Qualitätsbereich. Soziale & Emotionale. Entwicklung
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- Linus Neumann
- vor 7 Jahren
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1 Qualitätsbereich Soziale & Emotionale Entwicklung
2 1. Voraussetzungen in unserer Einrichtung Räumliche Bedingungen/ Innenbereich In den Gruppenräumen gibt es weiträumige und multifunktionale Spielbereiche, wie z.b. die Bauecke oder die Hochebene. Es sind auch abgetrennte Spielbereiche, wie z.b. die Puppen- oder Kreativecke, vorhanden, in denen die Kinder allein oder in kleinen Gruppen ungestört spielen können. Jede Gruppe besitzt einen Nebenraum, den die Kinder als Rückzugsmöglichkeit nutzen können. Sie haben auch einen Spiegel, in dem sich die Kinder ganz betrachten können. Räumliche Bedingungen/ Außenbereich Das Außengelände bietet den Kindern viel Platz für Renn- und Tobespiele. Außerdem gibt es hier viele Möglichkeiten für Spiele zum Kräftemessen (z.b. wer kann den Ball am Weitesten schießen, oder wer kann am Höchsten schaukeln). Auf dem Gelände gibt es auch Spielnischen (hinter Hecken und Büschen) für ungestörtes Spiel. 2. Die Umsetzung in unserer Einrichtung Erzieherin-Kind-Interaktion/ Beobachtung Die Mitarbeiterinnen beobachten wie jedes einzelne Kind seine Bedürfnisse (z.b. nach Zuneigung, nach ungestörtem Spiel) und Gefühle(z.B. Freude, Ärger, Unsicherheit) ausdrücken kann. Sie beobachten mit welchen Mitteln die Kinder Kontakt untereinander und zu den Erwachsenen aufnehmen, und zu welchen Gelegenheiten die Kinder miteinander kooperieren oder konkurrieren. In Aushandlungs- oder Konfliktsituationen achten die Mitarbeiterinnen darauf, welche Formen der Auseinandersetzung die Kinder wählen (wenn nötig geben Qualitätshandbuch Kindergarten Schlossgeister Tremsbüttel 2
3 sie Hilfestellung oder erinnern an Regeln). Sie beobachten, welche differenzierten sozialen Beziehungen (z.b. Freundschaften, Abneigungen) die Kinder aufbauen und wie sich diese entwickeln. Sie registrieren Kinder, die sich entweder besonders schüchtern oder sozial unsicher verhalten ebenso wie Kinder, die gehäuft provozierende und agressive Verhaltensweisen zeigen. Sie geben diesen Kindern durch geeignete Maßnahmen Hilfestellung. Alle Beobachtungen werden regelmäßig in dem Beobachtungsbogen des Kindes dokumentiert. Erzieherin-Kind-Interaktion/ Dialog & Beteiligungsbereitschaft Alle Mitarbeiterinnen sind den Kindern gegenüber stets freundlich und kontaktbereit. Sie reagieren nach Möglichkeit unmittelbar und zeitnah auf sprachliche und nichtsprachliche Kontaktsignale (z.b. das Kind sucht den Blickkontakt). Sie sind offen für alle Fragen der Kinder (auch zur Sexualität, Geburt und Geschlechterrollen) und antworten den Kindern in altersangemessener Form. In Konfliktsituationen signalisieren die Mitarbeiterinnen durch Aufmerksamkeit den Kindern die Bereitschaft mit ihnen über ihre Auseinandersetzung zu sprechen, lassen ihnen aber auch Zeit, einen Konflikt selbst zu bewältigen und drängen nicht auf eine schnelle Lösung. Sie respektieren, wenn ein oder mehrere Kinder ungestört spielen wollen. Erzieherin-Kind-Interaktion/ Impuls Die Mitarbeiterinnen sind in ihrem Verhalten und ihren Reaktionen für die Kinder berechenbar und zuverlässig. Sie akzeptieren die Gefühle der Kinder und das darauf resultierende Verhalten (z.b. Du freust Dich - Du bist wütend ), ohne dabei zu werten (z.b. So schlimm ist es doch gar nicht ). Bei Konflikten berücksichtigen sie die Sichtweise aller beteiligten Kinder, ohne vorschnell zu werten. In Gesprächen bei einem Konflikt werden die Kinder nach eigenen Lösungsvorschlägen gefragt, und nur im Bedarfsfall unterstützen die Mitarbeiterinnen mit eigenen Lösungsvorschlägen. Qualitätshandbuch Kindergarten Schlossgeister Tremsbüttel 3
4 Planung/ Grundlagen und Orientierung Die Mitarbeiterinnen verfügen über ein pädagogisch begründetes Handlungskonzept für einen sozial und emotional angemessenen Umgang mit den Kindern. Dabei orientieren sie sich an Alter und Entwicklungsstand der Kinder und an den in der Einrichtung vereinbarten ethischen und sozialen Normen und Werten (z.b. Anerkennung des Gleichheitsprinzips der Geschlechter, Achtung von Minderheiten). Planung/ Pädagogische Inhalte und Prozesse Die Mitarbeiterinnen sind dazu verpflichtet, entwürdigende Erziehungsmaßnahmen (z.b. anschreien, körperliche Strafen), so wie zynische oder ironische Reaktionen auf Verhaltensweisen, Fragen und Redebeiträgen von Kindern zu unterlassen. Es werden aus gegebenen Anlässen (z.b. Oma ist gestorben) Projekte in den Gruppen geplant, die sich mit unterschiedlichen Gefühlen und emotionalen Ausdrucksformen (z.b. Wut, Trauer, Ärger, Fröhlichkeit) beschäftigen. Außerdem gibt es in unserer Einrichtung Aktivitäten (z.b. Schlaffest, Theaterspielen, Tanzen) bei denen sich die Kinder als Gemeinschaft erleben ebenso wie Spiele, bei denen die Kinder ihren Körper positiv erleben können (z.b. mit Sand und Farben, Spiele mit Wasser, Körperumrisse zeichnen). Es werden Bilderbücher, Geschichten und Rollenspiele eingesetzt, die Konflikte zum Thema haben und unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten anbieten. Planung und Dokumentation Die sozialen und emotionalen Fähigkeiten und Verhaltensweisen, so wie das Eingebundensein in Spielgruppen eines jeden einzelnen Kindes wird in den Beobachtungsbögen der Kinder von den Mitarbeiterinnen ebenso dokumentiert, wie das Verhalten eines Kindes in Konfliktsituationen und seine Strategien, Konflikte zu lösen. Qualitätshandbuch Kindergarten Schlossgeister Tremsbüttel 4
5 Vielfalt und Nutzung von Materialien Kuscheltiere und Puppen, die dazu geeignet sind, Situationen zu spielen, welche die Kinder emotional beschäftigen (z.b. streiten, sich vertragen), sowie Materialien für Tobespiele sind in unserer Einrichtung vorhanden. Ebenso gibt es Spiele, bei denen die Kinder Gewinnen und Verlieren erfahren. Bilderbücher und Geschichten zu verschiedenen Themen wie z.b. Max der Streithammel oder Mami hat ein Baby im Bauch sind zum Teil in unserer Einrichtung vorhanden, werden sonst aber in der Bücherei ausgeliehen. Individualisierung/ Berücksichtigung individueller Bedürfnisse Die Mitarbeiterinnen achten auf die Stärken jedes einzelnen Kindes, sowie auf neue Entwicklungsschritte und Erfolge in allen Entwicklungsbereichen und benennen diese gegenüber dem Kind. Sie unterstützen schüchterne und sozial unsichere Kinder, in dem sie sie unter anderem in Alltagsroutinen (Tisch decken,etc.) einbinden, ihnen helfen einen Einstieg in gemeinsames Spiel mit anderen Kindern zu finden (z.b. Wollen wir fragen, ob wir mitspielen können? ), und sie ermutigen, ihren Standpunkt in Gesprächen und Aushandlungsprozessen zu vertreten. Impulsive Kinder unterstützen sie, Kontrolle über ihr Verhalten zu gewinnen, indem sie sie z.b. frühzeitig auf eine Änderung im Tagesablauf hinweisen, mit den Kindern klare Absprachen treffen und sie an gemeinsam verabredete Regeln erinnern. Qualitätshandbuch Kindergarten Schlossgeister Tremsbüttel 5
6 Partizipation/ Einbeziehung der Kinder in Entscheidungsprozesse Mit den Kindern werden regelmäßig Gespräche geführt, um gemeinsam zu planen und Entscheidungen zu treffen (z.b. wie soll unser Sommerfest aussehen, welche Laternen wollen wir basteln, was wollen wir auf unserem Schlaffest essen). Es werden regelmäßig mit ihnen gemeinsam Regeln für das Zusammenleben in der Gruppe erarbeitet und notwendige Konsequenzen bei Regelüberschreitungen festgelegt. Partizipation/ Einbeziehung der Kinder in Gestaltungsprozesse Wir beteiligen die Kinder an der Planung von Projekten und an der Durchführung von Veranstaltungen und Festen (z.b. Geburtstagstisch decken, Einladungen und Tischkarten für ein Familienfrühstück herstellen). Die jüngeren Kinder werden durch kleine überschaubare Aufgaben einbezogen. Partizipation/ Balance zwischen Individuum und Gruppe Die Mitarbeiterinnen unterstützen die Kinder darin, die Interessen und Bedürfnisse anderer Menschen wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Sie achten darauf, dass die Rechte und Bedürfnisse anderer Kinder respektiert werden (z.b. wenn ein größeres Kind einem Jüngeren etwas wegnehmen will, und dieses seine Wünsche noch nicht klar ausdrücken kann). Sie achten auch darauf, dass besprochenen Regeln eingehalten werden, wenn nötig, werden sie bei Bedarf noch einmal erklärt. Um dies alles verwirklichen zu können, haben wir die Gruppensprechertreffen und Kinderkonferenz ins Leben gerufen. Qualitätshandbuch Kindergarten Schlossgeister Tremsbüttel 6
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