Wehrfritz Erlebnistage 22. April Herzlich willkommen! Doris Rauscher
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- Eduard Diefenbach
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1 Wehrfritz Erlebnistage 22. April 2010 Herzlich willkommen!
2 PARTIZIPATION IN KINDERTAGES- EINRICHTUNGEN
3 Definition lat.: particeps = an etwas teilnehmend Beteiligung, Teilhabe, Teilnahme, Mitwirkung, Mitbestimmung, Einbeziehung Zu Partizipation gehören mindestens zwei Personen. Eine Person lässt jemandem das Recht auf Beteiligung, die andere möchte mitbestimmen und nimmt das Recht in Anspruch.
4 Das Recht auf Partizipation Kinder haben das Recht, entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Die Erwachsenen haben die Verpflichtung, das Interesse für Beteiligung zu wecken. (Art. 12 UN- Kinderrechtskonvention, 8 Abs. 1 Satz 1 SGB VIII, Art. 10 Abs. 2 BayKiBiG) Die Kita steht in der Verantwortung, der Kinderbeteiligung einen hohen Stellenwert und festen Platz einzuräumen.
5 Partizipation im BayKiBiG Kinder sollen entwicklungsangemessen an Entscheidungen, die ihre Lebenswelt und gestaltung beeinflussen, partizipieren können Das päd. Personal ist aufgefordert, das richtige Maß zu erkennen Angemessenheit kann am Erfolg der päd. Arbeit abgelesen werden War die Beobachtung des Kindes richtig, war der Impuls angemessen, wie hat sich der Erfolg gezeigt
6 Doppelte Beteiligung Beteiligung im Sinne von Mitwirkung Mitgestaltung Mitbestimmung an Planungs- Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen zu allen wesentlichen Angelegenheiten des Lebens in der Kita Einrichtungsalltag Äußeren Gestaltung der Einrichtung
7 Warum Partizipation in der Kita? Demokratisches Verhalten hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert wird erwartet Wir leben in einer Demokratie und Demokratie lebt vom Engagement ihrer Bürger Die Kita bietet Gelegenheit für frühe politische Bildung in einer geschützten Öffentlichkeit
8 Warum Partizipation in der Kita? Entscheidende psychologische Grundbedürfnisse für die persönliche Entwicklung und psychisches Wohlbefinden Soziale Eingebundenheit/Bindung sich anderen zugehörig, geliebt und respektiert fühlen Autonomieerleben Sich als Verursacher seiner Handlungen wahrnehmen, selbst bestimmt handeln Kompetenzerleben Aufgaben oder Probleme aus eigener Kraft bewältigen etwas bewirken können Ryan & Deci, 1995
9 Pädagogisches Ziel Entwicklung und Stärkung von Selbstvertrauen Autonomie Sozialer Mitverantwortung Selbstverantwortung Entscheidungsfreude In gemeinsam beschlossenen Aktionen und Unternehmungen
10 Was bedeutet Beteiligung Es ist mehr als eine Wahlmöglichkeit Es ist eine Kooperation der einzelnen Kinder mit der Gruppe und dem Erwachsenen, zur Erreichung eines Zieles Ko-konstruktiver Prozess
11 Wie zeichnet sich Partizipation aus? Ergebnisoffene Situationen Willensbildungsprozesse erfolgen gemeinsam Ergebnisse fallen oft anders aus als erwartet Ergebnisse werden ernst genommen Eigenverantwortung wird gestärkt Verantwortung für die Gemeinschaft Konflikte werden als Chance gesehen Gemeinsame Suche nach Lösungen Ziel ist der Prozess, das Lernfeld
12 Kita als Wiege der Demokratie Partizipation ist ein Schlüsselprozess für Bildungsund Erziehungsqualität und ein wichtiges Element der Demokratie Partizipation ist eine Querschnittsaufgabe der Kita Mitverantwortung durch Information und Mitsprache Alter spielt nur eine Rolle für die Beteiligungsform, nicht für die Beteiligung als solche Je jünger die Kinder sind, desto wichtiger ist die Beachtung der Signale der Kinder
13 Professionalität Partizipation hat etwas mit der eigenen inneren Haltung zu tun Partizipation kommt nicht per Zufall, sie muss gewollt sein Partizipation ist mehr als partielle Beteiligung Partizipation muss im Alltag eingebaut werden Partizipation braucht Struktur Partizipation muss auf allen Ebenen erlebbar sein Partizipation braucht den regelmäßigen Dialog Partizipation erfordert Perspektivenwechsel Partizipation darf nicht willkürlich sein
14 Bildung sozialer und personaler Kompetenzen Selbstwirksamkeit - Eigene Sichtweise erkennen, äußern und begründen Empathie - Sichtweise anderer wahrnehmen, hineinversetzen und respektieren Interessen in Einklang bringen Konflikte als Lernfeld Kommunikationsfähigkeit - Erlernen von Gesprächs- und Streitkultur Selbstwirksamkeit - Erleben von Gestaltungsmöglichkeit Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme für sich und die Gemeinschaft Entwickeln von Werten z.b. sich für andere einsetzten...
15 Bildung der Lernmethodischen Kompetenz und Resilienz Bewusster Kompetenzerwerb Herstellung von Zusammenhängen Wissen übertragbar machen und flexibel nutzen Reflexion des Erworbenen Positives Selbstkonzept Hohe Problemlösefähigkeit Positive Lern- und Entwicklungsanreize
16 Erweiterung der Sprachkompetenz Viel Gelegenheit und Anregungen Entwicklung einer Gesprächskultur auf optimale Weise Regelmäßigkeit und Atmosphäre schafft Vertrauen und macht Mut sich Mitzuteilen
17 Reflexion des eigenen Kinderbildes Das Kind ist kompetent - wichtiger Vertrauensvorschuss Ausgestattet mit grundlegenden Kompetenzen, Lern- und Entwicklungspotentialen Angelegt auf Selbsttätigkeit, Kommunikation und Dialog Lernen in der Interaktion mit seiner Umwelt Gleichwertiger, aktiver Mitgestalter seiner Bildung und Entwicklung (Ko-Konstruktion) Recht auf Bildung, Mitsprache und Mitgestaltung Grundlage des Bildungsgeschehen ist das Demokratieprinzip, also Partnerschaft und Kooperation
18 Das bedeutet für die Pädagogin Partizipation bedeutet nicht nur, dass die Themen der Kinder aufgegriffen werden sollen Es bedeutet, dass Themen partizipative Bildungsprozesse zulassen Die Abstimmung, das Ergebnis ist zweitrangig Also weniger vorgefertigte Programme und Angebote Moderieren von Beteiligungsverfahren
19 Rolle der Pädagogin Der eigene Umgang mit Veränderungen Loslassen vom Bisherigen Macht abgeben Entscheidungen akzeptieren Von der Gruppen-, oder Bezugserziehung zur Bildungsbegleitung Moderations- und Kommunikationsfähigkeit Bildung als Dialog Prozessbegleiterin Ständiger Prozess der Team- und Organisationsentwicklung Beobachtung und Dokumentation
20 Sich der Perspektive des Kindes nähern Schäfer 1997, Soziale Partizipation im Vor- und Grundschulalter Will man nicht seine gewiss wohlüberlegten Perspektiven für die des Kindes ausgeben, muss man dem Kind erlauben, seine Bilder zu stören, vielleicht zu zerstören. Die Perspektive des Kindes kommt also nicht in erster Linie im eigenen empathischen Bild, sondern in dessen Störung zur Geltung. Das meine ich, wenn ich sage, die wichtigste Fähigkeit eines Pädagogen auf der Spur des Kindes sei es, zuhören zu können, nicht die Antworten zu wissen.
21 Ebenen und Formen der Partizipation Beziehungsebene - Strukturebene Beziehungsebene gleichwertige Partner und Experte Kindern Verantwortung für sich selbst zugestehen Alltagsgespräche Verankerung von Beteiligungsstruktur Der Tagesablauf - Die Wochenplanung Lernwerkstätten Bildungsräume Projekte Arbeitsgruppen Stuhlkreise Dialoggruppen Übernahme von Moderation
22 Ebenen und Formen der Partizipation Beziehungsebene - Strukturebene Kinderkonferenzen Kindervertretung - Kinderrat Kinderbefragung Wunschkasten Lehrling, Geselle, Meister ein Modell Verantwortungsbereiche übertragen Patenschaften Der pädagogische Tisch Ergänzung zu organisatorischen Teamsitzungen Beobachtung und Bildungsdokumentation
23 Fragen, die man sich stellen sollte Worüber sollen die Kinder in der Tagesstätte auf jeden Fall mitentscheiden? Worüber sollen die Kinder in der Tagesstätte auf keinen Fall mitentscheiden? Mit welcher Form der Beteiligung können Sie sich anfreunden? Partizipationskultur als steter Prozess in der Team- und Organisationsentwicklung
24 Partizipation in der Erziehungspartnerschaft mit Eltern Auswirkungen auf zu Hause Beziehungsdreieck Eltern in den Prozess mit einbinden Austausch über Sinn von Partizipation Das Selbstbewusstsein und die Kompetenzen der Erzieherinnen, die eigene Position
25 Zum Abschluß Das Können der Kinder ist kein Kriterium dafür, ob Partizipation stattfindet oder nicht. Viel entscheidender ist das Wollen der Erwachsenen!
26 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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