p. 1664) :! I ran into my old acquaintance Donald the other day, and I decided to go over and visit him, since by coincidence we took our vacations at the same time. Soon after I arrived, a salesman knocked at the door, but Donald refused to let him enter. He also told me that he was refusing to pay his rent until the landlord repaints his apartment. We talked for a while, had lunch, and then went out for a ride.! We used my car, since Donald s car had broken down that morning, and he told the garage mechanic that he would have to go somewhere else if he couldn t fix his car that same day. We went to the park for about an hour and then stopped at a hardware store. I was sort of preoccupied, but Donald bought some small gadget, and then I heard him demand his money back from the sales clerk. I couldn t find what I was looking for, so we left and walked a few blocks to another store.! The Red Cross had set up a stand by the door and asked us to donate blood. Donald lied by saying he had diabetes and therefore could not give blood. It s funny that I hadn t noticed it before, but when we got to the store, we found that it had gone out of business. It was getting kind of late, so I took Donald to pick up his car and we agreed to meet again as soon as possible.! 73! --> Person (Donald) wurde aggressiver und feindseliger bewertet, wenn das Stereotyp im Vorversuch aktiviert wurde.! 74! soziale Enkodierung! soziale Inferenz! Bargh, Chen & Burrows (1996): Kurze Präsentation von afro-amerikanischen Gesichtern (Priming) führt zu aggressiveren Verhalten:! Vordergründige Aufgabe: Vpn mussten Kreise am Computer zählen (Schätzung, ob eine gerade oder ungerade Zahl an Kreisen vorliegt)! Zwischen den Durchgängen (Präsentation von Gesichtern VG1: afroamerikanische Gesichter für 36 Millisekunden eingeblendet; VG2: Kaukasische Gesichter)! Nach 130 Durchgängen: --> Fehlermeldung am Computer (Daten nicht gespeichert, Bitte nochmals von vorne beginnen!!)! Verhalten wurde mittels Video aufgezeichnet! Beobachter mussten das Verhalten nach Aggressivitätsgrad einstufen.! --> VG1 war signifikant aggressiver! Regression: Tendenz zur Mitte! Basis-Raten-Information: wird zumeist ignoriert (Bar-Hillel, 1980), auf Einzelfällen aufgebaute Bewertung von Personen und Gruppen! Kovariation und illusorische Korrelation:! Redelmeier & Tversky (1996): Arthritis Patienten! Chapman & Chapman (1967, 1969): Draw a Person Test, Rorschach-Test! Jennings, Amabile & Ross (1982): Mann mit Stock; Hohe Korrelationen werden korrekt erkannt, Korrelationen um r=.30 werden nicht mehr erkannt.! Kunda & Nisbett (1986): Akkurate Einschätzung anderer Personen in bekannten Situationen möglich.! 75! 76!

20 soziale Inferenz! soziale Inferenz! Redelmeier & Tversky (1996):! Arthritis-Patienten:! Kein Zusammenhang! Zwischen Wetter und! Schmerz!! 77! Heuristiken (Kahneman & Tversky, 1974): Faustregeln, die Bewertungen und Entscheidungen vereinfachen und beschleunigen (jedoch manchmal zu Fehlern führen, Eigenschaft: quick and dirty)! Repräsentativitätsheuristik: Die wahrgenommene Ähnlichkeit zu einer Kategorie wird als Beurteilungsgrundlage genommen (Basisraten werden außer Acht gelassen)! z.b.: Eine Stichprobe besteht aus 70 Juristen und 30 Ingenieuren. Eine Person wird wie folgt beschrieben: Jack ist ein 45jähriger Mann. Er ist verheiratet und hat 4 Kinder. Er ist im allgemeinen konservativ, sorgfältig und ehrgeizig. Er interessiert sich nicht für politische und soziale Themen und verbringt den Großteil seiner Freizeit mit seinen vielen Hobbies. Dazu zählen Tischlerei, Segeln und mathematische Regeln. Die Wahrscheinlichkeit, dass Jack einer der Ingenieure in der Stichprobe von 100 Personen ist, beträgt %! 78! soziale Inferenz! Verfügbarkeitsheuristik (availability heuristic): verwendet den Grad der Zugänglichkeit (Abrufbarkeit) von Informationen im Gedächtnis als Grundlage für Häufigkeits- und Wahrscheinlichkeitsschätzungen. Z.B. Wieviele Ausländer leben derzeit in Wien?! Ankerheuristik (anchoring and adjustment): Ein innerer oder äußerer Standard wird als Anhaltspunkt zur Schätzung oder Beurteilung eines Sachverhalts gewählt. Z.B.: Wieviele afrikanische Staaten sind Mitglieder der UNO?! 79! soziale Inferenz! Emotionen:! Stimmung (mood): langfristig, diffus, niedrige Intensität, unbewusst, keinen bewussten salienten Grund, geringer kognitiver Inhalt.! Gefühle (emotion): kurzfristig, bewusst, intensiv, klarer kognitiver Inhalt (Ärger, Angst, Abscheu, Ekel).! Gefühle können gelernt werden (z.b. Watson & Rayner, klassische Konditionierung)! Affekt-Priming (Bower & Forgas, 2001, Eich & Macaulay, 2006):! Gegenwärtige Emotion bestimmt, welche Gedächtnisinhalte erinnert werden:! a. Die Emotion stimmt mit der früher erlebten Emotion überein! b. Gegenwärtige Emotion hat dieselbe Richtung (Valenz; positiv oder negativ) wie der Inhalt.! 80!

21 soziale Inferenz! soziale Inferenz! Affekt als Information: How do I feel about that? (Schwarz & Clore, 1983) -> eigentlich eine Heuristik um schnell zu einer Antwort zu kommen.! Einfluss der Emotion (Forgas, 1995; 2002): Das Affect Infusion Model:! Direkter Zugang (direct access): Es liegen bereits Meinungen und Urteile im Gedächtnis vor; Informationen müssen nur abgerufen werden.! Motivierte Verarbeitung: Spezifische Motivation zur Zielerrreichung liegt vor, dient zum Ausbessern einer vorhandenen Emotion! Heuristische Verarbeitung: Heuristiken werden verwendet! Genaue (substantielle) Verarbeitung! Aktuelle Stimmung beeinflusst die heuristische und motivierte Verarbeitung.! 81! Das Affect Infusion Model (Forgas, 1995; 2002):! In guter Stimmung verwenden wir mehr Stereotypen und Heuristiken (Forgas & Fiedler, 1996)! Bei der Speicherung neuer Informationen wird vor allem jene Info gespeichert, die mit der Stimmung kongruent ist: (positive Info bei positiver Stimmung - negative Info bei negativer Stimmung; Forgas, 1995)! 82! soziale Inferenz! Negativer Affekt! Systematische und genaue Info-Verarbeitung,! um einen positiven Zustand zu erreichen (Clark & Isen, 1982)! Um auf bedrohliche und gefährliche Situationen adäquat reagieren zu können! Akkomodative Funktion: Externe Ursachen, Stimuli werden genauer untersucht, um sich anpassen zu können (Bless & Fiedler, 2006)! Prosoziales Verhalten (Helfen) hilft, um positive Emotionen zu erreichen ( Wenn es Dir schlecht geht, tue Gutes! ) (Cialdini & Kenrick, 1976; Schaller & Cialdini, 1988) aber nur, wenn Person selbst an eine Veränderung glaubt (Manucia, Baumann & Cialdini, 1984)! Positiver Affekt! Information: Alles ist in Ordnung! Assimilative Funktion: Man vertraut auf sein Wissen und Erfahrung, top-down processing! Puffer-Funktion: hilft kurzfristige negative Situationen durchzustehen (z.b. medizinische Untersuchungen, Gesundenuntersuchung)! 83! soziale Inferenz! Negativer Affekt! In Verhandlungen werden konservativere Strategien benutzt (Williams & Voon, 1999)! Normkonformeres Verhalten gezeigt (Isen, Johnson, Mertz & Robinson, 1985)! Weniger abstrakte Beschreibungen, kontextbasiert (Beukeboom, 2003)! Positiver Affekt! Riskantere Strategien in Verhandlungen! Normabweichendes Verhalten wird leichter gezeigt.! Abstraktere Beschreibungen von Personen (Stereotypen werden verwendet)! Vallacher & Wegner (1986):! Erfolgreiche Handlungen werden abstrakter & globaler! Misserfolge werden situationsspezifisch interpretiert! Bodenhausen, Kramer & Süsser (1994):! Stereotypische Information wird in positiver Stimmung berücksichtigt, in negativer Stimmung: individuelle Information.! 84!

22 soziale Inferenz! Auswirkungen der Stimmung auf die Arbeitsleistung! (Martin, Ward, Achee, Wyer, 1993):! Personen in positiver Stimmung arbeiten länger, wenn sie aufgefordert wurden! so lange zu arbeiten, wie ihnen die Aufgabe gefällt! Attributionstheorien! Und arbeiten kürzer, wenn sie aufgefordert wurden! so lange zu arbeiten bis sie mit ihrer Leistung zufrieden sind! 85! Attributionstheorien! Attributionen sind kausale Erklärungen des eigenen Verhaltens und des Verhaltens anderer! Attributionstheorie von Fritz Heider (1958)! Personen sind naive Psychologen, sie suchen Gründe für das eigene Verhalten und das von anderen.! Wir suchen nach Motiven und Intentionen (auch bei abstrakten Geschehnissen, Heider & Simmel, 1944).! Wir suchen nach stabilen Persönlichkeits- oder Situationsmerkmalen.! Heider unterscheidet zwischen internalen Attributionen (die Person an sich ist die Ursache für ihr Verhalten) und externalen Attributionen (die Situation ist die Ursache für das Verhalten)! 87! Attributionstheorien! Zuschreibung von Intentionalität in abstrakten Situationen ist kulturunabhängig!!!! (Morris, Nisbett & Peng, 1995; Peng & Knowles, 2004)! bei der Zuschreibung in realen Situationen gibt es Unterschiede:! Amerikaner geben mehr dispositionale Erklärungen,! Chinesen mehr kontextuelle Erklärungen für Verhalten.! 6 Monate alte Kinder erwarten, dass intentionale Handlungen weitergeführt werden (Woodward, 1998; Tomasello, Carpenter, Call, Behne & Moll, 2005).! 12 Monate alte Kinder verstehen auch schon abstrakte Situationen (Gergely, Nadasy, Csibra & Biro, 1995)! 88!

23 Attributionstheorien! Attributionstheorien! Premack & Premack (1995): Entwicklung einer Theorie des Geistes (theory of mind) erfolgt in 3 Stufen:! 1. Wahrnehmung, dass Bewegung intentional erfolgt! 2. Interpretation von Interaktionen z.b. helfend, behindernd! 3. Unterscheidung von Sehen, Wünsche und Glauben (mit 4 Jahren)! Malle (1999): Nicht-intentionalen Handlungen können auf interne oder externe Ursachen zurückgeführt werden. Bei intentionalen Handlungen ist diese Interpretation nicht möglich. Es werden als Begründungen jene Fakten angegeben, die für den Mitteilenden relevant erscheinen (z.b. Jane kaufte das Haus, weil sie allein sein wollte, Jane kaufte das Haus, weil es abgelegen lag ).! Laien-Konzept der Intentionalität (Malle & Knobe,1997):!! Glaube und Wunsch führt zur Intention, Fähigkeit und 89! Aufmerksamkeit (awareness) führen zu intentionalem Handeln! Die Attributionstheorie von Weiner (1986):! Leistungsattribution auf der Basis von drei Dimensionen:! Ort (locus): Ist die Ursache im Handelnden (intern) oder in der Situation (extern) zu finden?! Stabilität: Ist die Ursache stabil oder variabel?! Kontrollierbarkeit: Ist die Ursache für den Handelnden kontrollierbar oder nicht?! -> 8 mögliche Attributionsweisen! 90! Attributionstheorien! Attributionstheorien! Intern! extern! Die Attributionstheorie von Weiner (1986):! stabil! variabel! stabil! variabel! Kontrollierbar! Typische Anstrengung! Außergewöhnliche Anstrengung! Konsistente Hilfe oder Behinderung durch andere! Unkontrollierbar! Fähigkeit! Stimmung! Aufgabenschwierigkeit! Außergewöhnliche Hilfe oder Behinderung durch Andere! Glück! 91!

24 Attributionstheorien! Sozialpsychologische Grundlagen " Attributionstheorien! Weiner, Graham & Chandler (1982):! Vier negative Ereignisse:! Eine Schuld nicht zurückzahlen! Ein Verbrechen begehen! Eine Prüfung nicht bestehen! Eine Vorlesungsmitschrift brauchen! Jedes Ereignis wurde mit 8 verschiedenen Ursachen dargeboten.! Bei jeder der 32 Beschreibungen mussten die Vpn angeben, in welchem Ausmaß die Situation Ärger bzw. Mitleid hervorruft.! 93! 94! Attributionstheorien! Attributionstheorien! Interindividuelle Unterschiede im Attributionsstil! Rotter (1966):! Internale: glauben, dass sie zum Großteil ihr Schicksal beeinflussen ( Things happen because they make them happen )! Externale: sind fatalistischer; glauben, dass sie nur einen geringen Einfluss auf ihr Schicksal haben; sie fühlen sich fremdbestimmt! Peterson, Semmel, von Bayer, Abramson, Metalsky, & Seligman, 1982): Attributional Style Questionnaire (ASQ)! Fragebogen besteht aus 12 Situationen (6 positive (3 soziale, 3 leistungsbezogene), 6 negative (3 soziale, 3 leistungsbezognen)! Vpn müssen 4 Fragen beantworten:! 1. Die Hauptursache für ein Ereignis soll angegeben werden! 2. In welchem Ausmaß handelt es sich um eine interne oder externe,! 3. Stabile oder variable! 4. Globale oder spezifische Ursache?! 95! Je mehr interne, stabile und globale Ursachen bei negativen Ereignissen! Und! Je mehr externe, variable und spezifische Ursachen bei positiven Ereignissen! Angegeben werden, desto ungünstiger ist der Attributionsstil.! Ursprung des Attributionsstils (Peterson & Seligman, 1984):! 1. Übernahme des Attributionsstils der Eltern! 2. Art der Kritik bei schlechten Leistungen! 3. Frühe schwere Verluste! Auswirkungen des Attributionsstils im Beruf (Seligman & Schulman, 1986):! Versicherungsagenten mit günstigem Attributionsstil verkaufen in den ersten beiden Jahren um 37% mehr.! 96! 67% der Versicherungsagenten, die nach einem Jahr noch in ihrem Beruf waren, zeigten einen günstigen Attributionsstil.!

25 Attributionstheorien! Auswirkungen des Attributionsstils in der Partnerschaft! Fincham & O Leary (1983):! In glücklichen Beziehungen: werden positive Handlungen des Partners auf interne, stabile und globale sowie kontrollierbare Faktoren zurückgeführt, negative Handlungen auf externe, variable, globale und unkontrollierbare Faktoren.! In unglücklichen Beziehungen ist es genau umgekehrt.! Fincham & Bradbury (1987, 1993): Attributionen sagen die Partnerschaftszufriedenheit in einem Jahr voraus.! Günstige Attributionen -> zufriedene Partnerschaften,! Ungünstige Attributionen -> unzufriedene Partnerschaften! 97! Attributionstheorien! Attributionsfehler:! Fundamentaler Attributionsfehler (Ross, 1977):! Tendenz, das Verhalten einer Disposition zuzuschreiben, obwohl die situativen Rahmenbedingungen dies nicht zulassen würden (siehe Jones & Harris, 1967: Castro-Rede)! Gründe für den fundamentalen Attributionsfehler:! Das Verhalten ist auffälliger (salienter) als die Situation (Taylor & Fiske, 1978). Wenn die Aufmerksamkeit auf die Situation gelenkt wird, verschwindet diese Tendenz (Rholes & Pryor, 1982)! Kulturelle Einflüsse: Der fundamentale Attributionsfehler tritt hauptsächlich in westlichen Kulturen auf (Fletcher & Ward, 1988; Morris & Peng, 1994).! Linguistische Gründe: Es gibt zwar eine ehrliche Person, aber keine ehrliche Situation. Handlungen können durch Sprache prägnanter beschrieben werden als Situationen (Semin & Fiedler, 1991)! 98! Attributionstheorien! Actor-Observer-Effekt:! Das Verhalten einer beobachteten Person wird auf ihre Disposition (Persönlichkeitseigenschaft) zurückgeführt. Das Verhalten des / der anderen wird als stabiler und vorhersagbarer eingeschätzt als das eigene (Baxter & Goldberg, 1988).! Handelnde Personen führen ihr eigenes positives Verhalten auf ihre Eigenschaften und ihr negatives Verhalten auf Situationsfaktoren zurück (Chen, Yates, & McGinnies, 1988).! Der Actor-Observer-Effekt kann unterbunden werden, wenn man den Handelnden bittet, die Rolle des Beobachters einzunehmen und der Beobachter die Rolle des Handelnden übernimmt. -> Die Attributionen des Handelnden werden dispositionaler, die des Beobachters situativer (Frank & Gilovich, 1989).! Gründe für den Actor-Observer-Effekt: Perzeptueller Fokus; Differenzen in der 99! Verfügbarkeit von Informationen.! Attributionstheorien! Der falsche Konsensus-Effekt:! Das eigene Verhalten und die eigene Einstellung wird als typisch und als weit verbreitet angesehen (Ross, 1977).! Ross, Greene & House (1977): Studenten wurde gebeten eine halbe Stunde ein Schild mit den Slogan Eat at Joe s zu tragen. Jene, die zustimmten, schätzten die Zahl ihrer Mitstudenten, die dies ebenfalls tun würden auf 62%. Jene die das Angebot ablehnten, schätzten, dass rund 67% der Studenten dies ebenfalls ablehnen würden.! Gründe: Zugänglichkeit (man umgibt sich mit Personen, die ähnlich denken), man denkt nicht über Alternativen nach, man nimmt an, dass seine Meinung richtig ist.! Der Effekt ist stärker, wenn es! Um wichtige subjektive Meinungen geht,! Um Meinungen geht, die wir für richtig halten! 100!

26 Attributionstheorien! Der ultimative Attributionsfehler:! Pettigrew (1979): Negatives Verhalten einer Fremdgruppe (outgroup) wird dispositional erklärt; positives Verhalten der Fremdgruppe wird durch externe Gründe (Situation, Glück) erklärt.! Hewstone & Ward (1985): Effekt in Malaysia und in Singapur nachgewiesen.! Selbstbild und Selbstwert! 101! Selbst und Selbstwert! Selbst und Selbstwert! William James (1890): Das Selbst ist ein Strom des Bewusstseins. Das Ich kann durch Reflexion erkennen, wie es funktioniert! JEDOCH: Greenwald (1980): Personen rekonstruieren, wie sie sind, ohne sich über den Prozess bewusst zu sein.! Die Wahrnehmung des Reflexionsprozesses ist selten akkurat (Nisbett & Wilson, 1977)! 103! Mead (1934): Wir nehmen uns wie durch einen Spiegel wahr (wir sind uns selbst ein Objekt der Betrachtung = lookingglass self))! Folgerung: Korrelation zwischen eigener Sichtweise und fremder Sichtweise sollte hoch sein.! Empirische Überprüfung durch Shrauger & Schoeneman (1979) =>! Personen sahen sich nicht so, wie sie von anderen gesehen wurden, sondern wie sie dachten, von anderen gesehen zu werden.! 104!

27 Selbst und Selbstwert! Tice (1992): Öffentlich durchgeführtes Verhalten hat mehr Einfluss auf die Selbstbewertung als privat durchgeführtes Verhalten! Vpn mussten entweder ein Verhalten zeigen, das emotionale Stabilität ausdrückt oder situative emotionale Variabilität (emotional responsiveness). Kontrollgruppe sollte sich athletisch darstellen.! 105! Selbst und Selbstwert! Kenny & DePaulo (1990, 1993):! Wir sind uns im generellen darüber nicht bewusst, was andere Personen über uns denken.! Versuch:! 48 Personen in 6-Personen-Gruppen! 3 Interviewer zur selben Zeit.! Vp wurden über bestimmte Themen interviewt, danach:! Selbstbeschreibung und Meinung, wie man glaubt, von den Interviewern gesehen zu werden.! -> Korrelation von r=.22 (!)! 106! Messung der Selbstaufmerksamkeit! (Fenigstein, Scheier & Buss, 1975, dt. Filipp & Freudenberg, 1989):! 1. Private Selbstaufmerksamkeit: Beschäftigung mit Aspekten des Selbst, die nur für die eigene Person zugänglich sind (z.b.: Gefühlszustände, Körpersensationen, Meinungen und Einstellungen)! 2. Öffentliche Selbstaufmerksamkeit: Aspekte, die auch anderen Personen zugänglich sind (z.b. äußere Erscheinungsform, Sozialverhalten, etc.)! 3. Soziale Ängstlichkeit: Besorgnis über die Wirkung der eigenen Person! Selbstaufmerksamkeit:! Manche Menschen denken öfter und länger über sich selbst nach als andere.! Im Zustand der Selbstaufmerksamkeit werden Diskrepanzen zwischen Ist- und Soll-Zustand (zwischen Ergebnis und Ziel, Leistung und Anspruch, Verhalten und Einstellung) besonders intensiv erlebt.!! starke, unangenehme Gefühle werden hervorgerufen.! 107! 108!

28 Die Selbstdiskrepanztheorie von Higgins (1989):! 3 Arten von Selbstbildern:! Das tatsächliche Selbst: Wie man ist.! Das ideale Selbst: Wie man sein möchte; entspricht Wünschen und Hoffnungen.! Das geforderte Selbst: Wie man sein sollte; geht auf Pflichten und soziale bzw. moralische Normen zurück.! 109! 110! Weitere Differenzierung in die Standpunkte:! eigener Standpunkt! Standpunkt wichtiger anderer Personen! Dadurch entstehen 6 Arten von Selbstbildern:! (1) Tatsächlich/selbst: Wie man sich selbst sieht! (2) Tatsächlich/fremd: Wie man glaubt, von anderen Personen wahrgenommen zu werden.! (3) Ideal/selbst: Wie man selbst sein möchte! (4) Ideal/fremd: Die vermeintlichen Wünsche und Hoffnungen anderer Menschen wie andere Menschen möchten, dass man ist.! (5) Gefordert/selbst: Wie man nach den eigenen Ansprüchen sein sollte! (6) Gefordert/fremd: Wie man nach den Ansprüchen anderer Menschen sein sollte.! 111! Verschiedene Diskrepanzen sind möglich:! tatsächlich/selbst und tatsächlich/fremd: Jemand hält sich für großzügig, weiß aber, dass er in den Augen des Partners ein Geizhals ist! Tatsächlich/selbst und ideal/selbst: Jemand möchte gern sehr schön sein, glaubt aber, dass er hässlich ist.! Tatsächlich/selbst und gefordert/selbst: Jemand verlangt von sich selbst außergewöhnliche Leistungen, glaubt aber, bisher nur Durchschnittliches geleistet zu haben.! Tatsächlich/selbst und gefordert/fremd: Der Partner verlangt einen sehr geselligen Lebensstil, man selbst hält sich aber für introvertiert und sozial ungeschickt.! Ideal/selbst und gefordert/selbst: Ein Mann möchte gern ein Draufgänger sein und mehrere Freundinnen haben. Gleichzeitig glaubt er aber, dass er solide und einer einzigen Frau treu sein sollte.! 112!

29 Zwei Arten von Hypothesen:! (1) Motivationshypothese: Selbstdiskrepanzen jeder Art sind unangenehm. Man ist bestrebt, diese zu reduzieren! (2) Informationsbezogene Hypothesen: Je größer das Ausmaß einer Selbstdiskrepanz ist. Desto unangenehmer sind ihre Folgen. Und: je größer die Zugänglichkeit einer Selbstdiskrepanz ist, desto mehr wird man darunter leiden. Die Zugänglichkeit einer Selbstdiskrepanz kann durch situative Hinweisreize erhöht werden! Verschiedene Diskrepanzen lösen unterschiedliche Emotionen aus (Higgins, 1987):! Diskrepanz tatsächlich/selbst vs. Ideal/selbst -> Enttäuschung, tadelnswert, Lustlosigkeit.! Diskrepanz tatsächlich/selbst vs. Ideal/fremd -> Scham, Einsamkeit! Diskrepanz tatsächlich/selbst vs. Gefordert/fremd -> Angst, Bedrohung! Diskrepanz tatsächlich/selbst vs. Gefordert/selbst -> Schuld, Wertlosigkeit! Diskrepanzen im tatsächlichen / idealen Selbst --> Depression! Diskrepanzen im tatsächlichen / geforderten Selbst --> sozialer Angst! 113! 114! Diskrepanzen haben Auswirkungen auf! physiologische Parameter (Hautleitwert) und! Verhalten (Higgins, 1987):! Personen mit Körperwahrnehmungsstörungen haben spezifische Diskrepanzen in ihren Selbstbildern (Veale, Kinderman, Riley & Lambrou, 2003):! Diskrepanzen im tatsächlichen / idealen Selbst --> Verringerung des Hautleitwerts, Erhöhung der Antwortgeschwindigkeit! Diskrepanzen im tatsächlichen / geforderten Selbst --> Erhöhung des Hautleitwerts, Verringerung der Antwortgeschwindigkeit! 115! 116!

30 Der Selbstbilderfragebogen:! 1. Vpn müssen für jedes Selbstbild bis zu 10 Merkmale nennen.! 2. Im ersten Teil werden die eigenen Selbstbilder charakterisiert und die Ausprägung der Merkmale auf Skalen von 1 (= ein wenig) bis 4 (= extrem) eingeschätzt.! 3. Im zweiten Teil werden die Selbstbilder vom Standpunkt wichtiger anderer Personen beschrieben und auf den Skalen eingeschätzt.! Auswertung:! 1. Merkmale der beiden Teile werden miteinander verglichen! 1. Merkmale, die in beiden Teilen aufscheinen sind Entsprechungen (matches)! 2. Gegensätzliche Merkmale sind Antonyme (mismatches)! 2. Berechnung der Diskrepanz: Merkmale, die in der einen Liste vorkommen und in der anderen nicht, werden nicht berücksichtigt.!! Zwei Arten von Widersprüchen:! Synonymer Widerspruch: unterschiedlicher Ausprägungsgrad eines Merkmals in zwei Selbstbildern (liegt vor, wenn sich die Stärke eines Merkmals um mind. 2 Skalenpunkte unterscheidet).! Antonymer Widerspruch! 117! 118! Berechnung der Diskrepanz:! Diskrepanz = (synonyme Widersprüche!!!! + [2 x antonyme Widersprüche]!!!! - Entsprechungen)! Die Selbstwerterhaltungstheorie von Tesser (1988):! Wenn man die eigenen Leistungen mit den Leistungen anderer Personen vergleicht, so kann das den Selbstwert erhöhen oder senken.! 3 Variablen ausschlaggebend:! Leistungsqualität! Psychologische Nähe zur Versuchsperson! Relevanz (persönliche Wichtigkeit)! 119! 120!

31 Bei einer überlegenen Leistung auf einer für das Selbstbild zentralen (relevanten) Dimension seitens eines psychologisch nahen (z.b. ähnlichen oder gut bekannten) Menschen setzt ein Vergleichsprozess ein und verringert den Selbstwert.!! Typische Vergleichsgefühle: Neid und Eifersucht.! Bei einer überlegenen Leistung auf einer für das Selbstbild irrelevanten Dimension seitens eines psychologisch nahen Menschen setzt ein Reflexionsprozess ein und erhöht den Selbstwert.!! Typisches Reflexionsgefühl: Stolz.! 121! Man versucht die Leistung, Nähe und Relevanz immer auf solche Weise zu verändern, dass eine Selbstwertminderung verhindert wird.! Mögliche Strategien bei Selbstwertbedrohung:! Man kann versuchen, die eigene Leistung zu steigern.! Man kann die Leistung der Vergleichsperson durch Störungen und Behinderungen verschlechtern.! Man kann die Nähe zu ihr verringern (z.b. durch Kontaktabbruch)! Man kann die Dimension aus seinem Selbstbild entfernen.! 122! Wirkungen von Nähe und Relevanz auf die Leistung:! Tesser & Smith (1980): Bei unwichtigen Aufgaben hilft man Freunden, bei subjektiv wichtigen Aufgaben hilft man Fremden (!).! Tesser & Campbell (1982): Bei irrelevanten Aufgaben wird die Leistung eines Freundes besser beurteilt, als die eines Fremden; bei relevanten Aufgaben ist es genau umgekehrt.! Wirkungen von Relevanz und Leistung auf die Nähe:! Pleban & Tesser (1981): Bei überlegener Leistung auf einer irrelevanten Dimension wird Nähe gesucht, während bei überlegener Leistung auf einer relevanten Dimension die Nähe verringert wird.! 123! 124!

32 Wirkungen von Leistungen und Nähe auf die Relevanz:! Je überlegener die Leistung einer anderen (psychisch nahen) Person auf einer Dimension ist, desto mehr wird die Relevanz dieser Dimension für das Selbstbild verringert.! Dieser Effekt ist umso stärker, je größer die Nähe der anderen Person ist.! Selbstüberwachung (self monitoring, Snyder, 1982):! Personen mit hoher Selbstüberwachung neigen dazu, in Übereinstimmung mit den Anforderungen der jeweiligen Situation zu handeln.! Sie sind Pragmatiker, die so handeln, wie sie glauben, dass es von ihnen verlangt wird. Sie suchen aktiv nach sozialen Vergleichsinformationen (Berscheid et al., 1976).! 125! 126! Personen mit geringer Selbstüberwachung ignorieren weitgehend Situationsanforderungen und richten sich in ihrem Verhalten nach den eigenen Zielen, Werten und Einstellungen.!! Sie sind Idealisten und möchten möglichst authentisch sein.! Die Beziehung zwischen Einstellungen und Verhalten ist bei Menschen mit niedriger Selbstüberwachung größer als bei Menschen mit hoher Selbstüberwachung.! 127! 128!

33 Einstellungen haben für hohe und niedrige Selbstüberwacher verschiedene Funktionen (Synder & DeBono, 1987):! Starke Selbstüberwacher: Einstellungen haben eine soziale Anpassungsfunktion (social adjustive function). Starke SÜ möchten zeigen, dass sie angemessene oder richtige Einstellungen haben und somit Zustimmung oder Anerkennung erlangen.! Schwache Selbstüberwacher: Einstellungen sind Ausdruck ihrer Werthaltungen (d.h. sie stimmen mit inneren Standards überein; value expression function).! 129! Kritik am Self-monitoring Konzept (Laux & Renner, 2002):! Starke Selbstüberwacher passen sich ohne kohärentes Selbst der jeweiligen Situation an, um den maximalen Effekt beim Publikum zu erzielen (= soziale Chamäleons ).! Schwache Selbstüberwacher kommen ohne Selbstüberwachung aus und benötigen nur geringe Selbstdarstellungskompetenz.! 130! Problem im Konzept:! Niedrige Selbstdarstellungskompetenz! Hohe Selbstdarstellungskompetenz! Niedriges Selbstkongruenzmotiv! Starke Selbstüberwacher! Hohes Selbstkongruenzmotiv! Schwache Selbstüberwacher! Alternativmodell von Wolfe, Lennox & Cutler (1986):! Der akquisitive Selbstdarsteller betritt die soziale Situation mit der Annahme, belohnt zu werden, wenn er es schafft, die richtige Person zu sein, d.h. sich so darzustellen, wie es die Umstände verlangen.! Der protektive Selbstdarsteller betritt die soziale Szene mit Pessimismus und Furcht, dass falsches Verhalten soziale Missbilligung nach sich ziehen könnte.!! Die akquisitive Komponente korreliert! positiv mit Selbstwertgefühl und Extraversion,! negativ mit allgemeiner Ängstlichkeit und sozialer Angst.! 131! 132!

34 Selbstmotive:! Niedrige Selbstdarstellungskompetenz! Hohe Selbstdarstellungskompetenz! Niedriges Selbstkongruenzmotiv! Protektive Selbstüberwacher! Starke Selbstüberwacher! Hohes Selbstkongruenzmotiv! Schwache Selbstüberwacher! Akquisitive Selbstüberwacher! Self-assessment: Der Wunsch zu wissen, wie man wirklich ist! Self-verification (Swann, 1987, 1990): Der Wunsch, seine Selbst-Sicht zu bestätigen! Self-improvement: Der Wunsch ein besserer Mensch (mit besseren Fähigkeiten, Fertigkeiten) zu werden! Self-enhancement: Der Wunsch ein positives Selbstbild zu entwickeln und zu erhalten! 133! 134! Selbstwert-Steigerung (self-enhancement):! Wir glauben, dass wir kompetent, attraktiv, liebenswürdig, und moralisch einwandfrei sind.! 2 Strategien:! Self promotion: Steigerung des eigenen positiven Selbstbildes! Self protection: Verteidigung des positiven Selbstbildes! Die Selbstwert steigernde Triade (Sedikides & Gregg, 2003):! 1. Above average effect! 2. Kontrollillusion! 3. Unrealistischer Optimismus! 135! Above-Average-Effect:! Personen schätzen sich als! Sozialer! Athletischer! Mit mehr Führungsqualitäten ausgestattet! Mit besseren Fertigkeiten in Grammatik und Logik!!!! als der Durchschnitt ein.! Auch wenn objektive Kriterien etwas anderes zeigen:! z.b. Personen, die schlechter als 88% der Bevölkerung im Grammatik-Test waren, schätzten sich zu den besten 48% gehörend ein (Kruger & Dunning, 1999)!! 94% der Universitätsprofessoren schätzen sich in ihren Vortragsfertigkeiten besser als der Durchschnitt ihrer Kollegenschaft ein (Cross, 1977)!! Dieser Effekt bleibt bestehen, wenn die Vpn über den Effekt aufgeklärt wurden 136! (Promin et al., 2002).!

35 Reale Einschränkungen der Selbstmotive:! Reale Gegebenheiten werden nicht verleugnet. Wenn kein Interpretationsspielraum vorhanden ist, wird der aboveaverage-effekt ausgeschaltet (Doosje, et al., 1995).! 137! Kontrollillusion (Langer, 1975):! Hinweisreize geben das Gefühl der Kontrollierbarkeit:! Wettbewerb! Entscheidungsfreiheit unter mehreren Möglichkeiten! Bekanntheit mancher Aspekte der Situation! Starkes Interesse! Unrealistischer Optimismus:! Glaube, dass man mehr positive Lebensereignisse und weniger Krankheiten als andere Menschen haben wird.! Überschätzung der Fähigkeit, die Zukunft vorherzusagen (Vallone et al., 1990)! 138! Dies gilt auch für Freunde und Bekannte (Regan et al., 1995)! Selbstgefällige Attributionen (Greenberg et al., 1982):! Positive Ergebnisse werden intern attribuiert! Negative Ergebnisse werden extern attribuiert! Verdrängung (mnemic neglect):! Vpn erinnerten mehr positive Eigenschaften nach einem Feedback auf einen Persönlichkeitstest (Mischel et al., 1976)! Effekt tritt bei zentralen - persönlich wichtigen - Eigenschaften auf und nur wenn das Feedback direkt (face to face) gegeben wurde (Sedikides & Green, 2000)! 139! Selektive Akzeptanz und Zurückweisung von Informationen:! Evidente Informationen, die Selbstwertschädigend sind, werden durch erhöhte Info-Verarbeitung versucht, zu widerlegen (Arkin & Maruyama, 1979; Greenwald, 2002)! Crocker & Major (1989): Kritikern von stigmatisierten Gruppen werden Vorurteile vorgeworfen -> Selbstwert der stigmatisierten Gruppe bleibt hoch.! Strategischer sozialer Vergleich:! Man vergleicht sich mit ähnlichen oder leicht überlegenen Personen (Gruder, 1971; Miller et al., 1988)! Aufsteigender Vergleich: Wenn man glaubt, dass man die Erfolge bzw. Fertigkeiten selbst auch erreichen kann (Lockwood & Kunda, 1997)! Bei hohem Selbstwert: Man ist optimistisch, die Fehler der Schwächeren zu vermeiden und die Stärken der Besseren zu erreichen (Buunk et al., 1990)! Manchmal: Ego-defensive contrast effect: Man vergleicht sich mit signifikant 140! schlechteren Personen (Biernat & Billings, 2001)!

36 Strategische Deutung:! Die Welt ist nicht eindeutig interpretierbar. Man kann verschiedene Kriterien aufstellen, was wichtig ist und was nicht.! Fertigkeiten, die man beherrscht, sind wichtig; jene die man nicht beherrscht unwichtig (Dunning et al., 1991).! Strategie kann auch kontraproduktiv sein:! Minderheiten, die aufgrund ihrer sozialen Lage schlecht in akademischen Leistungstests abschneiden, ziehen sich aus der Lernsituation zurück, um ihren Selbstwert zu erhalten.! --> ABER: Sie bleiben somit in ihrer sozio-ökonomischen Außenseiterposition (Crocker, Major & Steele, 1998).! 141! Self-Handicapping (Jones & Berglas, 1978):! Selbstbenachteiligung hat den Zweck, durch Herbeiführen oder Aufsuchen ungünstiger Bedingungen die Möglichkeit zu schaffen, eventuell schlechte Leistungen auf diese ungünstigen Bedingungen zurückzuführen.! 1. Strategie bei Mißlingen: Attribution des Mißlingens auf die äußeren Umstände; man trägt selbst keine Schuld (discounting)! 2. Strategie bei Erfolg: Man erreichte (oft wider Erwarten) das Ziel, trotz der widrigen Umstände (augmenting)! Personen mit niedrigem Selbstwert: discounting-strategie häufiger eingesetzt! Personen mit hohem Selbstwert: augmenting-strategie!!!!!! (Rhodewalt et al., 1991; Tice, 1991)! Self-handicapping ist aber sozial geächtet; Self-handicapper werden von der Umwelt abgewertet (Rhodewalt et al., 1995)! 142! Einfluss der Stimmung:! Negative Stimmung:! Depressive setzen weniger self-enhancing Strategien ein, wenn sie mit negativem Feedback konfrontiert sind (Blaine & Crocker, 1993; Kuiper, 1978).! Shrauger et al. (1998) und Wood et al. (1998) nehmen an, dass der depressive Realismus nicht durch eine größere Selbst-Einsicht zustande kommt, sondern durch die negativere Perzeption und Interpretation von Ereignissen.! Positive Stimmung:! Aufgrund früherer Erfolge erwartet man sich auch Misserfolge (Trope & Neter, 1994)! Die positive Stimmung kann als Coping-Mechanismus benutzt werden, um mit negativem Feedback umzugehen (Pyszczynski et al., 1997)! 143! Kulturelle Einflüsse:! Östliche Kulturen! verwenden mehr negative Attribute zur Selbstbeschreibung (Kanagawa et al., 2001)! Haben weniger unrealistische Zukunftsvorstellungen (Heine / Lehman, 1995)! Nehmen negatives Feedback unwidersprochen an (Heine et al., 2001a)! Halten nach anfänglichen Misserfolgen länger durch als bei Erfolgen und halten Misserfolge für diagnostischer (Heine et al., 2001b)! Bei östlichen Kulturen können self-enhancement-strategien bei der Zuschreibung von Kompetenz nachgewiesen werden (Falbo et al., 1997)! --> für östliche Kulturen sind andere Persönlichkeitseigenschaften wichtiger. 144! Westen: individualistisch; Osten: kollektivistisch (Kurman, 2001)!

37 Self-verification (Swann, 1987, 1990):! Dient zur Stabilisierung des Selbstbildes. Personen suchen Informationen, die ihr Selbstbild unterstützen. D.h.: Sie akzeptieren negative Informationen bzw. Evaluationen, wenn sie selbst ein negatives Bild von sich selbst in dieser Domaine haben.! Evaluationen, die dem Selbstbild nicht entsprechen, werden abgelehnt (Swann et al., 1992c; Swann & Read, 1981).! Verheiratete, die das Selbstbild des anderen bestätigen, sind intimer miteinander (Swann et al, 1994).! Der Selbstwert! Ist die Einstellung zu sich selbst.! Unterscheidung zwischen trait self-esteem und state self-esteem.! Trait Self-esteem: ist situationsinvariant! State Self-esteem ändert sich je nach (Leistungs-)situation! 145! 146! Personen mit hohem Selbstwert berichten über mehr positive Attribute, die sie gar nicht besitzen, d.h. Freunde und Bekannte können diese Attribute nicht bestätigen (=sind illusorisch)!!!!! (Baumeister et al., 2002)! Der Selbstwert korreliert mit subjektiven Einschätzungen, jedoch nicht mit objektiven Maßen.! Subjektive Einschätzung der Attraktivität x Selbstwert: r=.59.! Objektive Einschätzung x Selbstwert: r=.00 bis r=.14! Korrelation zwischen Selbstwert und Akademischer Leistung: gering bis mittelmäßig (Javies & Brember, 1999; Robins & Beer, 2001; Ross & Broh, 2000)! 147! Selbstwert & Arbeit:! Personen mit hohem Selbstwert -> hohe Persistenz (McFarlin, 1985)! Hoher Selbstwert korreliert nicht mit Führungsfähigkeit (Chemers et al., 2000)! Personen mit hohem Selbstwert sprechen kritische Punkte in Arbeitsgruppen an (LePine & VanDyne, 1998)! Und sind geschätzte Mitarbeiter (Paulhus, 1998)! 148!

38 Personen mit hohem Selbstwert! Bewerten sich schneller und extremer! Geben diese Antworten mit mehr Selbstsicherheit! Die Antworten sind in sich konsistent und über die Zeit stabil! Einstellung und Verhalten stimmen überein! Und die Antworten sind ausführlicher und genauer.!! Personen mit hohem Selbstwert haben ein genaueres Selbstbild!!!!! (Baumeister, 1993)! Personen mit niedrigem Selbstwert sind affektiv vulnerabler, sie gehen daher mit mehr Achtsamkeit in neue Situationen und nehmen weniger Risiko in Kauf.! Einstellungen! 149! Einstellungen" Einstellungen" Die Einstellung einer Person zu einem Objekt ist ihre (subjektive) Bewertung des Objekts.! Der subjektive Wert eines Einstellungsobjekts kann negativ, neutral oder positiv sein.! Es wird angenommen, dass es eine feste obere Grenze für positive Bewertungen und eine feste untere Grenze für negative Bewertungen gibt.! Jede konkrete Relation zwischen zwei Einstellungsobjekten wird als Meinung definiert.! Eine Relation kann ebenfalls positiv, neutral oder negativ sein.! 151! Die Messung von Einstellungen! Eine Einstellungsskala ist eine Liste von Fragen und/oder Feststellungen (Aussagen) in bezug auf ein Einstellungsobjekt.! z. B. Blusen von H&M:! schlecht! Unangenehm! langweilig! -3! -2! -1! 0! 1! 2! 3! Gut! Angenehm! Interessant! 152!

39 Einstellungen" Einstellungsmodell von Fishbein (1965):! Bewertung e i und Meinungsstärken b i (Wie sicher sind sie, dass Objekt X diese Eigenschaft besitzt?)! Der neue Toyota Corolla:! Schön! Schnell! Bequem! Teuer! Wie sehr besitzt das Auto diese Eigenschaft?! -3! -2! -1! 0! 1! 2! 3! Gar nicht! Sehr stark! zuverlässig! 153! Einstellungen" Berechnung der Einstellung:! Einstellung = Summe (Bewertung der Eigenschaften * Meinungsstärke)! 154! Einstellungen" Entstehung und Änderung von Einstellungen! Eine Einstellung entsteht durch den Aufbau von Beziehungen zwischen zwei oder mehreren Einstellungsobjekten (z.b. durch Konditionierung, Kommunikation, Beobachtung, etc.)! Eine Änderung kann auf zwei Arten erfolgen:! (1) Durch Aufnahme neuer Meinungen! (2) Durch Änderung bereits vorhandener Meinungen! Einstellungen" Die Änderung bereits vorhandener Meinungen kann ebenfalls auf zwei Arten erfolgen:! (1) Änderung der Relation zwischen Einstellungsobjekt und Eigenschaft (z.b. Hinweis auf die besondere Sicherheit des Toyota).! (2) Änderung der Bewertung der Eigenschaft (z.b. Hinweis auf die Bedeutung des Faktors Sicherheit im Verkehr).! 155! 156!

40 Einstellungen" Einstellungen" Welche Aspekte einer Einstellung gerade aktiviert werden, hängt stark von der Situation bzw. Umgebung einer Person ab.! z.b. Im Sommer sieht man die Vorteile eines Cabriolets (offenes Dach, Wind streift durch die Haare, etc.), im Winter sieht man verstärkt die Nachteile (Das Dach dichtet nicht richtig ab, höherer Spritverbrauch, zuwenig Platz im Kofferraum, etc.).! Einstellungen werden durch Lernprozesse verändert.! Sie unterliegen den gleichen Lerngesetzen wie Verhaltensweisen.! Die Veränderungsresistenz hängt von von der Komplexität der Einstellung ab.! Komplexität definiert sich durch die Relationen, die ein Einstellungsobjekt besitzt. Wenn viele Eigenschaften eines Objekts bewusst sind, kann die Einstellung schwerer verändert werden.! 157! 158! Einstellungen" Homogenität der Einstellung:! Werden die Einzelkomponenten eines Einstellungsobjekts unterschiedlich bewertet (ein Teil wird positiv, der andere negativ bewertet), spricht man von einer inhomogenen Einstellung.! Einstellung ist leicht zu ändern bzw. schwankt sehr stark! 159! Einstellungen" Einstellungsänderung durch Klassisches Konditionieren! Razran (1940):! 1. Bewertung von politischen Slogans (z.b. Arbeiter der ganzen Welt, vereinigt Euch!, Amerika den Amerikanern )! 2. Darbietung der Slogans während!! (a) positiver Reize (gutes Essen)!! (b) negativer Reize (unangenehme Gerüche)! 3. Bewertung der Slogans hat sich verändert.! 160!

41 Einstellungen" Einstellungen" Operantes Konditionieren:! Singer (1961): Verstärkung pro-demokratischer Meinungsäußerungen.! Ekman (1958): Verstärker können auch non-verbal sein: Kopfnicken, Lächeln! Lernen durch Beobachtung:! Genauso wirksam (Bandura, 1965).! Die Wirkung von Einstellungen auf Informationssuche und verarbeitung! Weit verbreitete Ansicht: Man sucht Informationen, die den eigenen Standpunkt unterstützen, und vermeidet Information, die der eigenen Einstellung zuwider läuft.! Mills, Aronson & Robinson (1959): Es wird jedwede Art von Informationen gesucht, wenn sie nützlich ist.! Wenn keine Konsequenzen erwartet werden, dann wird nur positive Information gesucht.! 161! 162! Einstellungen" Die Wirkung von Einstellungen auf Lernen und Gedächtnis! Einstellungskonsonante Information wird schneller gelernt und besser behalten als dissonante Information.! Es gilt jedoch: Dissonante Information wird dann bevorzugt gelernt, wenn sie für weitere Situationen nützlich ist (Jones & Aneshansel, 1956).! Einstellungen" Ist Verhalten von Einstellungen abhängig?! LaPiere (1934): besuchte mit einem chinesischen Ehepaar über 250 Gaststätten in den USA.! Anschließend: Brief an alle Betriebe, ob chinesische Gäste erwünscht sind.!! Rund 90 Prozent lehnten die Bedienung von Chinesen ab.! 163! 164!

42 Einstellungen" Verbesserung der Vorhersage:! Einstellung zum Verhalten selbst muss untersucht werden und nicht die Einstellung zu einem Reiz, Objekt oder Begriff.! Je konkreter die Verhaltensfragen desto valider sind die Vorhersagen.! Einstellungen" Verschiedene Gruppen von Frauen wurden bezüglich ihrer Einstellungen zum Thema Verhütung befragt (Davidson & Jaccard, 1979).! Einstellungsmessung! Korrelation (Einstellung x Verhalten)! Einstellung zur Verhütung! Einstellung zur Pille als Verhütung! r=.08! r=.32! Einstellung zur Verwendung der Pille als Verhütung! r=.53! 165! Einstellung zur Verwendung der Pille als Verhütung innerhalb der nächsten zwei Jahre! r=.57! 166! Einstellungen" Theory of Reasoned Action (Fishbein & Ajzen, 1975):! 1. Das Verhalten selbst hängt von den Verhaltensintentionen ab.! 2. Die Verhaltensintentionen hängen wiederum von! (a) der Einstellung zum Verhalten und! (b) von den privaten und sozialen Normen ab.! Einstellungen" Modell von Fishbein & Ajzen (1975):! Private Normen: Ansprüche, die man an sich selbst stellt (was man nach eigener Meinung tun sollte). PN werden durch Selbstverstärkung und Selbstbestrafung gelernt.! Soziale Normen: Tatsächliche oder vermeintliche Ansprüche der sozialen Umwelt (z.b. Familie, Freunde, andere Bezugsgruppen). Äußere Verstärker und Strafreize spielen dabei eine wesentliche Rolle.! 167! 168!

43 Einstellungen" Einstellungen" Der Grad der Übereinstimmung zwischen Intention und Verhalten hängt von folgenden Variablen ab:! Handlung: Je spezifischer gefragt wird, desto besser! Ziel! Kontext! Zeit: In welchem Zeitrahmen soll sich das Verhalten zeigen! 169! Einstellungsmessung:! 1. Vpn müssen angeben, welche Vor- und Nachteile sie von der Durchführung des Verhaltens erwarten.! 2. Bewertung e i jedes einzelnen Vor- und Nachteils auf einer Skala (sehr positiv sehr negativ),! 3. Subjektive Wahrscheinlichkeit (Meinungsstärke b i, dass diese Konsequenz auftritt (Tritt nicht auf tritt sicher auf).!! Die Summe der Produkte gilt als Maß für die Einstellung zum Verhalten, A = " b i e i.! 170! Einstellungen" Einstellungen" Subjektive Norm:! 1. Welche Bezugspersonen bzw. Bezugsgruppen sind für dieses Verhalten wichtig.! 2. Wie sehr ist jede einzelne Bezugsperson für oder gegen die Durchführung dieses Verhaltens (ist sehr dafür ist strikt dagegen), b i.! 3. Wie sehr ist man bereit, diesen Wünschen zu entsprechen (m i ).! Messung der Intention:! Wie wahrscheinlich werden Sie das Verhalten X durchführen?!!! Sehr wahrscheinlich überhaupt nicht!! Die Summe der Produkte ist das Maß der subjektiven Norm, SN = " (b i m i )! 171! 172!

44 Einstellungen" Die Einflussstärke der subjektiven Normen auf das Verhalten hängt von! Persönlichkeitsmerkmalen,! Situationsmerkmalen und! deren Wechselwirkung ab.!!!!! (Bagozzi & Schnedlitz, 1985)! Einstellungen" Ajzen (1987): Theory of planned behavior! 173! 174! Einstellungen" Einstellungen" Wahrgenommene Kontrollierbarkeit des Verhaltens: wird von früheren Erfahrungen und von erwarteten Behinderungen beeinflusst.! Kontrollierbarkeit hängt ab von! Inneren Faktoren: Fähigkeiten, interne vs. externe Kontrolle, Willensstärke, Gefühle und Zwänge.! Äußeren Faktoren: Zeit, Gelegenheit, Mittel (z.b. Geld) und Abhängigkeit von anderen Personen.! Verbesserung der Verhaltensvorhersage:! Verwendung von multiplen Verhaltenskriterien (Weigel & Newman, 1976)! Einstellungen zu Verhaltensalternativen (Ajzen & Fishbein, 1969)! Persönliche Erfahrungen (Regan & Fazio, 1977):! Vpn mit keinen persönlichen Erfahrungen:!! Korrelation zwischen Einstellung und Verhalten r=.20! Vpn mit persönlichen Erfahrungen: r=.54! 175! 176!

45 Einstellungen" Einstellungen" Moderatorvariable:! Eine Variable Z ist eine Moderatorvariable bezüglich der Variablen X und Y, wenn die Höhe der Korrelation zwischen X und Y vom Ausprägungsgrad von Z abhängt.! z.b.: Die Korrelation ist hoch, wenn Z groß ist; sie ist niedrig wenn Z klein ist.! Beispiel: Bei viel persönlicher Erfahrung mit dem Einstellungsobjekt ist die Korrelation zwischen Einstellung und Verhalten hoch, bei wenig Erfahrung niedrig! Zugänglichkeit (Fazio, 1986):! Fazio definiert Einstellung als Assoziation zwischen Einstellungsobjekt und seiner Bewertung.! Zugänglichkeit der Einstellung hängt von der Stärke des Bewertungsknotens ab.! Der Grad der Zugänglichkeit wird durch Reaktionszeiten gemessen.! 177! 178! Einstellungen" Einstellungen" Messung der Zugänglichkeit:! z.b.:! Atomenergie: gut?! Ja!!!!! Nein! Vpn muss so schnell wie möglich Knopf drücken.! Je schneller die Vpn die Frage beantwortet, desto zugänglicher ist die Einstellung! 179! Powell & Fazio (1984): Einstellungen sind umso zugänglicher, je öfter sie aktiviert wurden.! Vpn mussten 12 aktuelle Einstellungsobjekte (z.b. Atomkraftwerke) bewerten.! Manche 6, 3, 1 mal oder gar nicht.! Jede Bewertung wurde auf einer Skala des semantischen Differentials vorgenommen (z.b. erwünscht/unerwünscht, gut/schlecht, etc.).! Anschließend wurden die Reaktionszeiten gemessen.! 180!

46 Einstellungen" Einstellungen" Fazio & Williams (1986):! Wählerverhalten bei der US-Präsidentenwahl 1984:! Personen mit gut zugänglichen Einstellungen: Korrelation zwischen Einstellung und Wahlverhalten höher als bei Personen mit schlecht zugänglichen Einstellungen! 181! 182! Die Änderung von Einstellungen durch Kommunikation:! Die Bewertung des Senders:! Einstellungsänderung hängt von der Glaubwürdigkeit des Senders ab.! Hovland & Weiss (1951): Vpn lasen kurzen Artikel.! VG1: glaubte, dass diese Meinung von einem Wissenschaftler stammte.! VG2: glaubte, dass diese Mitteilung aus einer weniger glaubwürdigen Quelle stammte.! VG1: 25% der Vpn änderte ihre Meinung! VG2: weniger als 7% änderte die Meinung! 183! 184!

47 Das Ausmaß der Einstellungsänderung, die durch einen positiv bewerteten Sender hervorgerufen wurde, nimmt mit der Zeit ab.! Das Ausmaß der Einstellungsänderung bei einem eher neutralen oder negativ bewerteten Sender nimmt mit der Zeit zu.!!!!!! Sleeper-effect.! 185! 186! Mögliche Erklärung des Sleeper-effects:! Einige Zeit nach der Kommunikation sind die kognitiven Relationen zwischen vorgetragenen Argumenten und dem Sender nicht mehr vorhanden. Dadurch sind die Argumente nur mehr aufgrund ihres Inhalts wirksam.! Die Bewertung des Senders dient als Hinweisreiz, ob die Argumente akzeptiert werden oder nicht.! Sleeper-effect tritt nicht auf, wenn man vor der zweiten Einstellungsmessung auf die Quelle der Mitteilung hinweist (Kelman & Hovland, 1953).! Wird man während der Mitteilung abgelenkt, kommt es zuerst zu einer größeren Einstellungsänderung, die mit der Zeit wieder abnimmt.!!!!!! Umgekehrter Sleeper-effect! 187! 188!

48 Mitteilung:! Einseitige Mitteilung enthält nur Argumente für einen bestimmten Standpunkt.! Zweiseitige Mitteilung enthält auch Argumente für andere Standpunkte.! Einstellungsänderungen durch zweiseitige Mitteilungen sind widerstandsfähiger gegenüber späterer Gegenpropaganda.!!!! (Lumsdaine & Janis, 1953).! Zweiseitige Mitteilungen sind bei gebildeten Personen wirksamer.! Einseitige Mitteilungen sind wirksamer, wenn der Empfänger von vornherein eher den Standpunkt der Mitteilung akzeptiert.!!!! Hovland, Lumsdaine & Sheffield (1949)! 189! 190! Anfangs- versus Endeffekte:! Wann ist es günstiger den eigenen Standpunkt mitzuteilen?! 1. Ein umso stärkerer Endeffekt tritt auf, je größer der zeitliche Abstand zwischen den beiden gegensätzlichen Mitteilungen ist.! 2. Der Endeffekt nimmt mit der Zeit wieder ab.! 3. Ein Anfangseffekt tritt auf, je kleiner die zeitliche Distanz zwischen den Mitteilungen ist.! Ausmaß der beabsichtigten Einstellungsänderung (Bergin, 1962):! 191! 192!

49 Bumerangeffekt:! Je mehr ein nicht vertrauenswürdiger Sender verlangt, desto weniger erreicht er.! Reaktanz tritt auf, wenn eine starke Freiheitsbedrohung durch die Mitteilung erzeugt wird:! z.b.: Sie haben keine Wahl, Sie müssen diesen Standpunkt akzeptieren; man kann keine andere Meinung haben.! Worchel & Brehm (1970):! Bumerangeffekte traten fast ausschließlich bei jenen Vpn auf, die ursprünglich eine ganz ähnliche Einstellung wie der Sender hatten.!! Man ändert seine Einstellung, wenn jemand versucht, einem die ohnehin bevorzugte Position aufzuzwingen und damit gleichzeitig versucht, andere mögliche Positionen auszuschließen.! 193! 194! Gruder et al: (1978):! Reaktanz ist ein kurzfristiger Erregungszustand.!! Nach einigen Wochen tritt ein sleeper-effect ein.! (Die Einstellungsänderung erfolgt danach in die gewünschte Richtung).! Pallak & Heller (1971): Bumerangeffekte treten verstärkt dann auf, wenn keine weiteren Interaktionen mehr erwartet werden.! Der Empfänger:! Wichtige Variablen für die Einstellungsänderung:! Aufmerksamkeit! Verstehen! Intelligenz! Gedächtnis! Wahrnehmung (rasches Lesen, flüchtiges Hören)! Einstellungen zum Sender und zur Mitteilung! 195! 196!

50 Assimilationseffekt:! Argumente oder Meinungen, die dem eigenen Standpunkt ähnlich sind, werden häufig so verstanden, als wären sie mit dem eigenen Standpunkt identisch.! Kontrasteffekt:! Einigermaßen verschiedene Argumente werden oft als entfernter vom eigenen Standpunkt aufgefasst, als sie es tatsächlich sind.!!!!!! Sherif & Hovland (1961)! Das Elaboration-likelihood model (ELM)! Petty und Cacioppo (1986, 1999)! 2 Arten der Einstellungsänderung:! (a) Zentraler Weg: Einstellungsänderung aufgrund sorgfältiger Verarbeitung der dargebotenen Information! (b) Peripherer Weg: eher gedankenlose Verarbeitung (z.b. durch klassisches und operantes Konditionieren, einfache Urteilsheuristiken aufgrund oberflächlicher Hinweisreize.! 197! 198! Zentraler Weg ist mit Anstrengung verbunden!! Wird nur dann benutzt, wenn die Motivation und die Fähigkeit zur genauen Informations-verarbeitung groß ist.! Verzerrte Informationsverarbeitung auf beiden Wegen möglich:! Bei extrem großer persönlicher Wichtigkeit wird die Mitteilung zwar auf dem zentralen Weg gründlich, aber eventuell in einseitiger Weise verarbeitet (Argumente werden im Sinn der eigenen Einstellung interpretiert).! Einstellungen, die auf dem zentralen Weg gewonnen wurden, sind dauerhaft und änderungsresistent und haben eine enge Beziehung zum Verhalten.! Einstellungen, die peripher gewonnen wurden, sind kurzlebig, leicht zu ändern und erlauben keine Verhaltensvorhersagen.! 199! 200!

51 Petty, Wells & Brock (1976):! Vpn mussten am Bildschirm nach einem X suchen, währenddessen hörten sie eine Mitteilung über die Erweiterung des Unterrichts.! 1. VG: Alle 3 Sekunden blitzte X auf (starke Ablenkung! 2. VG: Alle 5 Sekunden (mittlere Ablenkung)! 3. VG: Alle 15 Sekunden (schwache Ablenkung)! 4. VG: keine X! Danach: Einstellungsänderung wurde gemessen.! 201! 202! Petty, Cacioppo & Schumann (1983):! Zusammenhang von Mitteilungsqualität, Wichtigkeit des Einstellungsobjekts und Senderbewertung.! Werbeprospekt bezügl. Rasierapparat:! (a) Überzeugende oder schwache Argumente! (b) Beliebte Sportler oder unbekannte Bürger! (c) Im nächstgelegenen Supermarkt oder in entfernteren Städten! Danach: Einstellungsmessung, Verhaltensabsichten! 203! 204!

52 Ergebnisse:! Bei persönlicher Wichtigkeit wird zentraler Weg gewählt.!! Einstellung hängt nur von der Mitteilungsqualität ab.!! Korrelation zwischen Einstellung und Intention r=.59! Wenn persönlich unwichtig wird peripherer Weg gewählt!! Positive Befürworter (Sportler) bewirken positivere Einstellungen, Argumentqualität spielt keine Rolle!! Korrelation zwischen Einstellung und Intention r=.36! Festingers Theorie der kognitiven Dissonanz! Grundbegriffe:! Kognitive Elemente: Gedanken, Vorstellungen, Meinungen, Einstellungen etc.! (1) Aussagen über Menschen! (2) Aussagen über Objekte! (3) Aussagen über die eigne Person...! 205! 206! Die kognitiven Elemente können entweder! (1) voneinander unabhängig (isoliert) oder! (2) In Relation zueinander stehen:! (a) konsonant: Die beiden kognitiven Elemente passen widerspruchslos zusammen! (b) Dissonant: die beiden kognitiven Elemente widersprechen einander! Beispiel für dissonante Beziehung:! A = ich rauche viel! B = Rauchen ist sehr gesundheitsschädigend!! Zwei Elemente sind dissonant, wenn sie unverträgliche Implikationen in bezug auf das Verhalten haben!!!!!!! (Jones & Gerard, 1967).! 207! 208!

53 Wenn dissonante Relationen vorhanden sind, entsteht dadurch ein unangenehmer, gespannter Zustand, die kognitive Dissonanz.! Dieser Zustand hat triebhaften Charakter, er führt automatisch zu Prozessen, die die Dissonanz beseitigen bzw. reduzieren sollen.! Dissonanzstärke = ! Anzahl der dissonanten Relationen! Anzahl der dissonanten + Anzahl! der konsonanten Relationen! 209! 210! Reduktion der Dissonanz:! (1) Kognitive Elemente werden geändert! (2) Neue kognitive Elemente werden hinzugefügt! Änderungen sind nicht realitätsbezogen.! Es sind Rationalisierungen (unrealistische Rechtfertigungen eigener Standpunkte und Verhaltensweisen).! Veränderung der kognitiven Elemente hängt von ihrer Bindung (commitment) ab:! Grad der Unveränderbarkeit von Handlungen, Meinungen! Öffentlichkeit von Meinungen: Private Meinungen sind leichter zu ändern.! Wenn kognitive Elemente mit vielen anderen verbunden sind, sind sie ebenfalls sehr schwer zu ändern.! 211! 212!

54 Rechtfertigung des Aufwands! Aronson & Mills (1959):! Psychologiestudentinnen, Gruppendiskussion über Sexualität.! Aufnahmeprüfung:! (a) Schwer: Derbe Wörter, ausgewählte Passagen aus Romanen! (b) Leicht: Sexbezogene Wörter, aber anständig! (c) Keine Aufnahmeprüfung! 213! Danach: Zur Vorinformation eine zähe und langweilige Gruppendiskussion der zukünftigen Teilnehmer via Kopfhörer.! Bewertung der Diskussionsteilnehmer und der gesamten Diskussion.!! Vpn, die die schwere Aufnahmeprüfung bestanden bewerteten die Diskussion signifikant positiver als die beiden anderen Gruppen! 214! Umwertung durch einstellungsdiskrepantes Verhalten! (Festinger & Carlsmith, 1959)! Ergebnis:! 1. Vpn mussten äußerst langweilige Tätigkeiten durchführen.! 2. Vpn sollten einer zukünftigen Vpn erzählen, dass das Experiment sehr interessant sei. Begründung: Der VL möchte untersuchen, wie sich positive Stimmungen auf diese Tätigkeiten auswirken.! 3. Den Vpn wurde entweder eine Belohnung von!! (a) 20 Dollar oder!! (b) 1 Dollar für die Lüge versprochen.! 4.! Die Vpn sollten danach dem VL ihre tatsächliche Meinung über das Experiment berichten.! 215! Vpn der 1-Dollar Bedingung bewerteten den Versuch wesentlich positiver!! Bei schlechter Bezahlung wird die eigenen Lüge eher geglaubt als bei guter Bezahlung!! 216!

55 Gerard (1967): Einstellungsänderung nur bei unzureichender (dissonante) und überreichlicher (verstärkende) Belohnung.! 217! Notwendige Bedingungen für Dissonanz! (Cooper & Fazio, 1984)! Entscheidung, Intention oder Verhalten! Feststellung oder Erwartung negativer Konsequenzen! Irreversibilität der negativen Konsequenzen! Entscheidungsfreiheit! Verantwortlichkeit! Vorhersehbarkeit der negativen Konsequenzen!! Dissonanz! 218! Die Stabilisierung von Einstellungen! Die Inokulationstheorie von McGuire (1964):! Techniken zur Stabilisierung:! 1. Unterstützung der eigenen vorhandenen Einstellung! 2. Inokulation ( Impfung ): Argumente gegen die eigenen Einstellung werden präsentiert, danach Widerlegung dieser Elemente.!! Welche Technik ist effektiver?! 219! 220!

56 Vorurteile und Diskriminierung! Vorurteilsforschung:! 3 Komponenten des Vorurteils:! Kognitive Komponente: Meinungen über ein Objekt -> Stereotyp! Affektive Komponente: starke Gefühle (meistens negative) -> Vorurteil! Konative Komponente: Intention, in eine bestimmte Richtung zu handeln! Diskriminierendes Verhalten: Behaviorale Komponente! 222! LaPiere (1934): besuchte mit einem Chinesisch-Amerikanischen Paar 250 Hotels und Restaurants in den USA. Sie wurden nur in einem Restaurant abgewiesen (0.4 Prozent). Danach wurden 128 Gaststätten angeschrieben und gefragt, ob sie Gäste asiatischer Abstammung bedienen würden.!! Ergebnis:! 92 Prozent lehnten eine Bewirtung ab,! 7 Prozent meinten, es käme auf die Umstände an! und nur 1 Prozent stimmte einer Bewirtung zu.! Vorurteile & Diskriminierung! Gaertner & Dovidio (1977): In einem Nebenraum hörte man einen Stapel Sessel umfallen. Hiervon war entweder eine (a) weiße oder (b) eine schwarze weibliche Studentin betroffen. Die realen Vpn erlebten diesen Zwischenfall (1) entweder allein oder (2) mit weiteren zwei Vpn.!!!! 223! 224!

57 Mackie, Hamilton, Susskind & Rosselli (1996): Die Big Three: Geschlecht, Hautfarbe und Alter sind die häufigsten Ursachen der Stereotypisierung.! Sexismus! Frauen werden zumeist Opfer des Sexismus: Niedrigere Gehälter, niedrigere Positionen in Wirtschaft, Politik und Bürokratie.! Geschlechtsstereotypen: Männer werden als kompetent und unabhängig, Frauen als warm und ausdrucksstark (expressiv) gesehen (Broverman, Vogel, Broverman, Clarkson & Rosenkranz, 1972; Fiske, 1998).! Dieses Stereotyp ist unabhängig von der Kultur (Deaux, 1985; Williams & Best, 1982).! Männer und Frauen definieren sich selbst nicht in geschlechtsstereotypischer Art (Martin, 1987).! 225! Die Geschlechter werden in Untergruppen eingeteilt (Deaux & LaFrance, 1998; Fiske, 1998):! Westliche Kulturen sehen vier dominante weibliche Subgruppen:! Hausfrau, sexy Frau, Karrierefrau, Feministin/Athletin/Lesbierin! Die typische Frau wird zwischen Hausfrau und sexy Frau angesiedelt! Es gibt zwei männliche Subgruppen:! Macho-Mann und Businessman! Der typische Mann liegt zwischen den beiden Subgruppen! Frauen werden als homogenere Gruppe wahrgenommen als Männer!!!!! (Lorenzi-Cioldi, Eagly & Stewart, 1995)! 226! Geschlechtsrollen:! Eagly & Steffen (1984): Studenten sollten sich einen Mann oder eine Frau vorstellen, die entweder ein Hausmann/Hausfrau waren oder einen Ganztagsjob innehaben oder ihnen wurde keine Berufsinformationen gegeben. Sie sollten diese Person auf einer Geschlechtsrollenskala bewerten.! Die Glas-Decke (glass ceiling):! Frauen sind bereits im mittleren Management vertreten, kommen aber nicht bis nach ganz oben. Eine unsichtbare Decke scheint den Weg zu versperren (Eagly, 2003; Eagly, Karau & Makhijani, 1995).! Rudman & Glick (1999, 2001): Männliche Vorurteile oder Angst vor mächtigen Frauen konstruiert diese Glasdecke.! Glasdecke existiert auch für Männer: Flugbegleiter (Young & James, 2001).! 227! 228!

58 Face-ism - Effekt:! Männer werden meistens bis zur Schulter abgebildet, Frauen inkl. Oberkörper.! (Archer, Iritani, Kimes & Barrios, 1983)! Je weniger vom Oberkörper sichtbar ist, desto! kompetenter.! intelligenter und! ambitionierter!! wird die Person eingestuft (Schwartz & Kurz, 1989).! Deaux & Emswiller (1974): Vpn sollten Studenten bei der Arbeit zusehen und den Erfolg bewerten! (1) männlich-stereotypisierte Aufgabe: Identifizierung eines Zirkels! (2) weiblich-stereotypisierte Aufgabe: Identifizierung einer Strickarbeit! 229! 230! Ambivalent Sexism Inventory (ASI; Fiske & Glick, 1996):! 2 Faktoren:! 1. Hostile Sexism: Antipathie aufgrund generalisierter falscher Annahmen.! 2. Benevolent Sexism: Frauen werden stereotypisch gesehen, in spezifischen Rollen, aber in einem positiven Ton (für den Betrachter). Verhalten, das geschlechtsspezifisch ist, wird begünstigt (z.b. pro-soziales Verhalten). Die männliche Dominanz und die weibliche Abhängigkeit sollen durch dieses Verhalten gestärkt werden.! 231! Auswirkungen des Sexismus auf die Leistung (Dardenne, Dumont, Bollier, 2007):! 44 weibliche Vpn nahmen an einer Simulation eines Aufnahmetests für eine Chemiefabrik teil (Studie 4).! Instruktionsbeginn:! VG1 (Hostile Sexism): Industry is now restricted to employ a given percentage of people of the weaker sex. I hope women here won t be offended, they sometimes get so easily upset! You ll work with men only, but don t believe what those feminists are saying on TV, they probably exaggerate women s situation in industry simply to get more favors!! VG2 (Benevolent Sexism): Industry is now restricted to choose women instead of men in case of equal performance. You ll work with men only, but don t worry, they will cooperate and help you to get used to the job. They know that the new employee could be a woman and they agreed to give you time and help.! 232!

59 Danach:! Leistungstest (Problemlösungsaufgaben)! Fragen zu Selbstzweifel und Gedanken während der Aufgabenlösungen, Selbstwert und zur Identifikation mit der Geschlechtsrolle.! Rassismus! A.) Stereotypien: Zeitlich begrenzte Phänomene?! Leistung! 6! 5! 4! 3! 2! 1! 0! Feindseliger Sexismus! Fürsorglicher Sexismus! 233! 234! Auswirkungen von Stereotypen auf das Verhalten:! Bargh, Chen & Burrows (1996):! Vpn sollten Kreise am Computerbildschirm zählen und beurteilen, ob die Anzahl gerade oder ungerade war.! Vor jeder Aufgabe wurde für 26 Millisekunden das Bild eines jungen Mannes eingeblendet:! VG1: Afro-amerikanischer Mann! VG2: Kaukasischer Mann! Nach 130 Versuchsdurchgängen: Fehlermeldung am Computer (Fehler! Daten nicht gespeichert, Bitte nochmals von vorne beginnen!!)! Verhalten wurde mittels Video aufgezeichnet.! Beobachter mussten das Verhalten nach Aggressivitätsgrad einstufen.! --> VG1 war signifikant aggressiver.! 235! Kahraman & Knoblich (2000): negative Stereotype gegenüber Türken:! Vpn sahen Wörter für 150 Millisekunden, die! (a) mit Türken assoziiert sind (religiös, kriminell, stolz, asozial, Arbeiter, Müllmann, Macho, Gast, Döner, Heroin ) oder! (b) mit Deutschen (korrekt, spießig, rational, distanziert, Lehrer, Polizist, Pedant, Erfinder, Bierzelt, Trabi) oder! (c) neutrale Worte (Wort, Meter, Woche, Komma, völlig, gerade, endlich, gleich, Antwort, bald).! Nach einer Wartezeit von 100 ms wurde ihnen ein türkischer oder deutscher Name vorgegeben! -> Türkische Vornamen wurden unter (a) schneller erkannt, deutsche Vornamen unter (b).! 236!

60 Sprachwahl (Maass, 1999):! Sehr konkrete Sprache und Ausdrücke werden bei positiven Fremdgruppen- und negativen Eigengruppencharakteristiken verwendet und sehr abstrakte Ausdrücke bei negativen Fremdgruppen- und positiven Eigengruppencharakteristiken.! Ageism! Junge Erwachsene halten Personen über 65 Jahren für unattraktiv, krank, ineffizient, weniger sozial, zwänglich (möchten verstärkt Kontrolle ausüben), egozentrisch, inkompetent und verletzlich (Noels, Giles & Le Poire, 2003; Cuddy, Norton & Fiske, 2005).! Ergebnis ist kulturunabhängig (Cuddy, et al., 2004).! Außerdem: Inkompetente Ältere werden positiver bewertet als kompetente! (Cuddy, Norton & Fiske, 2005)! 237! 238! Physisch- und geistig Behinderte:! Heinemann (1990): Personen werten Behinderte nicht mehr stark ab, fühlen sich aber in ihrer Gegenwart unsicher. Dies kann ungewollt dazu führen, dass beschützendes Verhalten gezeigt wird und die Behinderung dadurch sogar verstärkt wird (Fox & Giles, 1996; Fox, Giles, Orbe & Bourhis, 2000).! Der Kommunikative Stil ändert sich: Die Stimme wird höher, ungewöhnlich genaue Betonung, einfacheres Vokabular und einfachere Grammatik und mehr Wiederholungen.! Dieser Stil führt bei den Betroffenen zu Vermeidungsreaktionen, reduziertem Kontrollgefühl und vermindertem Selbstwert.!!! (Braithwaite & Thompson, 2000; Hummert, Garstka, Rayn & Bonnesen,!! 2004; Kemper & Harden, 1999; Levy & Banaji, 2002)! Ryan, Anas & Gruneir (2006):! Bewertung von Verkaufssituationen, (a) junger (20 jähriger Mann) oder (b) alter Kunde (80jähriger Mann) entweder (1) sitzend oder (2) im Rollstuhl, der im (A) professionellen, oder (B) wenig helfenden oder (c) im überprotektiven Stil bedient wird.! 239! 240!

61 Nonverbale Indikatoren:! Personen bewegen sich weniger,! Greifen sich öfter auf ihr eigenes Gesicht,! Spielen mit ihren Haaren! Lächeln weniger in Interaktionen mit Behinderten! Starren öfters in Richtung des Behinderten! Fühlen sich angespannter, nervöser und besonders aufmerksam (und werden auch von anderen so wahrgenommen)! (Kleck, 1968; Sigelman, Adams, Meeks & Purcell, 1986; Comer & Piliavin, 1972; Heinemann, Pellander, Antje & Wojtek, 1981)! Physische Distanzen sind größer! Interaktionen sind kürzer!! (Heineman et al., 1981; Langer et al., 1976; Kleck et al., 1966)! 241! Bargh, Chen & Burrows (1996): Die Aktivierung des Alters-Stereotyp führt auch zu behavioralen Auswirkungen.! Vpn mussten im ersten Teil Sätze mit vorgegeben Wörtern bilden.! VG-1: Wörter, die mit dem Alters-Stereotyp! verbunden waren (worried, Florida, old,! lonely, grey, selfishly, careful, sentimental,! wise, stubborn, courteous, bingo, withdraw,! forgetful, retired, wrinkle, rigid, traditional,! bitter, obedient, conservative, knits,! dependent, ancient, helpless, gullible,! cautious, alone),! VG-2: neutrale Wörter! Danach mussten sie einen Korridor! (9,75 Meter) entlang gehen.! 242! Formen der Diskriminierung:! Verweigerung von Hilfe: Klink & Wagner (1999): Vpn: Deutsche Staatsbürger! Wegauskunft! 80 Duisburger Passanten! Verlorene Briefe! Marburger Passanten! Besichtigungsangebote durch private Wohnungsanbieter! 40 Anbieter im Ruhrgebiet! Mitfahrangebote wahrnehmen! Marburger Studierende! 4 Studien, 4 signifikant! Orientalisch vs. europäisch gekleidete Frau! 2 Studien (2 signifikant)! Briefe mit ausländischem vs. deutschem Absender! 3 Studien (2 signifikant)! Interessentin mit ausländischem vs. deutschem Namen und Akzent! (1 Studie, 1 signifikant)! Mitfahrangebot durch männliche ausländische vs. deutsche Kommilitonen! Verweigerung:! A > D! Ignoranz:! A > D! Angebote! A < D! Akzeptanz:! A < D!243! Tokenism! Kleine Geschenke oder kleine gute Taten gegenüber Mitgliedern von Minoritäten führen zur Verweigerung weiterer Zugeständnisse.!!! (Dutton & Lake, 1973; Rosenfield, Greenberg, Folger & Borys, 1982).! Wenn die betroffene Person erfährt, dass sie nur aufgrund einer zu erfüllenden Quote so gut behandelt wurde, sinkt ihr Selbstwert (Chacko, 1982).! Umgekehrte Diskriminierung! Chidester (1986): Bei persönlichem Kennenlernen eines Minoritätsmitglieds kann es zu einer übertriebenen positiven Evaluation kommen, die nur kurzfristig anhält.! 244!

62 Auswirkungen der Frauenquote auf das Commitment und die Zufriedenheit mit der Arbeit und dem Vorgesetzten (Chacko, 1982)! Zufriedenheit mit Vorgesetzten! Arbeitszufriedenheit! Commitment! Commitment! 0! 10! 20! 30! 40! 50! 60! 70! 80! 90! 100! Arbeitszufriedenheit! Zufriedenheit mit Vorgesetzten! Fähigkeit! 87,2! 27,2! 26,5! Geschlecht! 74,9! 21,5! 20,9! Fähigkeit! Geschlecht! 245! Soziales Stigma! Stigmatisierte Personen besitzen (oder glauben zu besitzen) Attribute, die in einem bestimmten sozialen Kontext von anderen negativ bewertet werden (Crocker, Major & Steele, 1998).! Offensichtliche Stigmata: Hautfarbe, Geschlecht, Körpergewicht.! Verborgene Stigmata: Bestimmte Krankheiten, Homosexualität, Religiosität.! Personen mit verborgenem Stigma müssen immer wachsam sein, um einer negativen Abwertung zu entgehen.! Kontrollierbarkeit spielt eine signifikante Rolle bei der Abwertung. Z.B.: Übergewichtige werden für ihr Schicksal selbst verantwortlich gemacht (Crandall, 1994).! Stigmata dienen den Gruppen, um bestehende Ungerechtigkeiten zu legitimieren (Jost & Banaji, 1994; Jost & Kramer, 2003).! Und die Welt als kontrollierbar zu erleben (Solomon, Greenberg & Pysczynski, 246! 1991).! Frauen nehmen die negativen Stereotype der Männer über Frauen an und evaluieren sich selbst in diesem Sinne, wenn das Geschlecht salient ist. Auf dieser Basis sinkt ihr Selbstwert (Hogg, 1985; Hogg & Turner, 1987; Smith, 1985).! Bedrohung durch Stereotypen! Das Gefühl, dass man aufgrund eines Stereotyps evaluiert wird und man durch sein Verhalten dieses Stereotyp bestätigt!!!! (Steele & Aronson, 1995; Steele, Spencer & Aronson, 2002).! In Leistungssituationen z.b. bei Mathematik- oder Raumvorstellungsaufgaben schneiden Frauen schlechter ab als Männer, wenn das Geschlechtsstereotyp aktiviert wurde!!!! (Wright & Taylor, 2003).! Attributionale Ambiguität! Das Verhalten des Anderen kann nicht klar identifiziert werden (Crocker & Major, 1989; Ruggiero & Taylor, 1995).! z.b.: Evaluiert mich der Andere negativ, weil er ein Vorurteil hat (z.b. weil er ein Rassist ist) oder behandelt er mich so, weil ich wirklich eine schlechte Leistung erbracht habe.! 247! 248!

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